Die Alpha-Formel
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Die Alpha-Formel

Erprobte Strategien für höhere Börsengewinne bei weniger Risiko

  1. 240 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die Alpha-Formel

Erprobte Strategien für höhere Börsengewinne bei weniger Risiko

Über dieses Buch

Märkte steigen, Märkte fallen, das war schon immer so. Doch inzwischen stehen wir vor besonderen Herausforderungen. Wie kann man in Zeiten von weltweiten Krisen und volatilen Märkten noch Geld verdienen? Wie kann man mit minimalem Zeitaufwand ein erfolgreiches Portfolio aufbauen, ohne hohe Risiken einzugehen?Die Lösung: Nutzen Sie die Methoden von Profis und Investmentlegenden! Schlagen Sie den Markt mit systematischen Strategien, die durch jahrelange historische Testergebnisse untermauert werden. Schritt für Schritt profitieren Sie von den Konzepten der Investment-Giganten, darunter Ray Dalio, Milliardär, Bestsellerautor und weltbekannter Hedgefonds-Manager. Nutzen Sie jetzt die Alpha-Formel und beschreiten Sie den Weg zu systematischem, langfristigem Anlageerfolg!

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KAPITEL 1

CHRIS, WENN ICH DIESEN KUNDEN VERLIERE, BRINGE ICH DICH UM!

2008 war ein Jahr, in dem die Welt auf den Kopf gestellt wurde.
Dieses Jahr zeigte allen, dass die Märkte nicht nur von Angebot und Nachfrage gesteuert werden, sondern auch von menschlichen Emotionen.
Menschliche Emotionen und die daraus folgenden Handlungen (Käufe und Verkäufe) tragen dazu bei, dass ein erkennbares Marktverhalten entsteht. Dieses Marktverhalten kann man nutzen, um Gewinne zu erzielen und Alpha einzufangen.
Wir werden Ihnen im gesamten Verlauf des Buches zeigen, wie man das macht. Sie werden sehen, dass die Verhaltenstendenzen der Anleger zu vorhersehbarem Marktverhalten führen, das man ausnutzen kann, um eine hohe risikobereinigte Performance und Alpha zu generieren.

Sie meinen, die Märkte seien rational? Dann denken Sie noch einmal nach!

Am 15. Oktober 2008 befand sich Chris im reifen Alter von 22 Jahren im Epizentrum einer der größten Kursbewegungen des Marktes für US-Staatsanleihen im Verlauf eines Tages, die es je gab.
Auf der ganzen Welt brachen Märkte zusammen, und die Welt flüchtete sich in die Sicherheit US-amerikanischer Staatsanleihen.
Auf der einen Seite des Trades stand eine der größten und versiertesten Vermögensverwaltungen der Welt. Auf der anderen Seite stand Chris, der insgesamt vier Monate Erfahrung im institutionellen Wertpapierhandel hatte.
Wenn das eine Wette gewesen wäre, hätte Las Vegas nicht einmal die Quoten bekannt gegeben. Es war aber keine Glücksspielveranstaltung, sondern ein Ereignis, bei dem mehr als 200 Millionen Dollar auf dem Spiel standen!
Und was geschah?

„Bezahlen die etwa Zinsen, um ihr Geld zu parken?“

Im Oktober 2008 schaltete die globale Finanzkrise einen Gang höher. Es war erst ein paar Wochen her, dass Lehman Brothers die Wall Street und die Welt durch seine Bankrotterklärung vor den Kopf gestoßen hatte.
Die vom Kongress geschaffenen staatlich geförderten Unternehmen Fannie Mae und Freddie Mac wurden im Prinzip verstaatlicht. Der Kongress musste eine riesige Summe an Rettungsgeldern für die zusammenbrechenden Finanzsysteme aufbringen, um das gesamte Finanzsystem zu stabilisieren – in Form des sogenannten TARP (Troubled Asset Relief Program).

