Der ungebetene Gast - wenn die Demenz Einzug hält
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Der ungebetene Gast - wenn die Demenz Einzug hält

Brigitte Brzeski

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  1. 144 Seiten
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Der ungebetene Gast - wenn die Demenz Einzug hält

Brigitte Brzeski

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Über dieses Buch

Mit diesem Buch, das ich anhand meiner Tagebuchaufzeichnungen geschrieben habe, will ich einmal mehr meine Gedanken, meine Hilflosigkeit, meine Wut, aber auch die Auseinandersetzung, die Akzeptanz und den Umgang mit der Diagnose Demenz beschreiben.Man spricht, wenn man nicht betroffen ist, unbedarft darüber - jaja - macht Witze und gut ist. Betrifft mich!!! nicht.Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass nicht nur die Krankheit das Schlimmste ist mit der man sich auseinandersetzen muss, sondern die Rahmenbedingungen, wie Krankenkasse, MDK und Arbeitgeber.Ich habe den Verlauf aus der Sicht meines Mannes und meiner Sicht als Angehörige niedergeschrieben.Es zeigt die täglichen Schwierigkeiten auf, die Veränderungen im Wesen, sowohl des Betroffenen, als auch meinerseits als Angehörige.Es ist ein nie endender Kampf, aber man hat trotz aller Widrigkeiten auch schöne Momente und vor allem muss man es annehmen, sonst gestaltet sich alles noch schwieriger.Wir waren in 2016 beide krank, und ehrlich gesagt hat mich das noch mehr zum Nachdenken gebracht. Es machte mir auch etwas Angst, denn bei der derzeitigen Entwicklung im Gesundheitssystem, wird mir angst und bange. Für mich sehe ich es nochmal als eine Herausforderung zur Neuorientierung, was ich im jetzigen Lebensabschnitt noch tun kann, um anderen Mut zu machen und zu unterstützen.

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Information

Jahr
2017
ISBN
9783743161009
Auflage
4
Thema
Art

1

Meine Kindheit
Ich, Brigitte Brzeski, wurde im Nov. 1954 geboren, das heißersehnte Mädchen der Familie Graf.
Ich hatte schon einen älteren Bruder namens Erwin u. nach mir kam noch mein Bruder Joachim.
Wir wuchsen in einer Großfamilie auf, das heißt unsere Großeltern mütterlicherseits lebten mit uns.
Meine Großmutter war blind u. bettlägerig, also ein Pflegefall. Zur damaligen Zeit gab es noch keine so organisierten Pflegedienste wie heute.
Es kam die Stadtschwester jeden Morgen bei Wind u. Wetter mit dem Hollandrad und den Rest der Versorgung und Betreuung übernahm die Familie.
Als Kind hat man es nicht als Stress gesehen - es war völlig normal und ging auch dementsprechend damit um.
Im Alter von acht Jahren wurde ich zum ersten Mal mit dem Tod konfrontiert, da meine Großmutter zu Hause gestorben ist.
Sie verstarb am 22. Dez. und wurde am 24. beerdigt- keine schöne Erinnerung und ich habe auch lange mit der Angst vor dem Tod gelebt. Auch Friedhofsbesuche waren ein Gräuel.
Die größte Veränderung, für mich eine Katastrophe, war der Umzug von der Stadt auf `s Land, da meine Eltern ein Eigenheim erworben hatten.
Man ließ so viel zurück-die Freundinnen, seine Schulkameradinnen, die gewohnte Umgebung.
Die Eingewöhnungszeit gestaltete sich sehr schwierig-ich war unglücklich und gab meinen Eltern die Schuld an meinem Unglück.
Dies änderte sich, als ich meine Schulfreundin Heidi kennenlernte. Wir haben viel zusammen unternommen und waren unzertrennlich bis wir aus der Schule entlassen wurden und wir unsere
Ausbildung begonnen haben.
Sie zur Steuerberaterin ich zur Kinderkrankenschwester- mein absoluter Traumberuf.
Jede von uns ging in eine andere Richtung und wir verloren uns langsam aus den Augen.
Heute wird mir noch deutlicher, dass meine Entscheidung und auch meine Hartnäckigkeit diesen Beruf zu erlernen richtig war.
Es kommt mir in meiner heutigen Situation sehr zu gute.

