Geschichte der ehemaligen Mühle vom Kloster Thedinga bei Leer
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Geschichte der ehemaligen Mühle vom Kloster Thedinga bei Leer

Ein Beitrag zur ostfriesischen Mühlengeschichte

  1. 48 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Geschichte der ehemaligen Mühle vom Kloster Thedinga bei Leer

Ein Beitrag zur ostfriesischen Mühlengeschichte

Über dieses Buch

Bis zum Frühjahr 1947 war an der Bundesstraße 70 von Neermoor nach Leer hinter der Überquerung der Bahngleise rechts an der Einmündung der Straße zum Kloster Thedinga eine wunderschöne Galerieholländer-Mühle zu bestaunen. Sie wurde als "Klostermölen" oder "Klostermühle" bezeichnet. Das vorliegende Buch behandelt die Geschichte dieser Mühle und ihrer Müller, beginnend mit der Zeit der Klöster in Ostfriesland bis in die Gegenwart. An diesem Standort wurden drei Mühlen in Folge erbaut: Zunächst eine Bockwindmühle, dann 1743 ein Erdholländer und 1881 ein Galerieholländer. Im Frühjahr 1947 brannte die Mühle ab. Seitdem ist nur noch der steinerne Achtkant erhalten.Das vorliegende Buch ist die 2. verbesserte Auflage.

