Donald Trump
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Donald Trump

Gier nach Macht und Geld

Sabine Meyer, Donald Trump

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  1. 224 Seiten
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Gier nach Macht und Geld

Sabine Meyer, Donald Trump

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Donald Trump gehört zweifellos zu den populärsten Kandidaten für die anstehenden Präsidentschaftswahlen im November 2016. Auch hier in Deutschland haben die Medien seit den 80er-Jahren die Karriere und die Skandale um den Immobilienmogul aufmerksam verfolgt. Finanzielle Schieflagen, undurchsichtige Steuermodelle sowie private Skandale haben immer wieder die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Mann gelenkt, der so gerne im Mittelpunkt steht. Jetzt greift Donald Trump nach den Sternen und möchte ganz nach oben.Trumps aktuelle Aussagen zu Themen wie Flüchtlingspolitik, Waffenbesitz und Einwanderern schlagen hohe Wellen und stoßen bei vielen Menschen auf großes Entsetzen. Doch obwohl Donald Trump Frauen beleidigt und auf ihr Äußeres reduziert, er Mitstreiter John McCain den Kriegsheldenstatus abspricht und Mexikaner als Vergewaltiger bezeichnet, kann er sich trotzdem als aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat behaupten. Wie kann es sein, dass ein Mann, der auf wichtige politische Fragen offensichtlich keine Antworten geben kann, dafür aber mit Stammtischparolen um sich wirft, im Rennen um den Platz im Weißen Haus möglicherweise eine entscheidende Rolle spielt?Was fasziniert die Amerikaner an dem ehrgeizigen Glamour-Milliardär, der so gerne mit seinem Reichtum prahlt? Wer ist dieser Donald Trump, der zum mächtigsten Mann der Welt werden will? Aus einzelnen Puzzlesteinen entsteht das Bild von einem Menschen, der immer mehr will mehr Macht, mehr Geld, mehr Ansehen. Donald Trump will gewinnen.

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Information

Jahr
2016
ISBN
9783945794883
 

1. Warum ich unbedingt ein Buch über Donald Trump schreiben musste

 
 
Eigentlich gab es drei Auslöser dieses Buch zu schreisben – eine Reise nach New York, die Schlagzeilen um die Präsidentschaftskandidatur von Donald J. Trump und das überraschende Angebot von meinem Verlag, über den Unternehmer zu schreiben. Drei völlig voneinander unabhängige Dinge, die dazu führten, dass dieses Werk entstanden ist. Es handelt sich nicht um eine Biografie, auch wenn viele Stationen aus dem Leben von Trump detailliert beschrieben werden – und auch keine vollständige Wiedergabe des Lebenslaufes. Ich habe einfach ein paar Punkte herausgepickt, die mir wichtig erschienen, um den Mann, der so viele Schlagzeilen macht, und seine Denkweise ein bisschen zu verstehen. Es ist aber auch kein politisches Buch, obwohl politische Zusammenhänge und der Präsidentschaftswahlkampf in den USA thematisiert werden. Es ist ein Buch über einen Mann, der ins Weiße Haus einziehen will und auf dem Weg dorthin hemmungslos austeilt und beleidigt. Und es ist ein Versuch zu verstehen, warum so viele Amerikaner hinter dem prominenten Unternehmer stehen und seine diskriminierenden und rechtsradikalen Parolen unterstützen.
 
