Wikis und die Wikipedia verstehen
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Wikis und die Wikipedia verstehen

Eine Einführung

  1. 350 Seiten
  2. German
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Wikis und die Wikipedia verstehen

Eine Einführung

Über dieses Buch

Kaum eine Website wird so oft aufgerufen wie das Lexikon »Wikipedia«. Möglich wurde es durch das Wiki-Konzept, das zum Mitmachen einlädt. Wie aber funktioniert ein Wiki und wie kann man es für die eigenen Ziele nutzbar machen? Wikis und die Wikipedia wirken undurchdringlich und unüberschaubar. Ein besseres Verständnis ist aber wichtig für diejenigen, die ein Wiki gründen, fördern oder erforschen wollen. »Wikis und die Wikipedia verstehen« ist der unentbehrliche Begleiter für den eigenen Zugang zum Thema und vermittelt Hintergrundwissen aus der Praxis und Erkenntnisse aus der Fachliteratur in einem systematischen Überblick.

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BAkteure

Das Wiki-Modell sieht vor allem drei verschiedene Rollen für Akteure vor. Der Eigentümer des Wikis ist dabei ein besonderer Akteur, der letztlich die wichtigsten Entscheidungen treffen kann. Ein Rezipient rezipiert die Inhalte des Wikis, ein Modifizient bearbeitet die Inhalte. Ein reiner Rezipient ist jemand, der ein Wiki nur rezipiert. Rezipienten können je nach Wiki in die Modifizientenrolle wechseln. Ein Modifizient wechselt zudem immer wieder in die Rolle eines Rezipienten, um eigene und fremde Inhalte zu betrachten.
Das vorliegende Kapitel stellt außer diesen drei Arten von Akteuren das Umfeld des Eigentümers und die Gemeinschaft von Modifizienten vor. Ein Eigentümer interagiert mit Organisationen, und auch gesellschaftliche Teilsysteme wie Politik und Wirtschaft haben Bedeutung für seine Handlungen. Wenngleich Rezipienten und Modifizienten ebenfalls ein je eigenes Umfeld haben, wird dies weiter nicht behandelt. Ebenso nicht oder kaum behandelt werden weitere relevante Akteure wie z.B. die Software-Entwickler, welche die Wiki-Software verbessern.
Mit Blick auf die Modifizienten wird es darum gehen, wie sie zum Wiki stehen – ob sie etwa eine Gemeinschaft bilden. Zentrale Fragen drehen sich darum, warum Menschen sich an einem Wiki beteiligen und wie sie eine eigene Wiki-Identität herausbilden, die Grundlage für soziale Beziehungen und schließlich für eine Wiki-Gemeinschaft ist.

B.1Eigentümer

Ein Wiki hat einen Eigentümer. Das mag eine natürliche Person sein, eine Gruppe von Personen oder eine juristische Person wie ein Unternehmen oder ein Verein. Dem Eigentümer gehören in erster Linie das Wiki als technisches Medium sowie der Name des Wikis. Eigentümer ist, wer die wichtigsten Entscheidungen verantwortet und das Wiki letztlich auch abschalten könnte.
Für das vorliegende Buch wurde die Bezeichnung Eigentümer gewählt. Juristen und Wirtschaftswissenschaftler sprechen oft von einem Anbieter oder Betreiber, Medienwissenschaftler je nach Kontext auch von einer Institution. Ein weiteres Wort ist Träger. Döring (2010: 175) benutzt im Zusammenhang mit Online-Gemeinschaften den Ausdruck ownership. Im deutschen Telemediengesetz lautet der Begriff »Diensteanbieter«, sofern es sich um eine Person handelt, die »eigene oder fremde Telemedien zur Nutzung bereithält oder den Zugang zur Nutzung vermittelt […]« (§ 2 TMG). Mit den Bezeichnungen Eigentümer, Betreiber, Anbieter und Träger werden teilweise unterschiedliche Aspekte betont, sie bedeuten aber im Grunde dasselbe.

