Göttinnen, Götter, Mythen
eBook - ePub
Verfügbar bis 5 Dec |Weitere Informationen

Göttinnen, Götter, Mythen

Archetypische Träume von Kindern und Jugendlichen

  1. 170 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Verfügbar bis 5 Dec |Weitere Informationen

Göttinnen, Götter, Mythen

Archetypische Träume von Kindern und Jugendlichen

Über dieses Buch

Archetypische Träume stammen aus dem kollektiven Unbewussten und spiegeln Grunderfahrungen des Menschseins. Göttinnen, Götter und Mythen sind jedoch nicht allein Projektionen menschlicher Eigenschaften. Sie repräsentieren vielmehr Inhalte, die auch heute noch unverändert gültig sind. Ihre Aktualität wird in den nicht selten drastischen archetypischen Träumen von Kindern und Jugendlichen sichtbar, was anhand vieler Traumbeispiele nachvollziehbar gemacht werden soll. Die therapeutische Funktion liegt in den heilenden Kräften dieser archaischen Bilder und Geschichten, die, in ihrer Symbolik verstanden, einen progressiven Lebensbezug unterstützen können.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Göttinnen, Götter, Mythen von Christiane Lutz,Pia Schiller, Arne Burchartz, Hans Hopf, Christiane Lutz, Arne Burchartz,Hans Hopf,Christiane Lutz im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Psychology & Psychotherapy. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

1          Einführung

 
 
 
Was können uns die großen Göttergeschichten heute noch sagen? Repräsentieren sie alte Geschichten, die vor unserem klaren Denken kaum etwas anderes sind als dramatische Geschichten, die Abbilder menschlichen Erlebens darstellen, aber im Grunde in die Märchenschublade gehören?
Der Mythos ist nach griechischem Verständnis das Wahre, Wahrhaftige (Lutz 2016). Es ist der Niederschlag dessen, was die Menschheit seit Urzeiten erlebt und erlitten hat. Es sind einerseits die farbigen Erzählungen, andererseits die göttlichen Gestalten, die ein unsterbliches Erlebnisgut repräsentieren, das den jungen Menschen auch heute noch viel zu sagen hat. Die Erfolgsserien von Rick Riordan sprechen eine eigene Sprache, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen fasziniert. Der Autor verknüpft griechisches, ägyptisches und nordisches mythologisches Gedankengut mit dem gegenwärtigen Erleben von Kindern in der beginnenden Pubertät. In dramatischen Szenen sind die Leser Akteure in den gefährlichen Interaktionen zwischen den Göttern. Sie sind zum Beispiel Kinder der Vatergötter Zeus und Poseidon und kämpfen mit dem Unterweltsgott Hades. In anderen Bänden werden die Kinder zu »Gottlingen«, indem sich die ägyptischen Götter in ihnen niederlassen (Riordan 2011–2014).
Die umfassende Begeisterung der Heranwachsenden zeigt, dass in diesen Themen eigenstes, archetypisches Erleben angesprochen wird. Dies gilt für die bewusste Wahrnehmung. Dass die Beziehung auf der Ebene von bewusst zu unbewusst eine noch tiefere Dimension anspricht, zeigen die archetypischen Träume der Kinder und Jugendlichen. Diese Träume unterscheiden sich deutlich von denjenigen Träumen, die eine Handlung mit bekannten Personen abbilden. Hier ist das Ich als reale Person mit unterschiedlichen Gefühlen beteiligt. Zumeist ist der Traum wie ein griechisches Drama aufgebaut. Es findet eine Einleitung statt, es entwickelt sich eine Handlung mit sich steigernder Dynamik bis zu einer Katastrophe. Dann ebbt die Handlung ab bis zu einem gelegentlich beruhigenden Schluss, und sei es der, beim Aufwachen festzustellen, dass es »nur« ein Traum war.
Archetypische Träume stellen sich hingegen anders dar. In der Regel gibt es keine Handlung, stattdessen werden Bilder wahrgenommen. Es existieren keine bekannten Personen und das Traum-Ich agiert häufig als Beobachter. Die dargestellte Szene ist häufig rätselhaft »unlogisch«. Gesetze der Naturwissenschaft erscheinen aufgehoben. Nicht selten sind die Träume auch farbig und unterstreichen damit den Aspekt der Lebendigkeit und Aktualität. Die auftauchenden Figuren sind unpersönlich, erinnern an keine Bekannten oder Freunde. Sie scheinen deutlich etwas zu symbolisieren, was sich jedoch dem spontanen, interpretierenden Bewusstsein verschließt. Nicht selten steht man einem solchen Traum ähnlich gegenüber wie der rätselhaften Pythia, die lorbeerkauend ihre Orakel verkündete, die, zumeist doppelbödig, häufig missverstanden wurden.
Der Versuch, Göttinnen, Götter und Mythen in ihrer tiefen Botschaft mit archetypischen Träumen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verbinden, hat sich in der praktischen therapeutischen Arbeit als sehr hilfreich erwiesen. Es sind Quellen der Erkenntnis, die jenseits von rationalen Deutungen und Interpretationen die selbstheilenden Kräfte im Patienten aktivieren und damit nicht selten die Behandlungszeit verkürzen. Die Archetypen aktivieren Erkenntniskräfte im Einzelnen, die nicht selten in Krisensituationen weiterhelfen.