2

Das Erwachsenwerden
Im Sommer 1974 sollte sich mein Leben schlagartig ändern. Ich lernte meinen heutigen Mann Helmut Felix kennen, den ich eigentlich schon länger vom Sehen her kannte, ihn seinerzeit aber ziemlich arrogant fand.
Schmetterlinge im Bauch, Ärger zu Hause, der Mann ist ja 12 Jahre älter -geht gar nicht.
Konsequenz meinerseits -zu Hause ausziehen und kämpfen für das woran ich glaube und wovon ich auch überzeugt bin.
Nach einem Jahr haben wir geheiratet u. es sind heute 41 Jahre entgegen aller Unkenrufe.
Mein Mann, gelernter Garten- und Landschaftsbauer, hat sich selbständig gemacht und ich habe mich auch mit dieser Materie vertraut gemacht.
Das Leben verlief mit allen Höhen und Tiefen, wie es in jeder Familie ist.
Leider sind wir kinderlos geblieben, trotz aller medizinischen Unterstützung; auch damit muss man leben und zurechtkommen.
Durch meinen Beruf und mein Arbeitsfeld hatte und habe ich immer mit Neugeborenen und ihren Müttern zu tun.
Gott sei Dank weiß man nicht, was das Leben so bringt und wenn man eine Hürde genommen hat, hofft man es bleibt gut.
Tut es aber nicht-es wartet schon das nächste Problem und man fragt sich, warum schon wieder wir- ich-wieviel Prüfungen kommen noch.
Meine größte Prüfung sollte noch kommen............
Das Leben ist immer wieder überraschend
Vor langer Zeit bekam ich ein Video gemailt, was mich sehr berührt hat und so treffend ist!!!!!!
Vor langer Zeit las ich ein Buch, worin das Leben mit einer Zugreise verglichen wurde-eine interessante Lektüre, die mich zum Nachdenken, aber auch zum Weinen gebracht hat.
Der Zug des Lebens
Das Leben ist wie eine Reise im Zug. Man steigt oft ein und aus, es gibt Unfälle, bei manchen Aufenthalten angenehme Überraschungen und tiefe Traurigkeit bei anderen.
Wenn wir geboren werden und in den Zug einsteigen, treffen wir Menschen, von denen wir glauben, dass sie uns während unserer ganzen Reise begleiten werden: unsere Eltern.
Leider ist die Wahrheit eine andere.
Sie steigen bei einer Station aus und lassen uns ohne ihre Liebe und Zuneigung, ohne ihre Freundschaft und Gesellschaft zurück.
Allerdings steigen andere Personen, die für uns sehr wichtig werden, in den Zug ein.
Es sind unsere Geschwister, unsere Freunde und diese wunderbaren Menschen, die wir lieben.
Manche dieser Personen die einsteigen, betrachten die Reise als kleinen Spaziergang.
Andere finden nur Traurigkeit auf ihrer Reise.
Und es gibt wieder andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen, die es brauchen.
Manche hinterlassen beim Aussteigen eine immerwährende Sehnsucht.........
Manche steigen ein und wieder aus, und wir haben sie kaum bemerkt.
Es erstaunt uns, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Wagon setzen und uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen lassen.
Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühe auf uns zu nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Wagon durchzukämpfen.
Leider können wir uns manchmal nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt ist.
Macht nichts, so ist die Reise: voll von Herausforderungen, Träumen, Fantasien, Hoffnungen und Abschieden.............. aber ohne Rückkehr.
Also machen wir die Reise auf die bestmögliche Weise.
Versuchen wir mit unseren Mitreisenden gut auszukommen und suchen wir das Beste in jedem von ihnen.
Erinnern wir uns daran, dass in jedem Abschnitt der Strecke einer der Gefährten schwanken kann und möglicherweise unser Verständnis braucht.
Auch werden wir öfter schwanken und es wird jemanden geben, der uns versteht.
Das große Mysterium der Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig aussteigen werden und genauso wenig, wann unsere Mitreisenden aussteigen werden, nicht einmal der, der gleich neben uns sitzt.
Ich glaube ich werde wehmütig sein, wenn ich aus dem Zug für immer aussteige..........Ja das glaube ich.
Die Trennung von einigen Freunden, die ich während meiner Reise traf, wird schmerzhaft sein.
Meine Liebsten allein zu lassen, wird sehr traurig sein.
Aber ich habe die Hoffnung, dass irgendwann der Zentralbahnhof kommt, und ich das Gefühl habe, sie ankommen zu sehen, mit Gepäck, das sie beim Einsteigen noch nicht hatten.
Was mich glücklich machen wird, ist der Gedanke, dass ich mitgeholfen habe ihr Gepäck zu vermehren und wertvoller zu machen.
Ihr meine Freunde, schauen wir darauf, dass wir eine gute Reise haben und dass sich am Ende die Mühe gelohnt hat.
Versuchen wir, dass wir beim Aussteigen einen leeren Sitz zurücklassen, der Sehnsucht und schöne Erinnerungen bei den Weiterreisenden hinterlässt. Denen, die ein Teil meines Zuges sind, wünsche ich
Gute Reise
Quelle: Radu Mihaileanu

