Was dich wirklich vom Lernen abhält
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Was dich wirklich vom Lernen abhält

Das Märchen vom Inneren Schweinehund

  1. 23 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Was dich wirklich vom Lernen abhält

Das Märchen vom Inneren Schweinehund

Über dieses Buch

Ihr Kind vertrödelt den ganzen Nachmittag und kurz vor dem Schlafen gehen gibt es dann Stress, damit die Hausübung doch noch den Weg ins Heft findet.Oder sind Sie selbst ein unverbesserlicher Fall von "Aufschieberitis"? Einsicht ist oft schon der halbe Weg zur Lösung und daher zeigen wir Ihnen, warum herkömmliche Zeitplanungssysteme, gute Vorsätze oder Ihrem Kind angedrohte Strafen so wenig fruchten.In diesem eBook erfahren Sie, wo Sie ansetzen müssen, um wirklich etwas zu bewegen.

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Information

Die gläserne Decke

Für fast alle Kurse, Bücher und Ratgeber endet die zu erlangende Weisheit auf Höhe der Fähigkeiten-Ebene.
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Blicken wir zurück zu den Aussagen des Oberlehrers und ordnen diese Klassiker den jeweiligen Ebenen zu.
Raten Sie selbst, in welcher Ebene ist wohl diese Aussage zu Hause?
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Ja natürlich, hier geht es um das richtige Verhalten!
Und wie sieht es mit den nächsten Bildern aus?
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Den Schreibtisch ordentlich zu halten ist ein Ratschlag auf der Umfeld-Ebene, während die Strategie, mit der leichtesten Aufgab zu starten auf der Ebene der Fähigkeiten zu Hause ist.
Fast alle Lernbegleitungs-Programme zeigen ausschließlich
  • Wie, wann und mit wem man arbeiten soll
  • Was genau man machen soll und
  • Nützliche Strategien zur Umsetzung und Strukturierung
Übersetzen wir das auf andere Verhaltensänderungsprogramme, dann gibt es jede Menge Abnehm-Bücher und -Trainer, die uns zum Beispiel genau sagen
  • Wann und wo wir nicht essen sollen
  • Was genau wir hingegen essen sollen
  • Wie wir noch mehr Kalorien verbrennen können.
Wären diese Programme tatsächlich erfolgreich, gäbe es wohl keine dicken Leute mehr. In Wirklichkeit sind wir Menschen aber doch etwas feiner gestrickt und komplexe Probleme können daher nicht ganz so oberflächlich gelöst werden.
Die Beweggründe für unser Handeln sind viel weniger vordergründig und wir müssen daher etwas mehr in die Tiefe gehen, um sie tatsächlich zu lösen.
Gerade darin liegt die Aufgabe und Herausforderung eines Lerncoachings, das wirklich hilft.
Werfen wir also einen Blick auf die nächsten Ebenen, diejenigen, auf denen tatsächlich nachhaltig Veränderung stattfinden kann.

Mathetest auf allen Ebenen – zweiter Teil

Ebene Glaubenssätze

Das englische Wort “Beliefs“ wird zu Deutsch mit Glaubenssätze oder auch Überzeugungen übersetzt. Hierbei geht es nicht um religiösen Glauben, sondern vielmehr um unser Weltbild.
Schon in frühester Kindheit werden wir mit den Überzeugungen unserer Eltern „geimpft“. Sie sagen und zeigen uns permanent, was sie über wichtige Themen, wie das Leben im Allgemeinen, Geld, Gesundheit, Beziehungen und eben auch das Lernen denken. Oft sind diese Weisheiten auch in Redensarten gepackt. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – oder „Früh übt sich, wer ein Meister werden will!“ und dergleichen mehr. Später kommen dann noch die Ansichten anderer wichtiger Personen, wie eben auch der Lehrer hinzu.
Das fatale an Glaubenssätzen ist, dass wir sie blind übernehmen und nie hinterfragen. Sie erklären uns die Spielregeln dieser Welt und wir haben sie schon so häufig gehört, dass wie sie schon alleine aus diesem Grund für wahr halten. Noch viel dramatischer ist, dass wir uns ihrer gar nicht bewusst sind und uns deswegen auch nicht vorstellen können, dass für andere Menschen andere Regeln gelten.
Oft sind genau diese Überzeugungen auch schuld, wenn es in Beziehungen nicht klappt. So hat man sich zum Beispiel bei der Eheschließung geschworen, stets respektvoll miteinander umzugehen. Nur dass ein Partner von seinen Eltern her gewohnt war, dass Respekt bedeutet, sich immer alles zu sagen, währen der andere in seinem Elternhaus gelernt hat respektvoll über die Mäkel und Fehler des anderen hinweg zu schweigen. Nun wirft man sich gegenseitig „zu recht“ Respektlosigkeit vor.
Jeder glaubt, dass seine Definition von „gesundem Leben“, „sparsamen Umgang mit Geld“ oder „liebevoller Beziehung“ die allgemein gültige ist. Im NLP spricht man hier auch davon, dass die Landkarte nicht das Gebiet ist. Die Landkarte ist hier mein Blick auf die Dinge, während das Gebiet die Realität schlechthin (wenn es eine solche überhaupt gibt) ohne jegliche Bewertung ist.
Was passiert nun also mit einem Kind, das von klein auf hört, dass alle in der Familie zwei linke Hände haben, oder dass in „unserer Familie lauter mathematische Nackerpatzerln sind“. Abgesehen davon, dass niemand dem Kind handwerkliche Beschäftigung oder die Auseinandersetzung mit mathematischen Themen vorleben wird – und es auf diese Art schon früh inspiriert, wird es sich von vorne herein weniger zutrauen.
Schon wenn man ihm das erste Mal einen Hammer in die Hand gibt, wird es alarmiert sein und sich genau deswegen vielleicht ungeschickter anstellen, als die Gleichaltrigen. In der ersten Rechenstunde weiß es schon, dass es jetzt um das geht, was niemand in der Familie gut kann und deswegen die Erwartungen gleich sehr niedrig ansetzen und auf diese Art eine selbsterfüllende Prophezeiung einleiten.
Auch hier ist wieder ersichtlich, dass die Ebene der Glaubenssätze auf die niedrigeren Ebenen der Fähigkeiten, des Verhaltens und des Umfelds Auswirkungen hat: Wenn ich glaube, dass ich in etwas nicht gut bin, dann werde ich es nur vorsichtig angehen und daher werde ich es auch nicht so gut können. Aus diesem Grund werde ich es wenn möglich vermeiden und versuchen, mich dem Thema nicht auszusetzen, um mir keine Blößen zu geben.
Wer kennt nicht das Sprichwort „Der Glaube versetzt Berge“? Meine inneren Überzeugungen über das, was ich für möglich halte und das, was ich für unmöglich halte, bestimmen weitgehend meine äußeren Erfahrungen.
Hierzu auch nochmals das eingangs erwähnte Zitat von Henry Ford: „Ob du glaubst, du schaffst es oder du schaffst es nicht – du wirst in jedem Fall recht behalten.“ Das entspricht im Prinzip der Definition einer selbsterfüllenden Prophezeiung.
Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass sich Kinder Menschen außerhalb ihrer Familie finden, die felsenfest an sie glauben! Hier können Lehrer wahre Wunder bewirken – oder leider auch noch größeren Schaden anrichten.
Auf der Ebene der Glaubenssätze stellen wir uns folgende Fragen:
  • Was glaube ich über mich?
  • Was denke ich über das Thema Lernen/Gesundheit/Geld…?
  • Was ist mir wichtig?

