Durch die Wüste
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Durch die Wüste

Der erste Buch in der Orientzyklus (Durch Wüste und Harem + Durchs wilde Kurdistan + Von Bagdad nach Stambul + In den Schluchten des Balkan + Durch das Land der Skipetaren + Der Schutt)

  1. 902 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Durch die Wüste

Der erste Buch in der Orientzyklus (Durch Wüste und Harem + Durchs wilde Kurdistan + Von Bagdad nach Stambul + In den Schluchten des Balkan + Durch das Land der Skipetaren + Der Schutt)

Über dieses Buch

Dieses eBook: "Karl May: Durch die Wüste (Komplettausgabe)" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.Der sogenannte Orientzyklus ist eine Serie von Romanen des Schriftstellers Karl May. Durch Wüste und Harem (1895 umbenannt in Durch die Wüste) ist der erste Buch in der Orientzyklus.Karl Friedrich May (1842 - 1912; eigentlich Carl Friedrich May) war ein deutscher Schriftsteller. Karl May war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen. Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland. Bekannt wurde er vor allem durch seine sogenannten Reiseerzählungen, die vorwiegend im Orient, in den Vereinigten Staaten und im Mexiko des 19. Jahrhunderts angesiedelt sind. Besondere Berühmtheit erlangten die in drei Bänden zusammengefassten Geschichten um den Indianer Winnetou. Viele seiner Werke wurden verfilmt, für die Bühne adaptiert, zu Hörspielen verarbeitet oder als Comics umgesetzt.Durch die Wüste (Komplettausgabe)Inhalt: Ein TodesrittVor GerichtIm HaremEine EntführungAbu-SeïfWieder freiIn MekkaAm TigrisAuf KundschaftDer SiegBei den TeufelsanbeternDas große Fest

