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Allgemeinbildung: Die 100 besten Bücher der deutschsprachigen Literatur für Dummies
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Allgemeinbildung: Die 100 besten Bücher der deutschsprachigen Literatur für Dummies
Über dieses Buch
In zehn Kapiteln stellen die Autoren jeweils zehn Meisterwerke der deutschen Literatur vor - nicht chronologisch sortiert, sondern thematisch gebündelt. In den ausgewählten Büchern geht es um Humor und Melancholie, Liebe und Schmerz, Gesellschaft und Familien, Abenteuer und Spannung, Krieg und Frieden, Hin und Weg, Freund und Feind, Künstler und Helden, Stadt und Land, Fantasie und Wahn. Stöbern Sie durch die Kapitel, finden Sie Ihre Meisterwerke von Grimmelshausen bis Juli Zeh, von Adelbert von Chamisso bis Feridun Zaimoglu und genießen Sie die schier unendliche Vielfalt der deutschsprachigen Literatur.
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Information
Teil II
Stoff für Nervenstarke

Kapitel 4
Abenteuer und Spannung
IN DIESEM KAPITEL
- Mann ohne Schatten
- Mord und Totschlag
- Reisen um die Welt
In diesem Kapitel geht es spannend zu. Zum Glück brauchen Sie diese Bücher nicht mehr heimlich unter der Bettdecke im Lichtkegel der Taschenlampe zu lesen, wie wir das früher mit Abenteuerromanen getan haben. Wach bleiben Sie auf jeden Fall – ob es nun um die Erlebnisse eines Soldaten im Dreißigjährigen Krieg oder um einen unheimlichen Kriminalfall geht, ob aus Unachtsamkeit ein Zug entgleist oder ein Gefangener sich aus Brotkrümeln ein Schachspiel baut – lassen Sie sich von abenteuerlichen Geschichten verführen. Wobei die deutsche Literatur das kurze Abenteuer zu lieben scheint: In keinem Kapitel haben wir es mit so vielen kürzeren Erzählungen und Novellen zu tun wie in diesem. Zugegeben: Auf Schmöker von Karl May bis Johannes Mario Simmel haben wir verzichtet – bei allem Abenteuerlichen ging es uns schon auch um die Literatur.
Der Abentheuerliche Simplicissimus – Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
In der langen Zeit zwischen den ersten Ritterepen um 1200, vom Parzival bis zum Nibelungenlied, und dem Auftreten von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen mit seinem Abentheuerlichen Simplicissimus gab es in der deutschsprachigen Literatur keine Romane, die einen breiten Leserkreis in den Bann hätten schlagen können. Was nicht bedeutet, dass es keine Literatur gab, aber eben nichts mit Dante, Boccaccio oder Cervantes Vergleichbares. Ein guter Grund also, unsere 100 besten Bücher der deutschsprachigen Literatur im Abenteuer-Kapitel chronologisch gesehen mit diesem frühesten von uns besprochenen Werk zu beginnen!
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1621/22–1676) darf getrost als der Barockdichter schlechthin bezeichnet werden. Er wurde in Gelnhausen im Hessischen geboren und musste schon mit zwölf Jahren vor dem Dreißigjährigen Krieg fliehen, der sich dann durch sein gesamtes Schrifttum ziehen sollte. Er selbst durchlitt eine militärische Karriere vom einfachen Trossbub bis zum Musketier und Regimentsschreiber, bevor er sich in friedlichen Zeiten verheiratete und als Gastwirt und Schultheiß, also Bürgermeister, im badischen Renchen niederließ.
Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch, wie der Roman in seiner Kurzversion zumindest heißt – die Langversion würde in barocker Formulierung den gesamten Roman in einem langen (Ab-)Satz zitieren – erschien 1668 und war mit der Jahreszahl 1669 versehen. Der furchtbare Krieg, von dem er erzählt, war also bereits seit etwa einer Generation vorbei. Als Autor wählte Grimmelshausen ein Anagramm aus seinem Namen: German Schleifheim von Sulsfort (aus Christoffel von Grimmelshausen).
Die Abenteuer eines Bauernjungen
Auf den ersten Blick – und für viele Leser dürfte das leider auch der einzige sein – ist der Simplicissimus die Geschichte eines ungebildeten Bauernjungen, der vom Dreißigjährigen Krieg mitgerissen wird, unterschiedliche Stationen durchläuft, immer neue Nackenschläge erleidet und sogar eine Weltreise antritt, um dann doch, geläutert und gebildet, als Einsiedler im Wald zu enden. Sein Leben strotzt vor Abenteuern: Krieg, Gefechte, Raub und Händel, Wollust und Vergewaltigung, stets geht es derb und voll Witz zur Sache. »Ein Erzählwerk von unwillkürlichster Großartigkeit«, nannte es Thomas Mann zu Recht im Vorwort einer Ausgabe aus dem Kriegsjahr 1944. Das Werk habe dreihundert Jahre in voller Frische überdauert und werde noch weitere überdauern, so Mann.
