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Das andere Gesicht der Emily Brontë
Eine Biographie aus der Sicht des 21. Jahrhunderts
- 200 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Das andere Gesicht der Emily Brontë
Eine Biographie aus der Sicht des 21. Jahrhunderts
Über dieses Buch
Emily Brontë nimmt in der englischen Literaturgeschichte eine Sonderstellung ein.Ihr einziger Roman, Sturmhöhen, verzaubert seine Leser seit fast zweihundert Jahren, und die Romanfigur Heathcliff ist möglicherweise der ultimative romantische Held – und Schurke.Emily selbst jedoch bleibt rätselhaft, häufig wird sie als schwierig und misanthropisch, als "kein normales Wesen" dargestellt. Doch trifft es auch zu?Claire O'Callaghan zeigt in dieser Biografie eine andere Seite von Emily, indem sie ihren feministischen Ansatz, ihre Leidenschaft für die Natur sowie Kunstwerke untersucht, die von ihr inspiriert wurden.
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Information
Kapitel Vier
Emily und die Natur

Die windumtoste High Sunderland Hall in der Nähe von Halifax, wo Emily unterrichtete. Einige glauben, dies könnte das Vorbild für Wuthering Heights gewesen sein.
Emily hatte eine besondere Verbundenheit zur Natur. Wie ihre Biographin Winifred Gérin feststellte, war sie nirgends „so sehr sie selbst, nirgendwo sonst so frei; an keinem anderen Ort hatte sie so viele Freunde, nämlich Wildtiere, die ihr eigenes Leben lebten und zu denen sie in enger, mitfühlender Verbindung stand.“162 Insofern ist es nicht unpassend, dass das Umland ihres Zuhauses in den Mooren (was im weiteren Sinne auch die Hügel der südlichen Pennines einschließt) heute als „Brontë Country“ bekannt ist. Emily war mit jedem Fußbreit dieses Geländes vertraut, sie kannte und liebte die Konturen der Landschaft, die Hügel, Bäume, Wasserläufe und Schluchten, die Flora und Fauna. Durch Berichte von Augenzeugen wissen wir, wie fröhlich Emily in den Mooren war. War sie nun „oben in den Mooren oder in einem tiefen Tal, Emily war ein Kind, das in Stimmung für Freude und Vergnügen war“, wie Ellen Nussey sich entsinnt.163 Ellen erinnerte sich auch daran, dass Emily bei Spaziergängen durch die Moore „ihre Zurückhaltung ablegte und ungezwungen und schlagfertig war.“164 Die Landschaft Yorkshires war ein Ort, an dem Emily glücklich und unabhängig war; draußen zu sein, erfüllte sie mit Zuversicht, und sie fühlte sich frei.
Diese Gefilde ließen sie auch kühn werden. Man erzählt sich, dass die elfjährige Emily zu Kinderzeiten, während die Geschwister gerade spielten, in Angria zu sein, durch ein Fenster im zweiten Stock des Pfarrhauses hinausschlüpfte und draußen in die Äste eines Baumes herumkletterte. Doch ein Ast gab nach und Emily fiel zu Boden. Sie blieb unverletzt, aber sie wusste, dass es das Missfallen ihres Vaters erregen würde, wenn er sah, dass der Baum beschädigt war, und so versuchten die Kinder, die betreffende Stelle zu verdecken. Es gelang ihnen nicht sehr gut, denn als Patrick nach Hause kam, fiel ihm der Schaden sofort auf. In einer anderen Anekdote erzählte Ellen, dass bei ihren Spaziergängen mit den Schwestern über die Moore (die sie häufig unternahmen, wenn sie die Familie besuchte), Emily Charlotte manchmal an Stellen führte, an die Charlotte „aus freien Stücken nicht zu gehen gewagt hätte.“165 Wie Ellen berichtete, hatte Charlotte „eine Todesangst vor unbekannten Tieren, und es bereitete Emily großes Vergnügen, sie in deren allernächste Nähe zu führen und ihr dann zu erzählen, was sie und wie sie es getan hatte, um sich dann über ihren Schrecken vor Lachen auszuschütten.“166 Die arme Charlotte muss sich dank Emilys Kinderstreichen sicherlich in etlichen unangenehmen Situationen wiedergefunden haben.
Bei einer solchen tief sitzenden Verbindung zur Natur überrascht es kaum, dass Literaten und Wissenschaftler im Laufe der Jahre ebenfalls erkannt haben, dass Emilys Leidenschaft für die Natur ein Leitmotiv in ihrem schriftstellerischen Werk war. Virginia Woolf stellte im 20. Jahrhundert Vermutungen darüber an, dass Emily (und Charlotte) „die Hilfe der Natur“ beschworen, weil sie „den Bedarf an einem Sinnbild der unermesslichen und schlummernden Leidenschaften der menschlichen Natur sahen, das machtvoller war, als Worte oder Taten vermitteln können.“167 Woolfs Kommentar hilft uns, den Einfluss der romantischen Dichter auf Emily zu verstehen, einer Gruppe von Schriftstellern, denen die Welt der Natur sowohl als Kulisse als auch als Mittel zum Zweck diente, um zur Menschheit Stellung zu nehmen. Zu dieser Gruppe zählten Autoren, von denen wir wissen, dass die Brontës sie lasen und schätzten, darunter Byron, Robert Southey (dem Charlotte schrieb, worauf sie eine ziemlich herablassende Antwort erhielt), Wordsworth und Coleridge (dem Branwell mit durchwachsenem Erfolg schrieb). In den Werken dieser Schriftsteller hat die Natur verschiedene Funktionen. In Wordsworth’ Gedichten wird die Natur verehrt und idealisiert, in Byrons Lyrik vervollständigt sie die Gefühle des Menschen und hilft ihm, sich einen Reim auf die Zivilisation zu machen, und in Keats’ Werk ist die Welt der Natur ein Zufluchtsort fernab der trostlosen Zustände des Stadtlebens.
Wie den Romantikern war auch Emily die Welt der Natur ein hilfreicher Schlüssel, um sowohl das Wesen der Menschen als auch sich selbst zu verstehen. Überall in ihrem Werk finden sich anschauliche Beschreibungen der Umwelt, der Jahreszeiten und der Elemente, die oft den Hintergrund darstellen, vor dem sich das ganze menschliche Drama abspielt, und die meisten ihrer Gedichte beginnen mit einer Beschreibung der Natur – der Hügel, Berge, Seen, des Himmels oder der Sterne –, bevor sie darin zu menschlicher Interaktion und...
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel Eins
- Kapitel Zwei
- Kapitel Drei
- Kapitel Vier
- Kapitel Fünf
- Kapitel Sechs
- Kapitel Sieben
- Ausgewählte Literatur
- Danksagung
- Über die Autorin