Unter den Dächern von Währing
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Unter den Dächern von Währing

Geschichte und Geschichten vom 18. Bezirk

  1. 160 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Unter den Dächern von Währing

Geschichte und Geschichten vom 18. Bezirk

Über dieses Buch

Die Bewohner sprechen von einem angenehmen Lebensgefühl, die Autorin gar von einer Magie von Währing.Tauchen Sie ein in die Geschichte des 18. Wiener Gemeindebezirks. Brigitte M. Rainer führt Sie durch die einzelnen Bezirksteile und weiß viel über die Entstehung vom kleinen Dorf zum Wiener Bezirk zu berichten, der bis heute seinen Dorfcharakter behalten hat. Ein Buch wie eine Liebeserklärung.

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Die Gassen- und Straßennamen im Bezirksteil Cottage

Anastasius–Grün-Gasse
Anton-Frank-Gasse
Blaasstraße
Chimanistraße
Colloredogasse
Cottagegasse
Felix-Dahn-Straße
Felix-Mottl–Straße
Gregor-Mendel-Straße
Gustav-Tschermak-Gasse
Gymnasiumstraße
Hartäckerstraße
Hasenauerstraße
Lannerstraße
Peter-Jordan-Straße
Richard-Kralik-Platz
Sternwartestraße
Türkenschanzpark
Türkenschanzstraße
Vegagasse
Weimarer Straße
Anastasius–Grün-Gasse
1876 nach Anastasius Grün (1806–1876) benannt, der eigentlich Anton Alexander Graf von Auersperg hieß. Der Politiker und Lyriker galt als Vorkämpfer für die Freiheit in der Zeit des Vormärz. Er war Ehrendoktor der Wiener Universität. Unter anderem schrieb er „Spaziergänge eines Wiener Poeten“ und „Der Pfaff vom Kahlenberg“. Er widmete es Nikolaus Nimbsch Edlen von Strehlenau, den man unter seinem Pseudonym Lenau besser kennt. Anastasius Grün war mit dem unglücklichen und zuletzt dem Irrsinn verfallenen Dichter befreundet. Er kümmerte sich um Lenaus Nachlass und gab eine ausführliche Biografie Lenaus heraus.
Haus Nr. 25 Hier erinnert eine Gedenktafel an Wolfgang Madjera (1868–1926). Der Magistratsbeamte und Schriftsteller wohnte von 1904 bis 1926 in diesem Haus. Er schrieb zahlreiche Gedichte, Theaterstücke und Märchen.
Haus Nr. 40 Um in unmittelbarer Nähe seines Lehrers Professor Theodor Leschetizky zu sein, mietete Ignacy Paderewski 1884 zwei Zimmer in dieser Villa. Er verbrachte vier Monate in Wien und nahm bei dem renommierten Musikpädagogen Unterricht, mit dem Ziel einer Konzertpianisten-Karriere. Als er von einer Warschauer Mäzenatenfamilie die Möglichkeit bekam, 1887 auf zwei Jahre wieder nach Wien zu kommen, mietete er sich wieder in der Anastasius–Grün-Gasse ein. Nach vielen Konzerterfolgen in Wien und Paris wollte er die Villa käuflich erwerben, was leider nicht möglich war. Er behielt aber seine Mietzimmer, in denen er eines seiner berühmtesten Werke, das Menuett op. 14 für Klavier, schrieb. In seiner Wienzeit machte er auch die Bekanntschaft von Johannes Brahms. Im Jahr 1919 wurde Ignacy Paderewski (1860–1941) polnischer Ministerpräsident des neugegründeten polnischen Staates. Nach der Besetzung Polens durch Deutschland ging er nach Paris, wo er seine Konzerttätigkeit wieder aufnahm. Er starb 1941 auf einer Reise durch die USA in New York.