B.1.1Eigentümer und Eigentümerschaft

Manche Wiki-Anhänger und Forscher interessieren sich nur bedingt für Fragen der Eigentümerschaft. Verständlicherweise stehen beim Thema Wiki der Modifizient und der user-generated content – der vom Modifizienten erstellte Inhalt – im Vordergrund. Fragen der Eigentümerschaft scheinen außerdem nicht für Wikis spezifisch zu sein. Manche Wiki-Eigentümer spielen zudem ihre eigene Rolle herunter: Beim Mozilla-Wiki etwa heißt es, dass die Mozilla Corp. nur die Infrastruktur zur Verfügung stelle, das Wiki gehöre der Community (Mozilla Wiki/About 2020).
Dennoch haben Wiki-Eigentümer eine fundamentale Bedeutung für Wikis. Sie gründen das Wiki und fördern es idealerweise dauerhaft. Ein Eigentümer spielt oft auch eine wichtige Rolle im Kontakt zwischen dem Medium Wiki und seinem Umfeld, nämlich Partnern und anderen Institutionen, die zum Gelingen des Wikis beitragen (siehe Abschnitt B.1.5). Davon abgesehen kann die Person des Eigentümers auch eine Modifizientenrolle annehmen; in kleineren Wikis ist diese Person vielleicht der bedeutendste Modifizient.
Durch das Betreiben eines Wikis entstehen Pflichten: Man erwartet vom Eigentümer die Erledigung oder Delegation gewisser Aufgaben, unter anderem, Verantwortung für den Inhalt zu übernehmen. In der technischen Dimension betreibt der Eigentümer das Wiki als technisches Medium und trifft wichtige Einstellungen serverseitig. In der sozialen und kulturellen Dimension stellt der Eigentümer Regeln auf und handhabt sie (siehe Abschnitt C.2).
Wiki-Eigentümer ist, wer Eigentum an einem Wiki hat. Diese banale Feststellung führt zu der Frage, woran der Eigentümer überhaupt Eigentum haben kann. Bei einem Wiki ist der Wiki-Eigentümer erstens der Eigentümer des Namens, der eventuell über das Markenrecht geschützt (Wirtz 2016: 748) bzw. über eine registrierte Domain besetzt ist. Jemielniak betont, dass die Bekanntheit des Markennamens (brand) Wikipedia für die WMF umso bedeutsamer ist, als ihr nur die Marke Wikipedia, nicht aber der Wikipedia-Inhalt gehört (2014: 147). Eventuell gehören dem Eigentümer Design-Elemente der Website (Ulbricht 2018: 257).
Zweitens mag der Eigentümer über materielle Ressourcen verfügen, die für den Betrieb des Wikis wichtig sind. Zu denken ist an die technische Infrastruktur oder an ein Büro für die Geschäftsführung oder Mitarbeiter, die neue Rezipienten und Modifizienten werben. Auch Fachexpertise und Kontakte in einem relevanten Umfeld sind eine Ressource.
Drittens kann es Eigentum an Inhalten im Wiki geben. Im Unternehmenswiki gehört der Inhalt normalerweise dem Unternehmen. Werden bei einem öffentlichen Wiki Daten über die Besucher (Rezipienten) erhoben, so könnten diese Daten bzw. die Nutzungsrechte ebenfalls Eigentum ausmachen (ebd.: 257). Bei Wikis nach dem Konzept Freie Inhalte bleiben die Modifizienten hingegen Rechteinhaber an ihren eigenen Inhalten; die Modifizienten erlauben jedermann das Bearbeiten und Wiederveröffentlichen der Inhalte, also nicht etwa dem Eigentümer exklusiv (siehe Abschnitt C.3.2).
Selbst wenn die Inhalte dem Konzept Freie Inhalte folgen, könnte der Eigentümer eventuell dennoch Ansprüche auf den Gesamtinhalt haben. Dazu müsste der Inhalt des konkreten Wikis als Datenbank im Sinne von § 87a UrhG gelten. Es kommt darauf an, wie der Inhalt erstellt wurde. Geschützt sind beispielsweise Briefmarkenkataloge oder die Daten einer Automobilbörse. Klingebiel ist hier skeptisch: Damit der Wiki-Eigentümer Ansprüche auf den Gesamtinhalt hat, müsste er eine wesentliche Investition in die Beschaffung und Darstellung der Inhalte getätigt haben. Meist aber sorgt ein Eigentümer zwar für die Plattform, auf der die Inhalte dargestellt werden. Beschafft bzw. erschaffen werden die Inhalte jedoch von ehrenamtlichen Wiki-Modifizienten, die nicht einfach auf Initiative oder gar Weisung des Eigentümers handeln (Klingebiel 2015: 331-336, 341).
Schließlich ist noch die Möglichkeit erwähnenswert, dass verschiedene Personen Eigentum an verschiedenen Elementen haben. Der eine Eigentümer hostet das Wiki auf seinen Servern, aber ein anderer hat den Namen des Wikis registriert und jemand anders das Logo gezeichnet. Manche Inhalte folgen dem Konzept Freie Inhalte, andere sind exklusives Eigentum einer konkreten Einzelperson. Eine solche Aufteilung von Eigentümerschaft mag im Konfliktfall das Ende des Wikis besiegeln oder aber das Wiki retten, da die unterschiedlichen Eigentümer das Wiki nur gemeinsam weiterführen können und sich miteinander arrangieren müssen.

