Die frühkindliche Bewegungsentwicklung
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Die frühkindliche Bewegungsentwicklung

Vielfalt und Besonderheiten

  1. 140 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die frühkindliche Bewegungsentwicklung

Vielfalt und Besonderheiten

Über dieses Buch

Durch die Darstellung einfacher Prinzipien wecken die Autorinnen Lust und Interesse, kleine Kinder in ihrer Bewegungsentwicklung zu verstehen und anteilnehmend zu begleiten. Viele anschauliche Illustrationen verdeutlichen, mit welcher Begeisterung und Beharrlichkeit sich Kinder den Weg in die Aufrichtung erschließen. Das Buch hilft, die eigenen Beobachtungsfähigkeiten zu verbessern und gibt Hinweise zur Beurteilung von Bewegungsentwicklung.

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1. Was verstehen wir unter Bewegung?

Bewegung bedeutet Veränderung.
Bewegung ist erkennbar daran, dass sich etwas in Beziehung zu seiner Umgebung verändert.
Der Begriff „Bewegung“ ist relativ und bekommt erst Bedeutung, wenn wir ihn in Bezug setzen zu „Nicht-Bewegung“ oder „Anders-Bewegung“. Erst der Zusammenhang von Bewegtem und Nichtbewegtem sagt etwas aus über den eigentlichen Vorgang, etwa über Geschwindigkeit oder Richtung. So nehmen wir z. B. die Bewegung der Erde nur wahr, wenn wir äußere feste Bezugspunkte (etwa die Sonne oder den Mond) mit in Betracht ziehen. Wie relativ Bewegung zu deuten ist, sehen wir daran, dass wir z. B. sagen: „Die Sonne geht auf“. Auch unsere eigenen Bewegungen bekommen erst Bedeutung in Zusammenhang mit dem, was sich nicht oder anders bewegt. Wir bewegen uns z. B. in Beziehung zum festen Boden unter uns, oder im Verhältnis zur belebten oder gegenständlichen Umgebung.
Wenn wir z. B. aufstehen, suchen die Füße festen Halt am Boden; sie kommen dem Boden näher, während der Körper sich im Raum aufrichtet und vom Boden entfernt. Da unser Körper auch in sich selbst beweglich ist, verändern die einzelnen Körperteile bei jeder Bewegung ihre Beziehung zueinander. Der Organismus bildet ein zusammenhängendes System, das als Ganzes beständig ist, wenngleich die einzelnen Teile in ständiger Veränderung zueinander stehen. Jede Bewegung wirkt sich verändernd auf den gesamten Körper aus.
Wir wollen im Folgenden den Begriff „Bewegung“ unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten.

1.1 Bewegung ist Ausdruck von Leben

Bewegung ist Ausdruck alles Lebenden.
  • Bewegung wirkt nach außen: sie ist sichtbar durch äußere Veränderung.
  • Bewegung wirkt nach innen: sie ist spürbar durch innere Empfindung.
Alles Lebendige bewegt sich – immer! Auch wenn wir innehalten, scheinbar stillstehen: wir sind trotzdem in Bewegung. Allerdings entziehen sich viele dieser Bewegungen in der Regel unserer bewussten Kontrolle.
Wenn wir uns jedoch ein wenig Ruhe gönnen und in uns hineinhorchen oder -spüren, so können wir z. B. merken,
  • wie wir ständig unser Gleichgewicht ausbalancieren
  • wie wir fortwährend auf Impulse von außen oder aus unserem Inneren reagieren
  • wie wir uns vom Boden abstemmen und uns dadurch die Kraft holen, die wir brauchen, um uns gegen die Schwerkraft zu „behaupten“ und aufzurichten
  • wie sich unsere Haltung ständig verändert und an die Situation anpasst
  • wie wir uns durch unsere Haltung und unsere Bewegungen, d. h. unser „Verhalten“, anderen gegenüber ausdrücken und mitteilen
  • wie unsere Atmung kommt und geht und sich bei allen Aktivitäten verändert
  • wie unser Herz schlägt, wenn wir darauf achten.

