Die schwarze Tulpe
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Die schwarze Tulpe

  1. 300 Seiten
  2. German
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Die schwarze Tulpe

Über dieses Buch

Niederlande, 1672: In einer Zeit politischer Wirren hat die Tulpengesellschaft von Haarlem einen Preis von 100.000 Gulden für denjenigen ausgesetzt, der eine schwarze Tulpe zu züchten vermag. Hierauf beginnt ein Wettstreit unter den besten Gärtnern des Landes um das Geld und den Ruhm.Der junge Cornelius van Baerle steht kurz vor dem Erfolg dieser als unlösbar erachteten Aufgabe, als er überraschend der politischen Aufrührerei bezichtigt und ins Gefängnis geworfen wird. Hier trifft er die schöne Tochter des Kerkermeisters, Rosa, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Sie hilft ihm, wo sie kann, und wird zum Schluss gar seine Retterin.Die schwarze Tulpe ist nicht nur ein aufregender Roman aus einer dramatischen Periode der niederländischen Geschichte, sondern auch eine Liebesgeschichte mit einem glücklichen Ende

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Information

Vierter Band.

I.

Der gefährliche Feind.

Cornelius schien von einer Ahnung bei seinen letzten Worten geängstigt worden zu sein, denn die jungen Leute hatten es bisher nie noch so nothwendig, den mächtigen Schutz Gottes anzusprechen, als gerade in diesem Augenblicke.
Keiner unserer Leser wird wohl zweifeln, daß unter dieser drohenden Gefahr unser Freund, oder vielmehr unser alter erbitterster Feind, Isaak Boxtel gemeint ist.
Aus Allem wissen wir bereits, daß Boxtel vom Buytenhoff nach dem Löwenstein in die Nähe der Gegenstände seiner Liebe und seines Hasses gewandert war.«
Der erste war die Tulpe, der zweite van Baerle.
Das, was selbst der erfahrenste und geschickteste Tulpenliebhaber nicht geahnt hätte, nämlich: das Bestehen der großen schwarzen Tulpe, das ließ der Neid den furchtbaren Menschen errathen.
Zugleich wissen wir auch, daß es ihm gelungen war, unter dem falschen Namen Jakob, sich des Kerkermeisters Freundschaft, und zugleich eine gastliche Aufnahme im Löwensteine zu erkaufen. Dafür aber überschüttete er aus Dankbarkeit täglich den Alten mit dem besten Wachholderbranntwein, der jemals zu Antwerpen erzeugt wurde.
Durch dieses Verfahren schläferte er dessen Argwohn und Mißtrauen vollkommen ein, um so mehr, da er zugleich die Absicht, Rosa ehelichen zu wollen, stark hervorleuchten ließ.
Dann schmeichelte er der Eigenliebe des Gefangenenwärters, bezüglich der Wichtigkeit seines Amtes. Er schmeichelte ihm besonders dadurch, daß er den gefangenen Baerle mit den schwärzesten Farben ausmalte, und mehr als hundertmal betheuerte, derselbe habe einen Contract mit dem Satan abgeschlossen, um den Statthalter Wilhelm von Oranien ganz sicher zu verderben.
So gelang es ihm auch Anfangs, von Rosa freundlich empfangen und aufgenommen zu werden. Nicht im entferntesten fiel es ihr ein, gegen diesen häßlichen, durch sein Aeußeres schon abstoßenden Menschen eine Neigung zu empfinden, sie war ihm bloß aus Liebe zu ihrem Vater gut, und fand seine Anwesenheit nur um so erwünschter, da ihr diese Gelegenheit bot, Gryphus weniger auf ihre Schritte aufmerksam zu machen.
Wir wissen aber auch, wie dieser Mann sich durch seine Unvorsichtigkeit verrieth, und wie die jungen Leute gegen ihn argwöhnisch und vorsichtig wurden.
