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- German
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Der Schlosspark Oberhofen
Über dieses Buch
Das Schloss und der Park von Oberhofen liegen direkt am Ufer des Thunersees und bieten einen atemberaubenden Blick auf See und Alpen. Der Park, wie er sich heute zeigt, entstand in seinen Grundzügen, nachdem das Schloss 1844 in den Besitz der gräflichen Familie de Pourtalès übergegangen ist. Der Obstgarten wurde in einen Park im Stil der englischen Landschaftsgärten umgewandelt und seither schmücken farbenprächtige Rabatten die hausnahen Gärten. Die eindrucksvolle Verschmelzung von Park und umliegender Landschaft macht die Faszination dieser Anlage aus. Bis heute hat die Attraktivität dieser Gartenoase an nichts eingebüsst. Sie ist ein einzigartiges Beispiel einer historistischen Gartengestaltung des 19. Jahrhunderts im Alpenraum.
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Um 1846/48 präsentierte James Colin anhand eines Feder/ Aquarell-Planes ein Projekt für den Schlossumbau. Dabei hielt er auch den Obstgarten fest. Nordöstlich begrenzt ein Wassergraben den Schlossbereich, südöstlich eine Mauer. Ein direkter Zugang zum Obstgarten ist noch nicht erkennbar.
Der Landschaftspark
Ein Rundgang durch den Park und seine Räume
Von den inneren Gärten gelangt man durch das südöstlich gelegene Tor, die Porte de Jardin, in die Parkräume (R7/R8). Dieser Zugang aus einem zweifarbigen Rundbogentor in Bossenwerk und flachem doppelstöckigem Giebel hatte ursprünglich zwei in den Pourtalès-Farben blau-weiss gehaltene Türflügel. Vorher erreichte man die Obstgärten über eine gedeckte Brücke im Nordosten, wo sich vermutlich auch eine Scheune sowie Kuh- und Pferdeställe befanden. Im frühen 18. Jahrhundert war das Schloss noch auf zwei Seiten von einem Wassergraben umgeben (Plan 1725). Dies scheint sich, wie Colins Plan von 1846/48 zeigt, auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts, während der Zeit der Privateigentümer, nicht wesentlich geändert zu haben. Colins Projektplan von 1850 jedoch verweist auf eine Verschiebung dieses nordöstlichen Zugangs zu den südlich gelegenen Obstgärten und gleichzeitig auf erste Planungen für eine Umwandlung des Baumgartens zu einem Park mit schlängelnder Wegführung. Die Grundidee für einen späteren Landschaftspark war damit gelegt. Der bisher zweiseitig mit Wasser gefüllte Burggraben sollte zudem trockengelegt und bepflanzt werden. Die Wahl eines geschlossenen, zweiflügligen Holztors für den neuen Parkzugang lässt vermuten, dass eine optische Trennung der beiden Gartenbereiche angestrebt wurde.

1853 wurde ein Durchgang aus den inneren Gärten zum Park vorgesehen. James Colin entwarf ein blauweisses Holztor in den Wappenfarben der Familie de Pourtalès. Parkseitig luden gerundete Sitzbänke zum Ausruhen ein.

1850 fasste man das Gartenprojekt ins Auge. Colins Plan sieht noch keine Broderien auf zwei Ebenen im schlossnahen Bereich vor, doch folgt die Parkdisposition mit ihren Serpentinenwegen ganz den Prinzipien eines Landschaftsparks.
Auf der Parkseite des Tors, wo sich früher gerundete Sitzbänke zum Ausruhen anboten, liegt eine grossräumige Wegkreuzung. Hier entscheidet sich bis heute, ob man den Park zuerst ost- oder westseitig umrundet oder ob man den Weg zurück zum Eingangstor wählt. In jedem Fall verlaufen die Wege in sanften Kurven. Sie führen entweder dem Gärtnerhaus, der Gärtnerei und dem heutigen Spielplatz entlang zur Südgrenze des Schlossgartens und, sich senkend, zur Pergola. Oder aber man bewegt sich längs zweier imposanter Mammutbäume zum Laubengang (Charmille), der sich dem Seeufer entlang erstreckt, und weiter zur Koniferensammlung, um in einer ansteigenden Linkskurve die Pergola zu erreichen. Auch der Weg zum Schlosseingang weist einen halbkreisförmigen Bogen auf. Diese geschwungenen Wegführungen, Serpentinen genannt, sind mit Absicht so angelegt. Durch stete Blickrichtungsänderung während des Gehens eröffnen sich einem Gartenbesucher immer wieder neu «komponierte» Landschaftsbilder. Auch die sorgfältig platzierten Bäume tragen zu dieser bewusst geplanten Inszenierung bei. Die Rasenfläche soll offen und weiträumig bleiben. Deshalb pflanzte man Hochstämme vorzugsweise am Rand der Grünflächen einzeln, in Zweier- oder in Dreiergruppen. Die spärlich in die offenen Flächen gesetzten Gehölze mussten wie natürlich gewachsen wirken und möglichst malerisch platziert werden. Durch die Wahl und den Standort der Bepflanzung konnten auch Einzelszenen komponiert und Parkräume in ihrer Atmosphäre beeinflusst werden. Dies demonstrieren der südöstliche Parkraum (R8) wie auch der Burggraben. Beide sind in sich geschlossene Parkbereiche ohne ausgeprägte Sichtachsen. Eine Mischung von Nadel- und Laubbäumen (Schwarz-Föhre, Atlaszeder, Tränen-Kiefer und Linden) prägt den südöstlichen Parkteil und lässt diesen, je nach Tageszeit, fast geheimnisvoll wirken.
Edelkastanie, Küstenmammutbaum und auch eine Japanische Sicheltanne – erneut eine Mischung von Nadel- und Laubbäumen – verleihen dem wäldchenartigen Burggaben eine exotische Note. Da das Terrain zum Seeufer hin recht stark abfällt, konnte auch das für einen Landschaftspark wichtige Grundprinzip eines ondulierenden (welligen) Geländes ohne bauliche Massnahmen verfolgt werden. Um den Blick auf See- und Berglandschaft im Süden und Westen nicht zu verstellen, erstrecken sich die Parkbauten nordostseitig längs der offenen Rasenflächen.

