Das Selfpublishing eröffnet Autoren den Weg in eine faszinierende neue Welt. Allerdings verlangt dieser Weg eine Beschäftigung nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit der Form - der Typographie. Microsoft WORD als Synonym für Textverarbeitung bietet jedoch nur eine geringe bis keine Unterstützung bei Fragen des Textsatzes. Dieses Dilemma kann TEX oder das heutige LaTEX lösen.Das Buch beschreibt nach einem kurzen Überblick über Typographie und LaTEX eine Dokumentvorlage zum Erstellen von Büchern mit LaTeX. Es schließt ab mit den wesentlichen Befehle für die Textgestaltung.Damit kann sich der Autor wieder auf seine ureigenste Aufgabe - dem Inhalt widmen.
Häufig gestellte Fragen
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The only time success comes before work is in the dictionary.
(Harvey Spector)
Typographie, von griechisch typos – »Schlag«, »Abdruck«, »Figur« – und graphein – »Zeichnen« – bezieht sich im klassischen Sinne auf die Gestaltung von Druckwerken mit beweglichen Lettern. Dennoch liegen die Wurzeln tiefer. Bereits die Handschriften des Mittelalters mit ihrer grafischen Gestaltung weisen Gesetzmäßigkeiten auf, die auch heute noch ihre Gültigkeit besitzen. Mit der Entwicklung und Verbreitung des Buchdrucks wurde dieses Wissen um grafische Gestaltung Teil des Fachwissens der Drucker und Schriftsetzer. In der Renaissance umfasste der Begriff Typographie sämtliche Bereiche der »Buchdruckerkunst«, in der Frührenaissance auch »Deutsche Kunst« oder »Schwarze Kunst« genannt.
Typographie umfasst damit die Makrotypographie mit den Gestaltungsrichtlinien für ein harmonisches Layout sowie der Mikrotypographie zur Anwendung von Schrift.
Heute ist Typographie ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung der Grafiker, Mediengestalter und ähnlicher Berufsgruppen. Aber auch für die Schriftstellerei gilt: Grundwissen schadet nicht. Insbesondere da mit der Digitalisierung der Schreibmaschine hin zu Textverarbeitungsprogrammen auch von Autoren Grundkenntnisse der Typographie erwartet werden.
1.1 Grundbegriffe
Einen hervorragenden Überblick bietet Wolfgang Beinert mit seinem Typographielexikon auf https://www.typolexikon.de/.
Buchsatzspiegel ist die Bezeichnung für das gesamte schematische Ordnungssystem einer Doppelseite (Verso und Recto). Der Buchsatzspiegel beschreibt die unbedruckten und bedruckten Flächen und umfasst Außenstege, Bundstege, Fußstege, Kopfstege, Kolumnentitel (lebend/tot), Kopfstege und Satzspiegel (Textbereich).
Abbildung 1.1: Buchsatzspiegel
Verso ist die Bezeichnung für die linke Seite eines Buches.
Recto ist die Bezeichnung für die rechte Seite eines Buches.
Kolumne ist ein Bereich oberhalb oder unterhalb eines Satzspiegels. Der darin enthaltene Text wird als Kolumnentitel bezeichnet. Die klassische Buchtypografie unterscheidet zwischen »toten« und »lebenden« Kolumnentitel. Die Kolumne oberhalb des Satzspiegels – im Kopfsteg – wird umgangssprachlich als Kopfzeile bezeichnet. Die Kolumne unterhalb des Satzspiegels – im Fußsteg – wird umgangssprachlich als Fußzeile bezeichnet.
Toter Kolumnentitel ist die Bezeichnung für eine einzeln stehende Seitenzahl.
Lebender Kolumnentitel ist eine Seitenzahl mit beigefügtem Text, der auf den nachfolgenden Seiten seinen Inhalt ändern kann. Er kann beispielsweise aus Hauptüberschriften, Kapitelüberschriften, Untertiteln oder Rubrikentiteln bestehen. In der traditionellen Buchgestaltung trägt die linke Buchseite (Verso) meist den übergeordneten Titel und die rechte Seite (Recto) den untergeordneten Titel, wobei in der Regel der rechtsseitige Textinhalt häufiger gewechselt wird.
Kopfsteg ist der typographische Fachausdruck für den oberen Rand einer Buchseite.
Außensteg ist der typographische Fachausdruck für den äußeren, also den linken Außenrand der Versoseite bzw. den rechten Außenrand der Rectoseite eines Buches. Der Außensteg sollte immer etwas breiter sein als der Bundsteg, da beim geöffneten Buch der Bundsteg optisch gespiegelt und somit verdoppelt wird.
