Aus dem Feuer gerissen
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Aus dem Feuer gerissen

Die Geschichte des Pjotr Ruwinowitsch Rabzewitsch aus Pinsk

  1. 280 Seiten
  2. German
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Aus dem Feuer gerissen

Die Geschichte des Pjotr Ruwinowitsch Rabzewitsch aus Pinsk

Über dieses Buch

Im August 1942 liegen in der Luft um Pinsk herum Todeswolken. Die Mordkommandos kommen näher und näher. Für die 28 000 Juden im Ghetto gibt es keine Hoffnung mehr. In dieser ausweglosen Lage beschließt ein junger deutscher Soldat einen Juden zu retten und für ihn sein Leben zu riskieren.Eruchim Fischl Ruwinowitsch Rabinow lebt vor dem Zweiten Weltkrieg in Pi?sk, einer jüdisch geprägten Stadt in Ostpolen. Durch den Hitler-Stalin-Pakt ist Pi´nsk im September 1939 ein Teil der Sowjetunion geworden. Damit endet dort das jüdische Leben. Mit dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 beginnt für die Juden die Katastrophe. Bereits im August ermordet ein Sonderkommando 10 000 männliche Juden in Pi?sk. Im Mai 1942 werden alle Juden der Stadt in einem Ghetto zusammengepfercht. Unvorstellbare Enge, Hunger, tägliche Morde und die verzweifelten Versuche der Menschen zu überleben sind der Alltag im Ghetto. Günter Krüll, Leiter der Wehrmachtsdienststelle, bei der Eruchim Fischl als Telefontechniker beschäftigt ist, will ihn retten. Als im Oktober 1942 die Menschen des Ghettos ermordet werden, versteckt Krüll den Juden fast einen Monat in seinem Zimmer, bis er ihn mit einem gefälschten Ausweis auf den Namen Pjotr Rabzewitsch, Russe, nach Kiew schicken kann. Nur mit viel Geschick und Glück gelingt es Pjotr zu überleben.Nach der Befreiung durch die Rote Armee bleibt er in Kiew.Ohne Hass versucht Pjotr das Vermächtnis seiner im Ghetto ermordeten Mutter zu erfüllen: "Wenn du am Leben bleibst, musst du erzählen, was man mit uns gemacht hat." Spielberg-Foundation Die Spielberg-Foundation hat die Geschichte von Pjotr Ruwinowitsch Rabzewitsch mit der Kamera aufgezeichnet und sein Schicksal stellvertretend für viele Namenlose als filmisches Dokument für die Nachwelt erhalten.

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DOKUMENT I

NICHTANGRIFFSVERTRAG ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND DER UNION DER SOZIALISTISCHEN SOWJETREPUBLIKEN UND GEHEIMES ZUSATZPROTOKOLL

NICHTANGRIFFSVERTRAG ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND DER UNION DER SOZIALISTISCHEN SOWJETREPUBLIKEN.

Die Deutsche Reichsregierung und die Regierung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken geleitet von dem Wunsche die Sache des Friedens zwischen Deutschland und der UdSSR zu festigen und ausgehend von den grundlegenden Bestimmungen des Neutralitätsvertrages, der im April 1926 zwischen Deutschland und der UdSSR geschlossen wurde, sind zu nachstehender Vereinbarung gelangt:
Artikel I.
Die beiden Vertragschließenden Teile verpflichten sich, sich jeden Gewaltakts, jeder aggressiven Handlung und jedes Angriffs gegen einander, und zwar sowohl einzeln als auch gemeinsam mit anderen Mächten, zu enthalten.
Artikel II.
Falls einer der Vertragschließenden Teile Gegenstand kriegerischer Handlungen seitens einer dritten Macht werden sollte, wird der andere Vertragschließende Teil in keiner Form diese dritte Macht unterstützen.
Artikel III.
Die Regierungen der beiden Vertragschließenden Teile werden künftig fortlaufend zwecks Konsultation in Fühlung miteinander bleiben, um sich gegenseitig über Fragen zu informieren, die ihre gemeinsamen Interessen berühren.
Artikel IV.
Keiner der beiden Vertragschließenden Teile wird sich an irgend einer Mächtegruppierung beteiligen, die sich mittelbar oder unmittelbar gegen den anderen Teil richtet.
Artikel V.
Falls Streitigkeiten oder Konflikte zwischen den Vertragschließenden Teilen über Fragen dieser oder jener Art entstehen sollten, werden beide Teile diese Streitigkeiten oder Konflikte ausschließlich auf dem Wege freundschaftlichen Meinungsaustausches oder nötigenfalls durch Einsetzung von Schlichtungskommissionen bereinigen.
Artikel VI.
Der gegenwärtige Vertrag wird auf die Dauer von 10 Jahren abgeschlossen mit der Maßgabe, dass, soweit nicht einer der Vertragschließenden Teile ihn ein Jahr vor Ablauf dieser Frist kündigt, die Dauer der Wirksamkeit dieses Vertrages automatisch für weitere fünf Jahre als verlängert gilt.
Artikel VII.
Der gegenwärtige Vertrag soll innerhalb möglichst kurzer Frist ratifiziert werden.1 Die Ratifikationsurkunden sollen in Berlin ausgetauscht werden. Der Vertrag tritt sofort mit seiner Unterzeichnung in Kraft.
Ausgefertigt in doppelter Urschrift, in deutscher und russischer Sprache.
Moskau, am 23. August 1939.
Für die Deutsche Reichsregierung: v. Ribbentrop
In Vollmacht der Regierung der UdSSR: W. Molotow
1 Der Austausch dert Ratifikationsurkunden fand am 24. September 1939 in Berlin statt.