B.1.2Ziele und Erlösmodelle

Eigentümer gründen und betreiben Wikis aus verschiedenen Motiven. Vereinfachend lassen sich drei Motive formulieren, deretwegen jemand ein Wiki gründet. Erstens will ein Eigentümer Rezipienten helfen, dann handelt er im Sinne von Wohltätigkeit. Zweitens könnte der Eigentümer Profit anstreben, dann ist das Wiki ein Geschäft. Drittens aber gibt es Wikis, mit denen man ein Hobby ausleben kann. Die Modifizienten bearbeiten das Wiki aus Spaß, selbst wenn es nur wenige Rezipienten anzieht.1
Manche Wiki-Anhänger finden es nicht wichtig, auf welchem Wiki Inhalte nach dem Konzept Freie Inhalte verbreitet werden. Ihnen kommt es auf den Aufbau einer digitalen Wissensallmende an, von der alle Menschen profitieren können (siehe Abschnitt C.3.2). Dennoch denken viele Wiki-Eigentümer auch an ihr eigenes Interesse und an das Prestige ihres Wikis. Dieser Institutionen-Egoismus oder Plattform-Egoismus lässt sich dadurch erklären, dass Eigentümer ihre Investitionen oft gegenüber Dritten rechtfertigen müssen, einem staatlichen oder privaten Geldgeber beispielsweise. Eine Institution, die ein Wiki gründet, will dort ihr eigenes Logo sehen und den traffic (den Besucherstrom) möglichst auf der eigenen Site behalten.
Ein Wiki kostet auf die eine oder andere Weise Geld: Typische Ausgaben für ein Wiki betreffen zunächst einmal den Server oder Host, eine Domain und das Registrieren einer Marke. Die Software für das Wiki kann Software nach dem Konzept Freie Software sein und ist damit an sich gratis. Dennoch braucht man für die Installation und Aktualisierung der Software eventuell eine bezahlte Kraft. Wer bestimmte oder gar besondere Ansprüche an die Wiki-Software hat, muss mit höheren Kosten rechnen, vor allem, wenn es die gewünschten Features noch nicht gibt und erst durch eigene Software-Entwicklung erstellt werden müssen.
Je nach Wiki werden die finanziellen Kosten für ein Wiki von unterschiedlichen Akteuren getragen:
Eigentümer: Unternehmenswikis sind ein Instrument, um die Unternehmensziele zu erreichen. Darum zahlt das Unternehmen für das Wiki, auch wenn das Wiki an sich keine Einkünfte abwirft. Ähnlich steht es mit Wikis einer Behörde oder von Bildungseinrichtungen.
Externe Förderer: In gewisser Weise eine Variante des zahlenden Wiki-Eigentümers ist es, wenn externe Geldgeber das Wiki finanziell fördern. Beispielsweise unterstützt eine gemeinnützige Organisation ein Regio-Wiki, um regionale Kultur zu dokumentieren.
Modifizienten: Je nach Ansprüchen kostet ein Wiki-Betrieb nicht viel. Die Modifizienten könnten das Geld gemeinsam aus eigener Tasche zahlen, wie es teilweise in der Anfangszeit der WMF geschehen ist (Rijshouwer 2019: 63). Ansonsten lebt das Wiki von der ehrenamtlichen Arbeit der Modifizienten und weiterer Helfer. Theoretisch denkbar wäre es, dass ein Wiki-Eigentümer ein Wiki zur Verfügung stellt und die Modifizienten direkt dafür bezahlen lässt, dass sie es bearbeiten dürfen.
Rezipienten: Ein Wiki kann durch Werbung Einnahmen generieren. Wenngleich hier ein Werbetreibender Geld gibt, so zahlen indirekt die Rezipienten.