Haus Nr. 48 Bauherr der dreigeschoßigen Einfamilienvilla, die 1878 errichtet wurde, war der in Bergamo gebürtige Leone Roncali (1840–1898). Nach seinem Jus-Studium in Wien und Praxisjahren wurde er zum Notar in Wien Innere Stadt ernannt. 1881 rief er den Notarenverein, eine Standesvertretung aller in der k. u. k. Monarchie vertretenen Notare, ins Leben. Außerdem legte er den Grundstein für die heutige Bibliothek der Österreichischen Notariatskammer. Mit seiner Frau Katherina und zwei Töchtern lebte er bis an sein Lebensende an dieser Adresse.
Der Heizungstechniker Hans Löffler (1895–1946) heiratete 1923 eine Enkelin Roncalis und zog in die Villa. Im Souterrain der Villa gründete er eine behördlich autorisierte Versuchsanstalt für Heiz- und Gärtechnik. „Ziviling. Dr. H. Löffler“ konnte man an einem Metallschild am Zaun lange Zeit lesen.
Haus Nr. 52 In dieser Eckvilla lebte bis zu seinem Tod der Mineraloge Gustav Tschermak von Seysenegg (1836–1927). Im Herbst 1944 wurde auch diese Villa so wie viele der umliegenden von Brandbomben getroffen. Da vor allem das Dach zerstört war, konnte man nur im unteren Geschoß wohnen. Es gab keinen Strom, und Wasser musste man aus dem Brunnen in der Colloredogasse holen.
Haus Nr. 54 Hier befindet sich die Kunststeinskulptur „Steinbockgruppe“ von Franz Barwig dem Jüngeren. In diesem Haus wohnte von 1893 bis zu seinem Tod der Schauspieler Adolf Ritter von Sonnenthal (1834–1909). Dir. Heinrich Laube engagierte ihn 1856 ans Burgtheater. Er wurde zum Vorbild des eleganten Herrn seiner Zeit und gab in der Herrenmode den Ton an. Nach ihm trug man Sonnenthalschwarz, onnenthalhüte und Sonnenthalkrawatten.
Anton-Frank-Gasse
1894 nach Anton Frank (1835–1880) benannt. Der zu Lebzeiten bekannte Währinger Kaffeesieder hatte vorausschauende Visionen und prägte das Stadtbild des 18. Bezirks. Er ließ in dieser Gasse die ersten Häuser errichten.
Haus Nr. 16 Hier befindet sich die Villa Kral, ein einstöckiges Wohnhaus der Familie Dr. jur. Eduard Kral. Der Rechtskonsulent und einer der Initiatoren des Wiener Cottage-Vereins ließ sich 1873 dieses Haus mit gotischen Bauelementen vom Architekten Carl von Borkowsi planen. Dr. Kral machte sich im Cottage durch die Gründung des Wiener Cottage-Vereins einen Namen. Er war es auch, der die Anregung gab, die frühere Stiftsgasse in Cottagegasse umzubenennen.
Ab 1879 wurde Kral im Adressbuch nicht mehr als Cottagevereinsfunktionär, sondern als Mitglied der Musikfreunde und als gerichtlich beeideter Dolmetsch für Polnisch geführt. 1880 verkaufte er die Liegenschaft an Heinrich Korab Ritter von Brzoyowsky. 1882 erwarb das Ehepaar Josef und Karoline Wünsch das Familienwohnhaus, das seither im Familienbesitz ist. Auch Josef Wünsch, der Industrielle und Kunstsammler, beteiligte sich als Mitglied des Cottage Casino- Vereins und des Cottage Eislauf-Vereins am öffentlichen Leben des Cottage. Die seiner Sammlerleidenschaft entsprungene ansehnliche Sammlung an Holzschnitten und geschichtlich wertvollen Ansichten von Währing waren eine Zeit lang in der Villa gehütet, doch in späteren Zeiten zum Großteil verkauft.
Haus Nr. 18 Der einstöckige Bau wurde 1874 von Architekt Carl v. Borkowski errichtet und gehörte dem Mitarbeiter der Neuen Freien Presse Friedrich Schütz und seiner Frau Bertha von Dillner, einer bekannten Sängerin der k. u. k. Hofoper. Der spätere Nobelpreisträger für Physik Wolfgang Pauli (1900–1958) verbrachte seine Jugendjahre in dieser Villa und besuchte das Gymnasium in der Gymnasiumstraße 83. Einer Anekdote nach soll der Physikprofessor des Gymnasiums, nachdem er einen von ihm gemachten Fehler nicht fand, gemeint haben: „Pauli, sagen Sie schon, wo der Fehler liegt, Sie wissen es ja schon längst.“