GEHEIMES ZUSATZPROTOKOLL

Aus Anlass der Unterzeichnung des Nichtangriffsvertrages zwischen dem Deutschen Reich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken haben die unterzeichneten Bevollmächtigten der beiden Teile in streng vertraulicher Aussprache die Frage der Abgrenzung der beiderseitigen Interessensphären in Osteuropa erörtert. Diese Aussprache hat zu folgendem Ergebnis geführt:
1. Für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung in den zu den baltischen Staaten (Finnland, Estland, Lettland, Litauen) gehörenden Gebieten bildet die nördliche Grenze Litauens zugleich die Grenze der Interessensphären Deutschlands und der UdSSR. Hierbei wird das Interesse Litauens am Wilnaer Gebiet beiderseits anerkannt.
2. Für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung der zum polnischen Staate gehörenden Gebiete werden die Interessensphären Deutschlands und der UdSSR ungefähr durch die Linie der Flüsse Narew, Weichsel und San abgegrenzt.
Die Frage, ob die beiderseitigen Interessen die Erhaltung eines unabhängigen polnischen Staates erwünscht erscheinen lassen und wie dieser Staat abzugrenzen wäre, kann endgültig erst im Laufe der weiteren politischen Entwicklung geklärt werden.
In jedem Falle werden beide Regierungen diese Frage im Wege einer freundschaftlichen Verständigung lösen.
3. Hinsichtlich des Südostens Europas wird von sowjetischer Seite das Interesse an Bessarabien betont. Von deutscher Seite wird das völlige politische Desinteressement an diesen Gebieten erklärt.
4. Dieses Protokoll wird von beiden Seiten streng geheim behandelt werden.
Moskau, den 23. August 1939
Für die Deutsche Reichsregierung: v. Ribbentrop
In Vollmacht der Regierung der UdSSR: W. Molotow
Dieses geheime Zusatzprotokoll wurde am 28. September 1939 wie folgt geändert:

GEHEIMES ZUSATZPROTOKOLL

Die unterzeichneten Bevollmächtigten stellen das Einverständnis der Deutschen Reichsregierung und der Regierung der UdSSR über folgendes fest:
Das am 23. August 1939 unterzeichnete geheime Zusatzprotokoll wird in seiner Ziffer 1 dahin abgeändert, dass das Gebiet des litauischen Staates in die Interessensphäre der UdSSR fällt, weil andererseits die Woiwodschaft Lublin und Teile der Woiwodschaft Warschau in die Interessensphäre Deutschlands fallen (vgl. die Karte zu dem unterzeichneten Grenz- und Freundschaftsvertrag). Sobald die Regierung der UdSSR auf litauischem Gebiet zur Wahrnehmung ihrer Interessen besondere Maßnahmen trifft, wird zum Zwecke einer natürlichen und einfachen Grenzziehung die gegenwärtige deutsch-litauische Grenze dahin rektifiziert, dass das litauische Gebiet, das südwestlich der in der anliegenden Karte eingezeichneten Linie liegt, an Deutschland fällt.
Ferner wird festgestellt, dass die in Geltung befindlichen wirtschaftlichen Abmachungen zwischen Deutschland und Litauen durch die vorstehend erwähnten Maßnahmen der Sowjetunion nicht beeinträchtigt werden sollen.
Moskau, den 28. September 1939
Für die Deutsche Reichsregierung: v. Ribbentrop
In Vollmacht der Regierung der UdSSR: W. Molotow
Quelle: Gerhard Hass: 23. August 1939. Der Hitler Stalin Pakt.

DOKUMENT II

GEHEIMES ZUSATZPROTOKOLL VOM 28. SEPTEMBER
1939 ZUM NICHTANGRIFFSVERTRAG ZWISCHEN
DEUTSCHLAND UND DER UNION DER SOZIALISTISCHEN
SOWJETREPUBLIKEN

(Am 28. September 1939 wurde der Hitler-Stalin-Pakt durch ein weiteres geheimes Zusatzprotokoll ergänzt.)