Der Blick vom Bergfried auf den Schlosspark veranschaulicht die geschlängelte Wegführung und die lockere Platzierung der exotischen Hochstämme.
Der Englische Landschaftsgarten – eine Revolution in der Gartenkultur
Über Jahrhunderte hinweg wies der von Menschenhand gestutzte und getrimmte Garten geordnete Formen auf. Inspiriert von der Idee, die Begrenzung von Garten und freier Natur aufzuheben und angespornt vom Wunsch, die Formenstrenge der vorherrschenden französischen Gartenkunst zu brechen, entstand im England des 18. Jahrhunderts ein ganz neuer Typus, ein gleichsam als «freie Landschaft» inszenierter Garten. England hatte in seiner Dichtung und Philosophie ein neues Naturverständnis entdeckt, welches auch von der Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts beeinflusst wurde, u. a. von den stilisierten Ideallandschaften eines Claude Lorrain (1600–1682), Nicolas Poussin (1594–1665) oder Salvator Rosa (1615–1673). Mit dem Gartengestalter Lancelot Capability Brown (1716–1783) kristallisierte sich die klassische Form des Landschaftsparks heraus:
· Der Garten ist eine künstlich angelegte, natürlich erscheinende Landschaft.
· Sanfte Bodenwellen bestimmen das Terrain mit offenen Rasenflächen.
· Da die gerade Linie als unnatürlich erachtet wird, sind die Wasserflächen, Fluss- oder Bachläufe und die Wege in Serpentinen angelegt.
· Lockere Baumgruppen oder einzelne mächtige Bäume umrunden oder verteilen sich auf den Rasenflächen.
· Der Peripherie des Gartens entlang verläuft ein Belt-Walk (Umfassungsweg).
· Wichtig sind Blickachsen und atemberaubende Fernsichten.
· Schmückende Kleinarchitektur dient als Bedeutungsträger.
· Farbgebung beschränkt sich auf diverse Grüntöne der Bäume und Sträucher. Auf farbigen Flor wird ganz verzichtet.
· Um einen ungehinderten Blick auf Park und ferne Landschaft zu geniessen, versenkte man die Mauerschranken, die den Lustgarten und hausnahen Gartenbereich vor Wild und Vieh schützen sollten. Dieser kaum sichtbare Graben, Ha-Ha oder Aha genannt, spielt eine Schlüsselrolle in der Landschaftsgartenentwicklung.
Erst im 19. Jahrhundert schuf man wiederum Raum für Blumen und Zierpflanzen und legte Terrassen mit Parterres in Hausnähe an. Die damit einhergehende Begeisterung für eine naturnahe Gartengestaltung verbreitete sich ebenfalls auf dem europäischen Kontinent. Auch der Schlosspark von Oberhofen mit offenen Rasenflächen, sich schlängelnden Wegen, ondulierendem Terrain, dem Einbezug von See und fernen Points de vue, mit den inneren farbenfrohen Parterres und unterschiedlicher Gartenarchitektur erfüllt diese Kriterien eines landschaftlichen Gartens.

Nach Nordwesten gibt der Seeuferweg den Blick frei auf das Schweizerkreuz, auf die gegenüberliegende Nischengrotte, auf eine Scheinzypresse links, auf den Mammutbaum und die Libanonzeder rechts und auf das dahinter liegende Schloss.
Die Ausstattung des Parks – funktional und vielfältig
Zur Zierde und Belebung eines Landschaftsparks dienen u. a. Gebäude. Sie können funktionaler Natur sein oder als Staffagearchitektur auftret...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Inhalt
- Ein Schloss mit See- und Alpensicht – Ikone der Region
- Die Gärten von Schloss Oberhofen im Lauf der Jahrhunderte
- Anlage und Räume der Schlossgärten
- Der Landschaftspark
- Die Uferpartie ab 1926 – Einsturz, Wiederaufbau und neue Ausstattungen
- Nutzgarten und Brunnen
- Würdigung
- Dendrologischer Führer – ausgewählte Gehölze im Schlosspark von Oberhofen
- Anhang
- Über das Buch
- Impressum