Kirche und Pfarreizentrum St. Johannes, Luzern
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Kirche und Pfarreizentrum St. Johannes, Luzern

  1. 48 Seiten
  2. German
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Kirche und Pfarreizentrum St. Johannes, Luzern

Über dieses Buch

Das 1970 eingeweihte römisch-katholische Pfarreizentrum St. Johannes in Luzern ist eines von zehn in kurzer Zeit realisierten sakralen Werken des Architekten und Bildhauers Walter Maria Förderer. Sie sind durch die starke plastische Formgebung und durch die Zurschaustellung des schalungsroh belassenen Betons unverkennbar und einzigartig. Das Pfarreizentrum St. Johannes wirkt von aussen trutzig und erweckt in seiner Kompaktheit nicht den Anschein, als lasse es sich den Zeitumständen anpassen. Doch eine geduldige Erkundung der geschlossenen und offenen Räume wird viele überraschen, denn sie bieten sowohl Einzelnen, die Stille suchen, wie auch kleineren und grösseren Gruppen, die Gemeinschaft erleben möchten, ideale Bedingungen.

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St. Johannes Luzern

Das Würzenbachquartier Luzern ist ein beliebtes Wohngebiet. In dessen Mitte befindet sich die St. Johanneskirche, die einzigartig ist und im Vergleich zu anderen sakralen Bauten hervorsticht. Sie ist das Zentrum der gleichnamigen Pfarrei, deren Grenzen westlich durch das Trassee der ehemaligen Dietschibergbahn, südlich durch den Vierwaldstättersee, östlich durch die Gemeinde Meggen und nördlich durch die Gemeinde Adligenswil gezogen werden. Das Bellerive- und das Rebstockquartier, jeweils an Südlage mit grandioser Aussicht auf See und Alpen, sind durch Villen geprägt, während im Tal nach Adligenswil hinauf und entlang des Meggerwaldes zwischen Seeburg und Büttenen Mehrfamilienhäuser dominieren. Der Streifen zwischen der Eisenbahnlinie nach Küssnacht und dem Seeufer wurde für das Verkehrshaus der Schweiz, das Strandbad Lido und diverse Sportanlagen genutzt. Das nicht überbaute hügelige Gelände des Dietschiberges dient als beliebtes Naherholungsgebiet für die ganze Stadt.

Ein attraktives Wohngebiet entsteht

Erstmals ist der Name «Würzenbach» in einer Urkunde von 1290 als Hofbezeichnung nachweisbar. Um diese Zeit muss der auf dem bewaldeten Sporn über der Seeburgstrasse stehende Rundturm errichtet worden sein. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde – wie alle Gebiete ausserhalb des Stadtkerns – auch dasjenige der heutigen Pfarrei St. Johannes durch grosse Bauerngüter bewirtschaftet, von deren Reichtum etwa die zwei ehrwürdigen, direkt am See liegenden Gebäudegruppen Ober- und Unterwartenfluh aus dem 17. Jahrhundert zeugen. 1897 wurde die Bahnverbindung nach Küssnacht realisiert. Aufgrund des Parzellierungsplanes von Otto Dreyer, begann man ab 1938 im Bellerivequartier Einfamilienhäuser zu errichten. Erst durch den von Emil Jauch und Walter H. Schaad entwickelten und 1954 von den Behörden bewilligten Bebauungsplan für das gesamte Würzenbachquartier setzte in den 1960er Jahren der grosse Bauboom ein, der bis in die Gegenwart anhält, wobei die Baulandreserven mehr oder weniger aufgebraucht sind.
Architekturhistorisch von Interesse sind nebst der St. Johanneskirche das 1902/04 im neuromanischen Stil von Heinrich Victor von Segesser errichtete Kloster St. Anna auf dem Gerlisberg, das Kurhaus Sonnmatt mit dem Altbau von Theiler und Helber von 1909/10 sowie 1999 das Strandbad Lido von Max Bosshard und Christoph Luchsinger, das die von Arnold Berger 1929 entworfene Anlage typähnlich ersetzte. Am bekanntesten ist selbstverständlich das Verkehrshaus der Schweiz, das meistbesuchte Museum der Schweiz, das seit der Eröffnung im Jahre 1959 in mehreren Etappen zum heutigen Komplex erweitert und umgebaut wurde. Die Trakte stammen von Hans U. Gübelin (Planetarium, Halle Raum- und Luftfahrt, Halle Schifffahrt und Seilbahnen 1967–1972 und 1982/84 Jean-Marie Ellenberger (Hans-Erni-Haus, 1976/79), Uli Huber und Peter Vögtli (Erweiterung Schienenhalle, 1981/82), Hugo Flory (IMAX-Kino, 1995/96) sowie von Anette Gigon und Mike Guyer (Halle Strassenverkehr sowie die Eingangshalle mit Restaurant, 2005/09).
Die acht Pfarreien der katholischen Kirchgemeinde Luzern.

