Sportökonomik in 60 Minuten
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Sportökonomik in 60 Minuten

  1. 54 Seiten
  2. German
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Sportökonomik in 60 Minuten

Über dieses Buch

Der Band "Sportökonomik in 60 Minuten" führt kompakt in diesen Teilbereich der Sportwissenschaft ein. Er zeigt, mit welchen Phänomenen sich die Sportökonomik beschäftigt und welche Themen aus ihrer Sicht relevant sind.Folgende Fragen werden geklärt: Wie ist die Sportökonomik entstanden, wie hat sie sich bis zum heutigen Stand entwickelt und welche Verbindungen bestehen zu ihrer Mutterwissenschaft?Welche wissenschaftlichen Zielsetzungen und Aufgaben hat die Sportökonomik und mit welchen Theorien nähert sie sich den für sie relevanten Phänomenen und Themen?Welchen Problem-/Fragestellungen widmet sie sich und welche Methoden kommen dabei typischerweise zum Einsatz?Der Band enthält Lernziele, Kontrollfragen und ein Beispiel aus der Praxis.

Häufig gestellte Fragen

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1 Einführung – Charakterisierung der Sportökonomik

Bis heute besteht kein Konsens darüber, was Sportökonomik ist. Um die Perspektive dieses Buches zu verstehen, wird daher zunächst eine Begriffseingrenzung vorgenommen und die anhaltende Debatte zur Einordnung dieser noch sehr jungen wissenschaftlichen Disziplin kurz skizziert.
Wenn Aspekte des Sports aus ökonomischer Perspektive beleuchtet werden, sind im deutschen Sprachgebrauch die Begriffe Sportökonomie, Sportökonomik und Sportmanagement gebräuchlich. Daumann (2011) und Trosien (2009) definieren die Sportökonomie als Oberbegriff einer Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL) des Sports. Die Auseinandersetzung mit ausschließlich volkswirtschaftlichen Aspekten des Sports wird hingegen häufig als Sportökonomik bezeichnet (Dietl, 2011). Da die volkswirtschaftlichen Aspekte des Sports im Fokus dieses Buches stehen, wurde es mit dem Begriff Sportökonomik entsprechend spezifiziert.
Unklar ist allerdings bis heute, in welchem Verhältnis Sportökonomie und Sportökonomik zu dem geläufigeren Begriff Sportmanagement stehen. Während Thieme (2011) Sportmanagement als spezielle Betriebswirtschaftslehre des Sports sieht, gehören nach Parkhouse (2005) auch die volkswirtschaftlichen Aspekte des Sports zum Sportmanagement. Nach Daumann (2011) werden unter Sportmanagement ebenfalls sowohl betriebs- als auch volkswirtschaftliche Aspekte des Sports subsummiert. Er versteht unter Sportmanagement allerdings nur die „technologische Nutzung der Theorien der BWL/VWL des Sports“ (Daumann, 2011, S.10). Breuer und Thiel (2005) fassen Sportmanagement noch weiter, indem sie den Begriff der Sportmanagementwissenschaft als Oberbegriff von Sportökonomik, Sportpsychologie, Sportrecht und Sportsoziologie einführen.
Unklar ist darüber hinaus, ob die Sportökonomik Teil der Wirtschaftswissenschaften oder Teil der Sportwissenschaft ist. Einerseits argumentiert beispielsweise Dietl (2011), dass die Sportökonomik eine Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften darstellt, weil sie auf dem grundlegenden wirtschaftswissenschaftlichen Fundament aufbaut. Andererseits ist die institutionelle Anbindung der Sportökonomik in den Universitäten sportwissenschaftlich geprägt: in Deutschland gibt es entsprechende Professuren primär in sportwissenschaftlichen, nicht aber in wirtschaftswissenschaftlichen Instituten. Gleichwohl forschen jedoch zahlreiche Wirtschaftswissenschaftler an wirtschaftswissenschaftlichen Instituten (u.a.) im Bereich der Sportökonomik.
Ausgehend von der zuvor skizzierten Debatte ist Abbildung 1 der Versuch einer eigenen Einordnung der Sportökonomik im Schnittfeld von Sportwissenschaft und VWL sowie angrenzenden Disziplinen. Neben der Sportwissenschaft, der VWL und der BWL wurde in der Abbildung zudem die Perspektive der Medienwissenschaften eingeführt, da einige medienökonomische Aspekte Relevanz für die Sportökonomik haben. Wie die Abbildung andeutet, existieren keine klaren Abgrenzungen zwischen den einzelnen Disziplinen. Häufig sind die Übergänge fließend.
Abb. 1:
Die Sportökonomik im Schnittfeld von Sportwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und angrenzenden Disziplinen