Was die Unruhe des Cornelius auf das Höchste trieb, war der Ausbruch des Zornes, den Jakob gegen Gryphus an den Tag legte, als dieser die erste Zwiebelknospe zertreten hatte. Boxtels Wuth hatte damals den höchsten Grad erreicht; um so. mehr, da er in völliger Ungewißheit war, ob der Gefangene noch eine zweite, oder mehrere Knospen besitze.
Um sich hiervon Gewißheit zu verschaffen, und außerdem auch überzeugt, Rosa stehe mit Cornelius, in einer nähern Verbindung, schlich er dem Mädchen in jedem Augenblicke sorgsam spähend nach.
Nur gebrauchte er diesmal, da er seine Nachforschungen selbst in den Gängen des Gebäudes anstellte, eine weit größere Vorsicht. Er entledigte sich seiner Schuhe, und folgte so dem Mädchen, von ihr weder gesehen noch gehört.
Auf diese Art gelang es ihm, lauschend, das ganze Geheimniß zu erfahren, und mit ihm die Gewißheit von der Existenz einer zweiten Zwiebelknospe zu erhalten. Nach dem mißlungenen Versuche im Garten, fühlte er deutlich, daß man mit ihm bloß Komödie gespielt hatte, aber zugleich bemerkte er, wie Rosa ein irdenes Gefäß in ihr Zimmer trug, und sich kurz darauf im Fluße die Hände wusch. An diesen zarten Händen klebten aber noch Theile jener Erde, die Rosa gemischt hatte, und sie zur Erzeugung der Tulpe geeignet machte.
Dann miethete er sich, der Wohnung des Mädchens gerade gegenüber, auf dem Dachboden des dort befindlichen Hauses eine kleine Kammer, und mit Hilfe des Teleskops gelang es ihm, alles im Zimmer Rosas genau beobachten zu können.
Gerade so, wie er dies zu Dortrecht von seinem Verstecke aus, bewerkstelligt hatte.
Nach drei Tagen war er über jeden Zweifel vollständig aufgeklärt.
Schon am frühesten Morgen bemerkte er jeden Tag das bezeichnete irdene Geschirr am Fenster, und zugleich das engelgleiche Köpfchen Rosa’s, das zwischen Weinreben und Geisblatt hindurchlächelte.
Das Mädchen betrachtete aber den Topf gewöhnlich mit einem so ernsten und sorgsamen Blicke, daß dieser dem Beobachter allein, den darin verborgenen Werth verrieth.
Kanten die Nächte, und es hatte den Anschein, daß sie kalt werden dürften, dann zog Rosa den Topf in das Zimmer. Das war leicht erklärbar, sie befolgte Baerles Vorschriften genau, der den Frost als der Blume besonders nachtheilig geschildert hatte.
War die Sonne empfindlich heiß, dann zog Rosa den Topf um die elfte Stunde ebenfalls vom Fensterweg.
Auch das war erklärbar, denn nach der Angabe des Gefangenen, hätte durch eine zu große Hitze die Erde austrocknen können.
Als aber die Knospe langsam erschien, da erkannte Boxtel mit Hilfe seines Fernrohrs Alles, und kaum hatte sich dieselbe einen Zoll über der Erde erhoben, als er auch schon die unumstößliche Gewißheit besaß.
Cornelius hatte also wirklich zwei Zwiebelknospen. Das traurige Ende der ersten war Boxtel bekannt, die zweite sah er nun, der Liebe und Sorgfalt Rosa’s anvertraut.
Das Liebesverhältniß der jungen Leute war ihm mithin auch nicht mehr unbekannt.
Es handelte sich also darum, diese zweite Zwiebel, auf die möglichst geschickte Art und ohne Verdacht zu rauben.
Dies war aber nicht so leicht.
Das Mädchen bewachte die Blume« wie eine Mutter ihr Kind, oder wie die Taube das Nest ihrer Jungen.
Rosa verließ ihr Zimmer jetzt gar nicht mehr. Auch des Abends, was sonst nie der Fall zu sein pflegte, blieb sie in demselben.
Volle sieben Tage lag Boxtel in seinem neuen Observatorium ganz fruchtlos. Rosa entfernte sich nur selten und wenn dies geschah, so waren es nur unbedeutende, kurze Augenblicke.
Der Leser wird sich auf diesen Zeitraum, nämlich jener sieben Tage erinnern, in welchen der unglückliche Cornelius weder von Rosa noch von seiner Tulpe Nachricht erhielt.