Häufig gestellte Fragen

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Information

Verlag
e-artnow
Jahr
2013
eBook-ISBN:
9788074841958
Auflage
2

Eine Wüstenschlacht

Am Tigris

Inhaltsverzeichnis

An diese Worte des Propheten Zephanja mußte ich denken, als wir unser Boot beim letzten Schimmer des Tages an das rechte Ufer des Tigris legten. Die ganze Gegend rechts und links vom Strome ist ein Grab, eine große, ungeheuere, öde Begräbnißstätte. Die Ruinen des alten Rom und Athen werden vom Strahle der Sonne erleuchtet, und die Denkmäler des einstigen Egypten's ragen als gigantische Gestalten zum Himmel empor. Sie reden verständlich genug von der Macht, dem Reichthume und dem Kunstsinne jener Völker, welche sie errichtet haben. Hier aber, an den beiden Strömen, Euphrat und Tigris, liegen nur wüste Trümmerhaufen, über welche der Beduine achtlos dahinreitet, oft ohne nur zu ahnen, daß unter den Hufen seines Pferdes die Jubel und die Seufzer von Jahrtausenden begraben liegen. Wo ist der Thurm, welchen die Menschen im Lande Sinear bauten, als sie zu einander sprachen: »Kommt, lasset uns eine Stadt und einen Thurm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, damit wir uns einen Namen machen!« –? Sie haben Stadt und Thurm gebaut, aber die Stätte ist verwüstet. Sie wollten sich einen Namen machen, aber die Namen der Völker, welche diese Stadt nach einander bewohnten und in dem Thurme ihren sündigen Götzendienst verübten, und die Namen der Dynasten und Statthalter, welche hier im Golde und im Blute von Millionen wühlten, sie sind verschollen und können mit größter Mühe und von unseren besten Forschern kaum noch errathen werden.
Wie aber kam ich an den Tigris, und wie in das Dampfboot, welches uns bis unter die Stromschnellen von Chelab getragen hatte?
Ich war mit den Ateïbeh bis in die Wüste El Nahman gezogen, da ich es nicht wagen konnte, mich im Westen des Landes sehen zu lassen. Die Nähe von Maskat verlockte mich, diese Stadt zu besuchen. Ich that es allein und ohne alle Begleitung, besah mir seine bethürmten Mauern, seine befestigten Straßen, seine Moscheen und portugiesischen Kirchen, bewunderte auch die beludschistanische Leibgarde des Imam und setzte mich endlich in eines der offenen Kaffeehäuser, um mir eine Tasse Keschreh munden zu lassen. Dieser Trank wird aus den Schaalen der Kaffeebohne gebraut und mit Zimmt und Nelken gewürzt. Meine Beschaulichkeit wurde durch eine Gestalt gestört, welche den Eingang verdunkelte. Ich blickte auf und sah eine Figur, welche einer längeren Betrachtung vollständig würdig war: Ein hoher, grauer Cylinderhut saß auf einem dünnen, langen Kopfe, der in Bezug auf Haarwuchs eine völlige Wüste war. Ein unendlich breiter, dünnlippiger Mund legte sich einer Nase in den Weg, die zwar scharf und lang genug war, aber dennoch die Absicht verrieth, sich bis hinab zum Kinne zu verlängern. Der bloße, dürre Hals ragte aus einem sehr breiten, umgelegten, tadellos geplätteten Hemdkragen; dann folgte ein graukarrirter Shlips, eine graukarrirte Weste, ein graukarrirter Rock und graukarrirte Beinkleider, eben solche Gamaschen und staubgraue Stiefel. In der Rechten trug der graukarrirte Mann ein Instrument, welches einer Verwalterhacke sehr ähnlich war, und in der Linken eine doppelläufige Pistole. Aus der äußeren Brusttasche guckte ein zusammengefaltetes Zeitungsblatt neugierig hervor.
»Wermyn kahwe!« schnarrte er mit einer Stimme, welche dem Tone einer Sperlingsklapper glich.
Er setzte sich auf ein Senïeh, welches eigentlich als Tisch dienen sollte, von ihm aber als Sessel gebraucht wurde. Er erhielt den Kaffee, senkte die Nase auf den Trank, schnüffelte den Duft ein, schüttete den Inhalt auf die Straße hinaus und stellte die Tasse auf den Boden.
»Wermyn tütün, gebt Tabak!« befahl er jetzt.
Er erhielt eine bereits angebrannte Pfeife, that einen Zug, blies den Rauch durch die Nase, spuckte aus und warf die Pfeife neben die Tasse.
»Wermyn« – – er sann nach, aber das türkische Wort wollte nicht kommen, und Arabisch verstand er vielleicht gar nicht. Daher schnarrte er kurzweg: »Wermyn Roastbeef!«
Der Kawehdschi verstand ihn nicht.
»Roastbeef!« wiederholte er, indem er mit dem Munde und allen zehn Fingern die Pantomime des Essens machte.
»Kebab!« bedeutete ich dem Wirth, welcher sogleich hinter der Thür verschwand, um diese Speise zu bereiten. Sie besteht aus kleinen, viereckigen Fleischstücken, welche an einem Spieße über dem Feuer gebraten werden.