1.1       Götter – Spiegel des Menschlichen, Menschliches – Spiegel des Göttlichen?

In Zeiten zunehmender Verunsicherung, im immer flüchtigeren Zeiterleben, in Gewalttätigkeit und Terrorismus im Namen Gottes erhebt sich immer stärker die Frage nach dem Göttlichen.
Gibt es eine transzendente Verbindlichkeit, gibt es Gott in seinen vielfältigen Erscheinungsformen in Natur und Kultur?
Meinen die vielen Götter im Alten Ägypten, in Griechenland, bei den Etruskern und Römern, bei den Germanen und Kelten schließlich immer nur den einen Einzigen? Ist es die Sonne als Manifestation dieses Einzigen, wie es Echnaton, der rätselhafte Pharao und Gemahl der schönen Nofretete vor 3 000 Jahren verkündete? Ist es aber gleichzeitig auch der Mensch, der sich über die Verehrung des Göttlichen selbst zum Gott erhebt, wie es Echnaton in seinem Sonnengesang beschrieb als Ausdruck tiefster Überzeugung, die nichts mit Anmaßung zu tun hatte.
Und was ist an dem Mythos des »goldenen Zeitalters« der Griechen dran, die den Menschen über seinen Geist zu einem unsterblichen Wesen machte? Oder woher kommt die Überzeugung zum Beispiel bei den Kelten, dass ein würdiger Mensch, sei es ein Druide, Priester oder machtvoller Fürst nach dem Tod zum Gott wurde?
Und wenn es so ist, dass Gott Mensch ist, wie es der christliche Mythos über die Gestalt Christi verkündet, müsste die Umkehr berechtigt sein, zu denken, dass der Mensch zumindest Göttliches in sich trägt. Hat nicht auch Goethe etwas Ähnliches ausgedrückt, wenn er davon spricht, dass uns Göttliches nur entzücken kann, weil das Gottähnliche im Menschen ist?
Die vielschichtigen Mythen unseres Kulturraums umkreisen immer wieder dieses Rätsel der Beziehung zwischen dem Göttlichen und dem Menschen. Sie versuchen Verbindendes und Trennendes zu erfassen. Aber die absolute Wahrheit werden wir aus unserer menschlichen Perspektive des aktuellen Daseins nicht finden. Vielleicht können die zahlreichen Repräsentanten des Göttlichen in ihrer Beziehung zum Menschen mithilfe assoziativen Denkens helfen, sich der Wahrheit anzunähern. In den vielen Facetten, die Göttinnen, Götter und Mythen anbieten, kann sich der Einzelne finden und damit beitragen, sich dem Geheimnis des Seins aus göttlicher und menschlicher Perspektive anzunähern.
Der Traum eines Vierjährigen mag das in einer symbolischen Form belegen:
Ich gehe in eine Pyramide, durch einen Gang bis in die Mitte unter der Spitze. Die Spitze war offen, sodass Licht hereinkam. Ich legte mich auf ein Tuch, bis es genug war und dann ging ich wieder hinaus.

