Einsatzstellenhygiene
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Einsatzstellenhygiene

  1. 166 Seiten
  2. German
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Einsatzstellenhygiene

Über dieses Buch

Even after the actual fire has ended, soot and toxic substances on firefighters= clothing and skin are still a hazard. However, the danger is often underestimated. Only meaningful and rigorous hygiene at the emergency site can control the effects for members of the emergency services & resulting for example from absorption of toxins into the body & and prevent long-term consequences such as cancer. The author examines current hygiene concepts and describes effective measures that need to be taken before, during and after each deployment. The topic of emergency site hygiene is also considered from a tactical point of view. The aim is to sensitize all firefighters to the topic, rethink previous behavioural patterns and initiate target-oriented measures.

Häufig gestellte Fragen

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[9]1 Problemstellung

Seit einigen Jahrzehnten erhärtet sich der Verdacht, dass für Feuerwehreinsatzkräfte ein erhöhtes Krebsrisiko besteht. Dieser Annahme steht das Problem der Bewertung eines kausalen Zusammenhangs zwischen der Brandbekämpfung und einer Krebserkrankung gegenüber. Die Überprüfung der These wird dadurch erschwert, dass zwischen einer Exposition mit krebserregenden Stoffen und dem Ausbruch bzw. der Diagnose einer Erkrankung 20 bis 50 Jahre vergehen können. Des Weiteren stellt sich auch die Frage der qualitativen Ausdifferenzierung, da mögliche andere Risikofaktoren ursächlich für eine Krebserkrankung bei Feuerwehrangehörigen sein können und somit eine nachweisbare Kausalkette noch schwieriger machen.
Merke
Merke:
Weitere Risikofaktoren, die eine Krebserkrankung begünstigen können, sind beispielsweise:
  • Rauchen – sowohl aktiv als auch passiv
  • Schichtdienst und die daraus resultierende Abweichung vom gewohnten Tag- und Nachtrhythmus (Chronodisruptions-Krebs-Theorie (Quelle: IARC, 2007))
  • Unregelmäßiger Schlafrhythmus (Schlafunterbrechungen)
  • Stress
  • Hohe psychische als auch physische Belastung
  • Dauerhafte Alarmbereitschaft
[10]Den negativen Faktoren stehen zudem auch positive gegenüber, durch die bestimmte Gefahren teilweise oder sogar ganz verdeckt bzw. unterschätzt werden können. Hierzu zählen u. a. die aus vielen epidemiologischen Studien, z. B. Wagner (2005), bekannten Phänomene wie der »Healthy – Hired – Effect« (HHE) sowie der »Healthy – Worker – Effect« (HWE). Beim HHE geht man davon aus, dass nur gesunde Menschen eine Arbeit bekommen, was durch die Anfangsselektion vor der Einstellung als Feuerwehreinsatzkraft bekräftigt wird. Bei dem HWE wird die statistische Grundlage, dass Beschäftige gesünder sind als die Gesamtbevölkerung, so ausgelegt, dass regelmäßiges Arbeiten gesund hält. Dabei ist logischerweise in der Gesamtbevölkerung auch der Anteil der Bevölkerung enthalten, der körperlich eben nicht (mehr) in der Lage ist zu arbeiten. So gesehen würden steigende Krebserkrankungen diesen irreführenden Effekt noch verstärken, da beispielsweise erkrankte Feuerwehrmitglieder aus der statistisch fitten Anzahl an Erwerbstätigen in die Anzahl der Gesamtbevölkerung mit dem krankheitsbedingten Ausstieg aus dem Beruf »überwandern«.
Im »normalen« Arbeitsumfeld – beispielsweise auf einer Baustelle – gehören Begriffe wie »Arbeitssicherheit« und »Gesundheitsschutz« längst zum Standartvokabular. Die Einhaltung diverser Richtlinien wird in der Regel strengstens überwacht. Auch bei den Feuerwehren rückt diese Thematik mehr denn je ins Blickfeld. Hierbei zeigt sich aber auch, dass das Bewusstsein für Gefahren, deren Auswirkungen sich erst im Nachhinein zeigen, noch nicht bei allen Feuerwehrangehörigen entsprechend ausgeprägt ist. Auch innerhalb der takti[11]schen Einheit kann es dabei immer wieder zu Diskrepanzen zwischen den Einsatzkräften kommen. So möchte z. B. eine Einsatzkraft nach abgeschlossener Brandbekämpfung mit kontaminierter Einsatzkleidung mit dem Löschfahrzeug zum Standort (Feuerwache/Feuerwehrhaus) zurückkehren, wohingegen eine andere Einsatzkraft (zu Recht) die Maßnahmen der Einsatzstellenhygiene für absolut erforderlich betrachtet. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass eine allgemeine Arbeitsanweisung, aber auch eine routinierte Umsetzung der Einsatzstellenhygiene, kurz- bis mittelfristig einzuführen ist.