Aber, der Simplicissimus ist – ganz gegen den Namen gerichtet – ein höchst kompliziert gebauter und komplexer Roman, und eben sehr viel mehr als nur ein reines Kriegsbuch, weshalb wir es auch in Kapitel 4 und nicht in Kapitel 5 behandeln, in dem es um Krieg und Frieden geht. Es ist auch kein schlichter Schelmenroman, wie er in der Zeit bei der Leserschaft so beliebt war, schon allein dadurch, dass sich der Held schließlich als Spross aus adligem Hause und nicht als einfacher Bauernjunge entpuppt. Nicht allein dass der Simplicius außergewöhnlich viele Lebenssituationen durchstehen muss, von denen die wenigsten im Krieg spielen: Grimmelshausen hat die einzelnen Kapitel den sieben »Planeten« zugeordnet. Denn die standen damals auch für bestimmte Charaktereigenschaften. So geht es vom Saturn, der die Bauern und Armen regiert, über den Kriegsgott Mars zur Verstand bringenden Sonne, zu Jupiter, dem Glück und Reichtum zuerkannt werden, über die Liebesgöttin Venus, auch zuständig für Musik und Glück, bis hin zu Merkur, dem listenreichen Wanderer und Gott der Diebe, und schlussendlich zum wandelbaren Mond, der Entsagung von der Welt.
Fort- und weitergeführt hat Grimmelshausen den Simplicissimus mit Die Lebensbeschreibung der Ertzbetrügerin und Landstörtzerin Courasche – sie sollte Bertolt Brecht für seine Mutter Courage zum Vorbild dienen – sowie mit Der seltzame Springinsfeld und den beiden Teilen von Das Wunderbarliche Vogel-Nest.
Peter Schlemihls wundersame Geschichte – Adelbert von Chamisso
Adelbert von Chamisso (1781–1838) steht etwas im Schatten einiger großer romantischer Dichter wie Joseph von Eichendorff oder E.T.A. Hoffmann. Höchste Zeit, ihn ins Licht zu rücken – schließlich wird sein Märchen über einen Mann und dessen Schatten, eben Peter Schlemihls wundersame Geschichte, von Jung und Alt bis heute gern gelesen. Chamisso gehört jener zweiten Generation von Romantikern an, denen es mehr um die manchmal etwas ungebändigte, auch das Unheimliche suchende Erzählfreude ging und weniger um die geballte Vermittlung einer Philosophie der Poesie und Literaturtheorie, wie sie etwa bei den Brüdern August Wilhelm und Friedrich Schlegel vorherrschten.
Chamisso, eigentlich Louis Charles Adélaïde de Chamissot de Boncourt, floh um 1790 vor der Schreckensherrschaft der französischen Revolution mit seiner Familie aus der Champagne bis nach Berlin. Er mutierte vom Leutnant in Preußischen Diensten zum Botaniker und Kustos am Herbarium und Botanischen Garten in Berlin-Schöneberg. 1815 begab er sich als Naturwissenschaftler auf eine große Reise, die russische Rurik-Expedition, die er 1836 in der Reise um die Welt näher beschrieb.
Ohne Schatten gewinnt man keine Freunde
In Peter Schlemihls wundersame Geschichte kauft der Teufel, der erschreckend normal in grauem Gewande, ohne Hinkefuß und Hörner, dafür mit Reichtum gesegnet, daherkommt, dem titelgebenden Peter seinen Schatten ab. Den braucht doch kein Mensch, denkt sich Peter, ein sich immer wieder neu füllender Geldsack ist da doch wesentlich angenehmer. Doch Peter verliert seine sozialen Kontakte und seine Geliebte, die Försterstochter Mina, die er heiraten wollte. Einen neuen Handel mit dem Teufel, seinen Schatten gegen seine Seele einzutauschen, lehnt Peter, inzwischen klüger geworden, ab. Durch Zufall kommt er an Siebenmeilenstiefel heran, stürmt durch die Welt und widmet sich, da ihn die Gesellschaft verachtet, Forschungen zur Natur. Gibt es ein Happy End? Die Kinder wissen es, wir verraten es nicht.
Die Geschichte von Schlemihl ist nicht zuletzt eine Kritik an der geldsüchtigen bürgerlichen Gesellschaft, eine Kritik, die Chamisso auch in einigen seiner Gedichte publik machte und die ihm nicht nur Freunde eintrug. Nüchtern und trocken erzählt Schlemihl selbst seine Geschichte in elf Briefen an den fiktiven Herausgeber Chamisso. Während der Entstehungszeit fühlte sich Chamisso zerrissen: Sein neues Heimatland führte Krieg gegen sein altes, er befand sich zwischen allen Stühlen.
Die Geschichte vom Mann ohne Schatten wurde ein Welterfolg, übersetzt in zahlreiche Sprachen, und, selbstverständlich, auch verfilmt. 1967 mit Götz George als Peter Schlemihl fürs Fernsehen. Und es hat immer wieder bedeutende Künstler zu Illustrationen inspiriert, erwähnt seien nur Adolph von Menzel oder Ernst Ludwig Kirchner sowie George Cruikshank. Dass hohe Literatur der R...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Inhaltsverzeichnis
- Über die Autoren
- Einführung
- Teil I: Stoff für Gefühlvolle
- Teil II: Stoff für Nervenstarke
- Teil III: Stoff für Neugierige
- Teil IV: Der Top-Ten-Teil
- Anhang
- Stichwortverzeichnis
- End User License Agreement


