Filmemachen
eBook - ePub

Filmemachen

ohne 'wenn' und 'aber'

  1. 456 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Filmemachen

ohne 'wenn' und 'aber'

Über dieses Buch

Sie wollten schon immer einen Film machen, haben aber kein Budget und auch sonst nur eine vage Vorstellung, wie das gehen kann?"Filmemachen - ohne 'wenn' und 'aber'" ist das perfekte Buch für Sie. Verständlich. Ausführlich. Kompetent. Sympathisch. Und wirklich unterhaltsam.

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Information

Jahr
2020
ISBN drucken
9783751935203
eBook-ISBN:
9783751992640
Auflage
1
Thema
Art

Teil 1: Die Vorgeschichte

oder: Warum ich euch was über das Filmemachen erzählen kann. Eine kurze Geschichte in vier(einhalb) Akten.
Kindheit und Jugend und ... Bücher?
Manchmal werde ich gefragt, ob ich immer schon ein Fan von Kino und von Filmen war. Ich glaube nicht. Abgesehen von den üblichen Fernsehserien, die man zu meiner Zeit geguckt hat („Tao Tao“, „Mask“, „He-Man“ und natürlich „Transformers“) und den späteren Highlights wie „Knight Rider“ kann ich mich nicht erinnern ein riesengroßer Fan von irgendwelchen Filmen gewesen zu sein. Sicher, es gab immer wieder welche, die ich mir unzählige Mal angesehen habe, das kam allerdings später und war wirklich sehr spezifisch (ich weiß zB, dass ich „American Fighter“ oder „Blastfighter“ oder die Realverfilmungen der „Turtles“ allesamt mehrmals gesehen habe. Das lag allerdings mehr an den coolen Helden. Das Medium war mir ziemlich egal).
In gewisser Weise ist es noch heute so. Ich liebe gute Geschichten. Ich liebe schräge Ideen. Und ich liebe es ein Fan von etwas zu sein. Das Format war für mich immer zweitrangig.
In jungen Jahren waren es wirklich zu 90% Bücher, die mich fasziniert haben. Ich bin stundenlang zu Hause im Zimmer auf der Couch gelegen und habe gelesen. Manchmal sogar so lange, dass ich nicht bemerkt habe, dass ein ganzer Tag vergangen ist. Wirklich gut kann ich mich an die „Burg Schreckenstein“-Bücher von Oliver Hasencamp erinnern. Die habe ich geliebt. Gelesen habe ich eigentlich fast alles was ich in die Finger bekommen habe. Auch Musik hat mich schon immer begeistert und spätestens ab Iron Maidens „Seventh Son Of A Seventh Son“ war es um mich geschehen. Man konnte ja sogar mit Musik Geschichten erzählen! Da war es nur noch ein kurzer Sprung zu Konzeptalben wie „The Wall“ (Pink Floyd) oder „Tommy“ (The Who) oder viel später die Alben von Ayreon oder Dream Theater oder Pain Of Salvation und vielen anderen.
Die Liebe zum Film kam bei mir eigentlich erst viel später. Ich kann mich sogar noch sehr gut daran erinnern. Es war nämlich, als wir das erste Mal einen Film gedreht haben.
Werkt Kunst, dann „Kunst-WerkT“ in NÖ
Ich war um die 20 Jahre alt, hatte gerade meinen Zivildienst abgeleistet und war mit ein paar Freunden zusammengesessen. Wir hatten über „Blair Witch Project“ gesprochen. Unsere Meinung war, dass es ja nicht schwer sein könne, so einen Film zu drehen. Also haben wir sturzbetrunken ein Drehbuch zu „A Bär Witch Projection“ geschrieben und uns dabei köstlich amüsiert.
Wir haben das Ding dann auch tatsächlich gedreht.
Da fing meine Leidenschaft für Film an.
Weil ich die Herausforderung mochte. Das Entwerfen der Geschichte und das Schreiben, nun, das hatte ich davor schon gemacht (seit meinem 14 Lebensjahr schreibe ich Kurzgeschichten, Romane und Texte für Lieder).
Neu war: Die Überlegung, wie man die Geschichte visuell umsetzen kann. Das Suchen von Mitwirkenden. Das gemeinsame Tüfteln an Problemlagen. Der Spaß am Set. Das Abenteuer des Unbekannten.