Begonnen hat dieses Projekt eigentlich im April 2015, als ich mit meiner Familie ein paar traumhafte Tage mitten in Manhattan verbracht habe. New York ist eine quirlige und aufregende Stadt. Vieles, was wir gesehen haben, kannten wir aus Spielfilmen und Serien und doch war es ein wahnsinnig spannendes Erlebnis. Die Stadt war so unglaublich inspirierend und voller Leben. Begegnungen und Gespräche mit zauberhaften Menschen machten den Aufenthalt perfekt. Kurz und gut: New York hat unsere Herzen im Sturm erobert. Und gleichzeitig wurde unser Interesse am ganzen Land, den Menschen und der Politik verstärkt.
Bei den endlosen Spaziergängen und Besichtigungstouren durch Manhattan führte der Weg natürlich auch über die berühmte Fifth Avenue mit ihren teuren Läden. Geld scheint dort überhaupt keine Rolle zu spielen, beinahe jedes bekannte Luxuslabel präsentiert in der Gegend seine Kollektionen. Dort hat auch der berühmte Juwelier Tiffany & Co. sein Domizil und wurde von uns mit leuchtenden Augen besichtigt. Und da wir schon einmal vor Ort waren, sahen wir uns natürlich auch in dem Wolkenkratzer gleich nebenan einmal um. Trump Tower – den Namen hatten wir alle schon einmal gehört. Und auch Donald Trump war uns ganz vage ein Begriff. Für uns war er ein schillernder Milliardär, der sich bis nach ganz oben gearbeitet hat und auf eine gewisse Art den berühmten „American Dream“ verkörpert. Irgendwo im Hinterkopf war ein Mann mit einer seltsamen Frisur und wechselnden Ehefrauen abgespeichert, der einige Häuser in New York gebaut hatte, die bis heute seinen Namen tragen. Der Mann musste unglaublich reich sein. Das war mein gesamtes Wissen über Donald Trump, als ich den Trump Tower betrat, ein 202 Meter hohes Gebäude mit 68 Etagen und einem imposanten Atrium. Unglaublich beeindruckend oder einfach nur protzig – das liegt im Auge des Betrachters. Das Gebäude wirkt, als habe sich der Milliardär selbst ein Denkmal gesetzt, war mein Gedanke, als ich zum ersten Mal in der Eingangshalle stand. Zahlreiche Spiegel, Wände aus rosa-braunem Marmor und viel Gold verströmen prunkvollen Kitsch. Ein Wasserfall, der normalerweise über drei Stockwerke hinweg die Wand heruntergleitet – als wir dort waren, lag er wohl wegen Wartungsarbeiten auf dem Trockenen und war damit sehr unspektakulär –, setzt dem ganzen Bild noch die Krone auf. All das hatte viel Geld gekostet, das sahen wir – und das sollten wir auch sehen. Die Läden sind edel, aber nur wenige Kunden verirrten sich hierher. Es wurden Luxusartikel und natürlich auch Produkte rund um den Hausherren – wie beispielsweise seine zahlreichen Bücher – verkauft.
Im Trump Tower wohnen bis heute Millionäre, Milliardäre, arabische Prinzen, Schauspieler und natürlich der Donald Trump selbst. Der Immobilienmogul residiert dort mit seiner aktuellen Familie – seiner dritten Ehefrau Melania und dem gemeinsamen Sohn Barron William. Die drei Trumps bewohnen ein gigantisches Penthouse, das sich über drei Etagen erstreckt und einen atemberaubenden Blick über Manhattan und den Central Park bietet. Auch wenn mir die 90er-Jahre-Ausstattung des Trump Towers nicht gefiel, war ich sehr beeindruckt, dass ein Mensch seinen Traum von einem Wolkenkratzer mitten in Manhattan so umgesetzt hatte. Doch da New York so viel mehr zu bieten hat, waren Donald Trump und sein Tower für mich nach kurzer Zeit schon wieder vergessen.
Wirklich mein Interesse weckte Donald Trump erst, als er im Juni 2015 seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten verkündete – mitten in seinem protzigen Trump Tower. Dort setzte er sich in Szene und erklärte, dass er Amerika wieder zu einer Großmacht machen werde. Als erfolgreicher Geschäftsmann traute er sich das selbstverständlich zu. Bei uns in Deutschland zählt Donald Trump neben Hillary Clinton und Jeb Bush zu den bekanntesten Kandidaten, die sich ins Rennen um den Platz im Weißen Haus begeben haben. Sowohl Clinton, Gattin des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und frühere US-Außenministerin, als auch Bush, Sohn und Bruder der einstigen US-Präsidenten George H. W. und George W. Bush, bringt man auf jeden Fall mit Politik in Verbindung. Anders sieht es dagegen bei Donald Trump aus. Ernsthafte Politik gehörte bis jetzt nicht zu den Betätigungsfeldern des Immobilienmoguls – auch wenn sein Name im Vorfeld von früheren Präsidentschaftswahlen mehrfach durch die Presse gegeistert war. Wirkliche politische Ambitionen hatte es bis zu dem Zeitpunkt nicht gegeben. Schlagzeilen hatte der Unternehmer in der Vergangenheit eher mit Skandalen rund um seine Firma und sein Privatleben gemacht. Alle Politexperten waren sich am Anfang an einig: Der Kandidat Donald Trump verschwindet ganz schnell wieder in der Versenkung und spielt im Rennen um die Position des Präsidentschaftskandidaten der Republikaner keine Rolle. Er wird zunächst für ein wenig Unterhaltung sorgen, muss dann aber Platz für die „echten“ Politiker machen.
 
