Tödliche Diagnose. Glückliches Leben.
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Tödliche Diagnose. Glückliches Leben.

Mein Kampf gegen den Krebs und wie ich die Metastasen besiegte

  1. 152 Seiten
  2. German
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Tödliche Diagnose. Glückliches Leben.

Mein Kampf gegen den Krebs und wie ich die Metastasen besiegte

Über dieses Buch

2017 bekam der Autor die Diagnose Prostatakrebs mit multiplen Metastasen. Sie war für den Autor ein Schock. Und dann kam die Aussage der Ärzte, dass dieser fortgeschrittene Krebs nicht mehr heilbar ist. Da gab es nur zwei Möglichkeiten, resignieren und aufgeben oder gegen den Krebs mit Resilienz, Lebensstilveränderung, Engagement und mithilfe eines (Un)krautes dagegen ankämpfen. Diverse Krebsmedikamente helfen ihm dabei - eine Chemotherapie und auch palliative Begleitung kommen für ihn aber nicht infrage. Normalerweise habe ich mein "Haltbarkeitsdatum" schon längst überschritten, sagt er. Aber es kam anders, zu seinem großen Glück. Auch wenn er nicht mehr der "Alte" ist, es geht ihm gut und er ist mehr als zufrieden.

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1. Kapitel

Informationen zum Krebs,
Diagnose und Metastasen

Der Krebs
Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden können. Die Deutsche Krebshilfe und die Landeskrebsgesellschaften setzen sich seit vielen Jahren dafür ein, die Bevölkerung über die Möglichkeiten der Krebsvorbeugung aufzuklären. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) forscht intensiv an neuen Ansätzen zur personalisierten Prävention und Früherkennung. Im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem Deutschen Krebskongress 2020 sprachen Experten über Präventionsforschung und das Potenzial der Krebsprävention.
„Besser als eine Krebserkrankung zu behandeln, ist es, sie zu vermeiden“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Die Krebsprävention fristet in unserer Gesellschaft jedoch leider noch ein ‚Nischen-Dasein‘: Es fehlt an Geld, Lobby und an Umsetzungswillen.“ Dabei sei bereits heute bekannt, dass jeder Einzelne sein individuelles Krebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil senken kann – etwa indem er sich viel bewegt, sich ausgewogen ernährt, auf sein Körpergewicht achtet, rauchfrei und möglichst alkoholfrei lebt und sich vor UV-Strahlung schützt.
Aufklärung, die alle Lebenswelten durchdringt
Die Deutsche Krebshilfe klärt die Bevölkerung bereits seit vielen Jahren über Krebsrisikofaktoren auf. Sie bietet unter anderem zahlreiche kostenlose Informationsbroschüren und den persönlichen Beratungsdienst INFONETZ KREBS an. Auch der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg informiert über Möglichkeiten der Prävention. „Wir sind allerdings davon überzeugt, dass eine erfolgreiche Prävention nur dann gelingen kann, wenn sie alle gesellschaftlichen Bereiche und Lebenswelten durchdringt und wir Menschen bereits vom Kindesalter an für dieses wichtige Thema sensibilisieren“, so Nettekoven. Darüber hinaus engagiert sich die Deutsche Krebshilfe auch auf politischer Ebene – mit Erfolg: Die bundesweiten Nichtraucherschutzgesetze sowie die gesetzlichen Nutzungsverbote, die Minderjährige vor Solarien und E-Zigaretten schützen sollen, sind nur einige Beispiele für den umfänglichen Einsatz der Organisation für einen besseren Gesundheitsschutz.
Auch die Landeskrebsgesellschaften setzen sich intensiv für die Krebsprävention ein. ‚Du bist kostbar‘ ist eine Kampagne, die von der Hessischen Krebsgesellschaft initiiert wurde und inzwischen in vielen weiteren Bundesländern umgesetzt wird. „Unsere Gesundheit bleibt unser höchstes Gut, mit dem viele von uns einfach nicht achtsam genug umgehen“, sagte Professor Dr. Christian Jackisch, Vorstandsvorsitzender der Hessischen Krebsgesellschaft. „Deswegen informieren wir über Möglichkeiten, die Gesundheit möglichst lange zu erhalten. Neben einer gesunden Ernährung und Lebensweise gehört auch die Nutzung der Krebsvorsorgemöglichkeiten für Frauen und Männer dazu. Daher gehört der Präventionsgedanke bereits in den Kindergarten: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“
Prävention: Forschungsfeld mit Zukunft