Der Trade

Und jetzt nimmt Chris Sie mit, mitten in ein Ereignis, wie man es nur einmal in einer Generation erlebt …
Da saß ich nun aufgeregt vor vier Computerbildschirmen und beobachtete aus erster Hand die Vernichtung der globalen Märkte.
Fünf Monate zuvor war ich noch ohne Einladung auf Partys von Studentenverbindungen gegangen, weil es mir Spaß machte, und jetzt war ich für 500 Millionen Dollar Handelskapital verantwortlich.
Wie es der Zufall wollte, war ich für den leitenden Anleihehändler eingesprungen, der an jenem Tag nicht da war.
Um die Mittagszeit, als sich der Aktienmarkt bereits im freien Fall befand, meldete sich ein Großkunde und wollte von uns ein Angebot über Schatzwechsel mit einer Laufzeit von einem Monat im Wert von 200 Millionen Dollar haben. Er wollte diese Staatsanleihen kaufen und fragte uns, zu welchem Preis (zu welcher Rendite) ich sie ihm verkaufen würde.
Für mich und die Firma waren 200 Millionen eine riesige Order. Das wäre sogar für die größten Firmen der Wall Street eine große Order.
Da ich erst seit vier Monaten Trainee war, gelang es mir nicht, die Ruhe zu bewahren. Nervös ging ich den Denkprozess durch, den mir meine Chefs beigebracht hatten.
Oberste Priorität hatte der Schutz der Firma – vor allem weil die gesamte Wall Street in Panik geraten war.
Eine E-Mail, die der Leiter der Handelsabteilung noch an diesem Tag an die Händler geschickt hatte, betonte diesen Punkt noch einmal – es habe den Anschein, dass das Finanzsystem sich auflöst, und am wichtigsten sei es, uns den Hals zu retten.
Der Kunde, der um ein Angebot bat, war allerdings nicht irgendein Kunde. Es war der größte Kunde der Firma und eine der größten Vermögensverwaltungen der Welt! Offenbar wollte er sich durch die Sicherheit, die kurzfristige US-Staatsanleihen bieten, vor dem unbarmherzigen Kursrutsch schützen.
Dass sich der Markt seit zwei Monaten in Panik befand, war schmerzlich klar. Die Risikopapiere fielen weiterhin in alarmierendem Tempo, während der US-Dollar und US-Staatsanleihen als sichere Häfen angesteuert wurden – was die Preise der Anleihen in die Höhe trieb (und ihre Renditen in die Tiefe).
Als ich mir den Bildschirm anschaute, wurde der einmonatige Schatzwechsel, den ich anbieten sollte, zu unglaublichen fünf Basispunkten (0,05 Prozent) gehandelt. US-Schatzwechsel hatten also eine Rendite von nur 0,05 Prozent – so etwas hatte es in neuerer Zeit noch nie gegeben.
Ich überprüfte meine Position. Ich stand nur mit etwa zwei Millionen long. Wenn ich also diesem Kunden Anleihen für 200 Millionen Dollar verkaufen wollte, musste ich sie leerverkaufen, zumindest vorübergehend, eben bis ich welche bekam und meine Short-Position eindecken konnte. Es gab starke Schwankungen, und wenn die Preise steigen würden, während ich short stand, würde ich meine 30 Jahre alte Firma schwer schädigen.
Ich schaute nach, wie viele Zinsen ich würde bezahlen müssen, damit ich mir Schatzwechsel leihen konnte, um sie zu shorten. Das Ergebnis hatte ich nicht erwartet. Die Leihkosten waren so hoch, dass wir umso mehr bluten müssten, je länger wir die Short-Position halten würden, und das erhöhte das Risiko des Trades noch mehr.
Zu allem Überfluss hatten sich die anderen großen Investmentbanken, zumindest die, die noch vorhanden waren, mit Kauf- und Verkaufsgeboten den ganzen Vormittag zurückgehalten, weil sie um ihre Existenz fürchteten. Daher gab es im Markt so gut wie keine Liquidität. Darum wusste ich nicht, ob ich überhaupt Anleihen herbekommen würde, um die Short-Position rechtzeitig einzudecken.
Ich bedachte alle diese Informationen, atmete tief durch und teilte dem für den Kunden zuständigen (obendrein altgedienten) Verkäufer unser Angebot mit: -10 Basispunkte (minus 0,10 Prozent).
Ja, so war es, ich schlug vor, einer der größten und versiertesten Vermögensverwaltungen der Welt – unserem besten Kunden – Schatzwechsel mit NEGATIVER RENDITE zu verkaufen!
Denken Sie darüber einmal kurz nach. Der Käufer der Anleihen würde für das Vorrecht, sein Geld einen Monat lang an einem sicheren Ort parken zu dürfen, etwas BEZAHLEN müssen. Der Verkäufer schaute mich an, als wäre ich verrückt geworden.
„Schau mal, Kleiner“, sagte er. „Ich weiß, du bist neu hier und die Welt geht unter, aber wir können Anleihen nicht mit negativer Rendite anbieten, schon gar nicht diesem Kunden. Weißt du, wie viel Geld dieser Kunde der Firma letztes Jahr eingebracht hat? Wenn du dieses Angebot machst, stehen wir womöglich wie komplette A-- löcher da!“
Mein Herz raste. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, um zu erklären, was ich dachte, ich sagte dem Verkäufer, wie viel uns die Wertpapierleihe kosten würde und dass ich nicht sicher sei, ob wir den Short würden eindecken können, weil die anderen Wall-Street-Händler keine Liquidität bereitstellten. Aber er wollte davon nichts hören.
„Wir können das einfach nicht machen!“, schrie er. „Du vergraulst mir meinen besten Kunden, verflixt noch mal!“
Auf Betreiben des Verkäufers gingen wir mit der Sache eine Etage höher zu den Leitern der Handels- und der Verkaufsabteilung.
Wir versammelten uns alle in einem Raum und ich rechnete – inzwischen nass geschwitzt – allen die Sache vor.
Ich erklärte, wo die Preise für Pensionsgeschäfte (die Kosten für die Wertpapierleihe) standen und dass ich nicht sicher war, ob es uns gelingen würde, den Leerverkauf rechtzeitig einzudecken. Im Prinzip sagte ich, dass wir dieses Geschäft nicht machen wollten.
Wenn es ein paar Tage dauern würde, die Short-Position über circa 200 Millionen Dollar einzudecken, in die uns dieses Geschäft treiben würde, könnten wir allein durch die Finanzierungskosten einen hohen Verlust erleiden. Nach einer hitzigen Diskussion wurde entschieden, dass ich ein angemessenes Angebot gemacht hätte. Die -10 Basispunkte seien angesichts der extremen Umstände ein „faires“ Angebot.
In dem Raum herrschte jedoch allgemein die Auffassung, der Kunde würde sich woanders nach einem besseren Preis umsehen und ihn auch bekommen.
Wir besprachen sogar, was der Verkäufer dem Kunden sagen sollte – ihm ausführlich erklären, weshalb wir -10 Basispunkte anboten, und durchblicken lassen, dass er höchstwahrscheinlich woanders ein besseres Angebot finden würde. Der Plan war, das Angebot zu machen und durch die Erklärung der Situation das Gesicht zu wahren. Dann würde der Kunde den Trade bei jemand anderem machen und uns das nicht allzu lange krummnehmen. Der zuständige Verkäufer war damit gelinde gesagt nicht glücklich.