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Nachdem ich den Protz und Kitsch im Trump Tower gesehen hatte, fand ich die Kandidatur von Donald Trump jedoch ziemlich spannend. Ich wollte wissen, warum der Unternehmer wissentlich in Kauf nahm, sich durch seine Kandidatur lächerlich zu machen. Mein Interesse an Donald Trump war geweckt und hält bis heute an. Was ist das für ein Mann, der in den letzten Jahrzehnten ein Immobilienimperium aufgebaut hat und jetzt behauptet, dass er die Vereinigten Staaten von Amerika besser als jeder andere regieren kann? Warum macht er das? Glaubt er wirklich so sehr an sich selbst? Ist er ein überheblicher Narzisst? Oder möchte er einfach nur seinen Marktwert und Bekanntheitsgrad steigern? Wie kommt ein Mann, der von Politik gar keine Ahnung hat, auf die Idee, er könnte Präsident werden – selbst wenn mit Ronald Reagan schon einmal ein Schauspieler die USA regieren durfte.
In der Vergangenheit hatte ich mich nie intensiv mit den Vorwahlkämpfen in den Vereinigten Staaten beschäftigt, aber die Bewerbung von Donald Trump machte mich wirklich neugierig. Schon seine Antrittsrede irritierte mich. Er beleidigte ganze Bevölkerungsgruppen und machte sich damit von Anfang an bei vielen Mitbürgern ziemlich unbeliebt. Mit seinen polarisierenden Formulierungen geriet er auch sofort in den Fokus der Medien. Trump wurde zum populärsten Kandidaten der Republikaner, obwohl andere als Favoriten ins Rennen gegangen waren. Seit seiner Kandidatur im Juni 2015 verging kaum ein Tag, an dem der Immobilienmogul nicht für Schlagzeilen sorgte. Die vermeintlichen Favoriten gaben auf oder sind nur noch farblose Randfiguren im Kampf um die republikanische Präsidentschaftskandidatur.
Im Laufe der Zeit wurden die Beleidigungen von Donald Trump immer massiver und seine Ansichten immer diskriminierender. Die Ablehnung vieler amerikanischer Bürger und Medien nahm stetig zu. Selbst die Parteiführung der Republikaner äußerte sich entsetzt über die teilweise rechtsradikalen Aussagen des Unternehmers. Doch unerwartet viele Menschen waren auch begeistert von Trumps Parolen. Der pöbelnde Immobilien-Tycoon hatte sich an die Spitze der republikanischen Kandidaten gesetzt und baute seinen Vorsprung von Woche zu Woche aus. Bei jedem neuen Skandal sind sich die Experten einig, dass sich Trump wohl endgültig ins Abseits geschossen hat. Doch das Gegenteil ist der Fall. Es war erschreckend, dass so viele US-Bürger signalisierten, dass sie mit Trumps Gedankengut einverstanden sind, seine Ansätze unterstützen und glauben, dass er ein ganzes Land führen kann. Wie ist es möglich, dass ein Mann wie Donald Trump so viele Menschen von sich und seinen Fähigkeiten überzeugen kann? Obwohl seine Pläne sehr unausgegoren sowie unlogisch erscheinen und vielfach nicht umsetzbar sind, findet der Unternehmer besonders bei weißen Männern mittleren Alters eine breite Zustimmung. Die sogenannte „Silent Majority“ – also die schweigende Mehrheit – schlägt sich zu großen Teilen auf seine Seite. Sie fühlt sich von ihm verstanden und vertreten.
Dieses Phänomen ist nicht leicht zu verstehen. Gerade hier in Deutschland sind wir sehr vorsichtig geworden, wenn ein Mensch mit Stammtischparolen um sich wirft, einzelne Bevölkerungsgruppen diskriminiert und massiv ängste schürt. Wie kann es sein, dass sich in einem Land wie den USA so viele Bürger von diesen Verbalattacken angesprochen fühlen? (Anmerkung der Autorin: Diese Zeilen waren sicherlich zutreffend, als sie im Herbst 2015 geschrieben wurden. Die politische Entwicklung im Frühjahr 2016 zeigt jedoch, dass solche Parolen auch hier immer mehr auf fruchtbaren Boden stoßen)