3

Das Leben ist immer wieder neu und überraschend.
….neu meint man zumindest-überraschend nicht so wirklich, denn manches schleicht sich an und ein, man selbst wird betriebsblind, weil man will es ja nicht wahrhaben.
Es folgt dann der sogenannte große Knall.
Rückblickend würde ich sagen, begannen die Veränderungen 2010.
Mein Helmut spinnt sich verrückte Sachen zusammen. Ich höre hin - lege es ab-Diskussion zwecklos.
Er ist nörgelig-hat immer etwas zu meckern-ist unausstehlich. Je mehr ich für ihn tue, umso blöder wird er-ich könnte ihn erwürgen-am besten links liegen lassen.
Es kommen urologische Probleme dazu und es gestaltet sich schwierig ihn dazu zu bewegen sich operieren zu lassen.
Erster Krankenhausaufenthalt nach erstem Eingriff abgebrochen -er sitzt auf gepackten Sachen und lässt sich auch nicht umstimmen.
Nächster Krankenhausaufenthalt-Operation durchgeführt- auch nach 3 Tagen wieder nach Hause.
Im August hat er einen Arbeitsunfall mit der Motorsäge; dabei wurde der linke Mittelfinger zerquetscht-Notoperation.
Die Blasenprobleme nehmen zu und auch die Rückenschmerzen melden sich wieder.
Zur neurologischen Abklärung geht er ins Krankenhaus und er bricht diesen Aufenthalt auch wieder ab - sitzt dieses Mal schon mit gepackten Sachen auf dem Parkplatz.
Es ist nicht zu glauben- ich nehme es so hin.

4.1

2011
Mein Helmut ist wechsellaunig und ich schiebe es auf die Inkontinenz –trotz Botox Behandlung ändert sich nichts so wirklich.
2. Urologen Meinung einholen- abwarten- da das Botox erst abgebaut sein muss.
Es entwickelt sich weiter und ich bin immer noch blind und zuversichtlich.
Ein Unglück kommt selten allein-Helmut verbrüht sich an den Oberschenkeln mit der Wärmflasche und durch die Inkontinenz mazeriert das Ganze. Habe es nicht mitbekommen bis zu dem Tag an dem ich dann fast kollabiert bin. Hautfetzen hingen herunter es deutet...

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