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Über dieses Buch
»Warum nennt man diese Verbrecherin eigentlich ›Quadrat-Jane‹?« fragte Mrs. Grandman neugierig. Er zuckte die Schultern. »Sie läßt immer ein Kennzeichen zurück: einen kleinen Zettel mit einem Stempel, der vier Quadrate und in der Mitte ein J zeigt. Die Kriminalbeamten haben sie ›Jane‹ getauft, und so ist der Name entstanden; die Zeitungsschreiber haben ihn aufgegriffen, und nun kennt alle Welt sie unter diesem Namen.« Seine Frau nahm die Zeitung auf und legte sie nervös wieder hin ...
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Information
Thema
LiteraturThema
Historische RomaneDie Abenteurerin
Kriminalgeschichten
idb
ISBN 978-3-96375-527-9 wws- 9783937 5170
Die Abenteurerin
1
Mr. Joe Grandman ging zu einem der langen Fenster des überreich ausgestatteten Wohnzimmers und starrte über den smaragdgrünen Rasen hinweg in den Park hinaus. In dem dunstigen Regenwetter waren die Teppichbeete von Geranien und Lobelien kaum noch zu sehen. Auch der hintere Teil des wohlgepflegten Rasens verschwand bereits mehr und mehr. Der Park war der Stolz Mr. Grandmans; er verwandte große Summen auf die gärtnerischen Anlagen und beschäftigte viele Leute.
»Ausgerechnet heute muß es so furchtbar gießen«, sagte er bitter.
Seine große, etwas korpulente Frau drehte sich langsam in dem bequemen Ledersessel zu ihm um.
»Aber Joe, es hat doch keinen Zweck, daß du deiner schlechten Laune nachgibst. Du hast die Leute doch nicht zu einer Gartenparty, sondern zu einem Ball, zu einem großen Dinner eingeladen. Wer bleiben will, kann ja morgen, wenn das Wetter besser ist, auf die Jagd gehen oder sich sonst in dem großen Park amüsieren.«
»Ach, sei doch ruhig, Ethel«, erwiderte Grandman gereizt. »Was sie hier erwarten, ist mir gleichgültig; vor allem kommt es darauf an, daß wir mit dem Erfolg der Einladung zufrieden sind. Du weißt genau, daß man nicht von selbst in die Höhe kommt. Denk doch nur daran, wie glanzvoll ich Karriere gemacht habe. Das kam doch alles nicht von ungefähr. Man muß sich anstrengen und wissen, wie man es anzufangen hat.«
Mr. Grandman erwähnte gern die Tatsache, daß er sich in unglaublich kurzer Zeit in die Höhe gearbeitet hatte und nun nicht nur eine führende Stellung in der Finanzwelt einnahm, sondern auch in den besten Gesellschaftskreisen verkehrte. Und um ihm gerecht zu werden: Die Unternehmen, die er gegründet hatte, verwaltete er nach den Grundsätzen von Ehrlichkeit und Ordnung.
»Hauptsächlich kommt es darauf an, daß man die richtigen Leute kennt«, fuhr er fort, »und sie zu nehmen versteht. Selbstverständlich ist es leichter, die zweite Million zu verdienen als die erste. Und verlaß dich darauf, Ethel, ich werde auch noch mehr schaffen. Ein paar tausend Pfund für gesellschaftliche Verpflichtungen dürfen da keine Rolle spielen.«
Mrs. Grandman hatte nicht den Überblick ihres Mannes; sie war etwas kleinlich und ängstlich, wenn er von größeren Summen sprach, ja sie fürchtete, daß die gesellschaftlichen Veranstaltungen der nächsten Tage einige Tausende kosten würden, aber sie sagte nichts.
»Ich wette, daß die Leute noch nie einen so glänzenden Ball erlebt haben wie den unseren heute abend«, erklärte Mr. Grandman selbstbewußt und befriedigt, als er vom Fenster zurücktrat und langsam auf seine Frau zuging. »Und die Gesellschaft, die wir geladen haben, ist erstklassig; fast alle Leute, die eine bedeutende Stellung in der City einnehmen, werden kommen, und die Juwelen, die die Damen hier tragen, stellen ein so großes Vermögen dar, daß ich sie nicht einmal mit all meinem Kredit kaufen könnte.«
Seine Frau legte die Zeitung mit einer ungeduldigen Bewegung auf den Tisch, der neben ihr stand.
»Es ist gut, daß du das erwähnst. Hoffentlich weißt du, was du tust, und bist dir darüber klar, daß du dadurch eine große Verantwortung auf dich lädst.«
»Was redest du immer von Verantwortung?«
»Wenn so viel Werte hier im Hause sind, ist es doch gefährlich. Hast du die Zeitungen denn nicht gelesen? Oder haben es dir deine Freunde nicht gesagt?«
Mr. Grandman lachte herzlich.
