Energie-Ratgeber für Unternehmer

Dauerhaft günstiger Strom für den deutschen Mittelstand - Stromkosten senken durch Großindustriepreise

Maria Zuwovski

• Verlag: Maria Zuwovski
• Jahr: 2020
• eBook-ISBN: 9783967241051
• Thema: Betriebswirtschaft
• Thema: Energiebranche

Auf dem Energiebeschaffungsmarkt gibt es ständig neue Entwicklungen, bei denen Verbraucher schnell den Überblick verlieren. Vor allem für Unternehmen, deren Strombedarf in der Regel deutlich höher ist als der von Privathaushalten, bilden die Ausgaben für Energie einen erheblichen Anteil an den monatlichen Fixkosten. Dieser Ratgeber will kleine und mittelständische Unternehmen daher dabei unterstützen, ihre Energiekosten zu senken und somit ihre Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Er soll Denkanstöße bieten und ein Leitfaden für innovative Lösungsansätze sein. Hintergrundinformationen und Insiderwissen aus der Praxis sowie wichtige, jedoch oftmals unterschätzte Details bei der Beurteilung und Realisierung von Projekten helfen Mittelständlern beim Setzen und Erreichen ihrer unternehmerischen Ziele.Energie benötigt jeder aber zu welchem Preis?

Die Zusammensetzung des Strompreises

Der vom Verbraucher zu zahlende Strompreis setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen: Stromeinkaufspreis, Netzentgelte, Steuern und gesetzliche Abgaben sowie Verwaltungskosten. In der folgenden Grafik ist der prozentuale Anteil dieser Preisbestandteile am Strompreis für Haushalte veranschaulicht.

Quelle: BDEW

Stromeinkaufspreis

Strom ist ein Handelsgut und der Preis pro Kilowattstunde wird als Marktpreis an der Energiebörse (z. B. in Leipzig) durch Angebot und Nachfrage geregelt. An der Börse wird Strom in zwei verschiedenen Marktsegmenten gehandelt:

1. Auf dem Spotmarkt werden Stromkontrakte zu Tagespreisen gehandelt, die am selben oder am nächsten Tag geliefert werden. Dies wird als Intraday- oder Day-Ahead-Handel bezeichnet. Der Strom aus regenerativen Quellen wird hier zusammen mit Strom aus anderen Energiequellen als sogenannter Graustrom vermarktet.

2. Wichtiger als der Handel auf dem Spotmarkt ist für die Preisfestsetzung jedoch der aktuelle Handel von Strom-Futures auf dem Terminmarkt. Hier kaufen Stromhändler und Großabnehmer am Handelstag bereits Stromkontingente für die nächsten Jahre zu festen Preisen ein.

Da Senkungen der Börsenstrompreise am Spot- bzw. Terminmarkt nicht in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben werden, profitieren vor allem Stromeinkäufer und Großabnehmer von dieser Entwicklung. Durch die vollständig an die Verbraucher weitergereichte EEG-Umlage kommt es dann zu einer einseitigen Verteuerung der Strompreise.

Netzentgelte

Netzentgelte werden vom Netzbetreiber für die Nutzung des Stromnetzes erhoben. Sie sind nicht beeinflussbare Kostenfaktoren, da sie von der Bundesnetzagentur reguliert werden, und betragen in etwa ein Drittel der Energiekosten.

Die folgende Grafik veranschaulicht die Aufteilung des Energiemarktes und des Transportnetzes unter den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) für Hochspannung.

Quelle: BDEW

Unten stehende Abbildung zeigt im Vergleich dazu die Aufteilung des Energiemarktes unter den Verteilnetzbetreibern (VNB). Diese ca. 900 Dienstleister liefern den Strom an die Endverbraucher, also Gewerbebetriebe und Privathaushalte, und berechnen dafür das Netzentgelt.

Quelle: BDEW

Jeder Netzbetreiber hat eigene Netznutzungstarife, die sich in den letzten Jahren teilweise stark erhöht haben. Damit werden den Endverbrauchern die Leistungsspitzen in Rechnung gestellt. Dabei gilt folgende Faustformel:

Je niedriger die Leistungsspitze, desto niedriger das Netzentgelt.

Steuern und gesetzliche Abgaben

Einen großen Teil des Strompreises machen gesetzlich festgelegte Abgaben aus. Aktuell werden folgende Posten berechnet:

Dies bedeutet, dass 2020 - 7,763 Cent/kWh netto ausschließlich Abgaben an den Staat sind. Hinzu kommt noch die Stromsteuer in Höhe von 2,05 Cent/kWh, sodass sich eine Gesamtsumme von 9,813 Cent/kWh ergibt. Diese Kosten entstehen für Letztverbraucher mit einem Jahresverbrauch bis 1 Mio. kWh Strom. Nicht berücksichtigt sind die Kosten des Netzbetreibers, die vom Ort der Abnahmestelle unterschiedlich hoch ausfallen können.

Diese Belastung durch Steuern und Abgaben zwingt die Endverbraucher dazu, ihr Verbrauchsverhalten zu ändern. Zudem wechseln viele Stromkunden ihren Energieversorger, um zumindest bei den beeinflussbaren Preisanteilen Geld zu sparen.

Die folgende Grafik zeigt die Belastung durch Steuern und Abgaben von 1998 bis 2018. Deutlich wird dabei vor allem der starke Anstieg dieser Kosten über den 20-Jahres-Zeitraum.

Quelle: BDEW

Auch für Unternehmen sind di...

Inhaltsverzeichnis

• Dauerhaft günstiger Strom für den deutschen Mittelstand
• Inhaltsverzeichnis
• Die Autorin
• Ziel dieses Ratgebers
• Bonusmaterial, Updates und Support
• Die Liberalisierung des Energiemarktes
• Die Energiewende und ihre Folgen
• Die Zusammensetzung des Strompreises
• Die gesetzlichen Preisbestandteile
• Tarife mit Preisgarantie
• Der intelligente Stromzähler
• Die Situation vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen
• Die Vorgehensweise erfolgreicher Großkonzerne
• Der clevere Weg zu günstigem Strom
• Serviceangebot für Gewerbetreibende
• Bildnachweise, Hilfe, Links
• Kontakt und Impressum
• Copyright und Haftungsausschluss
• Eine Bitte in eigener Sache
• Schlusswort und Danksagung