Der Goldene Schnitt
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Der Goldene Schnitt

Teil I: Kunst und Architektur - Geometrie der Frühe

  1. 212 Seiten
  2. German
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Der Goldene Schnitt

Teil I: Kunst und Architektur - Geometrie der Frühe

Über dieses Buch

Der Goldene SchnittTeil I: Kunst und Architektur - Geometrie der FrüheGeometrie als Prinzip der OrdnungGeometrie als geistige Basis, als Grundelenment eines Denkens, das zurückgeht auf die Urformen des Lebens.(Tanka)Schon Galileo Galilei stellt die These in den Raum, dass die Natur in der Sprache der Mathematk geschrieben sei, dass Dreiecke und Kreise die Buchstaben seien, in denen sich Mathematik darstellt. Mathematische Gesetzmäßigkeiten finden sich im Mikrokosmos wie im Makrokosmos. Proportionen wie der Goldene Schnitt sind mit den Fibonacci-Zahlen verbunden, die sich auch in der Natur wiederfinden, wo wir sie weniger erwartet hätten als in Architektur und Kunst. Die Nautilusmuschel und die Galaxien haben die Spiralform als Gemeinsamkeit. Geometrische Grundformen beruhen auf den Zahlen, und deren Bedeutung geht über den bloßen Zahlenwert hinaus. Sie dienten früh schon der Erklärung der Welt. Kreis und Quadrat sind Symbole für Himmel und Erde. Die ersten Wohnungen beruhen auf diesen Grundrissen. Die Grundformen von Kreis, Quadrat und Dreieck spielen in der Architektur der Frühzeit eine Rolle, man denke an die altägyptischen Pyramiden. Aber auch im europäischen Raum sind sie von Bedeutung, zum Beispiel in der griechischen und römischen Bauweise. Gundlegend ist das gebundene System in der Romanik.

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Information

Jahr
2020
ISBN drucken
9783752669497
eBook-ISBN:
9783752600179
Auflage
1
Thema
Kunst

Architektonische Frühformen

Höhlen auf der Schwäbischen Alb

Rosenstein, Archäologischer Park:
„Kleine Scheune“
Abstraktion führt
zurück auf das Bild – oder
die Geometrie.
Der goldene Schnitt,
aus der Natur geboren –
Zufallsresultat?
Architektur von
der Natur geschaffen, hat
Vorbildfunktion für
das spätere Bauen des
frühen Menschengeschlechtes.
Die Natur kommt aus
ohne tiefere Einsicht –
der Mensch sucht den Sinn.
(Haikus und ein Tanka)

Kreis und Quadrat: älteste Behausungen
Runde und rechteckige Grundrisse

Mit der neolithischen Revolution beginnt auch das Erstellen von Bauten. Viehhaltung und Ackerbau führt zur Sesshaftwerdung. Doch ist offensichtlich auch eine noch nicht sesshafte Gesellschaft in der Lage, ein gewaltiges kulturelles Zentrum zu erstellen. So entsteht Göbekli Tepe vor 12 000 Jahren. In der Region des „Fruchtbaren Halbmonds“ kommt es zu ersten Siedlungen.
Runde Grundrisse gehen eckigen voraus.
Grundsätzlich gilt es, zwischen Rund- und Rechteckbauten zu unterscheiden. Das Rundhaus muss als die ältere Hausform betrachtet werden. Die runde Form findet sich vor allem im Präkeramischen Neolithikum der Levante und Zyperns, aber auch in der West-Türkei. Der Ursprung liegt im Kreis um das Herdfeuer bzw. in der Ausbildung des Nomadenzelts mit drei bis vier Stangen in einem Steinring. Dabei bestimmt das Baumaterial, das zur Verfügung steht, den Haustyp. Es handelt sich dabei um luftgetrocknete Ziegel, Stampflehm und Feldsteine. Die Grundrisse erreichen einen Durchmesser von bis zu zehn Metern. In Çayönü, einem früh-neolithischen Ort, findet man in einer älteren Bauschicht Rundhütten aus dem Präkeramischen Neolithikum A, in der späteren Phase B dann große rechteckige Häuser.
Rechteckhäuser sind eine relativ neue Entwicklung im 7. Jahrtausend. Auch im frühen Jericho (6 600 v.Chr.) und in Chirokitia auf Zypern handelt es sich noch um Rundhäuser, die noch immer an Rundhütten erinnern, wie sie als Leichtbauten aus Ästen, Zweigen und Laub wohl seit Urzeiten errichtet werden.
In Chirokitia auf Zypern sind Reste aus allen Phasen der Jungsteinzeit vorhanden. Als Ergänzung zu der an einem Hang gelegenen Siedlung, die in ihren steinernen Grundmauern erhalten ist, sind fünf zylindrisch geformte Häuser rekonstruiert worden, die einen Eindruck vom ursprünglichen Zustand vermitteln sollen.
Die Grundmauern der Rundhäuser
von Chirokitia auf Zypern

