Helden und andere Probleme
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Helden und andere Probleme

Essays

  1. 300 Seiten
  2. German
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Helden und andere Probleme

Essays

Über dieses Buch

Die Zivilisation steht auf dünnem Eis. Hier riskiert ein Intellektueller einen Blick in die abgründige Tiefe!In seinen Essays diskutiert Jan Philipp Reemtsma das Unbehagen an einer Zivilisation, zu der die Gewalt als mögliche, vielleicht sogar als attraktive Lebensform gehört, eine Lebensform, die sich nicht aus niederen Instinkten, sondern aus praktizierter Bedenkenlosigkeit, aus der Gewährung von Macht oder aus dem Versprechen vermeintlicher Grandiosität erklären lässt. Er geht diesem Problem in seiner historischen, rechtlichen und anthropologischen Dimension nach, indem er Werke der literarischen Tradition seit der "Ilias" nach den in ihnen enthaltenen und künstlerisch gestalteten Gewaltkonstellationen befragt. Reemtsmas Essays sind anregend, gedankenreich und voller Überraschungen, an denen er die Leserinnen und Leser wie im Gespräch teilnehmen lässt.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Anmerkungen

»Mother don’t go!«
Der Held, das Ich und das Wir

1 Arno Schmidt, Kaff auch Mare Crisium (Bargfelder Ausgabe, Werkgruppe I, Bd. 3), Zürich 1987, S. 80.
2 Ebd., S. 86.
3 Ebd., S. 87.
4 Susan Neiman, Moral Clarity: A Guide for Grown-up Idealists, Princeton / Oxford 2009.
5 Christian Schneider: »Wozu Helden?«, in: Mittelweg 36, 1 /2009, S. 91–102.
6 Schneider, Wozu Helden?, S. 95.
7 Ebd., S. 100.
8 Ebd., S. 92.
9 Ebd., S. 93.
10 Ebd.
11 Vgl. Jan Philipp Reemtsma, »Hat Wilhelm Tell eigentlich die Schweiz befreit? oder: Vom Wesen der Tangentialbegegnung«, in: Literatur in Bayern, Heft 71 (2003), S. 24–32.
12 Schneider, Wozu Helden?, S. 92.
13 Ebd., S. 93.
14 Neiman, Moral Clarity, S. 383.
15 Ebd., S. 417.
16 Ebd., S. 397.
17 Ebd., S. 400.
18 Ebd., S. 386.
19 Ebd., S. 389 f.
20 Ebd., S. 388.
21 Vgl. ebd., S. 400.
22 Ebd., S. 385.
23 J. Laplanche / J.-B. Pontalis, Das Vokabular der Psychoanalyse, Frankfurt am Main 1973, S. 320 f.
24 Neiman, Moral Clarity, S. 392.
25 Ebd., S. 389.
26 Ebd., S. 408.
27 Sigmund Freud, »Zur Einführung des Narzißmus«, in: Gesammelte Werke Bd. X, S. 155.
28 Neiman, Moral Clarity, S. 389.

