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Das Bundesamt für Sport in Magglingen
- 86 Seiten
- German
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- Über iOS und Android verfügbar
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Das Bundesamt für Sport in Magglingen
Über dieses Buch
Magglingen hoch über dem Bieler See im Kanton Bern hat sich vom Kurort zu einem schweizweit einzigartigen Ort des Sports entwickelt. Ein Spaziergang führt vom klassizistischen ehemaligen Kurhaus bis ans «End der Welt» und offenbart 150 Jahre Zeit-, Sport- und Architekturgeschichte. Er führt vorbei an den ab 1944 entstandenen Gründungsbauten der Sportschule im Landi-Stil und den bekannten Bauten von Max Schlup aus den 1970er Jahren. Die international herausragende Sportstätte des Bundesamts für Sport BASPO bietet mit den harmonisch in die Landschaft eingebetteten Gebäuden bis heute Raum für Ausbildung, Forschung, Dienstleistung und Training.
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Information

Geräteturnkurs um 1955.
Die Eidgenössische Turn- und Sportschule ETS von 1944 bis 1970
Ausgehend von der Ausbildung von Vorunterrichts-Leitern erhielt die Institution ETS Magglingen weitere Aufgaben, namentlich die Durchführung von Kursen für den freiwilligen Vorunterricht und die wissenschaftliche Forschung, insbesondere im Bereich Medizin. Die Turn- und Sportverbände erhielten die Möglichkeit, eigene Kurse und Ausbildungen an der ETS durchzuführen. 1950 schuf man einen Studiengang für Sportlehrer und -lehrerinnen, die in den Verbänden tätig sein sollten, aber nicht in den öffentlichen Schulen. Diese Erweiterung der Aufgaben bedingte entsprechende Infrastrukturen, die ab 1949 mit dem Bau der grossen Sporthalle allmählich entstanden. Der Schweizerische Landesverband für Leibesübungen unterstützte den Bau verschiedener Bauten, u. a. beim Haus Brésil und beim Schweizerhaus. Diese Gebäude dienten den Fussball-Nationalmannschaften der beiden Nationen an der Weltmeisterschaft von 1954 als Unterkunftsgebäude. Die sportwissenschaftliche Forschung entwickelte sich in den 1960er Jahren. Durch den Bau des Forschungsinstituts (heute Hochschule Lärchenplatz) 1967 konnte der Themenbereich der Forschung erweitert werden. Dies war auch der Grundstein der späteren Entwicklung zur Eidgenössischen Hochschule für Sport EHSM.
WM
Der Architekturwettbewerb
Die Ausschreibung
Nachdem der Bundesrat am 3. März 1944 beschlossen hatte, eine eidgenössische Turn- und Sportschule zu gründen, und Magglingen bereits vorher als deren Standort bestimmt worden war, konnte noch im selben Jahr ein beschränkter Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden. Zugelassen waren 23 ausgewählte Architekturbüros aus der gesamten Schweiz sowie alle seit Jahresbeginn 1943 in Biel niedergelassenen Architekten. In der Jury sassen als Fachrichter die Architekten Hans Hofmann (ehemals Chefarchitekt der Landi 1939, seit 1940 ETH-Professor, Zürich), Otto Pfister (die Gebrüder Pfister waren in der ersten Jahrhunderthälfte ein bekanntes Zürcher Architekturbüro), Ferdinand Decker (Neuenburg), Hans Schöchlin (Architekturdozent und Direktor am Technikum in Biel) und Josef Kaufmann (Vizedirektor der Direktion der Eidgenössischen Bauten, Bern).
Die Wettbewerbsausschreibung beschrieb eingehend die angestrebte Ausrichtung der Schule: «Neben der sporttechnischen Ausbildung soll aber auch eine Beeinflussung der Kursteilnehmer in Bezug auf ihre Allgemeinbildung angestrebt werden. Diese Beeinflussung soll erreicht werden durch Pflege von Musik und Gesang, durch Umgang mit guten Kunstwerken aller Art, sowie durch Heimatkunde, Gemeinschaftserziehung und ethische Erziehung.» Weiter unten lesen wir: «Der Einfluss der Landschaft spielt dabei eine bedeutende Rolle.» Auch über den Grundcharakter der Architektur hatten die Auslober bereits konkrete Vorstellungen: «Für die so umschriebene Arbeit werden zweckdienliche Anlagen, Lehr- und Unterkunftsräume benötigt, die von vorbildlicher Einfachheit und doch geist- und gemütsanregend sind. Die Gesamtanlage soll als öffentliche Anlage wirken. […] Ferner sollen Hunderte von Kursteilnehmern auf den Anlagen des Institutes arbeiten können, ohne dass sie sich gegenseitig stören und ohne dass ihnen hier der Eindruck eines Massenbetriebes erwächst (Aufteilung der Uebungsstätten). Die Gesamtanlage soll so im Gelände plaziert werden, dass der Einfluss der Landschaft, insbesondere durch den Blick auf Mittelland und Alpen, stets auf die Teilnehmer einwirken kann.»
Das geforderte Raumprogramm war sehr umfangreich und vorsorglich bereits in zwei Bauetappen aufgeteilt, wobei die dringend gebrauchten Sportanlagen wie Sportplätze und -hallen, Schwimmbad und Skiloipen in der ersten Bauetappe realisiert werden sollten. Auffällig ist in dieser ersten Etappe allein die damals in der Schweiz noch kaum bekannte finnische Sauna, die man sich als Blockhäuschen wünschte. In der zweiten Bauetappe fallen nebst den zu erwartenden Unterkunfts-, Schulungs- und Verpflegungsgebäuden eine Dorfkirche, ein kleiner und ein grosser Freilufthörraum (für 400 Personen) sowie ein «Sammelplatz in zentraler Lage» auf. Auf die Unterkünfte konnte man vorerst verzichten, weil die Stadt Biel das ehemalige Kurhotel zur Verfügung stellte.
Das Siegerprojekt
Aus den 26 eingereichten Projekten erteilte die Jury im Herbst 1945 demjenigen des Bieler Architekten Werner Schindler, der sich mit dem Züricher Architekten Edy Knupfer zu einer Bürogemeinschaft verbunden hatte, den ersten Preis. Den zweiten Preis erhielten Hans und Gret Reinhard aus Bern, den dritten Hermann Rüfenacht aus Bern, den vierten Frey und Schindler Architekten aus Olten und Zürich und den fünften Ernst Egli aus Meilen. Zudem gab es sieben Ankäufe von Projekten mehrerer noch heute bekannter Büros.
Die Jury lobte am Siegerprojekt die «sehr gute Gesamtsituation mit klarer, überzeugender Gruppierung der sportlichen Anlagen und der Wohn-, Gesellschafts- und Unterrichtsbauten». Eine Besprechung in der Fachzeitschrift «Werk» beschreibt das «baukünstlerische Ziel» des Projekts so: «Wir glauben, dass die Wahl des Standortes der Objekte und ihre Wechselwirkung zu Landschaft und übriger Bebauung, die entscheidende Grösse darstellt, die den künstlerischen Ausdruck bestimmt. Ist das Objekt, wie etwa Kirche, Festplatz und Amphitheater als Programm seiner geistigen Haltung nach von überragender Bedeutung, so wird ihm die Prominenz der Lage und die bewusste Beziehung zum weiten Raum, als der ihm zugeordneten Atmosphäre, gesichert. Ist das Objekt, wie etwa ein einzelnes Unterkunftshäuschen, von an sich bescheidener Bedeutung, so wird es in Verbindung mit anderen gleichwertigen Objekten in Gruppenbeziehung gebracht. […] Aus der Selbstbescheidung des Architekturschaffens vor dem alles dominierenden Naturaspekt Magglingens ist auch die rein stofflich-konstruktive Seite des Problems durch die Wahl ortsüblichen Materials (Bruchstein, verputzter Mauerbau und Holzwerk) bedingt.» Tatsächlich zeigt ein Vergleich der Gesamtsituationen – die Bauzeitung publizierte die Lagepläne der fünf rangierten Projekte –, dass die Sieger ihre Anlagen nicht nur am weitesten im Gelände streuten, sondern wohl auch am stärksten auf die jeweiligen Landschaftsqualitäten abstimmten.

