Kybernetisches Bauprojektmanagement
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Kybernetisches Bauprojektmanagement

Gestaltung lebensfähiger Baustrukturen auf Grundlage des Viable System Models

  1. 188 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Kybernetisches Bauprojektmanagement

Gestaltung lebensfähiger Baustrukturen auf Grundlage des Viable System Models

Über dieses Buch

"Alles ist mit allem Verbunden" Was früher ein abstraktes Denkmodel war, ist durch die Vernetzung und die damit zunehmende Komplexität real geworden. Christoph Keese schreibt in seinem richtungsweisenden Bestseller "Silicon Valley" von 2014 über die Bedeutung der Kybernetik als Leitwissenschaft der digitalen Zukunft. "Es geht um die »Vorhersage des Unvorhersehbaren« mithilfe des flüchtigen Guts Information, das »weder Materie noch Energie« ist." "Hochkomplexe Zusammenhängen können durch Algorithmen richtig zeigen, was in ihnen steckt. Sie können somit Millionen von Rückkopplungsschleifen bilden, welche die Wirklichkeit beobachten, auswerten und dann wieder beeinflussen, um bessere Ergebnisse zu erzielen."Solide Grundlagen der wirksamen systemisch-kybernetischen Organisationsgestaltung sind ausführlicher Bestandteil dieses Buches. So werden das Viable System Model als kybernetisches Referenz- und Analyse-Model und die Regelkreistheorie detailliert inhaltlich und visuell mitells vieler Grafiken beschrieben. Der Bogen zur Praxis wird durch Anekdoten, sowie Beispiele gespannt. Jedes Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse für Schnellleser.Stimmen zum Buch: Dr. Otto Greiner (Präsident der EFCC): Ihr Werk ist eine sehr kompakte Darstellung des baukybernetischen Managements, die bisher der Fachliteratur lange fehlte.Dr. Ulrich Wollf (Uni Weimar/ GPM): Wer glaubt mit dem von Michael Frahm vorgelegen Buch eine leicht erschließbare Lektüre vor sich zu haben, sieht sich bald getäuscht, es ist echt harte Kost. Allen theoretisch interessierten Lesern, kann das Buch als Lektüre empfohlen werden.Peter Steffek (CEO der KTC-Karlsruhe Technology Consulting): Wir sind selbst seit vielen Jahren im Bereich Lean Construction unterwegs und helfen unseren Kunden bei einem stabilen Produktionsprozess. Durch dieses Buch und den intensiven Austausch mit dem Autor haben wir initialen Kontakt zum Kybernetischen Management (VSM) bekommen. Der Autor versteht es eine abstraktes Modell schlüssig und bildlich darzustellen uns zeigt nebenbei auf warum das Last Planer System funktioniert.Das Buch hat uns soweit inspiriert, dass wir 2016 unserer eigene Organisationsstruktur transformiert haben und am Viable System Model (VSM) ausgerichtet haben. Ein tolles Sachbuch, das den Horizont erweitert.Eine absolute Kaufempfehlung.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Gestaltung lebensfähiger Baustrukturen

Nachfolgend wird in die Methodik der lebensfähigen Systeme und in die Prinzipien der Organisation und des Managements eingeführt.