1.2 Bewegung ist Grundlage zur Orientierung

Wenn wir eine Weile reglos in einer Position verharren (soweit das überhaupt möglich ist), werden wir binnen Kurzem die Erfahrung machen, dass wir nicht mehr genau zwischen unserem Körper und der Umgebung unterscheiden können. Das Gefühl für die einzelnen Körperteile wird undeutlicher, unsere Wahrnehmung verwischt und kann kein klares Bild mehr geben über die Beschaffenheit der Dinge, mit denen wir in Berührung sind. Wir verlieren nach und nach die Orientierung, gewinnen sie aber sofort wieder, wenn wir auch nur kleinste Bewegungen und Veränderungen vornehmen.
Ein Beispiel zum Experimentieren:
Legen Sie Ihre Hand auf einen Gegenstand ab und lassen Sie sie völlig bewegungslos ein paar Minuten lang dort liegen. Vermeiden Sie auch jegliche Druck- oder Spannungsveränderungen in Ihrer Hand. Versuchen Sie, bewusst wahrzunehmen, was Sie mit Ihrer Hand erspüren. Wenn Sie die Augen dabei schließen, können Sie sich vermutlich noch besser auf das Fühlen einlassen.
Stellen Sie sich nun vor, Sie sollten den Gegenstand, auf dem Ihre Hand liegt, beschreiben, etwa ob er glatt ist oder rau, hart oder weich, rund oder eckig, warm oder kalt etc. Was kann Ihre Hand noch spüren? Und was ist Ihre spontane Reaktion, wenn Sie die Fragen beantworten wollen? – Vermutlich werden Sie beginnen, mit kleinen Veränderungen Ihrer Hand und tastenden Bewegungen die Informationen einzuholen, nach denen Sie gesucht haben.
Feine und feinste Bewegungen ermöglichen uns die Orientierung darüber, wo und wie wir uns befinden und von welcher Beschaffenheit die Dinge sind, mit denen wir in Kontakt geraten. Ständig reagieren wir auf das, was uns berührt: Unbekanntes oder Gefährliches wird uns dazu veranlassen, uns zu schützen, z. B. durch Zurückziehen oder Abwehren des Bedrohlichen. Was nicht bedrohlich wirkt, weckt Interesse. Es lockt zum näheren „Untersuchen“ auf unterschiedlichste Art, z. B. durch Ertasten, Hantieren, Kratzen, Zupfen, Greifen, Heben, Wägen, Herannehmen, Fallenlassen, Drücken, Sich-Abstemmen und vieles mehr.

1.3 Bewegung ist Basis zum Lernen

Wir sind ständig aufgefordert, auf Veränderungen, die von außen oder innen auf uns einwirken, regulierend zu antworten, d. h. mit Bewegung zu reagieren. Bewegung wiederum bewirkt neue Veränderung und zieht entsprechende anpassende Reaktionen nach sich. Bewegung und Veränderung stehen im Wechselspiel miteinander, sie bedingen sich gegenseitig:
Bewegung bildet die Grundlage dafür, dass wir lernen, uns von unserer Umgebung zu unterscheiden und ein Gefühl für unser eigenes körperliches Sein zu entwickeln. Dadurch lernen wir, uns selbst und die Welt zu entdecken und zu ordnen. Was auf körperlicher Ebene erfahren und erlebt wurde, wird „begriffen“ und „erfasst“, um dann geordnet, gewertet und gespeichert zu werden.
Somit ist Bewegung die Basis für das Lernen.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel:
Stellen wir uns ein etwa sechsmonatiges Baby vor (Abb. 1):
Abb. 1
Es hat bereits erfahren, dass es Hände hat, die es bewegen kann, die es sehen und zum Mund bringen kann, mit denen es etwas greifen und ertasten kann und mit denen es Ergriffenes untersuchen und auch wieder loslassen kann. Aus diesen Erfahrungen hat es schon etwas über Entfernung gelernt, z. B. über den Abstand zwischen seinem Kopf und den Händen. So kann es schon recht gezielt auslangen, um den Gegenstand seines Interesses zu erreichen. Wenn ihm dies gelungen ist, beginnt es unverzüglich mit der „Untersuchung“ und bringt dabei viele...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort zur Neuauflage 2012
  6. Vorwort zur ersten Auflage 1998
  7. Einleitung
  8. 1. Was verstehen wir unter Bewegung?
  9. 2. Neurophysiologische Voraussetzungen für Bewegung
  10. 3. Was verstehen wir unter Entwicklung?
  11. 4. Die Bewegungsentwicklung
  12. 5. Die Entwicklung der Handlungsfähigkeit
  13. 6. Unregelmäßigkeiten in der Bewegungsentwicklung
  14. 7. Die Behandlung
  15. 8. Schlussbemerkungen
  16. Literaturempfehlungen
  17. Glossar
  18. Titel aus dem Verlagsprogramm
  19. Über den BKVM
  20. Fußnoten