Die Zahl der Krebsneuerkrankungen steigt sowohl weltweit als auch in Deutschland rapide. „Um diesen Tsunami an Krebserkrankungen zu reduzieren, müssen wir die Krebsforschung – insbesondere im Bereich der Prävention – weiter verstärken“, konstatierte Professor Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. „Jeder Mensch hat individuelle Risiken, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Diese persönlichen Risiken zu erfassen und jedem Mitbürger spezifische Präventionsmaßnahmen vorzuschlagen, die an sein individuelles Risikoprofil angepasst sind, ist unser langfristiges Ziel. So lassen sich Krebserkrankungen hinauszögern oder sogar vermeiden.“ Im Nationalen Krebspräventionszentrum, das von der Deutschen Krebshilfe mit 25 Millionen Euro gefördert wird, sollen die umfangreiche Präventionsforschung des DKFZ zukünftig unter einem Dach gebündelt werden sowie eine Präventionsambulanz und ein Informationszentrum entstehen. Welche Lebensstilfaktoren das Krebsrisiko beeinflussen, ist durch zahlreiche Studien belegt. Aber warum eigentlich fördern etwa Bewegungsmangel oder starkes Übergewicht die Krebsentstehung? Was geschieht dabei im Körper, in den Zellen? Genau hier setzt die Forschung von Professor Dr. Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum an. „Am Beispiel der Leber konnten wir zeigen, wie Alkohol oder auch fettreiche Ernährung krebsfördernde chronische Entzündungsreaktionen auslösen“, sagte der Wissenschaftler. „Und wir haben dabei auch herausgefunden, dass wir den Kreislauf von entzündlichen Prozessen mit Wirkstoffen durchbrechen und so den betroffenen Menschen helfen können, ihr Risiko für bestimmte Formen von Leberkrebs zu senken.“
PROBASE: Sekundärprävention am Beispiel von Prostatakrebs
An die Primärprävention schließt sich die Sekundärprävention, also die Krebsvorsorge beziehungsweise Früherkennung an. Frühe Stadien lassen sich meist erfolgreicher und auch schonender behandeln als späte Stadien, in denen möglicherweise sogar schon Tochtergeschwülste (Metastasen) entstanden sind. Bei der Früherkennung von Prostatakrebs spielt die Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut eine umstrittene Rolle. In der PRO-BASE-Studie wird deshalb ein modernes Konzept zum generellen PSA-Screening untersucht: Die PSA-Tests erfolgen in Abhängigkeit vom individuellen Risiko des Mannes, das anhand eines Basis-PSA-Wertes im Alter von 45 beziehungsweise 50 Jahren ermittelt wird. Erste Ergebnisse der Studie wurden nun auf dem Deutschen Krebskongress vorgestellt. Nach erfolgreicher Rekrutierung von fast 47.000 Männern im Alter von 45 Jahren zeigte die Analyse der ersten Screening Runde überraschende Ergebnisse. Etwa 90 Prozent der Männer lagen mit ihrem Basis-PSA-Wert im Niedrigrisikobereich und daher konnte die Wiederholung des PSA-Tests auf 5-jährliche Abstände reduziert werden. Nur bei etwa der Hälfte der Männer in der Hochrisikogruppe (PSA > 3 ng/ml) bestätigte sich dieser Wert in einer Kontrolluntersuchung. So wurde nur 0,8 Prozent aller Männer mit 45 Jahren eine weitere Diagnostik empfohlen. Diese zeigte bei einem Drittel der Männer ein Prostatakarzinom. Allerdings waren die meisten durch dieses risikoadaptierte Screening gefundenen Karzinome von geringem Aggressivitätsgrad. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob sich dieser Trend bestätigt und damit der Beginn eines risikoadaptierten Screenings nach hinten verlagert werden kann. „Schon jetzt zeigt PROBASE, dass ein risikoadaptiertes, altersabhängiges Screening möglich ist und das Potenzial hat, die Problematik der Überdiagnostik des populationsbezogenen Screenings drastisch zu reduzieren“, sagte Urologe Professor Dr. Peter Albers aus Düsseldorf, Leiter der Studie und Abteilungsleiter im neuen Nationalen Krebspräventionszentrum für den Bereich „Personalisierte Krebsfrüherkennung des Prostatakarzinoms“.
Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test: Nutzen wiegt den Schaden nicht auf
Ein PSA-Screening erspart einigen Patienten die Belastungen einer metastasierten Krebserkrankung, Schäden durch Überdiagnosen und Übertherapie überwiegen jedoch.
