Pinocchio, ein freimaurerisches Ideal
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Pinocchio, ein freimaurerisches Ideal

Eine Initiationsgeschichte

  1. 248 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Pinocchio, ein freimaurerisches Ideal

Eine Initiationsgeschichte

Über dieses Buch

Wer die Geschichte von Pinocchio liest, erinnert sich vor allen Dingen an die durch die Lügen immer größer werdende Nase der Marionette.Bis heute wird der Name Pinocchio häufig als Synonym für einen falschen und verlogenen Menschen verwendet. Dabei wird übersehen, dass in dieser Geschichte viel mehr steckt, als die Entlarvung eines Lügners. Es ist eine Parabel über die Suche eines Menschen, der zu einem Idealbild finden möchte. Folgen Sie dem Weg Pinocchios - und erfahren Sie neue Einsichten.

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Metamorphose

Pinocchio schwimmt mit aller Kraft, die in seinen Holzgliedern steckt, weil er weiß, dass es ein weiter Weg bis zum Strand ist. Ihm entgeht nicht, dass sein auf seinem Rücken sitzender Vater zittert, immer mehr zittert, gerade so als hätte er Schüttelfrost. Noch ist ihm nicht klar, ob es die Kälte ist, die den alten Mann so zittern lässt, oder ob es die Angst ist, unter zu gehen und zu ertrinken.
Beide Möglichkeiten kommen in Betracht, aber der Junge nimmt an, dass sein Vater vor Angst schlottert und er spricht daher beruhigend zu ihm: „Nur Mut Vater! Wir sind bald an Land und gerettet!“
„Aber wo ist denn um Himmels Willen, die rettende Küste?, fragt der Alte, der von Minute zu Minute unruhiger wurde und seine Augen wie ein Schneider beim Einfädeln eines Zwirns in das Nadelöhr anstrengte, er blickte in alle Richtungen und sieht nur das unendliche Meer unter dem unendlichen Himmel.
„Ich sehe aber schon Strand“, erklärt ihm der Hampelmann.
„Du musst nämlich wissen, lieber Vater, dass ich, genau wie die Katzen, nachts besser sehe, als am Tag!“
Pinocchi schwimmt angestrengt weiter und versucht Zuversicht zu verbreiten, obwohl im mittlerweile doch schon Zweifel kommen, ob die beiden das Land noch gesund erreichen können. Sein Atem wird schwer und schwerer, er keucht und der Strand ist noch immer in weiter Ferne und nicht zu sehen.
Nach einiger Zeit aber verlassen ihn seine Kräfte und er dreht sich zu Gepetto um und jammerte mit fast erstickter Stimme:
„Väterchen, liebes Väterchen, helft mir……ich gehe unter….“
Vater und Sohn sanken langsam immer tiefer „….ich glaube wir ertrinken, wir gehen unter!“
Wer geht unter?“
Hörten sie auf einmal eine tiefe Bassstimme fragen.
„Mein armer Vater und ich“
„Diese Stimme kenne ich doch! Du musst Pinocchio sein!“
„Richtig, und wer bist Du?“
„Ich bin der Thunfisch, Dein Leidensgefährte im Fischmagen“
„Und wie bist Du dem Ungeheuer entkommen?“
„Es war im Grunde ganz einfach – ich bin Deinem Beispiel gefolgt. Du hast den Weg gezeigt und ich bin nach Dir auf dem gleichen Weg geflohen.“
„Lieber Thunfisch, Du kommst genau im richtigen Augenblick. Ich bitte Dich, der >Liebe wegen, die Du für Deine Kinder hast <, hilf uns bitte, sonst sind wir hier auf dem weiten Meer verloren“
„Gern, von Herzen gern. Haltet euch beide an meiner Schwanzflosse fest und lasst Euch ziehen. In vier Minuten bringe ich Euch sicher ans Ufer!“
Dieses Angebot nahmen die beiden Schiffbrüchigen natürlich sehr gerne sofort an, aber anstatt sich an der Schwanzflosse festzuhalten und durch das Wasser gezogen zu werden, erschien es ihnen ratsamer auf dem Rücken des Thunfisches Platz zu nehmen und die Reise auf dem Fisch sitzend fortzusetzen.
Wiegen wir viel?“ fragt Pinocchio nach einer Weile und der Fisch, der so kräftig wie ein zweijähriges Kalb war antwortete mit seiner tiefen Stimme: „Wiegen? Gewicht?
