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Über Haltung im Architektenleben. Erbauliche Kolumnen

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Über Haltung im Architektenleben. Erbauliche Kolumnen

Über dieses Buch

»Architekt zu sein, verspricht geniale Aussichten: gesellschaftliches Renommee, dicke Brieftasche, hoher Bekanntheitsgrad. So die Illusion.« Wolfgang Schneider, Architekt und ehemaliger Kammerpräsident, gewährt einen Blick hinter die Fassade seines Berufsstandes. Die Kolumnen, von Erik Liebermann illustriert, bewegen sich zwischen Dichtung und Wahrheit, schildern Subtilitäten und Absurditäten aus dem Architekten- und Kammeralltag, berichten von Höhenflügen, dem Überwinden von Grenzen, von großen und kleinen Pannen im Planungs- und Baugeschehen. Mit feiner Ironie, viel Liebe zum Beruf und stets einem Augenzwinkern zeigt er, woran es im Architektenleben niemals mangeln darf: Haltung.

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Information

Inhalt

Cover
Titel
Impressum
Über Haltung im Architektenleben
Bärlauchs Lehrreise in die Provinz
Architekt Baumann und der Steuerer
Schlachtfelder des Kammergründers
Aufbruch mit Rückzug
Runder Geburtstag und ein Spiel
Rainer A. auf der Überholspur
Hoher Besuch mit Überraschung
Tom B. Sulzer und der Retrowahn
Periphere Baukunst
Flaneur auf leisen Sohlen
Notbremsung im Kloster
Alles und Nichts
Räume machen Leute
Zeitreise des Hofbaumeisters
Fortgeschrittene Vergangenheit
Flottbeck und die Avantgarde
Entwürfe vor Gericht
Die Kammer geht baden
Wege zum Olymp
Tag der Architektur
Dialogische Preziosen
Hausers Inseldomizil
Aufstieg mit Wasserschaden
Steinbachs Debüt als Architekt
Nachwort zum Frühstück
Über den Autor

Über Haltung im Architektenleben

»Die Architektur wackelt.« So lautet die Überschrift zu einem Kommentar in einer großen Tageszeitung über den Bericht des Wehrbeauftragten. Bis dahin ist mir verborgen geblieben, dass eine militärische Struktur Baukunst ist, die auch Haltungsschäden erzeugen kann. Wenn Architektur wackelt, ist sie nicht stabil gebaut. Wenn sie Bestand haben soll, muss sie über ein solides Fundament verfügen, muss Spannungen aushalten, gepflegt und wertgeschätzt werden.
Die allgegenwärtige inflationäre Verwendung des erweiterten und populären Architekturbegriffs lässt auf höhere Weihen schließen. Die Rede ist heute von Friedensarchitektur, Sicherheitsarchitektur, Rechnerarchitektur, von der Architektur der europäischen Außenpolitik, der neuen Finanzarchitektur, von der Architektur philosophischer Gedankengebäude oder gar von der Schönheit molekularer Architektur von Viren. Das alles kann Architektur sein. Wie auch Diskurse zwischen Architektur und Politik. Sie bereichern zuweilen ebenfalls gesellschaftliche Debatten, wenn es beispielsweise um die Förderung der Baukultur geht – und sie anzuregen ist die ureigene Aufgabe der Architektenkammer, deren Präsident ich in Niedersachsen viele Jahre war. Politischen Einfluss nehmen konnte ich mit dem Erfahrungsschatz als freischaffender Architekt, als Kenner der Baukultur und eben als Akteur des Berufsstandes. Aus den vielen Begegnungen und Gesprächen auf der beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Ebene speisen sich Erlebnisse und Erkenntnisse, die ich in Form von Kolumnen verarbeitet habe.
So wie die Architektur hat auch der Beruf des Architekten viele Facetten. Diese Vielschichtigkeit macht das Wirkungsfeld mit seinen Gestaltungsmöglichkeiten so spannend und abwechslungsreich. Ich kenne die Untiefen der Baukultur ebenso wie die Widrigkeiten des Architekten- und Kammerlebens, das zuweilen kompliziert und herausfordernd ist – hin und wieder aber auch unterhaltsam. Nun ist Humor eine Alternative, den Unzulänglichkeiten des Geschehens mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Und darum geht es in diesem Band: einen Blick hinter die Fassade eines verantwortungsvollen Berufs zu werfen, der auch – in meinem speziellen Fall – Berufspolitik umfasste und dessen Alltag so ganz anders aussieht, als man ihn sich gemeinhin denkt. Die Kolumnen sind mal ernsthaft, mal abgründig, mal voll leiser Ironie. Sie bewegen sich zwischen Dichtung und Wahrheit, sind launig überzeichnet, garniert mit Subtilitäten und Absurditäten. Mit Haltung und einem Augenzwinkern wird in das Engagement und das Seelenleben der Architekten und zugleich Kammermitglieder geschaut, über das vielfältige Potenzial des Berufsstandes reflektiert.
An dieser Stelle möchte ich ganz herzlich Erik Liebermann danken, der mich mit seinen wunderbaren Illustrationen zwei Jahre lang auf meinen Kurzreisen durch das Architekten- und Kammerleben begleitet hat. Entspannt habe ich geschrieben, entspannend soll die Lektüre sein.
Wolfgang Schneider

Bärlauchs Lehrreise in die Provinz

Überlandreisen sind bei Herrn Bärlauch mit positiven Kindheitserinnerungen verbunden. Mutter packt alles Notwendige für den Ferienaufenthalt. Ausreichend Verpflegung für die lange Fahrt, Spielzeug, Bücher, sommerliche Kleidung, Sonnenschutzmittel, Schwimmflügel. Die Bahnfahrt per Holzklasse in den ländlichen Nordwesten dauert Stunden. Links und re...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Über Haltung im Architektenleben
  6. Bärlauchs Lehrreise in die Provinz
  7. Architekt Baumann und der Steuerer
  8. Schlachtfelder des Kammergründers
  9. Aufbruch mit Rückzug
  10. Runder Geburtstag und ein Spiel
  11. Rainer A. auf der Überholspur
  12. Hoher Besuch mit Überraschung
  13. Tom B. Sulzer und der Retrowahn
  14. Periphere Baukunst
  15. Flaneur auf leisen Sohlen
  16. Notbremsung im Kloster
  17. Alles und Nichts
  18. Räume machen Leute
  19. Zeitreise des Hofbaumeisters
  20. Fortgeschrittene Vergangenheit
  21. Flottbeck und die Avantgarde
  22. Entwürfe vor Gericht
  23. Die Kammer geht baden
  24. Wege zum Olymp
  25. Tag der Architektur
  26. Dialogische Preziosen
  27. Hausers Inseldomizil
  28. Aufstieg mit Wasserschaden
  29. Steinbachs Debüt als Architekt
  30. Nachwort zum Frühstück
  31. Über den Autor