Von 1946 bis 1958 lebte hier des Dirigent Rudolf Moralt (1902–1958), der ab 1940 an der Wiener Staatsoper gastierte. Moralt, ein Neffe von Richard Strauss, debütierte 1937 an der Wiener Staatsoper und war ab 1940 bis zu seinem Tod hier Chefdirigent.
Haus Nr. 20 Hier steht die ehemalige Villa von Erzherzog Otto, Vater Kaiser Karls I. Das schmiedeeiserne Doppeltor kann man noch heute bewundern. Es wurde 1890 auf der Pariser Weltausstellung preisgekrönt. In der Villa von Erzherzog Otto, die 1873 nach den Plänen von Carl von Borkowski erbaut wurde, ist heute die israelische Botschaft untergebracht.
Blaasstraße
1895 nach dem Historienmaler Karl von Blaas (1815–1894) benannt. Eines seiner Werke ist die Ausschmückung der Ruhmeshalle im Heeresgeschichtlichen Museum.
Haus Nr. 6 Der Cottagevereinsarchitekt Carl von Borkowski erwarb 1894 die 823 m2 große Parzelle für seine Frau Friederike und ließ im selben Jahr nach seinen Plänen eine Einfamilienvilla erbauen. Nach nur vier Jahren verkauft Rika von Borkowska, sie gab stets ihren Vornamen in der polnischen Version an, an Karoline Klang. Im Jahr 1913 kaufte Hermine Bauer die Liegenschaft. Nach dem Tod ihres Mannes teilte sie die Villa in zwei Wohneinheiten und vermiete das Hochparterre. 1944 machte ein Bombertreffer die Villa zur unbewohnbaren Ruine. Das wie durch ein Wunder heil gebliebene Meissner Porzellan verpackte man sorgfältig in Holzkisten und stellte es im Souterrain unter. Kurze Zeit später wurden die Kisten von russischen Soldaten entdeckt, sie nahmen die für sie wertvollen Holzkisten mit, das Porzellan ließen sie zerschlagen zurück. 1948 ging die Familie Bauer an den Wiederaufbau, sie ist bis heute Teil der Eigentümergemeinschaft.
Die Diplomatin Johanna Mondschein (1907–1997) erwarb 1972 einen Hausanteil und lebte hier bis zu ihrem Tod. Sie war eine der ersten Frauen, die in Wien ein Jus-Studium abschloss. Später ging sie ins Auswärtige Amt und wurde die erste Botschafterin Österreichs. Ihre Leidenschaft für Bücher fing schon in der Schulzeit an. Besonders fasziniert war sie von alten Kinderbüchern aus dem 19. Jahrhundert. Durch diese Leidenschaft wurde sie auch Wegbereiterin der historischen Kinderbuchforschung. Die in den Jahren immer größer werdende Sammlung, brachte sie vorerst in ihrer Wohnung unter. Im Jahr 1998 kam die einzigartige Kinderbuchsammlung in London zur Versteigerung.
Chimanistraße
1894 nach dem Lehrer Leopold Chimani (1774–1844) benannt. Er schrieb über hundert Kinder- und Jugendbücher.
Haus Nr. 19 Dieses Wohnzinshaus wurde 1874 errichtet. Als 6-Jähriger zog der später bekannte Volksbildner Hugo Ellenberger (1903–1977) hier ein und lebte fast sein ganzes Leben hier. Nach dem Studium der Germanistik war er über vierzig Jahre Dozent an Volkshochschulen tätig, vor allem an der Urania. Durch seine beliebten Radiosendungen ist er einem breiten Publikum noch gut in Erinnerung.
Colloredogasse