GEHEIMES ZUSATZPROTOKOLL

Die unterzeichneten Bevollmächtigten haben bei Abschluß des deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages ihr Einverständnis über folgendes festgestellt:
Beide Teile werden auf ihren Gebieten keine polnische Agitation dulden, die auf die Gebiete des anderen Teiles hinüberwirkt. Sie werden alle Ansätze zu einer solchen Agitation auf ihren Gebieten unterbinden und sich gegenseitig über die hierfür zweckmäßigen Maßnahmen unterrichten.
Moskau, den 28. September 1939.
Für die Deutsche Reichsregierung: v. Ribbentrop
In Vollmacht der Regierung der UdSSR: W. Molotow
Quelle: Gerhard Hass, 23. August 1939. Der Hitler Stalin Pakt.

DOKUMENT III

RUNDFUNKREDE MOLOTOWS VOM 22.6.1941

Bürger und Bürgerinnen der Sowjetunion!
Die Sowjetregierung und ihr Oberhaupt, Genosse Stalin, haben mich beauftragt, folgende Erklärung abzugeben:
Heute, um 4 Uhr früh, überfielen die deutschen Truppen, ohne bei der Sowjetunion irgendwelche Ansprüche erhoben zu haben, ohne Kriegserklärung unser Land, indem sie unsere Grenzen an vielen Stellen angriffen und mit ihren Flugzeugen unsere Städte Shitomir, Kiew, Sebastopol, Kaunas und einige andere bombardierten, wobei über 200 Personen getötet und verwundet wurden. Auch von rumänischem und finnischem Gebiet aus wurden feindliche Luftangriffe und Artilleriebeschießungen unternommen.
Dieser unerhörte Überfall auf unser Land stellt einen in der Geschichte der zivilisierten Völker beispiellos dastehenden Treubruch dar. Der Überfall auf unser Land wurde unternommen, trotzdem zwischen der Sowjetunion und Deutschland ein Nichtangriffsvertrag abgeschlossen war und die Sowjetregierung alle Bedingungen dieses Vertrages mit voller Gewissenhaftigkeit einhielt. Der Überfall auf unser Land wurde unternommen, trotzdem die deutsche Regierung während der ganzen Gültigkeitszeit dieses Vertrages kein einziges Mal auch nur einen einzigen Anspruch an die Sowjetunion bezüglich der Einhaltung des Vertrages erheben konnte. Die ganze Verantwortung für diesen räuberischen Überfall auf die Sowjetunion lastet voll und ganz auf den deutschen faschistischen Machthabern.
Erst nach verübtem Überfall gab der deutsche Botschafter in Moskau, Schulenburg, mir als Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten um 5 Uhr 30 Minuten früh im Namen seiner Regierung eine Erklärung darüber ab, dass die deutsche Regierung beschlossen hat, in Verbindung mit der Zusammenziehung von Truppenteilen der Roten Armee an der deutschen Ostgrenze, den Krieg gegen die Sowjetunion zu beginnen.
In Beantwortung dessen erklärte ich im Namen der Sowjetregierung, dass die deutsche Regierung bis zur letzten Minute keinerlei Ansprüche an die Sowjetregierung gestellt hat, dass Deutschland ungeachtet der friedliebenden Position der Sowjetunion einen Überfall auf die Sowjetunion verübt hat und dass das faschistische Deutschland somit die angreifende Seite ist.
Im Auftrag der Regierung der Sowjetunion muss ich ferner erklären, dass unsere Truppen und unsere Luftwaffe an keinem einzigen Punkt eine Verletzung der Grenze verübt haben, und dass deshalb die heute früh erfolgte Erklärung des rumänischen Rundfunks, dass die Sowjetluftwaffe angeblich rumänische Flugplätze beschossen habe, von Anfang bis Ende eine Lüge und Provokation darstellt. Eine ebensolche Lüge und Provokation ist die ganze heutige Deklaration Hitlers, der den Versuch macht, hinterher ein Anklagematerial über die Nichteinhaltung des sowjetisch-deutschen Pakts seitens der Sowjetunion zusammenzubrauen.
Jetzt, da der Überfall auf die Sowjetunion schon zur Tatsache geworden ist, hat die Sowjetregierung unseren Truppen den Befehl erteilt, den räuberischen Überfall zurückzuschlagen und die deutschen Truppen vom Territorium unserer Heimat zu vertreiben.
Dieser Krieg ist uns nicht vom deutschen Volk, nicht von den deutschen Arbeitern, Bauern und Intellektuellen aufgezwungen, deren Leiden wir sehr gut verstehen, sondern von der Clique der blutrünstigen faschistischen Machthaber Deutschlands, die die Franzosen, Tschechen, Polen, Serben, Norwegen, Belgien, Dänemark, Holland, Griechenland und andere Völker unterjocht haben.
Die Regierung der Sowjetunion bringt die unerschütterliche Zuversicht zum Ausdruck, dass unsere ruhmvolle Armee und Flotte und die kühnen Falken der Sowjetluftwaffe ihre Pflicht der Heimat, dem Sowjetvolk gegenüber in Ehren erfüllen und dem Aggressor einen vernichtenden Schlag zufügen werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass es unser Volk mit einem übermütigen angreifenden Feind zu tun hat. Seinerzeit antwortete unser Volk auf den Feldzug Napoleons gegen Russland mit dem Vaterländischen Krieg, und Napoleon erlitt eine Niederlage und erlebte seinen Zusammenbruch. Dasselbe wird mit dem außer Rand und Band geratenen Hitler geschehen, der einen neuen Feldzug gegen unser Land verkündet hat. Die Rote Armee und unser ganzes Volk werden wieder einen siegreichen Vaterländischen Krieg für die Heimat, für die Ehre, für die Freiheit führen.
Die Regierung der Sowjetunion bringt die feste Überzeugung zum Ausdruck, dass die ganze Bevölkerung unseres Landes, alle Arbeiter, Bauern und Intellektuellen, Männer und Frauen sich mit dem gebührenden Bewusstsein zu ihren Pflichten, zu ihrer Arbeit verhalten werden. Unser ganzes Volk muss jetzt einig und geschlossen sein, wie noch nie. Jeder von uns muss von sich selber und von anderen die Disziplin, die Organisiertheit und den Opfermut fordern, die eines wahren Sowjetpatrioten würdig sind, um alle Bedürfnisse der Roten Armee, der Flotte und der Luftflotte zu befriedigen, um den Sieg über den Feind zu sichern.
Die Regierung ruft Euch, Bürger und Bürgerinnen der Sowjetunion auf, Eure Reihen noch enger um unsere ruhmvolle bolschewistische Partei, um unsere Sowjetregierung, um unseren großen Führer, Genossen Stalin, zu schließen.
Wir kämpfen für eine gerechte Sache. Der Feind wird zerschlagen werden, der Sieg wird unser sein!
Quelle: Überschär, Der Überfall auf die Sowjetunion, Seite 271 ff.

