1. Gedanken pro Minute
Rund 60.000 Gedanken bewegen tagtäglich unseren Geist. Im Mentaltraining ist die Gedankendisziplin ein sehr wichtiges Tool, das als ersten wichtigen Schritt voraussetzt, ein Bewusstsein über die eigenen Gedanken zu erlangen. Was denke ich eigentlich gerade? Welchen Gedanken erlaube ich Platz in meinem Geist? Bin ich mir meiner Gedanken bewusst, so kann ich lernen, diese für mein inneres Gleichgewicht, meinen inneren Frieden und meinen Erfolg zu disziplinieren. Viele unserer Gedanken sind negativ, hemmen und schwächen uns. Sie erzählen uns, was wir noch tun sollten, noch nicht getan haben, was wir tun und lassen sollen, wovor wir Angst haben, was uns bedrückt, von unseren Schwächen und Sorgen. Im Mentaltraining erlernt man, dass man ganz alleine der Herrscher über seine Gedanken ist – man beginnt, mit der großen Kraft der Gedanken zu arbeiten. Niemand kann für uns denken, wir können selber, in jeder Minute, ganz frei wählen, was wir denken wollen. Um uns dies einführend bewusst zu machen, eignet sich die folgende Übung.
Anleitung:
Stellen Sie eine Stoppuhr auf eine Minute und notieren Sie stichwortartig, was Sie während dieser Zeit denken. Disziplinieren Sie hierbei Ihre Gedanken nicht und versuchen Sie, alle festzuhalten. Sie werden dabei wahrscheinlich auf eine hohe Anzahl von Gedanken kommen, sowie bemerken, wie unruhig sich Ihr Geist zwischen diesen hin und her bewegt.
Erweiterung:
Multiplizieren Sie anschließend die notierten Gedanken mit ihren Wachstunden und treffen Sie nun die Entscheidung, ob Sie künftig damit beginnen wollen, Ihre Gedanken zu disziplinieren, um Ihren Geist mit dem zu füllen, was Ihnen wirklich guttut und Sie wachsen lässt.
Meine Gedanken pro Minute
2. Gedankenumkehr
Nachdem die Entscheidung zur Gedankendisziplin getroffen wurde und man sich seiner eigenen Gedanken immer mehr und mehr bewusst wird, ist es im nächsten Schritt wichtig, negative aus diesem Strom herauszufiltern und diese in der Folge umzulenken/ umzukehren. Wird dies zum täglichen Training, können nun ganz automatisch neue Gedankenmuster entstehen. Man denkt, fühlt und sieht positiver. Vergessen Sie nicht! Ihr Leben findet im augenblicklichen Moment statt. Sie treffen immer JETZT die Entscheidung, wie Sie sich (durch Ihr Denken) fühlen wollen.
Anleitung:
- Nehmen Sie wieder Ihr Arbeitsblatt von S. → zur Hand und kreisen Sie alle negativen Gedanken ein. Erweitern Sie diese Notizen, die Sie vorhin aus Zeitgründen nur umrissen haben, auf dem folgenden Arbeitsblatt in ganzen Sätzen. Haben Sie etwa “Angst Kontrolltermin” notiert, halten Sie nun „Ich habe Angst, dass ich beim morgigen Kontrolltermin eine schlechte Nachricht erfahren könnte” fest.
- Überlegung: Sehen Sie sich jetzt Ihre negativen Gedanken (dieser einen Minute!) noch einmal an. Vergegenwärtigen Sie sich, dass sich Ihre Gedanken dieser einen Minute in etwa immer so, mit derselben Note, demselben Aroma, derselben Charakteristik verhalten. Wollen Sie wirklich tagaus, tagein Ihren Geist quälen und sich durch die Unsumme Ihrer negativen Gedanken selber schwächen?
- Spüren Sie auf diese Frage die intuitive Antwort “nein!”, so kehren Sie diese nun ins Positive um! Schreiben Sie in einer anderen Farbe zu jedem negativen Gedanken eine positive Umkehrung, wie etwa: „Ich erfreue mich bester Gesundheit und dies wird mir beim morgigen Kontrolltermin auch der Arzt bestätigen.”
- Etablieren Sie diese Vorgehensweise nun in Ihrem täglichen Leben. Die Gedankenumkehr kann selbstverständlich auch nur im Geiste stattfinden.
Ich lenke meine negativen Gedanken in positive um
3. Glaubenssätze & Affirmationen
Glaubenssätze sind Sätze, die wir selbst wählen, sagen oder denken und an die wir glauben. Da wir an sie glauben, haben sie ein sehr großes Gewicht und es ist sehr wichtig, dass wir erkennen, welche unsere Glaubenssätze sind. Glaubenssätze sind oft von der Familie/ der Gesellschaft übernommen und repräsentieren ein veraltetes und einengendes Denken, das oft gar nicht für uns stimmig ist! Einstellungen, denen Glaubenssätze oft zu Grunde liegen sind z.B. die Vorstellung, dass es unbedingt erforderlich sei, von jedem Menschen in seiner Umgebung akzeptiert zu werden, oder der Glaube, dass die eigene Vergangenheit das Leben weitgehend bestimmt und man kaum noch etwas ändern kann. Typische Glaubenssätze sind z.B. „Erfolg muss man sich hart erarbeiten“, „Vertraue keinem Fremden“, oder „Jungs weinen nicht“. Die Liste der Glaubenssätze ist jedoch unendlich lange und natürlich auch individuell (biographisch) geprägt. Nicht zu uns passende und uns hemmende Glaubenssätze müssen richtig aus uns herausgearbeitet werden. Wenn solche Glaubenssätze erfolgreich entlarvt wurden, bieten sich Affirmationen zur Umkehr-Bearbeitung an. Affirmationen sind neue, positive Glaubenssätze. Affirmationen sollten immer wieder (leise oder laut) wiederholt, wie ein Mantra aufgesagt werden. Sie können auch als Sprachmemo aufgenommen und angehört oder aufgeschrieben (und gegen den Uhrzeigersinn eingekreist) werden.2 Nicht jede Affirmation klingt für jeden Menschen gleich. Sie muss zur Situation passen und für denjenigen stimmig, vorstellbar und glaubhaft sein. Affirmationen werden folgendermaßen erfolgreich formuliert:
- Ich- Form
- positiv
- kurz
- stimmig
- ohne „kein“ und „nicht“
- in der Gegenwart
Anleitung:
Nehmen Sie sich jetzt ca. eine Minute Zeit und gehen Sie in Ihre Mitte. Vielleicht setzen Sie sich dazu in einen Meditationssitz und haben Entspannungsmusik und einen besonderen Duft im Hintergrund. Lassen Sie sich von Ihrer Intuition Ihre in Ihnen schlummernden Gla...