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Information

Jahr
2015
ISBN drucken
9783735740960
eBook-ISBN:
9783735730497
Auflage
2

Stationen der Klostermühle und der Familien ihrer Müller

Von den klösterlichen Anfängen bis zur Erbverpachtung

Abbildung 9: Ausschnitt aus Ostfriesland-Karte von Ubbo Emmius 159936
In der Ubbo Emmius-Karte von Ostfriesland für das späte 16te Jahrhundert ist bereits der Standort der Klostermühle neben dem Kloster „Theding“ eingezeichnet, ein Indiz dafür, dass sie dort wohl schon länger als Mühle für das Kloster Thedinga vorhanden war. Auch Möhn und Brüning gehen durch diese Eintragung davon aus, dass sich mit hoher Zuverlässigkeit dort schon vor 1590 bzw. 1595 eine Mühle befunden hat, da für diese Karte umfangreiche Vorerhebungen durch Emmius gemacht wurden37. Als weitere Mühlen im damaligen Moormerland gab es laut Karte zwei in Leer, dann je eine bei Filsum bzw. Wisch und bei Detern, beim Kloster Barthe soll es sogar mal zwei gegeben haben 38. Vermutlich hat die Klostermühle schon während der Zeit des Wiederaufbaues des Klosters (1448) existiert. Belege gibt es dafür allerdings nicht.
Im OSB Nüttermoor findet sich als erster genannter Müller Johann Dircks, verheiratet mit seiner Frau Gretchen. Er ist für das Jahr 1624 dort verzeichnet als „Müller zu Thedinga“39. Zitiert wird im OSB das Armenrechnungsbuch von Nüttermoor: „5.12.1624 empfangen Johann Dircks Müller zu Thedingen seiner frawen Gretchen legat40 3 G. [drei Gulden A. d. V.]“41. Damit ist er vorläufig der erste nachgewiesene Müller der Klostermühle. Er wird sicher als Pächter gearbeitet haben. Das Pachtgeld bzw. den Heuerzins zog damals das Grafenhaus in Aurich ein. Da im OSB keine Nachfahren genannt werden, gibt es keinen direkten Hinweis auf seinen Nachfolger. Als weiterer nachgewiesener Pächter wird der im Jahre 1638 genannte Gerdt Janssen als Müller42 von Becker aufgeführt. Nach den Regeln der patronymischen Namensgebung könnte Gerdt natürlich auch der Sohn von Johann (also Janssen) sein, das kann aber nur als Vermutung gelten. Als dessen Nachfolger wird der dann im Jahre 1649 erwähnte Geertjen Alberts43 aufgeführt.
Es muss sich damals schon um eine recht alte baufällige Bockwindmühle aus Holz gehandelt haben. Eine Aktennotiz des Amtmannes von Leer aus dem Jahre 1662 wird u. a. von Korte zitiert, danach wird die Thedinger Mühle als „breßhaft und baufellig“44 bezeichnet. Die Regierung in Aurich ordnete deshalb im Jahre 1662 an, dass die Mühle in einen guten Zustand zu bringen sei. Die Kosten dafür wurden auf über fünfzig Reichstaler geschätzt45, aber das war dem Landesherrn wohl zu teuer46, er unternahm nichts zum Erhalt der Mühle. Sie sollte weiter ohne notwendige Reparaturen in Pacht gegeben werden.
Im OSB Nüttermoor wird dann Berent Janssen (*...- †7. Mrz. 1722 Nüttermoor) vom Kloster Thedinga, verheiratet am 3. Sept. 1686 mit Intet Hemmen (* Velde, †26. Jan. 1715 Nüttermoor) als „1694: gewesene Müller int Thedinger Closter“47 aufgeführt. Er könnte demzufolge von ca. 1686 bis 1694 dort als Pächter gearbeitet haben. Erwähnt wird auch noch ein „Berend, de Dienstknecht van Berend Janssen, gewesene Muller int Thedinger Clooster“48, der am 21. Apr. 1694 gestorben war.
Berent Janssen hat Intet Hemmen aus Velde am 3. Sept. 1686 in Nüttermoor geheiratet. Sie verstarb am 26. Jan. 1715 in Nüttermoor.
Kinder von Berent Janssen und Intet Hemmen:
  1. Jannetje Berens, *: 5 Aug 1687 in Nüttermoor, †: 9 Feb 1693 in Nüttermoor.
  2. Hemme Berens, *: 19 Nov 1688 in Nüttermoor, †: 11 Nov 1751 in Nüttermoor, ∞: Teelke Hinrichs, 26 Apr 1719 in Nüttermoor.
  3. Taelke Berens, *: 3 Nov 1690 in Nüttermoor, †: 10 Feb 1693 in Nüttermoor.
  4. Janntjen Berens, *: 7 Sep 1695 in Nüttermoor.
  5. Jan Berens, *: 6 Jan 1698 in Nüttermoor, †: 7 Mai 1710 in Nüttermoor.
  6. Taelke Berens, *: 2 Okt 1704 in Nüttermoor.
Vermutlich als letzter Zeitpachtmüller war nach 1694 Wyart Hinrichs (*12./13. Jan. 1664 Nüttermoor, † vor 27. Okt. 1751) auf der Klostermühle tätig. Er war verheiratet mit Teelke Steffens (*..., †23. Feb. 1718 Nüttermoor) und wird im OSB Nüttermoor als „Müller“ bezeichnet49. Seine Eltern (Hindrik Wierts (Weyarts), † 4. Feb. 1706 ∞ Acke, †vor 15. Mai 1666) wohnten im Kloster („int Clooster“50).