„Chris, wenn ich diesen Kunden verliere, bringe ich dich um!“

Wir verließen das Besprechungszimmer und ich ging an meinen Platz zurück. Ich hatte vor Aufregung Bauchschmerzen. Der Verkäufer war eindeutig böse auf mich. Er fuhr mich an und schrie, wenn er diesen Kunden verlieren würde, dann würde er mich „verdammt noch mal umbringen“.
Da der Mann 15 Jahre älter war als ich und einer der leistungsstärksten Verkäufer der Firma, wollte ich ihn nicht unbedingt zum Gegner haben. Ich hörte, wie er den Kunden anrief und kleinlaut mein Angebot murmelte: -10 Basispunkte. Dann hörte ich, wie er mit der Erklärung begann, aber gleich unterbrochen wurde.
„Bitte was?“, hörte ich ihn sagen.
Mir rutschte das Herz in die Hose. Der Kunde hatte wohl tatsächlich gesagt, wir sollten uns ins Knie … Gleich malte ich mir den schlimmsten Fall aus – dass wir den Kunden verlieren und ich entlassen werde. Meine Dienstzeit als Händler an der Wall Street hätte dann ganze vier Monate gedauert und ich wäre ein weiteres Opfer der großen Finanzkrise.
Der Verkäufer stand auf und drückte sich das Telefon an die Schulter. Der ganze Raum hielt schweigend inne, denn es hatte sich herumgesprochen, was vor sich ging. Jetzt kommt’s, dachte ich, gleich würde ich vor aller Augen eine Abreibung bekommen. Stattdessen schaute mich der Verkäufer an und sagte zu unser aller Überraschung: „Geschafft, Chris!“ Die Order wurde ausgeführt.

Auf...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Danksagungen
  6. Kapitel 1 Chris, wenn ich diesen Kunden verliere, bringe ich dich um!
  7. Kapitel 2 Willkommen zur Alpha-Formel
  8. TEIL 1 TRENDFOLGE, RÜCKKEHR ZUM MITTELWERT UND WESHALB SICH DIE KURSE SO UND NICHT ANDERS ENTWICKELN
  9. TEIL 2 DIE STRATEGIEN
  10. TEIL 3 DAS ALPHA-FORMEL-PORTFOLIO
  11. TEIL 4 ANHANG