Das lebensfähige System

„Every viable system contains, and is contained of, a viable system" – (Stafford Beer)
Oben stehendes fundamentales Zitat des Managementvordenkers Stafford Beers muss man sich, so finde ich, einige Male klar machen, bevor man dessen Bedeutung realisiert.
Jedes lebensfähige System beinhaltet ein lebensfähiges System und ist Teil eines anderen lebensfähigen Systems.
Das bedeutet, dass jede Organisationeinheit auf jeder Ebene institutionell über die gleichen Interaktions- und Lenkungsbeziehungen verfügen soll. Man kann sich dieses Prinzip als fraktales Prinzip12 vorstellen. Damit kann man auf Grundlage einfacher Regeln, sehr komplexe Strukturen erstellen. Der große Vorteil dieser Modellanwendung ist, dass auf jeder Organisationsebene die gleichen Analyse- und Gestaltungsregeln angewendet werden können, egal ob es sich um die Kommunikationsbeziehungen eines kleinen Teams oder um das sozial ökonomische System eines Staates handelt.
Abbildung 3 VSM - Fraktales Prinzip I
Mit oben stehender und nächster Grafik ist das Prinzip detailliert dargestellt. Man sieht die jeweiligen Sub- und Suprasysteme.
Abbildung 4 VSM - Fraktales Prinzip II
Eine der Schlüsselfragen des Managements ist, wie Organisationen und Ihr Management der Komplexität Ihrer Umwelt und Ihrer eigenen Aktivitäten begegnen können?
Auf Grundlage des VSM geschieht dies auf zwei Wegen. Zum einen durch Anstreben einer Balance zwischen den verschiedenen Elementen des Systems (z.B. zwischen Abteilungen der Organisation) und durch eine selbstähnliche (fraktale) Strukturierung, wo alle Systeme über den gleichen generisch organisatorischen Code verfügen.
In vielen Organisationen gibt es keine kybernetische Betrachtung der Funktionsweise, sondern schlichtweg Organigramme und in Projekten nur Projektstrukturpläne. Was in Organigrammen13 oder in Projektstrukturplänen von Bauprojekten abgebildet wird, hat meistens wenig mit dem eigentlichen Charakter, dem Verhalten und notwendigen tiefgreifenden Verständnis, welches für das Management einer Organisation notwendig ist, zu tun. Man braucht diese Pläne, um Hierarchie, Macht und Schuldverhältnisse zum Ausdruck zu bringen. Darüber, wie eine Organisation aber wirklich funktioniert, erteilen solche Pläne wenig Auskunft.
Es fehlt diesen Plänen an der Tiefenstruktur, d.h. der „Geschichte“ der einzelnen Elemente, Organisationseinheiten und Menschen. Nur wer weiß, wie diese sich verhalten, kann prognostizieren, wie eine Unternehmung als Ganzes, d.h. als Summe Ihrer Elemente funktionieren kann14. Es gilt also, die Funktion und das Verhalten zu ergründen. Organisationen sind nicht als Organigramme zu verstehen, sondern als lebendige soziale, ökologische und ökonomische Organismen.

Was sind lebensfähige Systeme

und was nicht? Diese Frage muss man sich zu Recht in der Auseinandersetzung mit der Managementkybernetik stellen. Man spricht beim lebensfähigen System vom „System One“ oder vom „System in Focus“, damit ist das 1er-System gemeint. Es wird auch, das Basissystem genannt, weil es die Basis für alle weiteren Systeme ist. Das heißt, ohne das Basissystem kann es die anderen Systeme nicht geben. Dieses lebensfähige System muss in eine spezifische Umwelt eingebettet sein, wie ein Mensch zum Beispiel in einem Raum mit Luft ist. Das lebensfähige System muss unbedingt ein Produzent der Organisation sein, das heißt ein wesentliches Profitcenter. Charakteristisch ist dafür, dass ein solches System aus der Organisation herausgelöst werden kann und grundsätzlich selbständig auf dem Markt lebensfähig ist. Die Identität der Organisation soll sich über die Basissysteme etablieren.
Nun gibt es in Organisationen, seien es Bauunternehmen, Bauprojekte oder Baukonzerne, eine unglaubliche Vielzahl an Struktureinheiten, die durchaus notwendig, aber zum einen nicht alleine lebensfähig sind und zum anderen nicht den Zweck der Organisation begründen. Wichtig ist, dass die Organisation auf Grundlage des Basissystems gestaltet wird, nicht auf Grundlage von Neben- bzw. Hilfssystemen. Nicht, dass diese unwichtig sind, doch gestaltet sich eine Struktur auf Grundlage von Neben – und Hilfssystemen, dann dient eine Organisation nicht mehr dem eigentlichen Zweck, sondern nur noch dem Selbstzweck und ist zum Kollaps verurteilt. Fragen Sie sich also, was in Ihrem Unternehmen die Profitcenter sind und welche Organisationseinheiten helfen und unterstützen, aber nicht dem Zweck der Organisation dienen. Dies lässt Ihre Organisation in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Sympathikus und Parasympathikus