2 Die Weisheit Ägyptens

Die alten Ägypter müssen in ihrem differenzierten Umgang mit Leben und Tod ein tiefes Wissen von der Nähe zum göttlichen Sein gehabt haben. Sprechen hierfür nicht auch die tiefen Symbole der Tiermasken, die die Götter trugen? Ihre Bedeutung war vor allem beim sogenannten Totengericht erlebbar, an der Schwelle zu einem neuen Leben, das möglicherweise auf dem Entwicklungsweg zum Göttlichen gedacht wurde. Ein Hinweis darauf ergibt sich aus der Tatsache, dass die Herzenswägung als zentraler Prozess des Totengerichtes darüber entschied, ob es ein Weiterleben gab. Wurde das Herz als zu schwer befunden, bedeutete dies, dass der Mensch sich zu sehr in menschlicher Schuld, in den Niederungen des Menschlichen, wir würden vielleicht heute von einer ausschließlichen Bezogenheit aufs Materielle sprechen, verstrickt hatte. Sein Herz wurde dem Untier zur ewigen Verdammnis vorgeworfen. Ein Weiterleben gab es für diesen Menschen nicht. War das Herz hingegen leicht, durfte sich der Verstorbene mit dem Totengott Osiris vereinigen, was letztlich die Wandlung ins Göttliche bedeuten sollte.
Isis war die Schwestergemahlin des Osiris. Beide wurden als Fruchtbarkeitsgötter verehrt. Ein archetypisches Thema, Neid und Rivalität zwischen den ungleichen Brüdern Seth und Osiris, führte zum Tod des Osiris: Seth fertigte eine kostbare Lade an, die dem zugehörig sein sollte, der hineinpasste. Osiris ging auf diese Verführung ein und, da die Lade extra für ihn angefertigt war, wurde er auf diese Weise von seinem Schattenbruder überlistet, in Stücke zerteilt und über das ganze Land verstreut. Isis suchte die Teile und fügte sie wieder zusammen, allerdings fehlte der Penis, den bereits ein Fisch verschluckt hatte. Trotzdem gebar Isis das göttliche Kind Horus.
Osiris, der durch seinen neidischen Bruder Seth getötet wurde, war der Gott der Fruchtbarkeit. Über ein Verteilen des zerstückelten Gottes wurde auch die Dürre fruchtbar, denn Seth war der Gott der Wüste. So mag das Wort des Mephisto aus Goethes Faust erneut Bedeutung gewinnen, indem das Böse zwar gewollt, dennoch das Gute schafft.
Verstehen wir den Bruderzwist zwischen Osiris und Seth unter archetypischem Gesichtspunkt, wird deutlich, dass weder das Gute noch das Böse allein Gültigkeit haben. Das Lichte eines Osiris braucht das Dunkel des Seth um über enge Grenzen hinaus Fruchtbarkeit zu ermöglichen. Hinter diesem Begriff steht das Leben als sich ständig wandelnder Entwicklungsprozess. Umgekehrt ist das Böse in seiner Einseitigkeit angewiesen auf das Gute, um seinerseits die Vitalität, die im Dunkel verborgen liegt, entfalten zu können. Hier wird der Begriff des Schattens, wie ihn C. G. Jung eingeführt hat, bedeutsam. Er versteht unter dem Schatten die Fülle vitaler Triebimpulse, die jedoch der Selbststeuerung bedürfen, um nicht destruktiv zu werden. Unter Selbstkontrolle versteht Joachim Bauer (2017) den freien Willen, die Möglichkeiten eines die Triebimpulse steuernden Ichs. Jene sollen nicht unterdrückt werden, wie es einst die sogenannte schwarze Pädagogik tat, jedoch auch nicht willkürlich ausgelebt werden. Nur im Gleichgewicht von Triebimpulsen, die Bauer Basisbedürfnisse nennt und einer Selbstkontrolle seitens des präfrontalen Cortex ergibt sich das harmonische Wechselspiel von unten und oben, von Licht und Schatten. Damit liegt es in unseren menschlichen Möglichkeiten über die Selbststeuerung dieses Gleichgewichts zwischen Basisimpulsen, die von Angst, Aggression und kurzzeitigen Belohnungsimpulsen und der Kontrolle des präfrontalen Cortex immer neu herzustellen (Bauer 2011, S. 37). Es ist die Fähigkeit, das Leben bewusst und gleichzeitig lustvoll zu gestalten, ohne in die Sackgasse von Süchten als fehlgeleitete Sehnsüchte abzugleiten.
Traum eines 16-Jährigen:
Von der Decke schien etwas herabzukommen, wie die Unterseite eines Sarges, der mit vier Seilen befestigt von der Decke hing. Darin lag eine Person, die Haare waren schwarz und in langen Locken gedreht. Die Person sah aus wie ein Mann, aber es könnte auch eine hagere Frau gewesen sein. Dann sagte diese Person, jetzt könne sich der nächste hineinlegen. Er selbst sagte, als er den Traum berichtete, ich wusste noch während er träumte, dass er das war.
Der Jugendliche demonstrierte in den Stunden immer wieder seine intellektuelle Überlegenheit. In einer lebhaften Übertragungsbeziehung versuchte er mich immer wieder zu entwerten. »Frauen können nicht denken« war seine Überzeugung. »Die können nur Kinder kriegen.« In der Realität lebte er mit einer alleinerziehenden Mutter, deren »ein und alles« er war. Die unterschwellige Verachtung dem Weiblichen gegenüber, von dem er sich gleichzeitig vereinnahmt und entmündigt fühlte, rief nach einem Wandlungssymbol. So gesehen dürfte der Sarg, der aus den luftigen Weiten kam, möglicherweise demonstrieren, dass es um klare Urteilskraft gehen müsse. Das rein fühlende Erleben, das Osiris, der Fruchtbarkeitsgott symbolisiert, muss von klarem Denken begleitet werden. Dies fehlte dem Jugendlichen angesichts eines fernen Vaters, der sich nicht um ihn kümmerte und darum als positives strukturierendes Moment fehlte.
In einer Reihe von Schachspielen versuchte er seine Überlegenheit zu demonstrieren, scheiterte jedoch immer daran, dass er nicht intuitiv einfühlend spüren konnte, ob meine Züge dem Angriff der Verteidigung oder einer Planlosigkeit entsprangen.
Über die Deutung, dass seine Rationalität ein sehr einseitiger Versuch war, die emotionale ebenso einseitige Haltung seiner Mutter zu kompensieren, versuchte er neue Wege, indem er seiner Intuition Raum gab. Hier schien es mir angebracht, über den ägyptischen Mythos von Osiris und Seth zu vermitteln, dass beide Repräsentanten einer einseitigen Haltung waren und darum der Tod als Wandlungssymbol wichtig war. Eine einseitige Identifikation macht bei aller Intelligenz »dumm«. Die Vereinigung der Gegensätze, Fruchtbarkeit in Dürre und Wüste zu bringen, muss das Bild für die notwendige Vereinigung polarer Positionen verstanden werden.