Die jüngste Pfarrei der Stadt Luzern

Im 1898 erbauten Rigisaal des Jesuitenhofes – heute Teil des Hotels Seeburg – fand am 3. November 1940 für die Quartierbewohner und -bewohnerinnen der erste Gottesdienst auf eigenem Boden statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste auch wegen der wachsenden Bevölkerung eine neue Lösung gefunden werden. Auf einem von der Kirchgemeinde an der Schädrütistrasse erworbenen Grundstück errichtete man nach den Plänen des Architekten Alois Anselm (1922–1999), der übrigens zwei Jahre später die St. Antonskirche im Tribschenquartier realisieren sollte, eine einfache Notkapelle mit 250 Plätzen, die am 30. November 1952 eingesegnet und bis zur Demontage im Jahre 1968 für die Gottesdienste genutzt wurde. Sie wurde als Johannes-XXIII.-Kirche in Neunkirch SH im selben Jahr wiederaufgebaut, wo sie seither als Filialkirche des römisch-katholischen Pastoralraumes Neuhausen-Hallau genutzt wird. Für die künftige Kirche wurde zunächst schon 1946 ein Grundstück gekauft, das aber 1955 durch einen Tauschvertrag an die Stadt Luzern abgegeben wurde. Es war dasselbe Areal, das man für die Realisierung des Schweizerischen Verkehrshauses nutzte. 1953 erwarb die Kirchgemeinde an der Schädrütistrasse die Parzelle, auf der schliesslich das Pfarreizentrum errichtet wurde. Der Weg zu einer eigenen Pfarrei wurde durch die Gründung des Pfarrrektorates Würzenbach am 1. Juli 1961 geebnet. 1967, zur Zeit der Grundsteinlegung, zählte das Gebiet der späteren Pfarrei St. Johannes bereits 3900 Katholiken, und man rechnete damals mit einem Anstieg bis 9000 Katholiken. Gleichzeitig mit der Einweihung der Kirche am 25. Oktober 1970 wurde das Pfarrrektorat zur selbstständigen Pfarrei erhoben, zur achten und bis anhin letzten der katholischen Kirchgemeinde der Stadt Luzern. 2020, im Jubiläumsjahr, leben rund 4000 Gemeindemitglieder unter den heute 9’000 Quartierbewohnern in der Pfarrei St. Johannes.
Notkapelle am Standort der späteren St. Johanneskirche.
Notkapelle am neuen Standort in Neunkirch SH.

Der Weg zu einem besonderen Pfarreizentrum

Erste Ideen zu einem möglichen Raumprogramm stellte die Pfarrkonferenz der Stadt Luzern in einem umfassenden Dossier am 13. Dezember 1962 zusammen. Angeregt durch die theologischen Diskussionen um die Aufhebung der Trennung zwischen Priester und Volk Gottes wünschte man ausdrücklich keine Längskirche, weil die Distanz bei möglichen 1000 Besucherinnen und Besuchern zwischen Chor und den hintersten Plätzen zu gross würde. Man wagte sogar den Vergleich mit einem Konzertsaal und nannte dabei als Beispiel das 1956 erbaute Konzerthaus in Stuttgart. Für den Chorraum wünschte man einen freistehenden Altar, obwohl dies zu Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils noch nicht offiziell erlaubt war, sowie die Einbeziehung des Taufsteines, was ungewohnt war. Auch die übrigen benötigten Räume werden in diesem Dossier minutiös aufgelistet, das als Grundlage für die definitive Ausarbeitung des Raumprogrammes diente. Anzumerken ist, dass man in den Unterlagen immer wieder auf das zur selben Zeit geplante Pfarreizentrum St. Michael im Bireggquartier Bezug nimmt. In der Tat verfügt das 1967 eingeweihte Zentrum über ein ähnliches Raumangebot wie dasjenige für die St. Johannespfarrei. Zudem war der für St. Michael verantwortliche Architekt Hanns A. Brütsch (1916–1997) bei den Vorarbeiten im Würzenbachquartier als wichtiger Berater involviert. Spätestens an der Pfarrkonferenz vom 27. Mai 1963 erachtete man den Kirchenbau im Würzenbach als dringend, und man ersuchte den Kirchenrat, die hierfür nötigen Vorarbeiten in Angriff zu nehmen. Um Zeit zu sparen, erteilte man unter Umgehung eines aufwändigen Wettbewerbsverfahrens einen Projektauftrag an bewährte Architekten. Unter den acht Namen figuriert auch derjenige von Walter M. Förderer. Der Kirchenrat entschied sich jedoch für einen Wettbewerb und schrieb diesen am 24. Oktober 1964 unter den im Kanton Luzern selbstständig erwerbenden Architekten katholisc...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Inhalt
  3. St. Johannes Luzern
  4. St. Johannes Luzern, einer von zehn realisierten Sakralbauten von Förderer
  5. Architektur und Spiritualität
  6. «Gebilde von hoher Zwecklosigkeit»
  7. Nachwort
  8. Anhang
  9. Impressum