1.1 Studienlage International

Tom Costello (2017) hielt in seinem Bericht für die NBC (National Broadcasting Company) folgendes Zitat fest
»Cancer Is the Biggest Killer of America's Firefighters«
Diese Aussage machte Joseph Finn von der Bostoner Feuerwehr, weil immer mehr Kollegen mit Anfang 40, nach ca. 20 Berufsjahren an einer Krebserkrankung litten.
Auf internationaler Ebene begann man bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts (1927) (Guidotti, 1993) mit der Erforschung eines möglichen Zusammenhangs zwischen der Arbeit als Feuerwehrmann und einer möglichen Krebserkrankung.
Um die Achtziger Jahre herum wurden die Studien mit Feuerwehrangehörigen besonders in Nordamerika intensiviert. Neben der Vielzahl an Studien aus den USA und Kanada sind Studien in Australien, Neuseeland, Korea, Schweden, Finnland [12]und Holland bekannt. Insgesamt lassen sich um die 50 Studien festmachen, die mit ca. 500.000 Feuerwehrleuten durchgeführt wurden. Bei den empirischen Untersuchungen handelt es sich in der Regel um epidemiologische Studien. Das sind sogenannte Beobachtungsstudien am Menschen bei denen der Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber einem Risikofaktor (beispielsweise Brandrauch) und dem Auftreten einer Krankheit untersucht wird. Ein viel verwendetes Studiendesign in der Epidemiologie ist die Kohortenstudie. Dabei werden eine Gruppe exponierter – d. h. der Gefahr ausgesetzter (z. B. Atemschutzträger) – und eine Gruppe nicht-exponierter Personen über einen bestimmten Zeitraum hinsichtlich des Auftretens bestimmter Krankheiten oder der Sterblichkeitsrate beobachtet und miteinander verglichen. Daher lässt sich die Morbidität hinsichtlich einer Krebserkrankung nur allgemein für die Berufsgruppe ableiten, da differenzierte Studien innerhalb einer Berufsgruppe aktuell nicht vorliegen. Die Beurteilung der verschiedenen Studien verdeutlicht, dass zum Teil sehr differente, also nicht ganz eindeutige, Ergebnisse erzielt wurden.
Tabelle_01
Zusammenfassung von internationalen Studien über Krebserkrankungen bis 2015. SMR – standard mortality ratio, SIR – standard incidence ratio (Quelle: Jana Reuter, 2017)
Bild 2: Zusammenfassung von internationalen Studien über Krebserkrankungen bis 2015. SMR – standard mortality ratio, SIR – standard incidence ratio (Quelle: Jana Reuter, 2017)
Nicht zuletzt aus diesem Grund wurden drei Metaanalysen durchgeführt, die eine Vielzahl verschiedener Studien zum Gegenstand der Untersuchung machten. Die derzeit bedeutsamste Metaanalyse erfolgte von LeMasters (2006). Sie und ihr Forschungsteam prüften 32 Studien über Feuerwehrangehörige hinsichtlich Krebserkrankungen. Es wurden 21 Krebsarten untersucht und mit einem der drei möglichen Kriterien (wahrscheinlich, möglich, unwahrscheinlich) bewertet. Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass Feuerwehrangehörige ein wahrscheinliches Risiko für ein Multiples Myelom, Non-Hodgkin-[15]Lymphom, Prostatakrebs und Hodenkrebs, für den das höchste Risiko besteht, haben. Weitere acht Krebsarten erhielten das »Prädikat« möglich. Dieses Ergebnis bestätigte die Aussagen der Metaanalyse von Golden (1995), in der ebenfalls ein erhöhtes Krebsrisiko für verschiedene Krebsarten nachgewiesen wurde.
Achtung
Achtung:
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat durch den Privatdozent Dr. Kurt Straif die Tätigkeit als Feuerwehreinsatzkraft als möglicherweise karzi...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titel
  3. Copyright
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Einleitung
  6. 1 Problemstellung
  7. 2 Versorgung von Feuerwehreinsatzkräften in Deutschland
  8. 3 Brandrauch
  9. 4 Handlungsempfehlungen/Maßnahmen
  10. 5 Beispiele für Konzepte
  11. 6 Kriterien zur Beschaffung neuer Persönlicher Schutzausrüstung (PSA)
  12. 7 Einsatzstellenhygiene im Führungsvorgang bei Brandereignissen
  13. Fazit
  14. Danksagung
  15. Literatur- und Quellenverzeichnis