Vogelwelten in Bockhorst
eBook - ePub

Vogelwelten in Bockhorst

  1. 80 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Vogelwelten in Bockhorst

Über dieses Buch

Unter allen wildlebenden Tieren sind es vor allem die Vögel, von denen viele Menschen besonders beeindruckt sind. Unsere Vogelwelt ist heutzutage zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt, die nicht zuletzt von uns selbst ausgehen. Wo der Mensch in die Natur eingreift, um sie nach seinen Bedürfnissen zu verändern, haben oft die Tiere und eben auch meist die Vögel das Nachsehen. Fast die Hälfte aller einheimischen Vogelarten steht auf der Roten Liste, weitere 16 sind ganz als Brutvogel ausgestorben. Grund genug, dass etwas unternommen werden muss. Oft sind Unwissenheit und ein fehlender Bezug zur Natur die Hauptgründe, warum gesetzliche Regelungen nicht beachtet werden. Bockhorst, das am FFH-Gebiet Haaler Au liegt, kann aus ornithologischer Sicht sicherlich als wertvoll und schützenswert bezeichnet werden. Die Anwesenheit von Rotmilanen, Schwarzstörchen, Kranichen, die auch hier brüten, Fischadlern, Weihen, Wespenbussarden, und Mittelspechten sind ein eindrucksvoller Beleg für diese Aussage. Sogar der sehr seltene Schreiadler wird in Bockhorst gesichtet. Nur noch knapp 100 Paare des seltenen Schreiadlers brüten in Deutschland und das ausschließlich in Mecklenburg-Vorpom-mern und in Brandenburg.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Vogelwelten in Bockhorst von Walter Garnier im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Ciencias físicas & Geología y ciencias de la Tierra. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Der Schwarzstorch (Ciconia nigra)