»Ach, ich weiß, was du für Kopfschmerzen hast«, entgegnete er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. »Du hast Angst vor der ›Quadrat-Jane‹!«
»Ja. Ist es nicht unglaublich, daß so ein Frauenzimmer nicht von der Polizei gefaßt wird? Aber ich würde ihr schon die Hölle heiß machen, wenn sie hier ins Haus käme!« sagte Mrs. Grandman aufgebracht.
»Sie ist aber keine gewöhnliche Einbrecherin.« Mr. Grandman schüttelte den Kopf. Ob er die ›Quadrat-Jane‹ bewunderte oder ob er seine Frau tadeln wollte, war schwer zu sagen. »Mein Freund Lord Belchester – er ist wirklich mein Freund – sagte mir, es sei ihm ein absolutes Rätsel, auf welche Weise seine Frau die kostbaren Smaragde verloren habe. Er war sehr entrüstet, denn die Steine haben ihn die Hälfte des Geldes gekostet, das er bei der letzten Hausse an der Börse verdient hat. Und ausgerechnet einen Monat nach dem Tag, an dem er diesen Schmuck erworben hat, werden seiner Frau die Steine gestohlen. Er hat den Eindruck, daß einer seiner Gäste den Diebstahl ausgeführt haben muß.«
»Warum nennt man diese Verbrecherin eigentlich ›Quadrat-Jane‹?« fragte Mrs. Grandman neugierig.
Er zuckte die Schultern. »Sie läßt immer ein Kennzeichen zurück: einen kleinen Zettel mit einem Stempel, der vier Quadrate und in der Mitte ein J zeigt. Die Kriminalbeamten haben sie ›Jane‹ getauft, und so ist der Name entstanden; die Zeitungsschreiber haben ihn aufgegriffen, und nun kennt alle Welt sie unter diesem Namen.«
Seine Frau nahm die Zeitung auf und legte sie nervös wieder hin, während sie ins Kaminfeuer starrte.
»Du hast all die Leute eingeladen, auch die Nacht in unserem Hause zu verbringen, und dann rühmst du dich obendrein noch der vielen Juwelen, die im Hause sind. Ich muß sagen, du hast Nerven!«
Mr. Grandman lachte. »Ich habe aber auch die nötigen Vorkehrungen getroffen. Das Detektivinstitut Ross ist eins der größten in London, und ich habe die Leute gebeten, mir ihre beste Angestellte zu schicken.«
»Aber um Himmels willen«, rief sie entsetzt, »du wirst doch nicht etwa eine Frau hier ins Haus holen?«
»Selbstverständlich. Ich habe es dir doch eben gesagt. Sie ist eine vollendete Dame. Der Inhaber der Firma versicherte mir, daß sie eine der tüchtigsten Detektivinnen Englands sei. Er selbst hat mir sogar ausdrücklich geraten, eine Dame zu nehmen und nicht einen Herrn; bei einer gesellschaftlichen Veranstaltung fällt eine Detektivin ja nicht so leicht auf wie ein Detektiv. Ich habe sie für sieben Uhr bestellt.«
Zweifellos war die gesellschaftliche Veranstaltung Mr. Grandmans eins der größten Ereignisse der Grafschaft. Die Gäste sollten in einem Sonderzug von London kommen. Mr. Grandman hatte eine ganze Kolonne von Autos gemietet, um die Gäste vom Bahnhof abzuholen, und es hatte eine Menge Geld gekostet, so viele elegante Wagen bereitzustellen.
Sein eigener Rolls-Royce wartete vor der Tür, um ihn zum Bahnhof zu bringen, wo er den Sonderzug empfangen wollte.
Grandman war gerade im Begriff, sich anzuziehen, als einer der Diener ihm eine Karte brachte.
›Miss Caroline Smith‹, las er. In der Ecke stand: Detektivinstitut Ross, Londons
»Führen Sie die junge Dame in die Bibliothek.«
Als er kurz darauf hinging, stellte er fest, daß Miss Smith eine wirklich schöne, repräsentable Erscheinung war. Außerdem sah man ihren klugen Augen sofort an, daß sie auch die nötige Begabung für ihren Beruf hatte. Bei seinem Eintritt erhob sie sich und lächelte ihn an.
Mr. Grandman war angenehm überrascht.
»Also Sie sind die Meisterdetektivin«, scherzte er. »Sie sehen allerdings für Ihren Beruf noch ziemlich jung aus.«
»Ja, man sieht eben manchmal nicht nach dem aus, was man ist. Selbst drüben, über dem großen Teich, hat man mein jugendliches Aussehen zuerst ungünstig vermerkt, aber nachher habe ich die Leute davon überzeugen können, daß nur die Leistungen maßgebend sind.«
»Ach, Sie kommen aus den Vereinigten Staaten?« fragte Mr. Grandman interessiert.