Jetzt schenkte der Engländer auch mir seine Aufmerksamkeit.
»Araber?« frug er.
»No.«
»Türke?«
»No.«
Jetzt zog er die dünnen Augenbrauen erwartungsvoll in die Höhe.
»Englishman?«
»Nein. Ich bin ein Deutscher.«
»Ein Deutscher? Was hier machen?«
»Kaffee trinken!«
»Very well! Was sein?«
»Ich bin writer
»Ah! Was hier wollen in Maskat?«
»Ansehen.«
»Und dann weiter?«
»Weiß noch nicht.«
»Haben Geld?«
»Ja.«
»Wie heißen?«
Ich nannte meinen Namen. Sein Mund öffnete sich auf die Weise, daß die dünnen Lippen ganz genau ein gleichseitiges Viereck bildeten, welches die breiten, langen Zähne des Mannes sehen ließ; die Brauen stiegen noch höher empor als vorher, und die Nase wedelte mit der Spitze, als ob sie Kundschaft einziehen wolle, was das Loch unter ihr jetzt sagen werde. Dann griff er in den Rockschoß, zog ein Notizbuch hervor, blätterte darin und fuhr sodann in die Höhe, um den Hut abzunehmen und mir eine Verbeugung zu machen.
»Welcome, Sir; kenne Sie!«
»Ah, mich?«
»Yes, sehr!«
»Darf ich fragen, woher?«
»Bin Freund von Sir John Raffley, Mitglied vom Traveller-Klub, London, Near-Street 47.«Sieh: 'Deutscher Hausschatz', VI. Jahrgang, Seite 47
»Wirklich? Sie kennen Sir Raffley? Wo befindet er sich jetzt?«
»Auf Reisen – hier oder dort – weiß nicht. Sie waren mit ihm auf Ceylon?«
»Allerdings.«
»Elefanten gejagt?«
»Ja.«
»Dann in See auf Girl-Robber?«
»So ist es.«
»Haben Zeit?«
»Hm! Warum stellen Sie diese Frage?«
»Habe gelesen von Babylon – Niniveh – Ausgrabung – Teufelsanbeter. Will hin – auch ausgraben-Fowling-bull holen – britisches Museum schenken. Kann nicht Arabisch – will gern Jäger haben. Machen Sie mit – bezahle gut, sehr gut!«
»Darf ich um Ihren Namen bitten?«
»Lindsay, David Lindsay – Titel nicht, brauche nicht – Sir Lindsay sagen.«
»Sie beabsichtigen wirklich, nach dem Euphrat und Tigris zu gehen?«
»Yes. Habe Dampfboot – fahre hinauf – steige aus – Dampfboot wartet, oder zurück nach Bagdad – kaufe Pferd und Kameel – reisen, jagen, ausgraben, britisches Museum schenken, Traveller-Klub erzählen. Sie mitgehen?«
»Ich bin am liebsten selbständig.«
»Natürlich! Können mich verlassen, wann wollen – werde gut bezahlen, sehr fein bezahlen – nur mitgehen.«
»Wer ist noch dabei?«
»So viel, wie Sie wollen – aber lieber ich, Sie, zwei Diener.«
»Wann fahren Sie ab?«
»Übermorgen – morgen – heute – gleich!«
Das war ein Anerbieten, wie es mir nicht gelegener kommen konnte. Ich bedachte mich nicht lange und schlug ein. Natürlich aber stellte ich die Bedingung, daß es mir zu jeder Zeit frei stände, meine eigenen Wege zu gehen. Er führte mich an den Hafen, wo ein allerliebster kleiner Puffer lag, und ich merkte bereits nach Verlauf von einer halben Stunde, daß ich mir keinen besseren Gefährten wünschen konnte. Er wollte Löwen und alle möglichen Bestien schießen, die Teufelsanbeter besuchen und mit aller Gewalt einen Fowling-bull, wie er es nannte, einen geflügelten Stier, ausgraben, um ihn dem britischen Museum zum Geschenk zu machen. Diese Pläne waren abenteuerlich, hatten aber eben deßhalb meine volle Zustimmung. Ich war auf meinen Wanderungen noch viel seltsameren Käuzen begegnet, als er war.
Leider ließ er mich gar nicht wieder zu den Ateïbeh zurück. Ein Bote mußte meine Sachen holen und Halef benachrichtigen, wohin ich reisen werde. Als er zurückkehrte, erzählte er mir, daß Halef mit noch einem Ateïbeh zu Lande zu den Abu Salman – und Schammar-Arabern reisen werde, um mit ihnen über die Einverleibung der Ateïbeh zu verhandeln. Er werde mein Hedjihn mitbringen und mich schon zu finden wissen.
Diese Nachricht war mir lieb. Daß Halef zu dieser Botschaft ausersehen war, bewies mir abermals, daß er der Liebling seines Schwiegervaters geworden sei. Wir fuhren im persischen Busen hinauf, sahen uns Basra und Bagdad an und gelangten nachher, auf dem Tigris aufwärts dampfend, an die Stelle, an welcher wir heute anlegten. – – Oberhalb unserer Landestelle mündete der Zab-asfal in den Tigris, und die Ufer hüben und drüben waren mit einem dichten Bambusdschungel bestanden. Wie schon vorhin gesagt, brach die Nacht herein; trotzdem aber bestand Lindsay darauf, an das Land zu gehen und die Zelte aufzuschlagen. Ich hatte keine rechte Lust dazu, konnte ihn aber nicht gut allein la...

Inhaltsverzeichnis

  1. Durch die Wüste
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Ein Todesritt
  4. Vor Gericht
  5. Im Harem
  6. Eine Entführung
  7. Abu-Seïf
  8. Wieder frei
  9. In Mekka
  10. Eine Wüstenschlacht