1894 nach Ferdinand Graf Colloredo Mannsfeld (1777–1848) benannt. Eigentlich für den geistlichen Stand vorgesehen, trat er jedoch in den kaiserlichen diplomatischen Dienst ein. Er war Gründer der 1. Niederösterreichischen Zuckerfabrik in Dürnkrut, die bis 1980 bestand. Weiters wurde von ihm der NÖ Gewerbevereins ins Leben gerufen. 1819 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Ersten österreichischen Sparkasse. Als Generalhofbaudirektor machte er sich um die Verringerung der Brandgefahr in Wien verdient. Außerdem war er Befehlshaber der Akademischen Legion 1848, wo er versuchte, mäßigend zu wirken. Als er von den Radikalen mit Verhaftung bedroht wurde, floh er und trat von dem Posten zurück.
Haus Nr. 1 Dieses einstöckige Putzhaus wurde vom Architekten Borkowski erbaut. Nach seiner Fertigstellung 1884 war es drei Jahre unbewohnt, bis es der in Slowenien geborenen General Franz Edler von Caucig für seinen Sohn erwarb. Erst nach seiner Promotion zum Dr. med. und seiner Verehelichung mit Helene Schaab 1897 zog er in die Villa ein.
Dr. Hugo von Caucig (1872–1930) richtete sich im Hochparterre der Villa eine Ordination ein. Er arbeitete als Homöopath mit dem Apotheker Mag. Eypeltauer zusammen. Seine Ordination besuchten viele Cottage-Bewohner. Seine Frau Helene, die äußerst sportlich war, spielte 1910 auf den Plätzen des Cottage-Eislaufvereins Tennis mit Arthur Schnitzler. Als die Russen im September 1945 das Cottage besetzten, visitierten sie Villen nach belastendem Material aus der Nazizeit. Der 50 cm lange Stempel mit der russischen Aufschrift, die „überprüft“ bedeutete, verschonte das Haus Colloredogasse 1 glücklicherweise vor weiteren russischen Zugriffen.
In der Villa zog mit der Dichterin Marie Eugenie delle Grazie (1864–1931) im Jahr 1900 die Kunst ein. Die im Banat geborene Tochter eines Bergwerksdirektors kam nach dem Tod des Vaters mit acht Jahren nach Wien, wo die unverheiratete „Wiener Sappho“ bis zu ihrem Tod lebte.
Haus Nr. 7 Die sogenannte Kirstein-Villa erwarb die Drogistin Hildegard Kirstein 1946. Sie betrieb eine Nährmittelerzeugung aus Getreide und pflanzlichen Produkten auf der Heiligenstätter Straße. Als sie Wilhelm Kirstein, den Sohn des Rheinländer Konditors heiratete, gab sie ihren Betrieb auf und stieg in das eheliche Unternehmen der Blockmalzerzeugung ein. 1953 wurde Kirstein Blockmalz eine geschützte Marke.
Haus Nr. 8 Hier lebte der Otologe Victor Urbantschitsch (1847–1921). Unter seiner Leitung entstand die erste Universitätsohrenklinik der Welt. Seine wissenschaftliche Pionierarbeit, eine Methode von speziellen Hörprüfungen, verarbeitete Thomas Bernhard in seinem 1970 erschienen Roman „Das Kalkwerk“. Damit setzte er der Urbantschitschen Methode ein literarisches Denkmal.
Haus Nr. 24 Hier zog kurz nach ihrer Vermählung Emilie von Gutmann, geb. Hartmann, 1896 ein. Sie war die Tochter des Schauspielerehepaares Hartmann, das in der Sternwartestraße 55 wohnte. Der Industrielle Max Ritter von Gutmann (1857–1930) wurde auch Kohlenbaron genannt. Er vermehrte sein ererbtes Vermögen durch seinen Einsatz in der Industrie- und Montanpolitik. Das große Haus bot der siebenköpfige Familie Gutmann mit einer elfköpfigen Dienerschaft reichlich Platz. Im mit beachtlichen Kunstobjekten ausstaffierten Haus verkehrten große Künstler ihrer Zeit wie zum Beispiel Johannes Brahms.
Haus Nr. 27 Diese Villa erbaute der bekannte Baumeister und Architekt des Wiener Cottage-Vereins Carl Ritter von Borkowski (1829–1905) für sich selbst. Er lebte hier von der Fertigstellung 1884 bis 1892.
Haus Nr. 30 1884 wurde die Villa erbaut, deren Garten damals bis zur Hasenauerstraße reichte. Seit 1971 ist sie im Besitz des Malers Arik Brauer.