Wie geht es nun Max und Lara, wenn sie den Ausgang des Mathetests auf der Ebene der Glaubenssätze beurteilen?
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So lange Max felsenfest davon überzeugt ist, dass er einfach nicht rechnen kann, werden auch die bestgemeintesten Versuche, ihm Bruchrechnungen zu erklären scheitern! Erst wenn er seine generellen Überzeugungen über seine Mathematikfähigkeiten ändert, wird er offen für die Erklärungen der Eltern oder Lehrer sein.
Umgekehrt müsste allerdings Lara auch stark verunsichert werden und einige Rückschläge einstecken, bevor sie die Überzeugung, immer besser zu werden, aufgeben würde.

Interventionen auf der Ebene der Glaubenssätze

Was kann also ein Lehrer oder Trainer konkret tun, um einem Schützling zu helfen, hinderliche Glaubenssätze zu hinterfragen?
Innere Überzeugungen haben vor allem deswegen so viel Kraft, weil sie unbewusst wirken: Ich glaube so fest daran, dass die Welt so ist oder dass ich so bin, dass ich gar nicht die Möglichkeit in Betracht ziehe, dass andere Menschen mich und die Welt anders wahrnehmen könnten.
Die leichteste Art, Glaubenssätze ins Wanken zu bringen ist also, sie ins bewusste Denken zu bringen. Schon alleine die Frage „denkst du das wirklich so?“ oder die Aussage „also ich sehe das anders“ erweitern den Horizont!
Hier drei einfache Interventionen, die man ohne viel Vorerfahrung durchführen kann und eine ganz besonders schöne für Geübte:

Schnelle Belief-Änderung

Meist gibt es für Eigenschaften sowohl positiv als auch negativ belegte Worte. So ist ein Mensch, der für den einen geizig scheinen mag, für einen anderen nur sehr sparsam. In Bezug auf das Lernen könnte zum Beispiel ein chaotisches Kind auch als kreativ gesehen werden. Finden Sie - möglichst gemeinsam mit dem Kind - neue Bezeichnungen für ungewünschtes Verhalten. Dann sprechen Sie beide Worte mehrfach schnell im Wechsel, so lange bis das hiermit verbundene negative Gefühl entmachtet ist.

Reframing

Auf ähnliche Art wirken auch so genannte Reframings. Ein Frame ist ein Rahmen und wir setzen nun Bedeutungen in einen neuen Rahmen, das haben wir im Prinzip auch schon bei der ersten Übung gemacht. Einer Lehrerin, die sich darüber beschwert, dass ein Kind andauernd durch seine Fragen stört kann zum Beispiel entgegen gesetzt werden, dass es das sicher für noch andere Kinder in der Klasse tut und so ein wichtiger Faktor ist, damit alle Kinder im Unterricht mitkommen. Einem Kind wiederum, das sagt, dass es „das mit den Brüchen nie schaffen wird“, könnte man erzählen, dass es das damals bei den Divisionen auch gedacht hatte und dieses Thema nun aber so gut beherrscht.

MagicWord

Eine sehr schöne Übung, die Kinder (und auch Erwachsene) in tiefe Entspannung bringt ist „MagicWord“. Hier wird in großen Buchstaben ein unliebsamer Begriff (wie zum Beispiel Mathematik) auf ein Zeichenblatt geschrieben. Anschließend verziert das Kind das Wort mit Glitzerstiften, Stempeln, Stickern, Moosgummi oder anderem Bastelmaterial so lange, bis es ihm gefällt. Die Änderung in der inneren Überzeugung findet hier unbewusst aber äußerst nachhaltig – eben „magically“ – statt.

The Work

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Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. Das Märchen vom Inneren Schweinehund
  5. Die gläserne Decke
  6. Anhang