Wenn Rosa auf Cornelius wahrscheinlich böse, ihre früheren Abendbesuche nicht wieder fortsetzte, dann war der Diebstahl unendlich schwerer, als Boxtel sich denselben Anfangs dachte.
Wir können ganz einfach Diebstahl sagen, da Boxtel bei diesem Entschlusse stehen geblieben war. Uebrigens konnte ihn ein solcher Schritt auch keiner Gefahr aussetzen, und es lag nicht einmal die Möglichkeit einer Entdeckung vor. Die jungen Leute hatten das Bestehen der Blume vor der ganzen Welt so geheim gehalten, daß Niemand die Existenz derselben ahnte, und außerdem selbst die Gerichte ihm die eigentliche Entdeckung derselben zugestehen mußten. Er war ein bekannter, erfahrener Tulpenzüchter, Rosa ein einfaches, in der Gartenkunst gar nicht bewandertes Mädchen, Cornelius, ein Staatsgefangener, der aus seinem Kerker gar keine Klage vorbringen und keinen Beweis liefern konnte. Außerdem war es Boxtel möglich, die Tulpe selbst vorzuzeigen, was klarer als Alles für ihn sprechen mußte, und so gab er, alle Umstände zusammenfassend, sich der süßen Hoffnung hin, bald im Besitze der ausgeschriebenen hunderttausend Gulden zu sein, und das Wunder aller Blumen unter dem Namen Tulpia nigra Boxtelensis oder Boxtelea in die Welt zu senden. Was die Wahl des einen oder andern Namens betrifft, darüber ging Boxtel vorläufig gleichgültig hinaus.
Der schwierigste Punkt war noch auszuführen: der Diebstahl nämlich. Damit dieser bewerkstelligt werden konnte, mußte Rosa ihr Zimmer verlassen.
Wer beschreibt daher Isaaks oder Jakobs Freude, als er eines Tages bemerkte, daß die Abendbesuche bei dem Gefangenen wieder begannen.
Zuerst benützte er die sich darbietende Gelegenheit dazu, Rosa’s Zimmerthüre zu untersuchen. Diese wurde mittelst eines einfachen Schlosses gut und doppelt versperrt, und das Mädchen besaß ganz allein einen Schlüssel.
Jakob hatte Anfangs die Idee, Rosa den Schlüssel zu entwenden. Allein er ersah bald, daß es nicht so leicht sein dürfte, unbemerkt in den Sack eines aufmerksamen jungen Mädchens zu langen, und dann hätte Rosa auch ganz gewiß den Diebstahl bemerkt, und das Schloß in ihrer Gegenwart unverzüglich umändern lassen. Dadurch wäre also ein ganz nutzloses Verbrechen begangen worden.
Er sann, auf ein anderes und zweckmäßigeres Mittel.
Boxtel versäumte nunmehr keine Gelegenheit, sich jedes wie immer gearteten Schlüssels zu bemeistern, und die ganze Menge dann einzeln, während Rosa’s Abwesenheit zu probieren.
Dieser Versuch gelang so ziemlich gut. Zwei Schlüssel gingen in das Loch, jedoch nur einer davon gestattete eine einmalige Umdrehung. Beim zweiten Male blieb er stecken, und es mußte daher eine kleine Veränderung angebracht werden.
Jakob überdeckte denselben mit dünnem Wachse, und setzte sodann sein Experiment fort.
Das Hinderniß, dem der Schlüssel bei der zweiten Drehung begegnete, drückte sich auf diese Art ganz genau ab.
Nunmehr hatte er nichts anderes zu thun, als die Form des Abdruckes in dem Barte mit einer feinen Feile genau nachzumachen.
Diese Arbeit erforderte zwei volle Tage. Nach Verlauf dieser Zeit war der Schlüssel zubereitet und vollkommen brauchbar.
Die Thüre öffnete sich nach dem hierauf angestellten Versuche ganz leicht, und Boxtel befand sich wenige Augenblicke nachher in Rosa’s Zimmer mit der Tulpe ganz allein.
Machen wir einen Rückblick in die Vergangenheit. Wir b...

Inhaltsverzeichnis

  1. Erster Band.
  2. Zweiter Band
  3. Dritter Band.
  4. Vierter Band.