Keine Spur, Ihr seid leicht wie zwei Nussschalen!“
Es dauerte wirklich nicht lange und sie waren am Ufer.
Pinocchio springt schwungvoll vom Rücken des Fisches an den Strand um seinem Vater beim Absteigen behilflich zu sein. Dann wendet er sich an den Thunfisch und spricht mit bewegter Stimme: Mein teurer Freund, du hast meinen Vater gerettet. Mir fehlen die Worte, um Dir meinen Dank ausdrücken zu können. Gestatte mir, dass ich Dir zum Zeichen meiner ewigen Verbundenheit und Dank einen Kuss gebe!“
Der Thunfisch streckt den Kopf aus dem Wasser, Pinocchio kniete nieder um ihm einen herzhaften Kuss auf seinen Mund zu geben. Durch dieses Zeichen innigsten Dankes und Zärtlichkeit fühlt sich der gute Fisch, der so viel Liebe nicht gewöhnt ist, so bewegt, dass er aus Scham, sich vor Rührung weinend wie ein Kind zu zeigen, seinen Kopf zurückzieht, unter Wasser taucht und still verschwindet.
Inzwischen war es Tag geworden und Pinocchio bietet seinem Vater, der sich kaum noch auf den Beinen halten kann den Arm: „Stützt Euch nur auf meinen Arm, liebes Väterchen und lass uns ein Stück gemeinsam gehen. Wir werden so langsam gehen, wie Schnecken und wenn wir müde sind, ruhen wir aus.!“
„Wohin gehen wir?“, fragt ihn sein Vater Gepetto.
„Wir suchen ein Haus oder eine Hütte, wo man Erbarmen mit uns hat und uns etwas zu essen und vielleicht sogar ein Nachtlager gibt“
Sie waren gerade erst ein paar Schritte gegangen, als sie im Straßengraben zwei zerlumpte Bettler sitzen sehen, die um ein Almosen bettelten. Es sind die Katze und der Fuchs, die man allerdings kaum noch wiedererkennen kann. Die Katze war durch ihr ständiges „sich blind stellen“ tatsächlich richtig blind geworden und der um Jahre gealterte Fuchs ist so heruntergekommen, dass seine Kleidung von den Motten fast völlig zerfressen und er selbst so abgerissen ist, dass er selbst seinen schönen Fuchsschwanz nicht mehr hat.
Dieser elendige Spitzbube war so Not leidend geworden, dass er eines Tages gezwungen war, sogar diesen prächtigen Schwanz an einen Hausierer zu verkaufen, der daraus einen Fliegenwedel gemacht hat.
„Oh, Pinocchio!“, tönt den beiden die weinerliche Stimme des Fuchs entgegen, „habt Erbarmen mit zwei armen Notleidenden“
„Notleidenden!“ echote die Katze.
„Haut bloß ab, ihr Scheinheiligen!“, erwidert der Hampelmann, „Ihr habt mich mehrfach hintergangen und dieses Mal wird Euch das nicht gelingen!“
„Du kannst es uns glauben, lieber Pinocchio, heute sind wir tatsächlich arm und hilfebedürftig!“
„Hilfebedürftig!“, wiederholte die Katze erneut.
„Wenn Ihr in Not geraten seid, dann habt Ihr es verdient, so, wie Ihr Euch immer aufgeführt habt! Und vergesst nicht, was das Sprichwort sagt: >Unrecht Gut, gedeiht nicht <, lasst uns bloß in Ruhe, Ihr Lügner.“
„Bitte, habt Mitleid mit uns!“
„Mit uns“
„Geht weg, verschwindet, Heuchler! Denkt an das Sprichwort: > Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen……. < .
„Schick‘ uns nicht weg!“
„Nicht weg“
„Bleibt bloß weg von uns, Ihr Hinterhältigen! Denkt auch an das Sprichwort: > Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein < und während sie diesen Disput mit den beiden haben, lassen sie sich nicht aufhalten und gehen ruhig weiter ihres Weges und überlassen die beiden jammernden Übertäter sich selbst.
Sie laufen langsam weiter auf der Straße und nach einer kurzen Weile sehen sie am Ende der Straße, mitten auf dem Feld, eine schöne, mit Dachziegeln gedeckte Strohhütte.
„So gut, wie die Hütte aussieht, müsste sie bewohnt sein“, meint Pinocchio .
Komm, Väterchen, lass uns hingehen und anklopfen, vielleicht öffnet man uns“ Sie gingen zu der Hütte und klopften an der Tür.