Wir haben eine Zeitlang regelmäßig Kurzfilme gedreht, sogar einen Verein namens „Kunst-WerkT“ gegründet (was hielten wir uns für witzig für das Wortspiel). Das Filmen lief meist so ab, dass wir uns getroffen und ein paar Schlagworte zusammengeschrieben haben. Dann wusste meist jemand einen coolen Drehort und wir sind hingefahren und haben aus dem Stehgreif mithilfe der Stichworte eine Story und einen Kurzfilm zusammengebaut.
Da kamen ein paar ganz witzige Sachen raus (Sollte dies hier jemand von damals lesen: „Frau #5“ sag ich nur. Oder „Toy Story Action“). Leider kann ich sie nicht öffentlich zeigen, da wir rechtlich geschützte Musik verwendet haben und wir erst später (man erinnere sich: Da war das Internet noch neu!) gemerkt haben, dass wir das gar nicht dürfen.
Jedenfalls lag es meist an mir, aus diesen Filmschnipseln und Handlungsideen dann so etwas wie eine zusammenhängende Story zu schneidern. So habe ich Schnitt gelernt. Und immer noch ist das der wirklich coole und herausfordernde Teil am Filmemachen: Aus dem gedrehten Material einen Film zu bauen, der dramaturgisch funktioniert, Spaß macht und noch dazu Sinn ergibt. Es war nicht immer einfach, so viel kann ich sagen.
Auf diese Art und Weise kamen gut fünfzehn Kurzfilme zustande, die zwischen drei und zehn Minuten lang sind und von dramatisch-düster über durchgeknallt-irre bis hin zu berührend-liebenswert alles abdecken.
Eines haben sie gemeinsam: Technisch sind sie eine Frechheit und sie sind ehrlich gesagt nicht besonders gut. Zumindest bei Unkenntnis der Entstehungsgeschichte. Hier ist das Werk definitiv ein Kind seiner Zeit. Oder des Wissensstandes seiner Macher/innen.
Nett formuliert: Wir waren sehr überzeugt von unserem Film und meinten er sei es Wert, weil er ja soooo lustig sei und sicher ein Hit werden würde. Leider hat die Welt unseren Humor nicht verstanden.
Weniger nett formuliert: Wir waren größenwahnsinnig, wussten nicht was wir taten und fielen so richtig auf die Schnauze.
Wir haben „A Bär-Witch Projection“ damals dem Sende-Verantwortlichen von „Most4tel-TV“ vorgespielt, der nur meinte: „Kommt wieder, sobald ihr einen Film habt. Ich bin mir nicht sicher, was das hier sein soll.“
Im Nachhinein: Ja, er lag richtig.
Es war zwar ein riesiger Spaß den Film zu drehen (und wir mussten einen Teil sogar ein zweites Mal drehen, weil wir im Winter begonnen haben und erst im Frühjahr damit fertig wurden. Wir drehten ihn jedoch nicht chronologisch. Also hatten wir Szenen im Film, bei denen sich im gleichen Dialog das Wetter im Hintergrund von Schnee auf grüne Wiese und retour verändert). „Gut“ war der Film nach allgemeingültiger Definition dennoch nicht.
Wir haben ihn dann sogar mehrfach offiziell vorgeführt (Gasthäuser mit großen Fernsehern und Videorekordern, da wir den Film nur auf VHS hatten).
Irgendwann während des Drehs der Kurzfilme habe ich mir von meinem sauer verdienten Geld einen Computer gekauft und da ich ein Windows-Nutzer bin hatte ich dadurch auch ein Schnittprogramm: MovieMaker!
Sehr viel einfacher geht es nicht. Für mich war das Programm eine wahre Fundgrube. Ich liebte es, damit zu experimentieren und zu gucken, was da alles ging.
Ein Beispiel: „Nehme ich 25 JPG-Bilder und blende jedes eine 25igstel-Sekunde ein, dann habe ich eine Sekunde Bewegtbild.“ Das war damals noch eine richtige Eigenerkenntnis und kein Allgemeinwissen! Heutzutage (und vermutlich auch damals schon) nennt man das „Animation“. Das geht heute natürlich viel leichter. Damals war ich jedoch so richtig sprachlos weil ich das Zuhause machen konnte.
(Für die jungen Menschen unter euch: Stellt euch vor, ihr könntet euch mit eurem Handy beamen. Richtig beamen. So unglaublich war das für mich. Das geht? Zuhause? Unglaublich! Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich vor Freude möglicherweise vielleicht angeblich ein bisschen geweint habe.)