Sie nickte. »Dies ist der erste Auftrag, den ich in England zu erledigen habe, und ich bin daher ein wenig nervös.«
Ihre Stimme klang angenehm und liebenswürdig. Mr. Grandman, der selbst mehrere Jahre in den USA zugebracht hatte, nahm an, daß Miss Smith aus einem der Südstaaten stammte.
»Nun, ich glaube, daß Sie Ihren Beruf genügend beherrschen, um die ›Quadrat-Jane‹ zu fassen oder ihre Bemühungen doch wenigstens zu vereiteln.«
Sie nickte. »Es wird aber eine ziemlich schwere Aufgabe sein. Jedenfalls ist es gut, daß wir vorher darüber sprechen. Wenn ich Ihnen helfen und Ihre Gäste schützen soll, bitte ich Sie vor allem um Ihre Genehmigung, überall im Hause frei umhergehen zu dürfen. Ich möchte ungestört tun können, was mir zweckmäßig erscheint. Wenn ich Erfolg haben soll, kommt es hauptsächlich darauf an, daß ich die nötige Bewegungs- und Handlungsfreiheit habe.«
»Selbstverständlich. Wollen Sie an dem Galadinner teilnehmen?«
»Nein, das würde mich zu sehr behindern. Ich muß doch vor allem aufpassen, und wenn ich bei Tisch säße, würde ein großer Teil meiner Aufmerksamkeit von der Unterhaltung mit meinem Tischherrn in Anspruch genommen werden. Sie werden also verstehen, daß ich mich frei im Haus bewegen muß. Sie können mich ja als Ihre junge Nichte vorstellen. Nennen Sie mich bitte Miranda. Ich komme direkt aus den Rocky Mountains. – Wie steht es eigentlich mit Ihrer Dienerschaft?«
»Auf die kann ich mich verlassen. Den Leuten könnte ich selbst mein Leben anvertrauen«, erwiderte Mr. Grandman etwas prahlerisch.
Sie sah ihn lächelnd an und zwinkerte mit den Augen.
»Können Sie mir nun vielleicht noch etwas über diese Verbrecherin sagen?«
»Ich weiß nur so viel von ihr, daß sie eine junge Dame ist, die sich glänzend in Gesellschaft bewegen kann. Hauptsächlich hat sie es auf Feste abgesehen, wie ich zum Beispiel heute abend eines gebe. Wir werden eine große Anzahl von Damen der Hocharistokratie hier haben. Das macht es ja gerade so schwierig, denn diese Jane versteht es ausgezeichnet, aufzutreten. Vielleicht kommt sie in dem Sonderzug mit meinen anderen Gästen an.«
»Kennen Sie Ihre Gäste eigentlich alle persönlich?« fragte Miss Smith und lächelte verschmitzt, als er den Kopf schüttelte. »Nun, ich glaube, ich werde die ›Quadrat-Jane‹ schon herausfinden.« Sie hob abwehrend die Hand, als er erfreut aufblickte. »Damit ist noch nicht gesagt, daß sie tatsächlich heute abend hierherkommt.«
»Ich hoffe auch, daß sie fernbleibt«, entgegnete Joe Grandman mit Nachdruck.
»Wenn sie aber kommt, werde ich sie wohl bestimmt erkennen. Vielleicht könnten Sie mir noch einige Einzelheiten über sie erzählen?«
Er schüttelte den Kopf. »Höchstens noch, daß sie immer eine Art Visitenkarte zurückläßt, wenn ihr ein Diebstahl gelungen ist.«
»Das habe ich schon gehört. Wahrscheinlich tut sie das, damit die Dienerschaft nicht unnötig in Verdacht gerät.«
Miss Smith dachte einen Augenblick nach.
»Was ich auch unternehmen werde, Mr. Grandman, Sie dürfen sich nicht darum kümmern oder erstaunt sein. Ich habe mir fest vorgenommen, die ›Quadrat-Jane‹ zu fangen. Es hängt für mich sehr viel davon ab, denn wenn ich meine Tätigkeit in England mit einem so großen Erfolg beginnen kann, ist das für mich eine glänzende Reklame.«
Sie lächelte so bestrickend, daß Mrs. Grandman, die gerade in der Tür erschien, die Stirn runzelte.
»Joe, es ist Zeit, daß du zur Bahn fährst«, sagte sie ernst und warf der jungen Dame einen mißbilligenden Blick zu. »Was soll ich inzwischen mit diesem Mädchen anfangen?«
»Einer der Diener soll sie auf ihr Zimmer führen«, sagte Mr. Grandman, der sich nicht recht wohl fühlte. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er so viel Zeit versäumt hatte, und eilte nun zu seinem Wagen.
Mrs. Grandman klingelte. Sie interessierte sich nicht für Det...
Inhaltsverzeichnis
- Edgar Wallace
- Die Abenteurerin