Im Auftrag des gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) untersucht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) derzeit, ob Männern ohne Verdacht auf Prostatakrebs innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test angeboten werden sollte. Nach Auswertung der Studienlage kommt das Institut in seinem Vorbericht zu dem Ergebnis, dass der Nutzen einer solchen Reihenuntersuchung den damit verbundenen Schaden nicht aufwiegt: Zwar nutzt das Screening einigen Männern, indem es ihnen eine Belastung durch eine metastasierte Krebserkrankung erspart oder verzögert. Im Gegenzug müssen aber deutlich mehr Männer wegen Überdiagnosen und Übertherapie mit dauerhafter Inkontinenz und dauerhafter Impotenz rechnen, und das in relativ jungem Alter.
Die häufigste Tumorerkrankung des Mannes
Das Prostatakarzinom ist eine bösartige Veränderung der Prostata, die mit Fortschreiten der Erkrankung das unmittelbar benachbarte Gewebe (Samenblase, Harnblase, Dickdarm) infiltrieren und Fernmetastasen bilden kann. Gemessen an der Neuerkrankungsrate ist das Prostatakarzinom in Deutschland mit 23 Prozent aller Krebserkrankungen die häufigste Tumorerkrankung des Mannes. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts stellten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2014 bei 57 370 Männern erstmals die Diagnose Prostatakrebs. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 72 Jahren, vor dem 45. bis 50. Lebensjahr tritt das Prostatakarzinom kaum auf. Im Jahr 2017 starben in Deutschland knapp 14 000 Männer an den Folgen eines Prostatakarzinoms. Das waren 3 Prozent aller in diesem Jahr verstorbenen Männer (gesamt: 460 000).
Vom Screening des Prostatakarzinoms verspricht man sich die Entdeckung von Prostatakarzinomen mit einem hohen Progressionsrisiko in einem heilbaren Stadium, um die Morbidität (zum Beispiel Schmerzen wegen Knochenmetastasen) und die Sterblichkeit zu reduzieren. Derzeit kommen in Deutschland zwei Screening-Tests auf das Prostatakarzinom zum Einsatz: die digitalrektale Untersuchung und der Test auf das prostataspezifische Antigen (PSA). Die digitalrektale Untersuchung ist Teil des gesetzlichen Früherkennungsangebots für Männer ab dem 45. Lebensjahr und wird somit von den Krankenkassen erstattet – der PSA-Test hingegen nicht. Die digitalrektale Untersuchung war nicht Gegenstand der aktuellen Nutzenbewertung. Es gibt allerdings keinen Grund anzunehmen, dass diese besser in einer Bewertung abschneiden würde als der PSA-Test.
Elf randomisierte kontrollierte Studien mit mehr 400 000 Teilnehmern ausgewertet
Die jetzt vorliegende IQWiG-Nutzenbewertung eines PSA-Screenings beruht auf der Auswertung von elf randomisierten kontrollierten Studien mit mehr als 400 000 eingeschlossenen Teilnehmern (in der Regel Männer zwischen 55 und 70 Jahren, Beobachtungszeitraum zwischen 13 und 20 Jahre). In allen Studien verglichen die Studienautorinnen und -autoren ein Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test mit keinem Screening auf ein Prostatakarzinom.
Metastasierte Krebserkrankungen können verhindert werden!
Nach Auswertung der Studienlage halten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IQWiG fest, dass ein Screening mittels PSA-Wert einigen Patienten nützt, indem es ihnen eine Belastung durch eine metastasierte Krebserkrankung erspart oder verzögert. Hiervon profitieren durchschnittlich etwa 3 von 1000 Patienten innerhalb von 12 Jahren. Unklar bleibt, ob das Screening dabei zu einer nennenswerten Lebensverlängerung von Patienten führt. Denn zwar bewahrt ein PSA-Screening statistisch betrachtet 3 von 1000 Patienten innerhalb von 16 Jahren vor dem Tod durch ein Prostatakarzinom, eine Änderung der Gesamtsterblichkeit ließ sich dagegen in den Studien nicht zeigen. Wie kann das sein? Da der Anteil der Prostatakarzinomtode an der Gesamtsterblichkeit gering ist, ist es einerseits statistisch schwierig, mit den Studien einen Unterschied in der Gesamtsterblichkeit zu zeigen. Andererseits ist es dadurch aber auch nicht unwahrscheinlich, dass die in der Regel älteren Männer, die durch ein PSA-Screening vor dem Tod durch Prostatakrebs bewahrt werden, ohnehin zu einem vergleichbaren Zeitpunkt an einer anderen Ursache sterben.
Es drohen Überdiagnosen und falsch-positive Ergebnisse
Die ausgewerteten Studien zeigen aber auch, dass ein PSA-Screening bei Männern ohne Verdacht auf Prostatakrebs häufig zu Überdiagnosen und falschpositiven Befunden führt.