Akt 1: Bluadsauga

Die neue Art von Vampir
Alles Gute hat mal ein Ende, heißt es. Und zumindest für „Kunst-WerkT“ stimmt das. Ich bin umgezogen, meine Weggefährt/innen haben sich in alle Winde zerstreut und ich saß in Linz. Hier begann der Filmemacher in mir aufzublühen. Nicht aufgrund von Linz (Linz war es genauso egal, dass ich Filme drehe, wie Wien oder irgendeiner Kleinstadt. Die Regel gilt leider: In Österreich bist du interessant, sobald du berühmt bist. Nicht davor. Dass man Interesse von außen davor viel nötiger hätte um bekannt zu werden, geht scheinbar an allen Medien völlig vorbei), sondern aufgrund der Menschen, die ich hier kennengelernt und im Laufe der nächsten Jahre immer mehr ins Herz geschlossen habe.
Durch mein Studium (Soziale Dienstleistungen) habe ich Steffi kennengelernt, die mehr oder weniger mein erster Kontakt in Linz war und die junge Dame hat mich dann (mehr aus Mitleid, denke ich) mal beim Fortgehen mitgenommen. Ich hatte gerade eine eher schlechte Zeit (Trennung einer langjährigen Beziehung, Auszug, neue Wohnung suchen und so weiter). An einem dieser Abende habe ich dann Martin, Daniel, Georg, und David kennengelernt.
Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und vor allem mit Martin war sofort ein guter Draht vorhanden. Gleicher Humor, gleicher Irrsinn und trotzdem bodenständig. Bei Daniel hat es ein wenig länger gedauert – manche Freundschaften brauchen halt ein bisschen. Georg war ohnehin unkompliziert und David, nun, David war immer bei allem dabei, wo man tüfteln musste. Also das perfekte Team sozusagen.
Irgendwann kam die Idee einen Vampirfilm zu machen. Die Gründe waren simpel: Es ist ein Monsterfilm. Also ein Horrorfilm. Und das Genre, welches am ehesten Amateurhaftigkeit verzeiht und wo man sich noch so richtig austoben kann, ist das Horrorgenre. Außerdem waren Vampire rein technisch betrachtet die perfekten Monster, denn für die braucht es nicht viel Aufwand für die Effekte.
Das Drehbuch zu „Bluadsauga“ enstand ziemlich rasch. Ohne jetzt viel darauf herumreiten zu wollen: Die Idee ist immer noch super und der Dreh war ein Spaß und ich verbinde viele tolle Erinnerungen damit. Und wir haben viel gelernt. Vor allem beim Schnitt und dem Entwickeln eines Drehbuches war „Bluadsauga“ der perfekte Anfang. Am Drehbuch habe ich viel mit Daniel gearbeitet. An der Kameratechnik mit David. Mit Martin am Design, vor allem der Vampire. Und mit Georg haben wir gebaut was halt zu bauen war.
Der Clou bei „Bluadsauga“ war unter anderem, dass er zu großen Teilen rückwärts erzählt wurde (also wie der Film „Memento“; von dem hatte ich auch die Idee geklaut). Auch die Drehortsuche war spannend.
Man darf nicht vergessen: Das war der erste Film für welchen ich passende Drehorte suchen musste, anstatt einen Drehort zu haben und eine passende Filmidee zu entwickeln.