1932 schwärmte ein begeisteter Horst Siewers von einem heimlichen Waldbewohner: „(…) aber es ist kein weißer Storch, denn nur die Unterseite ist hell, das übrige Gefieder ist dunkel. Das Licht der Sonne jedoch vermag auf diesem düsteren Kleide die herrlichsten Farben hervorzuzaubern, wenn es die Federn schräg auffallend trifft. Da schillern besonders Kopf, Hals und Brust in einem unbeschreiblichen Glanz. Alle Farben des Regenbogens scheinen darüber hingegossen, vom funkelnden Gold und Smaragdgrün bis zum metallischen Stahlblau, in das sich zarter Purpur- und Violettschimmer mischt. Die langen Beine sehen aus, als wären sie aus Siegellack, so zinnoberrot leuchten sie, und ebenso der gestreckte Schnabel und die sonderbaren Ringe, welche die Augen einfassen.“
Vielen ist er vollkommen unbekannt, wer ihn aber kennenlernen durfte, kann sich
seiner Faszination kaum entziehen.
Ab und zu verlässt er seinen Wald und besucht auch Bockhorst.
Die Gesamtlänge des Schwarzstorches beträgt im Mittel knapp 100 Zentimeter. Ein erwachsener Vogel wiegt fast drei Kilogramm, ein Erstzieher etwa zweieinhalb. Bei einer Flügellänge von bis zu 57,5 Zentimetern kann die Gesamtspannweite knapp zwei Meter erreichen. Der Schnabel eines erwachsenen Vogels ist bei einer Schnabelhöhe von etwa drei Zentimetern bis zu 19,5 Zentimeter lang.
Der Schwarzstorch brütet in Europa durchweg auf Bäumen in alten, aber nicht zu dichten, reich strukturierten Wäldern, sehr gern in waldreichen Auengegenden nahe an Bächen, Flüssen und Strömen, sumpfigen Wiesen und Tümpeln und Teichen. Er brütet aber auch auf Felsen. Der ausgewählte Horstbaum mit möglichst waagerechten, gegabelten und starken Ästen muss einen freien An- und Abflug erlauben. Schwarzstörche reagieren sehr empfindlich auf Störungen und meiden daher weitgehend die Nähe von menschlichen Siedlungen.
Schwarzstörche weisen eine hohe Brutortstreue auf. Gleich nach ihrer Ankunft inspizieren sie das Nest. Die eintreffenden Einzelvögel verhalten sich dabei sehr heimlich – das Nest wird anfangs nur als Ruhe- oder Schlafplatz benutzt und mit kurzen Kontrollflügen überflogen. Sie halten an dem Nistplatz aber bis zum Eintreffen ihres Partners fest. Das Nest des Schwarzstorches weist eine imposante Größe auf. Es besteht in einer ersten Auflageschicht aus bis zu 3 cm starken Ästen. Danach folgen dünnere Äste und Zweige, am Nestrand wieder stärkere Äste. Die Nestmulde wird mit verschiedenen Moosen und Gräsern ausgepolstert und zusätzlich mit Rinde, Stroh, Schilf, Mist, feuchten Erdklumpen und Tierhaaren ausgelegt. Vollständig ist ein Nest nach drei Jahren. Über viele Jahre besetzte Schwarzstorchnester erreichen eine imposante Höhe von bis zu 1 m.
Die Eier werden im Abstand von 1 bis 3Tagen gelegt. Die Bebrütung erfolgt in der Regel mit der Ablage des 2. Eies und dauert je nach Anzahl der gelegten Eier 30 bis 38 Tage. Ein Gelege besteht im Normalfall aus 3 bis 5 Eiern. An der Bebrütung des Geleges beteiligt sich neben dem Weibchen mit einem geringeren Anteil auch das Männchen. Die gelegten Eier werden täglich gerollt, um eine gleichmäßige Bebrütung zu gewährleisten. Sobald das erste Ei gelegt worden ist, bleibt stets ein Altstorch beim Gelege. In den ersten 3 bis 4 Wochen bewacht ein Altstorch beständig die Dunenjungen. Im fortgeschrittenen Jungstorchalter trifft man tagsüber nur selten einen Altstorch am Nest an, da sie unablässig Nahrung beschaffen müssen.
Die Nahrung des Schwarzstorches setzt sich aus Tieren zusammen, die im oder am Wasser leben. Dabei spielen Fische, vor allem Forellen, Aale, Groppen und Rundmäuler, Bachneunauge und Flussneunauge, die größte Rolle. Daneben werden aber auch Frösche und Molche, junge Ringelnattern und Schwimmkäfer, Wasserkäfer, Köcherfliegen und Libellen erbeutet - der Anteil der Säugetiere ist eher gering.
Schwarzstörche nutzen Nahrungshabitate in einer Entfernung von über 20 km zum Nest. Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Nahrungshabitate ein gleichbleibendes Nahrungsangebot, auch in der Jungenaufzuchtzeit, bieten können. Es liegt nahe, dass bei der Habitatwahl aquatische und semiaquatische Biotope im Vordergrund stehen. Fließgewässer und Bäche wie die durch Bockhorst fließende Papenau haben für den Schwarzstorch einen hohen Habitatwert, bevorzugt werden Bäche mit Ufergehölzen, die Deckungs- und Schutzfunktion übernehmen. In der Papenau ist der Bachneunaugenbestand fast unbeeinträchtigt. Beim Nahrungserwerb im und am Wasser zeigen sich einige wiederkehrende Techniken. Er spießt seine Beutetiere nicht auf, sondern ergreift sie mit dem Schnabel, wirft sie häufig noch einmal in die Luft, dreht sie nach dem Auffangen mit dem Kopf zum Schlund und verschlingt sie. Größere Beutestücke werden vor dem Schlucken im Schnabel weichgeknetet. Die Fische werden auch manchmal ans Ufer getragen, bevor sie verschlungen werden.
In trüben und undurchsichtigen Gewässern fischen die Schwarzstörche nicht auf Sicht, sondern sie ertasten ihre Beute. Sie schreiten langsam im flachen Gewässer umher und tauchen den Schnabel und Kopf abwechselnd links und rechts schwungvoll ins Wasser. So wird das Wasser so lange abgesucht, bis Beute ergriffen wird. Noch erfolgreicher ist diese Technik, wenn Schwarzstörche in einer Gruppe fischen. Dazu bilden mehrere Vögel eine Linie im Gewässer und bewegen sich in eine Richtung. Dadurch treiben sie die Fische vor sich her.
Nahrungssuche auf einer feuchten Wiese in Bockhorst – das
Schwarzstorchmännchen (rechts) ist besendert und stammt aus Frankreich.
In klaren Gewässern jagt der Schwarzstorch optisch, dabei schreitet er im Gewässer umher. Sobald er einen Fisch erblickt, lässt er den Schnabel vorschnellen und ergreift die Beute. Bei Sonnenschein wendet der Schwarzstorch die „Sonnenschirm-Methode“ an: Er breitet seine Flügel aus, reduziert so die Reflexionen des Lichts auf der Wasseroberfläche, verbessert dadurch die Sicht auf die Beute und erhöht seine Erfolgsaussichten.
Schwarzstorch im Jugendkleid
Viele Schwarzstörche verlassen ihr Brutgebiet zwischen Mitte August und Anfang September. An geeigneten Nahrungshabitaten wie Flußtalauen oder größeren Fischteichk...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. Der Schwarzstorch (Ciconia nigra)
  5. Der Wespenbussard (Pernis apivorus)
  6. Der Sperber (Accipiter nisus)
  7. Kraniche (Crus crus)
  8. Der Seeadler (Haliaeetus albicilla)
  9. Der Rotmilan (Milvus milvus)
  10. Der Mittelspecht (Dendrocopus medius)
  11. Literaturhinweise
  12. Hinweise
  13. Impressum