Rundhäuser aus heutiger Zeit in Ur

Ur, sumerische Stadt in Südmesopotamien, war mehrfach Hauptstadt Babyloniens, ihre Blütezeit war in altsumerischer Zeit (um 2000 v.Chr.). Während der 3. Dynastie von Ur (um 2000 v.Chr.) war nach biblischer Überlieferung Ur in Chaldäa die Heimat von Abraham.
Auf der irischen Halbinsel Dingle steht ein winziger Kirchenbau, der in der Form eines umgekippten Bootes aus Steinen errichtet wurde, ohne dass Mörtel benutzt worden wäre. Gallarus Oratory ist ein in Trockenmauerwerk in absoluter Perfektion errichtetes Bauwerk, das alle Stürme seit dem frühen Mittelalter ohne Schaden überstanden hat. Das in Kragsteinbauweise aufgeschichtete Einraumgebäude geht in seiner Technik auf das Neolithikum zurück. Die außen wie innen schräg ansteigenden Mauern bilden ein „falsches“ Gewölbe, dessen Steine sich nicht verkeilen, sondern nur aneinander anlehnen, wobei der Druck des Giebelsegments so viel Last auf den Seitenmauern erzeugt, dass ein Einsturz nicht möglich ist. Die lagernden Steine haben eine leichte Neigung nach außen, was bis heute ablaufendes Wasser nicht in das Innere gelangen lässt. Das nach Osten ausgerichtete Oratorium war einst wohl der Sakralbau einer kleinen Klosteranlage oder Einsiedelei unweit des Pilgerwegs zum Mt. Brendan.
Gallarus Oratory (7./8. Jh. n. Chr.)
Trulli in Apulien
Aus Apulien sind die heute noch bewohnten Trulli bekannt, und auch sonst ist dieser Haustyp noch in vielen Teilen der Welt, auch in Deutschland, vorzufinden.
Rechteckige Grundrisse bieten Vorteile gegenüber runden. Solche Bauten lassen sich leichter aus Holz oder Ziegeln konstruieren, besser unterteilen, erweitern, kombinieren. Die frühesten Häuser dieser Art finden sich in Çatal Höyük (um 7 000 v.Chr.). Der Zugang erfolgt dann über das Dach.
Doch beginnen wir mit den Steinkreisen, der ältesten Form, die sich lange an unterschiedlichen Orten erhalten hat. Der Kreis entspricht dem kosmischen Kreis, der Himmelswölbung über der Erde. Manche Sonnenuhren bilden die Kreisstruktur ab. Die Himmelsscheibe von Nebra ist kreisrund, Himmelsgloben sind kugelförmig. Und auch Geräte, mit denen die Bewegungen der Himmelskörper schon früh gemessen wurden, bestehen aus mehreren gegeneinander drehbaren Metallringen. Eine Armillarsphäre hat in ihrem Mittelpunkt eine Kugel. Handelt es sich um das geozentrische Weltbild, so ist es die Erde, die dann von den Planeten umkreist wird. Erste Versionen eines solchen Geräts waren schon den Babyloniern bekannt. Ende des 16. Jahrhundert hat sie der dänische Astronom Tycho Brahe perfektioniert. Das Astrolabium ist eine in die Ebene übertragene Armillarsphäre, ein scheibenförmiges astronomisches Rechen- und Messinstrument, das den sich drehenden Himmel nachbildet. Mit seiner Hilfe lassen sich Berechnungen von Sternpositionen vornehmen. Nach der Erfindung des Teleskops wird das Astrolab durch den Quadranten abgelöst, der (nur) einen Viertelkreis zur Positionsbestimmung benötigt und sich gut mit einem Teleskop kombinieren lässt.