Fußsteg ist der typographische Fachausdruck für den unteren Rand einer Buchseite. Der Fußsteg sollte bei Handbüchern, z.B. einem Roman, deutlich breiter sein als die Kopf-, Bund- und ggf. die Außenstege, da beim Halten und Umblättern eines Buches die Finger keinesfalls in den Satzspiegel geraten dürfen. Dies würde die Lesegeschwindigkeit und somit schlussendlich die Lesbarkeit eines Buches mindern.
Bundsteg ist der typographische Fachausdruck für den inneren, also den rechten Innenrand der Versoseite bzw. den linken Innenrand der Rectoseite eines Buches. In Abhängigkeit des Buchbindeverfahrens ist der Bundsteg um die Bindekorrektur zu vergrößern. Die Bindekorrektur ist der Bereich, der durch die Bindung verdeckt wird.
1.2 Satzspiegel
Grundlage einer harmonischen Buchgestaltung ist die Gestaltung des Satzspiegels – die Bestimmung des Textbereiches unter Berücksichtigung der Stege und der Bindekorrektur. Die Harmonie wird bestimmt durch das Verhältnis von Bundsteg : Außensteg sowie Kopfsteg : Fußsteg. Mit den Diagonalen in der nachfolgenden Abbildung lässt sich dieses Verhältnis überprüfen.
Abbildung 1.2: Harmonischer Satzspiegel
Der einfachste Weg, diese Verhältnisse zu erreichen, ist die Satzspiegelkonstruktion durch Teilung. Zunächst wird an der Innenseite der Wert für die Bindekorrektur abgezogen. Anschließend wird die Seite horizontal und vertikale in die gleiche Anzahl von Streifen geteilt. Die klassische Teilung ist die sogenannte Neunerteilung – also jeweils neun Streifen.
Abbildung 1.3: Neunerteilung
Einen hervorragenden Überblick hat Markus Kohm hierzu in der TEXnischen Komödie 4/2002 veröffentlicht.
Eine weitere Bedingung für eine harmonische Seitengestaltung ist ein einheitlicher Grauwert. Der Grauwert bezeichnet in der Typografie die scheinbare Helligkeit eines Textes. Er basiert jedoch nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern er ist ausschließlich ein subjektiver Eindruck. Allerdings herrscht Konsens, dass der Grauwert ausschlaggebend für die Gesamteindruck und die Lesbarkeit eines Buches ist. Deshalb gilt die Regel: je dunkler und dichter der Grauwert einer Schriftfläche ist, desto unangenehmer und schwerer ist der Text lesbar.
Das Wissen der Typographen, das für eine harmonische Seitengestaltung erforderlich ist, wurde dank Donald E. Knuth mit LATEX einem größeren Kreis zugänglich gemacht.
2 LATEX – auch nur ein Werkzeug?
English words like »technology« stem from a Greek root beginning with the letters
and this same Greek word means »art« as well as »technology«.
(Donald E. Knuth)
2.1 Etwas Geschichte
Als Donald E. Knuth mitte der 70er Jahre vor der Herausforderung stand, seine wissenschaftlichen Arbeiten zu publizieren, stellte er fest, dass mit der Digitalisierung im Druckwesen die Veränderungen den Beruf des Schriftsetzers haben überflüssig werden lassen.
»Mathematics books and journals do not look as beautiful as they used to. It is not that their . . . content is unsatisfactory, rather that the old and well-developed traditions of typesetting have become too expensive. Fortunately, it now appears that mathematics itself can be used to solve this problem.1 «
Dies war die Geburtsstunde von TEX, einem System, welches das Wissen des Schriftsetzers einem breiten Kreis zugänglich macht. Bereits mit den Standardwerten von TEX lassen sich qualitativ hochwertige PDF-Dokumente erstellen, die von jeder digitalen Druckvorstufe akzeptiert werden. Mit dieser Trennung von Form und Inhalt kann sich der Autor wieder auf seine eigentliche Arbeit – dem Inhalt und der Struktur – konzentrieren.
TEX ist damit keine Textverarbeitung wie beispielsweise Microsoft Word, die augenblicklich darstellt, wie der Druck später hoffentlich aussieht – What you see is (probably) what you get. TEX ist vielmehr ein Textsatzsystem, dass anhand von Steuerbefehlen den zu druckenden Text formatiert und ausgibt. Die Anwendung von TEX – das Setzen von Text – ähnelt somit eher dem Programmieren.
Die nachfolgende Abbildung zeigt den schematischen Ablauf. Ein vollständiges Bild ist im Abschnitt 6.8 auf Seite → aufgeführt.