Dietrichs mißlungene Brautwerbung.
Über Heldengeschichten

1 Verneudeutschung des mittelhochdeutschen »milte«, was nicht »milde« bedeutet, sondern eine Herrschertugend, etwa »leutselig«.
2 Walhall. Germanische Götter- und Heldensagen für alt und jung am deutschen Herd erzählt von Felix Dahn und Therese Dahn, geb. Freiin von Droste-Hülshoff, in: Felix Dahn, Gesammelte Werke. Erzählende und poetische Schriften, Erste Serie, Bd. 8, Leipzig o. J., S. 527. – »Elbisch« heißt hier so viel wie »nicht-menschlich«.
3 Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie, Erster Band, Erstes Buch: Der Produktionsprozeß des Kapitals (Karl Marx / Friedrich Engels, Werke, Bd. 23), Berlin 1962, S. 741.
4 Georg Simmel, »Das Problem der Soziologie«, in: ders., Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, hg. von Otthein Rammstedt (Georg Simmel, Gesamtausgabe, hg. von Otthein Rammstedt, Bd. 11), Frankfurt am Main 1992, S. 13.
5 Euripides, Der Wahnsinn des Herakles, in: ders., Sämtliche Tragödien und Fragmente, übersetzt von Ernst Buschor, hg. von Gustav Adolf Seeck, Bd. III, München 1972, S. 119 ff.
6 Übrigens macht Schiller allerlei Umstände, um Tells Handeln als unpolitisch herauszustellen.
7 Shakespeare hat das Muster umgekehrt, was es nicht weniger deutlich macht. Sein Prinz Henry gehört einer Bande sich selbst ermächtigen-
8 Das Thema des Traumas beherrscht den ganzen Film Batman Returns: Batmans Gegenspieler ist ein verkrüppelter, ausgesetzter, von Pinguinen aufgezogener Unhold, der am Ende ein Regiment sprengstoffgürteltragender Selbstmordpinguine in Marsch setzt; Batman muß sich außerdem mit einer Frau herumschlagen, die hinterhältig aus dem Fenster eines Hochhauses gestoßen wurde und nur überlebt hat, weil sie von Katzen aufgezogen wurde, und nun als »Catwoman« eine nächtliche Existenz führt.
9 Man müßte einmal nachsehen, wann Batman seinen Robin bekommt und was das für den Helden heißt.
10 Vgl. auch den Beitrag »›Mother don’t go!‹. Der Held, das Ich und das Wir« in diesem Band.
11 Diesen Hinweis verdanke ich Ann Kathrin Scheerer.
12 Man müßte über Enid Blytons »George« aus den Fünf Freunde-Büchern nachdenken. George, eigentlich Georgina, ist ein Mädchen, das keins sein will. Sie hätte eine weibliche Gestalt sein können, die das Zeug zur Heldin hat, nebst aller sozialen Dramatik, die das für die kleine Personenkonstellation gehabt hätte, und aller Dramatik der personalen Entwicklung, die darin bestanden hätte, die Gruppe bis in die Adoleszenz zu führen. Das Abenteuer, dessen es bedurft hätte, um wirklich eine Heldin auftreten zu lassen, hat die Autorin ihren fünf Freunden erspart. Aber: »George« kann man lesen als den in der Phantasie und in der Realität des Buches in der Vorpubertät arretierten Versuch Enid Blytons, eine Heldin zu schaffen – ein realer Wunsch – vielleicht –, der sie – vielleicht – antrieb, wie eine Berserkerin Bücher zu schreiben.

Untergang.
Eine Fußnote zu Felix Dahns

1 Joachim Fest, Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches. Eine historische Skizze, Berlin 2002.
2 Klaus Vondung, Die Apokalypse in Deutschland, München 1988, S. 487.
3 Fest, Untergang, S. 129.
4 Ebd., S. 37.
5 Ebd., S. 79. – Eine hier nicht zu untersuchende Frage ist, inwieweit nicht nur dem distanzierten Beobachter von heute, sondern jedem nicht in das Pathos unmittelbar Hineinverklebten dessen Komik hat deutlich werden müssen. So gab es u. a. ein Mysterienspiel Tod durch Leben, in dem es hieß: »Wenn einer von uns fällt / Tritt stumm der Nächste hin. / Wenn alle brechen, weht / Das Blut noch in dem Tuch / Der Fahne zeugend fort.« Die Komik solcher Verse, die ja danach schreien, während exzessiven Saufens an der Theke gelallt zu werden (»Wenn alle brechen …«), hat dem Pathos ebensowenig im Wege gestanden, wie die mangelnde Bildung, die den begeistert-ergriffenen Sängern den Umstand verschloß, daß die Worte des Horst-Wessel-Liedes »Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen« sich einer kryptomnetischen Übernahme aus Christoph ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. »Mother don’t go!« Der Held, das Ich und das Wir
  5. Dietrichs mißlungene Brautwerbung. Über Heldengeschichten
  6. Untergang. Eine Fußnote zu Felix Dahns. Ein Kampf um Rom
  7. »Alles bekommt man ja einmal satt«. Kämpfe,. Gleichnisse und Friedensschlüsse in der Ilias
  8. Gewalt – der blinde Fleck der Moderne
  9. Gewalt als attraktive Lebensform betrachtet
  10. Einige Fragezeichen bei Walter Kempowski
  11. »Was hast du?« Sophokles über den Schmerz
  12. »Dattelbäume« –?. Stefan George läßt seine Aras träumen
  13. »Gewalt gegen Tiere« – was sagt man,. wenn man das sagt?
  14. Das Scheinproblem »Willensfreiheit«. Ein Plädoyer. für das Ende einer überflüssigen Debatte
  15. Täterstrafrecht und der Anspruch. des Opfers auf Beachtung
  16. Herders Problem mit der Geschichte –. und das unsere
  17. Nachweise
  18. Anmerkungen
  19. Impressum