Naive Gedanken II
Jeremy Rifkin schreibt im Jahr 2019 in seinem neuen Buch über den globalen Green New Deal, dass die Welt sich gerade umstellt, das heißt, dass die Ökonomie in der Welt sich darauf einstellt, neue Wege zu gehen, aber eigentlich doch nur einen einzig möglichen, nämlich den Weg einer neuen Ökonomie der Nachhaltigkeit für alle Menschen auf unserem Globus. Die maßgeblichen Banken säßen nämlich bereits mit Billionen-Beträgen auf falschen Aktien und Anlage-Papieren. Und wenn man zwischen den Zeilen liest, sind es Papiere auf Gas-Geschäfte oder Öl, wobei in Zukunft schon ein grüner Ideenverbund in den Köpfen der Maßgeblichen spukt, ein Green New Deal neuer Produkte aus der gesamten Wirtschaft, die im Moment sichtbar immer schneller nachhaltig zu werden scheint. Das heißt für uns auf der Erde: Es wird sich in naher Zukunft einiges verändern in der Ökonomie, was sogar noch weit über die schlimmen Corona- Erfahrungen hinausgehen könnte und einen Ausgleich zwischen Arm und Reich weltweit schaffen muss.
Da sind jetzt natürlich die politischen Parteien, auch in Deutschland, gefordert, wenn nicht gar schon überfordert. Genau wie weltweit die Religionen, besonders unsere römisch-katholische, die nicht einfach mehr tricksen kann, wie bisher, sondern erklären muss, was sie alles so angestellt hat in ihren über eintausendsiebenhundert Jahren in der westlichen Welt, dem erfolgreichen Abendland.
Eine andere wichtige Arbeitsstelle für ein weiteres gemeinsames Wohlergehen für uns alle, die liegt natürlich im Nahen Osten, wo die Lage Israels sich nicht wesentlich gebessert hat in der letzten Zeit und man unter Kennern der Materie bisher vergeblich auf ein Zeichen von Israel an seine Nachbarn wartet, ein Zeichen der Einsicht über früh entstandene Ungerechtigkeiten während der Landnahme, mit noch weitgehend fehlender Einsicht und erlösender Erklärung darüber.
Dabei wäre nur der Anfang, nur der leichteste Hauch einer öffentlich gemachten offiziellen ehrlichen Einsicht schon das Signal zu einer möglichen Annäherung der zurzeit noch schief liegenden Dinge vor Ort. Bei der bekannten Fähigkeit der Araber, Freundschaften bereits bei einer Tasse Tee zu schließen und die Dinge gemeinsam zu regeln, könnte das also gelingen, auch in Bezug auf neue maßvolle Siedlungen und eine mögliche Zufriedenstellung der Palästinenser in einem eigenen oder gemeinsamen Staat. Vielleicht geht ja Israel auf seine arabischen Nachbarn deswegen zu, so wie es zurzeit geschieht?
Nicht unmaßgebliche Hoffnungen liegen daher bei jüngeren Politikern beider Lager, nicht zuletzt beim in Deutschland geborenen Israeli Arye Sharuz Shalicar, der vielleicht den Weg einer möglichen Entspannung mit seinen arabischen Freunden sucht und nicht nur an sein Land denkt. Bisher ist es in etwa so, wie es Amos Oz in seinen Büchern voll trauriger Hoffnung sieht und es uns Suchenden hinterlassen hat. Und wenn Elie Barnavi in seinem interessanten Buch: Mörderische Religion von dem „Heiligen“ spricht, das sich Menschen in ihrem Leben manchmal sehnlichst wünschen und das ja als Heilsames und Helfendes in den Religionen immer auch vorhanden ist, nunmehr in der Westlichen Welt in den Menschenrechten und in einem schützenden National-Staat zu sehen sein mag, dann kann man dem nur zustimmen und hoffen, dass es sogar zu vernünftigen Beziehungen unter den Religionen kommt und sich Israel um weitere nachbarliche Bündnisse bemüht..
Israel, das sich einst einen heilsamen National- Staat wünschte und ihn bekam (unter schwierigsten Umständen), ist sich dessen bestimmt bewusst und wir sollten es zumindest respektieren, wie auch der Westen sich erinnern darf, was ihn zu seinem Wert verhalf: Erst einmal seine einzigartige römischchristliche Religion aus jüdischem und hellenistischem Erbe, was sich nördlich der Alpen langsam entwickelte, als das römische Kaiserhaus nach Konstantinopel zog und der Westen durch einige Jahrhunderte quasi eines Gottesstaates unter Inanspruchnahme der Familie als Urzelle des Staates zu dem fand, was sich schließlich als Aufklärung, als Menschrechte und als die Neue Welt entpuppte, in Form von Wohlstand für viele, aber auch in schrecklicher Kolonialisierung, Sklaverei und Ausbeutung und (wie man nun sieht) bis hin zu einer nicht immer positiven Ökonomie von heute. Auch dazu müssen wir stehen und uns eben schleunigst ändern, was natürlich sehr schwer ist.
Die Beschäftigung mit Religion immer wieder, auch mit dem Judentum...