Wie können sich die Menschen mit einem protzigen Selbstdarsteller identifizieren? Je mehr ich mich mit diesem Thema auseinandersetzte, desto spannender wurde die ganze Sache für mich. Ich wagte mich daher an ein kleines Experiment: Kann ich herausfinden, was für ein Mensch dieser Donald Trump ist? Wie ist er? Wie denkt er? Was sind seine Ziele? Wie erreicht er seine Ziele? Warum verhält er sich, wie er sich verhält? Und wie ist er dahin gekommen, wo er jetzt ist? Ich wusste, dass ich unbedingt mehr über diesen Mann erfahren will, der entgegen aller Prognosen die Massen begeistert. Der Mann, der Barack Obama im Weißen Haus beerben möchte und glaubt, dass er dessen Job so viel besser machen kann als alle anderen Kandidaten.
Der Mann, der vor Selbstbewusstsein nur so strotzt, mit seinem Vermögen prahlt und protzt. Der Mann, der wie ein Elefant im Porzellanladen Freund und Feind beleidigt und diffamiert. Will Donald Trump wirklich Präsident werden oder ist der ganze Wahlkampf nur eine obskure Marketingstrategie?
Auf der Suche nach Antworten fing ich an, Informationen zusammenzutragen, um mir meine eigene Meinung über Donald Trump bilden zu können. Ich las Bücher – auch einige von Trump selbst –, forschte im Internet, grub alte Zeitungsartikel aus und erfuhr dabei eine Menge interessanter Details über den Unternehmer. In einer Zeit, in der die digitalen Medien auch Kleinigkeiten für die Ewigkeit archivieren und für die breite Masse verfügbar machen, ist es gar nicht so schwer, ein Gesamtbild über eine Person des öffentlichen Lebens zu erhalten, obwohl man diese nicht persönlich kennt. Donald Trump selbst nutzt Twitter, Facebook und Co. wie kein anderer Kandidat im US-Präsidentschaftswahlkampf. Er erreicht mit den sozialen Medien innerhalb von Minuten seine Anhänger und die, die es noch werden sollen. Am Anfang meiner Recherche hatte ich tatsächlich noch eine gewisse Bewunderung für den Ehrgeiz und die Energie des Immobilienmoguls aufbringen können. Es wirkte sehr mutig, wie er sich als Laie dem Politzirkus und den Medien entgegenstellte.
Doch im Laufe der Zeit wuchs mein Entsetzen – nicht nur über Donald Trump und dessen Aussagen sondern auch über die vielen Amerikaner, die einen Mann unterstützen, der offen sagt, dass er ein Einreiseverbot gegen Muslime erlassen möchte. Und das ist nur ein Beispiel von zahllosen abstrusen und gefährlichen Hirngespinsten, die Trump verbreitet.
Die Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump entwickelt sich trotz oder gerade wegen seiner krassen Aussagen ganz anders, als es die Experten vorausgesagt hatten. Auf jeden Fall ist der New Yorker motiviert bis in die Haarspitzen seiner immer wieder für Erheiterung sorgenden Frisur. Für ihn zählt nur der Sieg. Nur Zweiter zu werden, das kann und will er nicht akzeptieren. Als er nach der dritten Fernsehdebatte der Republikaner in den Umfrageergebnissen erstmals hinter seinem afroamerikanischen Kontrahenten Ben Carson lag, jammerte er. „Es ist schrecklich, Zweiter zu sein“, sagte er auf einer Wahlkampfveranstaltung im Oktober 2015 in Sioux City in Iowa. „Ich weigere mich zu sagen, dass ihr eure Ärsche hochkriegen sollt. Nein, das sage ich nicht. Aber sorgt dafür, dass ich hier gewinne!“1
Die Recherchen über Donald Trump haben mir auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich bis heute vielen Aussagen und Aktionen nur fassungslos gegenüberstehe. Aus einzelnen Puzzlesteinen entstand für mich das Bild eines Mannes, der immer mehr will – mehr Macht, mehr Geld, mehr Ansehen. Donald Trump will gewinnen. Und selbst wenn der 45. Präsident der Vereinigten Staaten nicht den Namen Trump tragen sollte, ist seine Kampagne in Sachen Selbstmarketing ein voller Erfolg. Aus der Ferne entstand für mich ein ziemlich klares Bild von dem Unternehmer. Und ich bin mir jetzt sicher: Meine Stimme bekäme Donald Trump nicht.
 