Das Siegerprojekt der Turn- und Sportschule von Schindler und Knupfer: die Gesamtanlage.

Das Siegerprojekt der Turn- und Sportschule von Schindler und Knupfer: Situationsplan mit Grundrissen des vorgeschlagenen Sportlerdorfs.
Die Sieger haben ihr Projekt 1948 an den damals noch traditionellen Olympia-Architekturwettbewerb nach London gesandt und dafür die Silbermedaille erhalten. Erstmals 1912 an den Olympischen Spielen in Stockholm waren auch Kunstwettbewerbe in Architektur, Bildhauerei, Malerei, Literatur und Musik durchgeführt und mit Medaillen geehrt worden. 1952 in Helsinki wurden diese Wettbewerbe angeblich aus Zeitmangel eingestellt. Begleitet wurden Schindlers und Knupfers Pläne von einem 8 m langen, überaus realitätsnah gestalteten Modell der Anlage, das wir leider nur noch von Fotografien kennen. Die feine Modellierung des Geländes und auch die exakte Wiedergabe jedes Baumes und Strauches belegen einmal mehr die hohe Bedeutung, die man der Landschaft beigemessen hat.

Ausschnitt aus dem Modell des Siegerprojekts von Schindler und Knupfer: Vorne die Sport- und unmittelbar dahinter die Turnhalle. Oben links ein nicht zur Anlage gehörendes, älteres Gebäude.

Perspektivskizzen des Siegerprojekts von Schindler und Knupfer: Oben das Sportlerdorf, unten links die Kirche, rechts daneben das Instruktorenhaus, das oberhalb des Sportlerdorfs geplant war.
Das architektonische Herzstück des Entwurfs bildete das nie realisierte Dorf. Es bestand aus Unterkunfts- und Gemeinschaftsbauten und hätte erst in der zweiten Bauetappe errichtet werden sollen. Zwischen Freibad und Lärchenplatz situiert, ist das dafür vorgesehene Feld, das an den Bund abzutreten sich der damalige Besitzer standhaft weigerte, auch heute noch unbebaut. Die zweistöckigen Wohnbauten sollten sich, entlang der Höhenlinien stehend, ungezwungen zu einer gegen die Aussicht blickenden Gebäudegruppe verbinden. Leicht aus der Mitte gegen das Fr...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Inhalt
- Magglingen als Kurort
- Die Gründung der Eidgenössischen Turn- und Sportschule ETS 1944
- Die Eidgenössische Turn- und Sportschule ETS von 1944 bis 1970
- Kunst am BASPO
- Ausbau der Sportschule von 1970 bis 1982
- Weiterentwicklung ab 1982 und Ausblick
- Würdigung
- Anhang
- Pläne
- Über das Buch
- Impressum