DOKUMENT IV

JENSEITS DES KRIEGES.
VERBRECHEN DER WEHRMACHT. BESUCHER DER
AUSSTELLUNG UND IHRE REAKTIONEN

INTERVIEW EINES BESUCHERS:
FRAGE: Sie sind hierher gekommen, um sich die Ausstellung anzuschauen. Warum kommen Sie und schauen so etwas eigentlich an?
ANTWORT: Na, um das wieder zu sehen, was ich selbst erlebt habe. Es stimmt hundertprozentig.
FRAGE: Haben Sie da was gesehen?
ANTWORT: Ja natürlich, ich war bei einer Luftwaffen Felddivision und man hat dann, wenn man einen Ort erobert hat, Freiwillige gesucht. Ich hab mich nicht dazu gemeldet. Und die sind dann stolzgeschwellt zurückgekommen, jetzt haben wir wieder zwanzig erschossen. Die haben sich richtig gefreut darüber. Es war die typische Mentalität des deutschen Soldaten.
FRAGE: Waren das die meisten, die sich freiwillig gemeldet haben zu Erschießungen?
ANTWORT: Es wurde immer nur eine gewisse Anzahl gebraucht. Sie brauchten zwanzig Leute, es wären auch h...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Vorwort von Gideon Greif
  6. Einführung von Werner Müller
  7. Meine Familie
  8. Im Dorf Mokraja Dubrowa vor dem Zweiten Weltkrieg
  9. In Pińsk
  10. Der Zweite Weltkrieg beginnt
  11. Pińsk wird von der Roten Armee besetzt
  12. Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion
  13. Die ersten Massenmorde in Pińsk im August 1941
  14. Im Ghetto Pińsk
  15. Ein deutscher Soldat will mich retten
  16. Die Ermordung der Juden im Ghetto Pińsk und meine Rettung
  17. Mit einem neuen Namen in Kiew
  18. Nach der Befreiung durch die Rote Armee
  19. Die Suche nach meinem Retter
  20. Die Familie meines Retters ist gefunden
  21. Postskriptum
  22. Nachbemerkung
  23. Anmerkungen
  24. Anhang
  25. Verzeichnis der Dokumente
  26. Dokumente und Berichte im Wortlaut
  27. Glossar
  28. Verzeichnis der Abbildungen
  29. Zeittafel
  30. Die Familie des Pjotr Ruwinowitsch Rabzewitsch
  31. Literatur
  32. Inhalt