2.1 Archetypische Träume von Recht und Unrecht, Untergang und Neuwerdung

2.1.1 Die Maat und die Suche nach Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit

Die Göttin Maat vertritt in der ägyptischen Mythologie das Prinzip der Ordnung, der Gerechtigkeit und der Wahrheit. Sie war ein universelles Prinzip, dem Götter und Menschen gleichermaßen, wenn auch in anderen Kategorien, unterworfen waren. Als Tochter des Sonnengottes Re symbolisierte sie dieses Ordnungsprinzip, dargestellt als eine Frau mit langen schwarzen Haaren mit einer, manchmal zwei, Straußenfedern auf dem Kopf.
Sie war Begleiterin und somit richtungsweisend für den König, der zuständig für den Gang des Kosmos und der in der archaischen Zeit Träger des Bewusstseins war. Innerhalb der Gesellschaft gab sie das moralische, ethische und gefühlvoll-verbindende Verhalten vor, welches die Gesellschaft zusammenhielt und somit Ordnung und Sicherheit gewährleistet.
War die Maat in den Anfängen der ägyptischen Geschichte zur Stabilisierung der äußeren Realität wichtig, nimmt sie in deren Verlauf den Wandel zu einer inneren Wahrheit und Wahrhaftigkeit des Einzelnen vor. Im zentralen Motiv des Totengerichtes, mit der Wägung des Herzens des Verstorbenen entschied sich, ob ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. 1 Einführung
  6. 2 Die Weisheit Ägyptens
  7. 3 Der Wunsch nach Gottgleichheit und die Hybris
  8. 4 Die Muttergottheiten als Ausdruck des zugrunde liegenden Matriarchats
  9. 5 Die Vatergottheiten als Ausdruck des zugrunde liegenden Patriarchats
  10. 6 Das Kind, Kindheit und Kindsein
  11. 7 Die Göttinnen der nächsten Generation
  12. 8 Die männlichen Gottheiten der nächsten Generation
  13. 9 Gedanken zum Schluss
  14. Literatur
  15. Stichwortverzeichnis