„Wer ist da?“ rief ein kaum vernehmbares Stimmchen von drinnen.
„Ein armer, alter Vater und ein armer Sohn, ohne Essen und ohne Dach über dem Kopf“, antwortete der Hampelmann.
„Dreht den Schlüssel um und die Tür wird sich öffnen“, hörten sie das gleiche Stimmchen antworten.
Pinocchio schließt die Tür auf und sie öffnet sich.
Als sie in die Hütte eintreten, schauen sie sich um, können aber niemanden entdecken. Sie schauen sich überall um, können aber nirgends jemand finden.
Wo mag der Hausherr sein?“ fragt Pinocchio verwundert.
„Hier oben, hier bin ich!“
Die beiden, Vater und Sohn, schauen sofort nach oben an die Decke und erkennen auf einem Querbalken die sprechende Grille.
„Oh, Mein liebes Grillchen“, grüßt Pinocchio besonders höflich und ehrerbietig die Grille.
„Jetzt bin ich auf einmal > Dein liebes Grillchen <, kommt die Antwort auf seinen Gruß von der sichtlich verärgerten Grille herab.
„Du hast recht, Grillchen! Jag‘ mich auch fort, wirf auch Du einen Hammer nach mir…..aber habe bitte Mitleid mit meinem armen, alten Vater…..“
Ich werde mit dem Vater und auch mit dem Sohn Mitleid haben! Ich wollte Dich nur an Dein schlechtes Benehmen erinnern um Dir klar zu machen, dass man auf dieser Welt gegen jedermann höflich sein muss, damit man selbst zu Notzeiten ebenfalls Hilfe findet!“
„Du hast so recht, Grillchen, Du hast so völlig recht dass ich die Lehre, die Du mir erteilt hast, nie vergessen werde!“
Nach einer kurzen Pause, um diese Einsicht zu verarbeiten, fragt er, etwas erstaunt und vorsichtig: „Sag‘ mal Grille, wie bist Du denn zu dieser schönen Hütte gekommen?“
„Diese Hütte bekam ich gerade gestern von einer freundlichen Ziege geschenkt, die ein wunderschönes, prachtvolles blaues Fell hat.“
Innerlich zittert Pinocchio und stellt mit brüchiger Stimme die Frage: Weiß Du, wohin die Ziege gegangen ist?“
„Das kann ich Dir nicht sagen, das weiß ich nicht!“
„Wann kommt sie denn wieder?“, lautet seine nächste Frage.
„Sie kommt nicht wieder, niemals! Als sie mich gestern wieder verlassen hat, war sie ganz traurig und im Weggehen hörte ich sie meckernd sagen > Armer, armer Pinocchio!.....Nun werde ich ihn niemals wieder s...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Carlo Collodi
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Vorwort
  5. Geht es um Holz, oder doch um Stein?
  6. Alternativen zum Tischbein als Existenzsicherung
  7. Pinocchio entsteht und erwacht zum Leben
  8. Ein Intermezzo zum Nachdenken
  9. Hunger
  10. Eine Nacht mit Wasser und Feuer
  11. Sicher und zufrieden: zu Hause
  12. Liebesgaben
  13. Der Geist ist willig, aber Holz ist schwach
  14. Mitgegangen, mitgefangen………
  15. Trau, schau wem….
  16. Gestörte Träume und das Gewissen
  17. Wer nicht hören will, muss fühlen
  18. Wundersame Kräfte bringen Rettung
  19. Die Bitternis des Lebens und die Folgen der Lüge
  20. Immer wieder falsche: Freunde und Ratschläge
  21. Wer nicht hören will, muss fühlen
  22. Neue Freiheit und neue Gefahren
  23. Fallen und ihre Folgen
  24. Rehabilitation ist möglich
  25. Unerwartete Ergebnisse und neue Suche
  26. Ohne Fleiß, kein Preis
  27. Zusagen und Verpflichtungen
  28. Lernen oder nicht lernen – eine Herausforderung
  29. Provokationen und ihre Folgen
  30. Gegenseitige Hilfe in der Not
  31. Immer wenn man denkt es geht nicht mehr….
  32. ……….. kurz vor dem Ziel
  33. Im Schlaraffenland
  34. Ein(böses)Erwachen
  35. Tierische Erlebnisse
  36. Vom Meer verschlungen
  37. Der Weg aus der Dunkelheit
  38. Metamorphose
  39. Fazit, oder was noch zu sagen ist
  40. Quellennachweis
  41. Weitere Informationen
  42. Anmerkungen zum Urheberrecht
  43. Impressum