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- German
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Landshut - das letzte Wasserschloss im Kanton Bern
Über dieses Buch
Landshut, das letzte erhaltene Wasserschloss des Kantons, gehört zu einer Gruppe von wasserumgebenen Wehrbauten, die in der Schweiz an einer Hand abzuzählen sind. Gleichzeitig ist der mittelalterliche, 1624–30 erneuerte Landvogteisitz ein Paradebeispiel für einen zeittypischen Mischstil, der sich reizvoll zwischen Spätgotik und Renaissance bewegt. Von Bedeutung ist auch die qualitätvolle Ausstattung aus dieser Epoche, insbesondere das künstlerisch herausragende Täferwerk und das Prunkbüffet der «Landshutstube». Von besonderer Wichtigkeit für die schweizerische Gartengeschichte ist der englische Park des frühen 19. Jhs., der das Schloss umgibt: Zusammen mit der Ermitage von Arlesheim und dem Ballypark von Schönenwerd zählt er zu den seltenen Gartenanlagen unseres Landes, in denen Wasser eine dominierende Rolle spielt. Park und Schloss bilden eine Einheit von hohem Reiz.
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Information
Thema
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Architecture GeneralEin Besuch im Schloss
Das Äussere
Landshut zeigt, überraschend für eine nicht sonderlich grosse Anlage, vier markant unterschiedliche Gesichter. Die Schauseite ist seit dem Umbau von 1812–15 gegen Süden und die Rasenfläche des Parks gerichtet. Die hellen Mauern, die sich im Weiher spiegeln, auch die Terrasse mit ihrem Pavillon schaffen eine Atmosphäre von heiterer Wohnlichkeit – ein idyllisch-romantischer Sommersitz, in dem sich biedermeierlicher Charme mit Erinnerungen an eine feudale Vergangenheit verbindet.
Gänzlich anders die burghaft geschlossene Westseite. Ihr mittelalterlicher Charakter, geprägt vom Käfigturm und vom pittoresken Scharwachttürmchen, blieb bei der Erneuerung bewusst gewahrt.
Die Nordseite hingegen wurde durch den Abbruch des jüngsten Kornhausflügels 1812 stark reduziert. Immer im Schatten liegend, wirkt sie heute mit der abweisenden, an einen Gefängnisbau mahnenden Stirnfront des verbliebenen Kornhauses eigenartig düster und melancholisch.

Die Südseite, 1813–15 zur Schauseite aufgewertet mit gedeckter Veranda auf dem «Perron», grosser Terrasse, Peristyl und Zugbrücke. Das Dach der Veranda verschwand um 1960, damals wurden auch die originalen Fenster rekonstruiert.

Die Westseite mit Käfigturm und Scharwachttürmchen (rechts). Das Mauerwerk mit markantem Fundamentvorsprung partiell mittelalterlich, doch verändert durch die barocken Kornhausbauten.

Die Nordseite mit dem Käfigturm.

Die Ostfassade von 1624–30, damals als Schauseite konzipiert. Gut sichtbar der abgeschrotete Felssockel, die Dachvase eine spätbarocke Ergänzung.
Auch die Eingangsfront im Osten verlor durch das Verschwinden von Ringmauer und Torhaus an Geschlossenheit. Unangetastet blieb jedoch die Giebelseite des Haupthauses von 1624–30. Unter den verschiedenen Landvogteisitzen, die Daniel II Heintz umgebaut oder neu errichtet hatte, ist Büren a. A. das aufwendigste Beispiel (1620–25, s. S. 12), in Landshut kommen dafür die zeitgemässen Elemente der Renaissance am deutlichsten zum Ausdruck: Die Öffnungen sind in konsequenter Symmetrie über alle drei Geschosse verteilt, quadrierte Lisenen begleiten die Gebäudekanten, die zentrale Achse ist durch ein Mittelfenster mit Sprenggiebel und flankierenden Okuli betont. Die heutzutage ländlich-bäuerlich wirkende Giebelverkleidung, die Ründi, war zur Bauzeit ein herrschaftlichen Bauten vorbehaltenes Element. Ob die Ründi tatsächlich zum Erstkonzept gehört, ist jedoch nicht gesichert – Albrecht Kauws sonst sehr detaillierte Vedute von 1664 zeigt sie nicht (s. S. 10).
Gleichzeitig klingt in der turmartigen Gesamterscheinung, den profilierten Zwillingsfenstern und im Viertelwalm des Daches die Spätgotik nach. In diesem charakteristischen Mischstil ist auch das Wahrzeichen von Landshut gehalten: ein überschlanker Treppenturm, der die Dachtraufe um drei Stockwerke überragt. Seine auffallend afunktionale Höhe könnte als politisch motiviertes Präsenzsymbol zu verstehen sein, denn er wurde noch während der Bauzeit um zwei Etagen erhöht – Landshut lag an der Grenze zum katholischen, tendenziell misstrauisch gestimmten Solothurn, und von solothurnischem Gebiet her ist der Wendelstein des bernischen Amtssitzes in der Tat von weitem zu erkennen. Zusätzlich ist ein praktischer Nutzen bezeugt: Von hier aus konnte mit Hilfe eines Megaphons, wie es im Schloss Burgistein noch erhalten ist, die Dienerschaft nach Bedarf vom Feld gerufen werden.