Dabei stelle für die überdiagnostizierten Männer allein die Diagnose einer potenziell tödlichen Erkrankung einen Schaden dar, schreiben die IQWiG-Autorinnen und Autoren. Hinzu kommen Belastungen durch eine unnötige Prostatabiopsie und eine eigentlich nicht erforderliche Therapie. Mögliche Komplikationen der Therapie wie Impotenz und Inkontinenz sind zudem in vielen Fällen nicht reversibel und wirken wegen des frühen Therapiezeitpunkts lange nach. Eine dauerhafte Inkontinenz durch ein PSA-Screening befürchten müssen nach einer Modellierung zusätzlich 3 von 1000 Männern, zusätzlich 25 von 1000 Männern droht eine dauerhafte Impotenz.
Auch Männer, denen der PSA-Test ein falschpositives Ergebnis liefert, profitieren nicht vom Screening. Sie erfahren ausschließlich einen Schaden in Form eines besorgniserregenden Testergebnisses, das eine unnötige Prostatabiopsie nach sich zieht. Der Anteil der Screeningteilnehmer, bei denen im Studienverlauf trotz positivem PSA-Test letztlich kein Prostatakarzinom bestätigt wurde, lag zwischen 22 und 26 Prozent. Nach Prostatabiopsien traten in den Studien dabei bei etwa 2 Prozent der Männer Komplikationen auf.
Nutzen kann den Schaden nicht aufwiegen
In der Abwägung zwischen Nutzen und Schaden kommt das IQWiG zu dem Ergebnis, dass ein Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test wegen Überdiagnosen deutlich mehr Männern schadet als nützt. Damit befindet sich das Institut in guter Gesellschaft: Weltweit sprechen sich nahezu alle nationalen Gesundheitsbehörden und auch Fachgesellschaften gegen ein organisiertes populationsbasiertes PSA-Screening aus.
„Screeningmaßnahmen können erhebliche Schäden nach sich ziehen“, erläutert IQWiG-Leiter Jürgen Windeler. „Beim PSA-Screening kommt es insbesondere zu einer beträchtlichen Zahl von Überdiagnosen, die an sich belastend sind, vor allem aber Übertherapien nach sich ziehen und letztlich zu schwerwiegenden und langanhaltenden Komplikationen wie Inkontinenz und Impotenz führen können. Männern ohne Verdacht auf Prostatakrebs sollte deshalb gegenwärtig innerhalb der GKV kein organisiertes Prostatakarzinomscreening mittels PSA-Test angeboten werden.“ Inwieweit ein risikoadaptiertes Vorgehen, das aktuell diskutiert und auch in Deutschland evaluiert wird, zu einer Änderung der Bewertung führen könne, bleibe abzuwarten.
Prostatakrebs-Risiko: Die Rolle der Verwandten
Erkranken Vater oder Bruder an einem Prostatakarzinom, hat auch der Sohn oder Bruder ein erhöhtes Risiko für diese Krebsart. Ob dies auch gilt, wenn bei Verwandten Krebsvorstufen entdeckt werden, war bisher noch nicht bekannt. Jetzt haben Wissenschaftler die Daten von über sechs Millionen Männern ausgewertet, um herauszufinden, wie hoch das Risiko für Prostatakrebs in diesem Fall ist.
Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT*) Heidelberg konnten zeigen, dass das Risiko für Prostatakrebs auch bei Vorstufen ähnlich erhöht ist. Dies sollte bei Beratungen zur Früherkennung mit einfließen.
*Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Deutschen Krebshilfe (DKH).
Prostatakrebs ist in Deutschland mittlerweile der häufigste Krebs bei Männern und macht gut 20 Prozent aller Krebsneuerkrankungen des Mannes aus. 10 Prozent aller Krebstodesfälle bei Männern gehen auf das Prostatakarzinom zurück - es liegt nach Lungen- und Darmkrebs an dritter Stelle der Krebstodesursachen. Weltweit ist Prostatakrebs die zweithäufigste Krebsart bei Männern und die fünfthäufigste Krebstodesursache. Jedes Jahr erkranken hierzulande mehr als 58.000 Männer an diesem Krebs, mehr als 14.000 sterben jährlich daran.
Die Ursachen für Prostatakrebs sind noch wenig verstanden. Ein wichtiger Risikofaktor ist das Alter: 90 Prozent aller Erkrankten sind älter als 60 Jahre, bei Unter-45-Jährigen wird er selten beobachtet. Der stärkste Risikofaktor scheint nach mehreren Studien aber die Familiengeschichte zu sein. So sind invasive Prostatakarzinome bei Familienangehörigen der stärkste Risikofaktor, selbst an einem solchen Prostatakarzinom zu erkranken. Ob auch bestimmt...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. 1. Kapitel – Informationen zum Krebs, Diagnose und Metastasen
  5. 2. Kapitel – Mein Krebs
  6. 3. Kapitel – Bausteine gegen den Krebs
  7. 4. Kapitel – Engagement - Politisches
  8. 5. Kapitel - Engagement wird gewürdigt
  9. 6. Kapitel – Leben mit Krebs
  10. Leben mit Krebs
  11. Schlusswort
  12. Impressum