Dieser einführenden Einordnung folgend, beschäftigt sich die Sportökonomik mit den mikro- und makroökonomischen Aspekten des Sports. Allgemein werden im Rahmen der Mikroökonomik einzelne Elemente der Wirtschaft (Anbieter und Nachfrager) sowie deren Zusammenwirken auf Märkten betrachtet. Mikroökonomische Themen des Sports beziehen sich beispielsweise auf das Zuschauerverhalten im Spitzensport, das Verhalten von Profisportvereinen und -unternehmen sowie deren Zusammenwirken beispielsweise in Stadien. Im Rahmen der Makroökonomik werden gesamtwirtschaftliche Phänomene betrachtet. Makroökonomische Themen des Sports beziehen sich entsprechend u.a. auf die wirtschaftliche Bedeutung des Sports oder die wirtschaftliche Bedeutung von Sportgroßevents (Mankiw & Taylor, 2008).
Bereits an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass eine Reduzierung der Sportökonomik auf den Gegenstandsbereich des Spitzensports zu kurz greift. Die volkswirtschaftlichen Aspekte des Freizeit- und Breitensports sind von großer (sportpolitischer) Bedeutung und erfahren daher insbesondere in der jüngeren Vergangenheit eine zunehmende (wissenschaftliche) Beachtung.
Bevor jedoch einzelne Themen der Sportökonomik näher spezifiziert und erläutert werden, ist zunächst die grundlegende Frage zu klären, warum die Sportökonomik als eigenständige wissenschaftliche Disziplin zu verstehen ist.
Nach Heinemann (1984; 1998) kann dies mit den zahlreichen Besonderheiten des Sports begründet werden, die ein einfaches Anwenden allgemeiner mikro- oder makroökonomischer Theorien und Methoden im Gegenstandsbereich des Sports erschweren oder unmöglich machen (hierzu auch Daumann, 2011; Dietl, 2011; Hickel, 2002; Horch, 1999). Zugleich liefert ein Teil dieser Besonderheiten die Begründung für die zahlreichen (staatlichen) Interventionen im Sport.
Nicht zuletzt aufgrund der Aktualität des Themas bietet es sich an, mit den Zielen von Profisportvereinen zu beginnen. In jedem Einführungsbuch zur VWL wird angenommen, dass Unternehmen ihren Gewinn maximieren. Sloane (1969; 1971) argumentierte als Erster, dass europäische Fußballclubs dagegen eher ihren sportlichen Erfolg maximieren. Diese Ausgangsüberlegung findet sich folglich in vielen theoretischen Modellen wieder, in denen Ligen mit sieg- und gewinnmaximierenden Teams verglichen werden (z.B. Késenne, 1996; 2004; Fort & Quirk, 1995). Klassischer Weise wird dabei in sportökonomischen Überlegungen angenommen, dass Teams in den nordamerikanischen Profiligen (MLB, NBA, NFL, NHL) eher gewinnorientiert agieren, während Teams in den europäischen Profiligen eher ihren sportlichen Erfolg – unter der Nebenbedingung eines (Null-)Gewinns – maximieren. Allerdings ist durchaus kritisch zu hinterfragen, inwiefern Teams in den nordamerikanischen Profiligen tatsächlich gewinnorientiert agieren. Beispielsweise verzeichnete die NBA im Jahr 2010 einen Verlust von rund 215 Mio. Euro (Sportinformationsdienst, 2010). Auch die (Null-)Gewinn-Bedingung ist in Anbetracht der enormen Verbindlichkeiten, die insbesondere im europäischen Profifußball angehäuft wurden, fraglich. Noch 2012 waren beispielsweise die Clubs der spanischen La Liga und der englischen Premier League zusammen mit mehreren Milliarden Euros verschuldet. Auch in anderen europäischen Profifußballligen hatten sich Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe angehäuft – nicht zuletzt ein Grund für die Einführung des Finanziellen Fairplay (FFP)-Reglements durch die UEFA (Fahrner, 2014).
Neben den Zielen von Profisportvereinen weist auch das Produkt des professionellen Sports einige Besonderheiten auf. So gilt die Unsicherheit über den Ausgang eines Spiels oder einer Saison als ein wesentlicher nutzenstiftender Parameter für die Stadion- und Fernsehzuschauer. Es waren Rottenberg (1956) und Neale (1964), die vor diesem Hintergrund die sogenannte Unsicherheitshypothese begründeten. Obgleich bisher nur unzureichend empirisch validiert, dient die Unsicherheitshypothese als Rechtfertigungsgrund für zahlreiche Regulierungsmaßnahmen im Profisport. Beispi...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Sportökonomik in 60 Minuten
  6. 1 Einführung – Charakterisierung der Sportökonomik
  7. 2 Entstehung und Entwicklung der Sportökonomik
  8. 3 Themenfelder der Sportökonomik
  9. 4 Verhältnis der Sportökonomik zur Sportpraxis
  10. Literatur
  11. Kommentierte Links zu Verbänden, Zeitschriften, aktuellen Podcasts und Videos
  12. Fußnoten