Cottagegasse
Seit 1886 benannt nach dem 1872 angelegten Cottage-Viertel. Auf Initiative des Architekten Heinrich von Ferstel wurden hier ca. 350 Einfamilienhäuser errichtet.
Haus Nr. 21 An dieser Adresse befindet sich die Villa Hutterstrasser, die noch vor Gründung des Wiener Cottage-Vereins erbaut wurde. Der Fabrikant für Blumen und Schmuckfedern Eduard Hutterstrasser (1839–1910) erhielt 1869 die Bewilligung zur Aufstockung der ebenerdigen Villa. Der Garten wurde 1889 vom Kunstgärtner Josef Gruner angelegt und gehört zu den schönsten Gartenanlagen des Cottage. Die Villa wurde 1912 von Amalie Scheidl, geb. Hutterstrasser, unter der Planung des Architekten Robert Örley mit einem Zubau versehen. Zehn Jahre später erhielt das Ehepaar Scheidl die Genehmigung, vier Zimmer und ein Kabinett gewerbsmäßig zu vermieten. Später wurde die Pension Dr. Hans Scheidl auf 25 Betten erweitert. Amalie Scheidl geb. Hutterstrasser (1882–1942) war eine der wenigen österreichischen Komponistinnen. Unter dem Pseudonym Lio Hans komponierte sie sechs Opern, darunter die 1919 an der Wiener Volksoper aufgeführte „Maria von Magdala“. Ebenfalls Eigentümer der Liegenschaft war ihr Cousin Carl Hutterstrasser (1863–1942), der ein hervorragender Komponist war. 1909 übernahm er von Ludwig Bösendorfer, der keine Erben hatte, die Klavierfabrik, die er in späteren Jahren an seine Söhne weitergab.
Der Leiter einer Maschinenfabrik Dr. Rudolf Wanka (1901–1982) erwarb 1/5 der Liegenschaft und wohnte hier ab 1934. Als er später Bühnen- und Filmschauspier wurde, nannte er sich Rolf Wanka. Gefragt war seine Noblesse besonders bei den etwa 100 Filmen, die er bei der Ufa drehte. Seine Ehefrau, die Schauspielerin Friedl Czepa (1905–1973), ist noch immer in Erinnerung durch ihre Rolle als Mutter der Fernsehserie „Familie Leitner“.
Haus Nr. 37 Hier wohnte von 1909 bis 1939 der Schriftsteller Felix Salten (1869–1945). Salten war das Pseudonym für Siegmund Salzmann. Der von einer Budapester Rabbinerfamilie Abstammende kam schon als Kind nach Wien und besuchte in Währing die Schule. Da das Geld fehlte, musste er die Schule abbrechen und wandte sich dem Journalismus zu. Ab 1900 schrieb er für alle wichtigen Zeitschriften in Österreich und Deutschland. Als Nachfolger von Theodor Herzl leitete er über 30 Jahre den Kulturteil der Neuen Freien Presse. Der Naturliebhaber beobachtete gerne Tiere in der Natur, so kam ihm die Idee zu „Bambi – eine Lebensgeschichte aus dem Walde“, die Vorlage für den berühmten Walt Disney-Film wurde. Als Kontrast schrieb er den anonym veröff...

Inhaltsverzeichnis

  1. Table of Contents
  2. Vorwort
  3. Geschichte der Entstehung von Währing
  4. Die Gassen- und Straßennamen im Bezirksteil Währing
  5. Geschichte der Entstehung von Weinhaus
  6. Die Gassen- und Straßennamen im Bezirksteil Weinhaus
  7. Geschichte der Entstehung von Gersthof
  8. Die Gassen- und Straßennamen im Bezirksteil Gersthof
  9. Geschichte der Entstehung von Pötzleinsdorf
  10. Die Gassen- und Straßennamen im Bezirksteil Pötzleinsdorf
  11. Geschichte der Entstehung des Cottage
  12. Die Gassen- und Straßennamen im Bezirksteil Cottage
  13. Kutschkermarkt einst und heute
  14. Die Währinger Straße, eine Einkaufsstraße
  15. Die Magie von Währing
  16. Hinweis
  17. Impressum