 
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  1 Kolb, Matthias: Trump: „Es ist schrecklich, Zweiter zu sein“ – 28.10.2015 http://www.sueddeutsche.de/politik/donald-trump-im-wahlkampf-es-istschrecklich-zweiter-zu-sein-1.2711691

2. Donald Trump will Präsident werden

Am 16. Juni 2015 war es soweit. Der Immobilienmogul Donald Trump verküdass er für die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 kandidieren wolle. Es war nicht das erste Mal, dass der Mann mit der lustigen Frisur (offiziell ist es kein Toupet) öffentlich mit diesem Gedanken spielte. Mehrfach – zuletzt für die Präsidentschaftswahl 2012 – hatte Donald Trump seinen Namen bereits in den Ring geworfen, sagte seine Kandidatur aber immer wieder frühzeitig ab bzw. ließ das Projekt einfach im Sande verlaufen. 1996 stellte er sich vor, für die Republikaner ins Rennen zu gehen. 2000 wollte er mit der Reform Party zur Wahl antreten. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2012 stellte Trump die amerikanische Staatsbürgerschaft von Barack Obama – und damit dessen Legitimation Präsident zu sein – in Frage.
US-Entertainer wie David Letterman machten sich in den letzten Jahren immer wieder über eine mögliche Kandidatur von Donald Trump lustig. Die Macher der „Simpsons“ gingen im März 2000 sogar so weit, dass sie in die erfolgreiche Zeichentrickserie eine fiktive Präsidentschaft von Donald Trump einbauten, die zum Staatsbankrott führte.2
Zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag machte sich Donald Trump im Juni 2015 selbst ein verspätetes Geschenk und präsentierte sich als Kandidat für die US-Präsidentschaftswahl im November 2016. Dabei hatte er sich zunächst noch nicht entschieden, ob er für die Republikaner in den Ring steigen oder ob er als unabhängiger K...

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