Die Gestaltung eines lebensfähigen Systems ist von der Natur inspiriert. Betrachten wir daher das vegetative Nervensystem des menschlichen Organismus mit dessen unwillkürlicher Steuerung des Körpers zur Erhaltung seiner Lebensfähigkeit in einer sich nicht linear, verändernden Umwelt. Wenn uns Menschen warm ist, schwitzen wir. Wenn es draußen kalt wird, werden die lebenswichtigen Organe vornehmlich mit Blut versorgt. Bewusst steuern wir das aber nicht, sondern die Regulierung ist das Ergebnis von unwillkürlichen Rückkopplungen. So kommt es eben, dass das vegetative Nervensystem innerhalb des Organismus folgende Funktionen regelt:
  • Blutdruck
  • Herzschlag
  • Ausschüttung von Hormonen
  • Verdauung
  • Atmung usw.
Es laufen während der Regelung viele Vorgänge gleichzeitig ab, diese können mit denen von Baustrukturen vergleichen werden. Das vegetative Nervensystem lässt sich dabei in zwei miteinander konkurrierende Prinzipien unterteilen:
  • Sympathikus
  • Parasympathikus
Als Beispiel einer Sympathikusaktivierung kann man die Flucht vor einem Gegner sehen. Es kommt dabei zu Ausschüttung von Adrenalin, der Herzschlag beschleunigt sich, damit eine Umverteilung des Blutes in die Muskulatur möglich wird.
Ermöglicht die Umwelt dahingegen eine Ruhephase, so kommt es zu einer Verlangsamung des Herzschlages, zur Einleitung von Verdauungsvorgängen, d.h. zu einer parasympathischen Aktivität. Beide Aktivitäten sind notwendig um einen Organismus im Gleichgewicht zu behalten.
Diese neurophysiologischen Grundprinzipien der Lebensfähigkeit hat sich Beer zunutze gemacht und das vegetative Nervensystem in sechs Systemebenen unterteilt und daraus das Viable System Model (VSM) entwickelt.

Grundsätze der Anwendung

Die Grundsätze der Anwendung lauten wie folgt:
  • Alle Subsysteme verfügen über die vollständige Struktur des VSM.
  • Alle Subsysteme sind strukturelle Kopien des Supersystems.
  • Alle Subsysteme handeln im Rahmen der Vision und Strategien autonom: (sie beauftragen sich selbst, sie organisieren sich selbst, sie motivieren sich selbst und sie kontrollieren sich selbst.)
Ausgangspunkt ist das Basissystem. Dieses ist nachstehend dargestellt. Es besteht aus drei Elementen:
  1. dem Management,
  2. der leistungserbringenden Einheit
  3. und der dazugehörigen Umwelt.
Abbildung 5 Basissystem I
Abbildung 6 Basissystem II
Die Elemente können jeweils unterschiedlich zugeordnet sein. So kann das Management in einer anderen bzw. übergeordneten Sichtweise auch das leistungserbringende Element sein oder umgekehrt. Die Darstellung erfolgt in diesem Buch einmal detailliert mittels der vier Informationskanäle und einmal vereinfacht mittels der zwei geraden Informationskanälen; die Vereinfachung dient der Übersichtlichkeit und ist insbesondere bei der Darstellung großer Strukturen hilfreich. Ungeachtet dessen stehen sowohl vier als auch zwei Kanäle nur stellvertretend für eine mögliche Vielzahl an Kanälen bzw. Wechselbeziehungen, welche die Elemente verbinden.
Das VSM wird in sechs Systemebenen mit verschiedenen Aufgaben der jeweiligen Systemebene unterteilt. Die Systemebenen 1 bis 3 übernehmen stets das Gegenwartsgeschäft, hier wird die Leistung erbracht, wobei der Schwerpunkt der operativen Leistungserbringung bei System 1 liegt. Die Systeme 4 und 5 kümmern sich um Übergeordnetes, was man als Strategie und No...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Motto
  3. Beginn einer Reise
  4. Grundprinzipien des kybernetischen Bauprojektmanagements
  5. Gestaltung lebensfähiger Baustrukturen
  6. Wenn das Ende, der Anfang ist
  7. Verwendete Quellen
  8. Impressum