Man braucht also ein Erlösmodell, bei dem danach gefragt wird, wie man an Einkünfte kommt. Ein Erlösmodell ist Teil eines Geschäftsmodells. Ein Geschäftsmodell in der Medienbranche beschäftigt sich mit der Finanzierung, mit der Beschaffung von Inhalten, mit dem Bereitstellen des eigentlichen Angebots und mit der Distribution. Außerdem umfasst es ein Wettbewerbsmodell, denn für das bereitgestellte Inhaltsangebot soll es auch Nachfrage auf einem Rezipientenmarkt geben. Hinzu kommt die Frage des möglichen Profits (Wirtz 2016: 92). Viele nichtkommerzielle Wiki-Eigentümer finden den Ausdruck Geschäftsmodell für ihr Wiki unpassend, allerdings müssen auch sie sich Gedanken um Einnahmen machen, wenn sie die Kosten nicht aus eigener Tasche tragen können.
Erlösmodelle lassen sich in der Medienwelt auf verschiedene Weise klassifizieren, zum Beispiel danach, ob der Kunde für das Angebot direkt oder indirekt bezahlt, oder ob er für das gesamte Angebot oder für eine konkrete Leistung zahlt. (ebd.: 758-761). Es ist hier nicht notwendig, detailliert auf alle möglichen Erlösmodelle einzugehen. Unüblich bei Wikis ist etwa das Abonnementsmodell. Dabei würde man den Rezipienten für den Zugang zu einem nichtöffentlichen Wiki zahlen lassen, so dass er exklusive Inhalte im Wiki konsumieren kann. Wenn das Wiki aber dem Konzept Freie Inhalte folgt, so könnte der Wiki-Eigentümer es kaum verhindern, dass die Inhalte kopiert und woanders wiederveröffentlicht werden.
Die meisten offen-öffentlichen Wikis werden daher entweder durch Spenden oder durch Werbung finanziert. Eine nichtkommerzielle Organisation wie die Wikimedia Foundation bittet die Rezipienten in regelmäßigen Abständen um Spenden. Das kommerzielle Unternehmen Wikia hingegen schaltet auf seinen Fandom-Seiten Werbung. Bei wikiHow geht es so weit, dass die Rezipienten bei Suchanfragen nicht nur Suchtreffer, sondern zusätzlich Werbung angezeigt bekommen. Wer nach Fußpilz oder Fliesen sucht, erhält Links zu Naturkosmetik und Fliesenplaner. Allerdings kann ein Rezipient sich bei wikiHow registrieren und über sein Konto dafür sorgen, dass ihm die Werbung nicht mehr angezeigt wird (wikiHow/Hybrid-Organization 2020).
Ein Faktor ist neben der Gemeinnützigkeit des Eigentümers die mögliche Ehrenamtlichkeit der Modifizienten. Man diskutiert kontrovers, ob es statthaft ist, durch Werbung Profit zu generieren, wenn das Wiki von Ehrenamtlichen bearbeitet wird. Im Jahr 2002 gab es Andeutungen, dass die Wikipedia ihre Ausgaben künftig durch Werbung decken könnte. Damals war der Wiki-Eigentümer noch die Firma Bomis, deren Miteigentümer und CEO Jimmy Wales war. Die Andeutungen reichten aus, dass spanischsprachige Wikipedia-Modifizienten sich von der Wikipedia abwandten und ein eigenes Wiki gründeten, die Enciclopedia Libre (Lih 2009: 9; Rijshouwer 2019: 59-61). Der Fall dürfte zu Wales’ Entscheidung beigetragen haben, die Rechte an der Wikipedia 2003 einer gemeinnützigen, spendenfinanzierten Stiftung zu übertragen, der Wikimedia Foundation.
Es ist nachvollziehbar, dass ehrenamtliche Modifizienten kein Interesse daran haben, mit ihrer Tätigkeit ein profitorientiertes Unternehmen zu unterstützen (O’Sullivan 2009: 106/107). Außerdem kann der Verdacht aufkommen, dass Werbekunden Einfluss auf den Inhalt des Wikis nehmen. All...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Für wen und wozu dieses Buch?
  6. A Allgemeines
  7. B Akteure
  8. C Recht und Regeln
  9. D Inhalt
  10. E Kollaboration
  11. F Schlussbetrachtungen
  12. Glossar
  13. Literaturverzeichnis
  14. Online-Ressourcen
  15. Tabellen
  16. Abbildungen
  17. Abkürzungen