Steinkreise

Ring of Brodgar / Orkneys

Steinkreise sind eine (annähernd) runde Anordnung von aufrecht stehenden oder liegenden Steinen. Kreisförmig gesetzte große Steine sind aber auch als Einfassungen von Dolmen, Grabhügeln, geläufig. Streng genommen spricht man hier nicht von Steinkreisen. So gehört Avebury zu den Henges, d.h. Einfassungen. Auf den Britischen Inseln finden sich besonders viele Steinkreise (etwa 1 300). Oft sind sie keine echten Kreise. Sie variieren vom regelmäßigen Oval über die Eiform zu abgeflachten Versionen. Steinkreise entstehen dort zwischen 2100 und 700 v.Chr. In Britannien ist das die Zeit des ausgehende Neolithikums und der darauffolgenden Bronzezeit. Die Höhe der Steine beträgt zwischen 0,3 und über 3,0 Metern. Sie kann im selben Kreis variieren.
Von zentraler Bedeutung erscheint heute der Ring of Brodgar auf den Orkneys, wo 60 bis zu 4,5 Meter hohe Monolithen einen Steinkreis von 104m Durchmesser bilden, von denen heute noch 21 vorhanden sind. Unweit davon befinden sich die Standing Stones of Stenness, einst 44 Steine, die zwischen 3 und 6 Meter hoch und etwa 5200 Jahre alt sind. Man vermutet heute, dass die Wurzeln für die bedeutenden Steinkreisanlagen des prähistorischen Britanniens tatsächlich auf den entlegenen schottischen Orkney-Inseln liegen. Die Innovationen und ein damit verbundener neuer Lebensstil hätten sich von dort aus bis Irland und England ausgebreitet.
Bei Ausgrabungen in Ness of Brodgar auf der Orkney-Insel Mainland fand man an einem Engpass zwischen einem idyllisch gelegenen Süß- und einem Salzwassersee 5200 Jahre alte Spuren von Steinbauten. Auf diesem ausgedehnten Gelände befand sich möglicherweise ein überregionales rituelles Zentrum. 300 Jahre später entstand dort auch der Ring of Brodgar, „ein ökonomischer Bezugspunkt für weit verstreut lebende Menschengruppen“. „Die Anlagen sind auch Ausdruck einer hierarchischen Struktur in der Gesellschaft der frühen Bauern und Viehzüchter.“ So Johannes Müller von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Kiel. Wenn die Menschen aus unterschiedlichen Regionen Baumaterialien heranschaffen, schaffen sie dadurch eine gemeinsame Identität. Je größer der Aufwand, umso intensiver das Gemeinschaftsgefühl, vermutet Johannes Müller. Die tonnenschweren Blausteine von Stonehenge stammen beispielsweise aus den Bergen von Wales, 240 km entfernt. 24

Stonehenge in England

Stonehenge ist wohl der bekannteste Steinkreis im Bereich der Britischen Inseln, steht aber nicht am Anfang. Die älteste bekannte kreisförmige Monumentalanlage ist schon vor gut 11 500 Jahren im Südosten der heutigen Türkei nahe der syrischen Grenze entstanden. Es ist Göbekli Tepe, das allerdings nicht als Modell für Stonehenge dienen kann, zu groß ist die zeitliche und räumliche Distanz. Johannes Müller hält eher frühe Grabenwerke auf dem europäischen Festland für die Vorläufer der englischen Henges. „Sie tauchen erstmals vor 6300 Jahren im Pariser Becken auf […]
Es sind rituelle Versammlungsplätze in der Landschaft, die die Menschen immer wieder aufsuchen.“ Bisweilen kommt es dort auch zu Bestattungen. Die Erdwerke aus Gräben und Wällen sind bis zu 140 Hektar groß - das ist eine Fläche von 200 Fußballfeldern. Grabungen belegen, dass die Nutzer die Gräben immer wieder vertieften und die Anlagen auch immer wieder umbauten. Stonehenge ist eine über mehrere Jahrhunderte gewachsene Anlage, die über fünf Trilithe [gr. Dreistein; Bauelement, das aus zwei Tragsteinen und einem aufliegenden (dritten) Deckstein besteht] verfügt, wie man sie auch von den frühen Tempeln auf Malta kennt.
Stonehenge hatte seinen Ursprung etwa zur selben Zeit wie die großen Pyramiden Ägyptens, also 500 Jahre später als Newgrange in Irland. Da die jeweiligen Erbauer noch keine Schrift kannten, bleibt vieles Spekulation. War Stonehenge eine Sternwarte, ein Kalender, ein Totentempel oder ein magischer Kultort? War Stonehenge vielleicht alles dies nacheinander? Die unterschiedlichen Bauphasen sind gut erforscht und die gewonnenen Erkenntnisse mögen unser begrenztes Wissen über das Neolithikum in Irland ergänzen. Die FASZ brachte Ende 2012 einen Artikel über den dortigen Stand der Forschung, den ich im Folgenden referiere.
Richard Atkinson leitet zwischen 1950 und 1964 die ersten Grabungen mit modernen Methoden. Stonehenge umfasst mehrere Bauphasen, wird aber bereits in der Bronzezeit aufgegeben. Zwischen 2003 und 2008 gibt es zwei Grabungsteams unter Mike Parker Pearson von der Universität Sheffield („Stonehenge Riverside Project“) und unter Tim Darvill von der Universität Bournemouth. Beide Gruppen ziehen unterschiedliche Schlüsse aus ihren Untersuchungen.
Stonehenge 1989
Mike Parker Pearson und sein Team ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Geometrie als Prinzip der Ordnung
  4. Der Goldene Schnitt
  5. Der Goldene Schnitt in der Kunst
  6. Geometrische Grundformen
  7. Architektonische Frühformen
  8. Architektur im europäischen Raum
  9. Frühchristliche Architektur
  10. Byzantinische Architektur
  11. Romanik
  12. Gotik
  13. Barock
  14. Grundformen aus der Natur
  15. Weitere Informationen
  16. Ingeborg Bauer
  17. Impressum