
- 240 Seiten
- German
- PDF
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Über dieses Buch
Im engen Austausch mit Wissens- und Darstellungsformen in Recht, Medizin und Psychologie etabliert sich in der Literatur des späten 18. Jahrhunderts eine neue Schreibweise, deren Entwicklung Nicolas Pethes in diesem Buch nachzeichnet. Fiktionale Texte entdecken die krisenhafte Zuspitzung individueller Lebensläufe als Erzählstruktur und reflektieren deren epistemologische, mediale und ästhetische Implikationen mit Blick auf das Verhältnis von Besonderem und Allgemeinem, Pathologie und Normalität, Singularität und Serialität oder Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Auf diese Weise entsteht unterhalb der gängigen literaturhistorischen Gattungsmuster und Epochengrenzen eine eigenständige Tradition literarischer Fallgeschichten, die von der seelenkundlichen Kasuistik J. M. R. Lenz´, C. P. Moritz´ und C. H. Spieß´ über Kranken- und Kriminalgeschichten von Hoffmann, Büchner, Stifter und Raabe bis zum "Zerfall" dieser Wahlverwandtschaft zwischen Wissen-, Medien- und Literaturgeschichte bei Alfred Döblin und Thomas Bernhard reicht.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Einleitung: Writing in Cases
- 1. Poetik des Falls. Epistemologie, Ästhetik und Medialität einer Schreibweise
- 2. Semantik des Falls. Jakob Michael Reinhold Lenz’ Zerbin (1776)
- 3. Epistemologie des Falls. Karl Philipp Moritz’ Magazin (1783–93) und Anton Reiser (1785–90)
- 4. Popularität des Falls. Christian Heinrich Spieß’ Biographien der Wahnsinnigen (1796)
- 5. Identität des Falls. E. T. A. Hoffmanns Die Elixiere des Teufels (1815/16)
- 6. Pathologie des Falls. Georg Büchners Lenz und Woyzeck (1836)
- 7. Zwischenüberlegung. Individueller Sonderfall oder alltägliche Regelfälle?
- 8. Serialität des Falls. Adalbert Stifters Die Mappe meines Urgroßvaters (1841–1867)
- 9. Normalität des Falls. Wilhelm Raabes Die Akten des Vogelsangs (1896)
- 10. Visualität des Falls. Alfred Döblins Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord (1924)
- 11. Zerfall der Textualität. Thomas Bernhards Frost (1963) und Verstörung (1967)
- Ausblick: Great Falls
- Anhang