Der Wendelstein. Das Baumaterial aus der Tuffgrube in Leuzigen, im obersten Stockwerk ursprünglich ein Kabinett.

Die beiden Kornhäuser von 1725 (links) und 1745 (rechts). Die Doppelarkade um 1815 markiert den Ansatz des abgebrochenen dritten Kornhauses von 1747/51.

Schlossportal und Hofbrunnen, nach Plänen von L. F. Schnyder um 1815.
Im Schlosshof
Auf das rund sechs Meter über dem Wassergraben liegende Felsplateau, das die Schlossanlage trägt, führt seit etwa 1700 eine gemächlich ansteigende dreijochige Brücke aus Tuffstein mit einem zierlichen Eisengeländer (s. S. 26). Das Haupttor von 1815 hat trotz der martialisch anmutenden Quaderrahmung nur mehr eine dekorative Funktion. Dahinter öffnet sich ein geräumiger Hof, im Süden und Westen umstanden von Bauten aus verschiedenen Epochen: geradeaus der barocke Kornhaustrakt, links das Haupthaus von 1624–30, dazwischen das Küchengebäude von 1777. Die beiden anderen Seiten sind seit 1815 durch eine niedrige Brüstungsmauer zum Park hin geöffnet. Zum Wattenwylschen Umbau gehört auch der klassizistisch-elegante Schalenbrunnen aus Solothurner Kalkstein.
Die beiden schlichten Kornhäuser sind durch die Aufzugtüren und die vergitterten Fenster als Nutzbauten gekennzeichnet. Umso repräsentativer wirkt die Hoffassade des Haupthauses (s. S. 24). Ganz links das erwähnte Relikt der Ringmauer, im 3. Geschoss die vermauerte Austrittstür zum einstigen Wehrgang. Die Fenster zwischen diesem Mauerwinkel und dem Treppenturm sind seit der Errichtung des Sanitärtraktes 1812 zugemauert. Nach seiner Entfernung um 1960 blieben sie wie vier weitere in der Gartenfassade blind und wurden dafür mit Trompe l’oeil-Sprossen bemalt.
Erhalten ist der «Kellerhals», ein geduckter Vorbau mit einem breiten, rundbogigen Portal. Eine steile Treppe führt hinab in den grössten der drei Gewölbekeller, die Daniel II Heintz 1624 in die mittelalterlichen Substruktionen eintiefen liess: ein stattlicher Raum mit Kreuzgratwölbung und quadratischer Mittelstütze, bis auf halbe Höhe aus dem Felsen geschrotet.

Hoffassade des Haupthauses. Links der Ringmauerrest mit der 1812 vermauerten Zugangstüre im 3. Geschoss; an der Stelle des nach 1960 abgebrochenen Sanitärtraktes die vermauert gebliebenen Fenster. Rechts der Ansatz des Küchenbaus von 1777.
Die dreigeschossige Hoffassade, beschattet durch das stark vorspringende Dach, ist ...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Inhalt
- Einleitung
- Baugeschichte
- Ein Besuch im Schloss
- Ein Spaziergang durch den Park
- Würdigung
- Anhang
- Pläne
- Impressum