Was ebenfalls wichtig war, war die Erfahrung mit den Specials für die DVD. Ich hatte mir eingebildet, ich müsste die Zuseher/innen darauf hinweisen, was sie alles im Film übersehen hatten und habe ein Special dazu gedreht. Da sitze ich nachts (immerhin mussten wir alle tagsüber arbeiten) vor dem Computer und erkläre den Leuten, was sie alles übersehen hatten. Es gab nämlich – und auch dazu später mehr – wirklich viele Details, die wir uns gut überlegt hatten, die im Film untergingen bzw. von den Seher/innen übersehen wurden.
So hing beispielsweise am Anfang des Films ein Plakat mit der Aufschrift „Zwei Damen im Spiel“ in der Wohnung der Hauptcharaktere. Das war ein dezenter Hinweis auf einen Twist am Ende des Films: Es gab zwei Bösewichte die zusammenarbeiteten.
Mit diesem Special wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass wir uns wirklich was gedacht hatten bei der Szenengestaltung und den Hintergründen. Leider habe ich die Erklärungen – nochmals: Spätnachts, vollgepumpt mit Koffein – scheinbar sehr ungeschickt formuliert und mein „Special“ wirkte wohl, als würde ich den Zuseher/innen sagen, dass sie alle Idioten sind, weil sie das nicht gemerkt haben. Dumm gelaufen.
Wer also eine DVD von „Bluadsauga“ sein/ihr eigen nennt, der oder die darf sich glücklich schätzen, dieses kostbare Juwel an missverstandener Intention zu besitzen. Das ging dermaßen nach hinten los, dass mir heute noch meine Freunde in bestimmten Situationen ein kurzes „Was auch niemand gecheckt hat ...“ um die Ohren werfen, um mir mitzuteilen, dass ich gerade anders wirke als beabsichtigt.
DAS war wirklich eine wichtige Lernerfahrung: Filmmaterial interessiert sich nicht für Intention, es interessiert sich für Wirkung.
Seitdem nehme ich mir wirklich Zeit für solche Extras oder Auftritte, überlege mir im vorhinein, was ich wie sagen werde und zeige es anderen Menschen bevor ich es öffentlich stelle oder für alle Ewigkeiten auf DVD und/oder Blu-Ray brenne.
Gedreht haben wir den Film ohne Budget dafür mit viel Enthusiasmus. Martins Eltern hatten hinter dem Haus eine alte Bude stehen, in der durften wir drehen und uns auch mit Kunstblut austoben (selbst gemacht: Lebensmittelfarben (Erdbeere und Himbeere), ein klein wenig Schoko, Mehl, aufkochen und rühren, damit keine Klumpen entstehen). Den Rest in Linzer Parks, teilweise bei Bekannten und Freunden Zuhause und Teile in einem Café. Dort haben wir kostenlos Räume zur Verfügung gestellt bekommen, dafür blieben wir nach dem Dreh zu zehnt noch sitzen, tranken Kaffee oder Bier oder haben was gegessen. Die meisten Leute sind sehr nett und entgegenkommend, zumin...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Motto
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Ein Einstieg
  5. Vorwort von Alexander Knaipp
  6. Vorwort: Was bringt euch dieses Buch?
  7. Einleitung: Was erwartet euch hier
  8. Der Elefant im Raum: Die Kostenfrage
  9. Falsch
  10. Teil 1: Die Vorgeschichte
  11. Teil 2: Euer Filmprojekt
  12. Teil 3: Unter die Leute bringen
  13. Teil 4: Learning by ...
  14. Nachwort: Indie/Low/No-Budget vs Blockbuster
  15. Danksagungen
  16. Weitere Informationen
  17. Über den Autor
  18. Impressum