Die Klostermühle wird 1699 in Erbpacht gegeben

Es ließ sich zu den Pachtbedingungen kein Nachfolger für die reparaturbedürftige Bockwindmühle mehr finden. Im Jahre 1699 schließlich erhielt Albert Poppen (*...-†1721 Nüttermoor)51 “Unsere bey dem Kloster Thedinga stehende Alte Baufällige Wind-Mühle und Mühlenhaus“52 vom ostfriesischen Grafen Christian Eberhard von Ostfriesland (1665-1708) in Erbpacht53. Diese andere Form der Verpachtung bestand in einem lebenslangen, vererbbaren Pachtrecht.54 „Poppen musste sich verpflichten, die Mühle zu unterhalten, und etwaige Reparaturen selbst auszuführen, sowie bei Zerstörung durch Feuer oder Sturm die Mühle wieder aufzubauen“55, stellt Brüning fest. Als Gegenleistung für den hohen Renovierungs- und Unterhaltsaufwand erhielt Poppen eine Mühlenkonzession mit einem exklusiven Mahlrecht für einen großen Bezirk, den andere Müller nicht bedienen durften.56 Wie oben auf der Karte eingezeichnet, waren die nächsten Mühlen zwar in Leer, aber die anderen waren weiter entfernt, so dass er einen großen Bereich abdecken konnte.
Poppen zahlte laut Korte „um das Jahr 1700 jährlich vierzig Reichstaler Erbpacht“57. Wenn die Pacht drei Jahre in Rückstand geraten sollte, würde die Mühle zurück an den Grafen fallen58.
In der folgenden Karte des Pachtvertrags für das Kloster Thedinga zwischen Harmen Dirks (Stammvater der Familie Thedinga) und dem Ostfriesischen Grafenhaus aus dem Jahr 171159 ist der Mühlenstandort eingezeichnet. Oben sieht man die Häuser von Kloster Thedinga und unten ist das Moor (Moras) angedeutet. Die Mühle (mit Kreis gekennzeichnet) war zwar nicht Bestandteil dieses Vertrages, hier ist aber gut zu erkennen, dass der Standort der Mühle auch damals schon am Weg von Leer nach Neermoor lag. Es ist die Stelle, an der sich heute noch der Mühlenrest befindet, damit ist auch klar, dass die Annahme von Brüning, die alte Bockmühle hätte näher am Kloster gestanden, widerlegt60. Als Wohnort der Müllerfamilien wird aber laut OSB Nüttermoor bis 1743 „Kloster Thedinga“61 angegeben. Erst danach wird Klostermühle auch als Wohnplatz genannt. Wahrscheinlich war bis 1743 das Wohnhaus der Müllerfamilie noch im Kloster.
Abbildung 10: Kartenausschnitt mit Mühle von 171162
Albert Poppen wird im OSB Nüttermoor als „Müller int‘ Thedinger Kloster“63 genannt. Er hatte Eyke Hinrichs am 16. Dez. 1694 in Neermoor geheiratet. Sie verstarb bereits am 7. Jul. 1711 in Kloster Thedinga. Albert heiratete 1712 in zweiter Ehe Ettje Berends, so berichtet das OSB Nüttermoor „8 Tage nach Ostern hat sich Albert Poppen Müller, nachdem Seine vorgewesene Frau Eyke Hinrichs den 7. July vorigen Jahres gestorben, sich mit seiner Isigen Frau Ettje N. [soll wohl B. heißen, A. d. V.] zu Leer in eines Bürgers Behausung von dem Pastoren Oberländer von Breinermoor copulieren lassen.“64 Albert verstarb am 8. Apr. 1721 in Kloster Thedinga.
Kinder von Albert Poppen und Eike Hinrichs:
  1. Taelke Albers, *: 1 Nov 1695 in Kloster Thedinga,†: 11 Nov 1695 in Kloster Thedinga.
  2. Poppe Albers, *: 22 Feb 1697 in Kloster Thedinga, †: 19 Mrz 1708 in Kloster Thedinga
  3. Hinderck (Hinrich) Albers, *: vor Nov 1699 in Kloster Thedinga, †: 6 Jan 1778 in Kloster Thedinga.
  4. Jan (Johann) Albers, *: 1700-1707, †: 13 Jun 1782 in Kloster. Beruf: Müller vom Kloster Thedinga.
  5. Gretje Albers, *: 21 Nov 1708 in Nüttermoor, ∞:Hinderk Feldhuis, 7 Jun 173...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Einleitung
  4. Die Klostermühle im Spiegel bisheriger Veröffentlichungen
  5. Stationen der Klostermühle und der Familien ihrer Müller
  6. Schlusswort
  7. Zeittafel
  8. Abbildungsverzeichnis
  9. Quellen- und Literaturverzeichnis
  10. Impressum