Es darf gelacht werden Von Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte
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Es darf gelacht werden Von Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte

Lexikon der deutschen TV-Slapstick-Serien in Ost und West

  1. 436 Seiten
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Es darf gelacht werden Von Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte

Lexikon der deutschen TV-Slapstick-Serien in Ost und West

Über dieses Buch

Viele erinnern sich aus ihrer Jugend an die Slapstick-Serien im Vorabendprogramm, die bis Ende der 1990er Jahre regelmäßig ausgestrahlt wurden.Veröffentlichungen über die Geschichte des Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR sowie über TV-Serien haben sich allerdings mit diesen Serien bisher kaum befasst.Diese Lücke in der deutschen Fernsehgeschichte schließt diese Arbeit. In lexikalischer Form werden die Serien, ihre Resonanzen, Hintergründe und "Macher" vorgestellt, ebenso die berühmten bekannten und weniger bekannten Komiker der verwendeten OriginalfilmDie Serien werden auch in den Kontext der Fernsehpolitik des Kalten Krieges gestellt, die zeitweise befürchtete, das Fernsehen könne die Zuschauer des jeweils anderen deutschen Staates beeinflussen. Das DDR-Fernsehen reagierte auf bundesdeutsche Slapstick-Serien zuweilen mit eigenen Serien, deren Anzahl allerdings hinter dem bundesdeutschen Volumen zurückblieb.Pionier der Slapstick-Serien im deutschen Fernsehen ist Werner Schwier, der von 1961 bis 1965 gut 50 Folgen der Serie "Es darf gelacht werden" im Abendprogramm der ARD präsentierte. Heute existieren davon nur noch zwei unzugängliche Folgen. Der Inhalt der Serie ließ sich dennoch vollständig rekonstruieren. Gemeinsam mit dem Pianisten Konrad Elfers ließ Schwier im Fernsehstudio als Stummfilm-Erklärer vor Zuschauern das Kino-Ambiente der 1910er-Jahre lebendig werden. Das DDR-Fernsehen versuchte Anfang 1965 mit weniger Aufwand, daran mit der kurzlebigen, fünfteiligen DDR-Serie "Lachparade" anzuknüpfen.Schwier und Elfers waren bis Anfang der 1960er-Jahre knapp zehn Jahre erfolgreich mit Live-Präsentationen von Stummfilmen bei Studentenfesten, in Filmclubs und in Kinos aufgetreten und übertrugen ihr Format auf "Es darf gelacht werden". Ihr Vorbild war unter anderem Walter Jerven, der ab Beginn der 1930er-Jahre stumme Kompilationsfilme wie "Glanz und Elend der Flimmerkiste" im Kino "launig kommentierte". Nach Jervens Tod 1945 reiste sein Mitarbeiter Friedrich Martin mit "Raritäten aus der Flimmerkiste" durch die Kinos. Als Martin starb, führte das auf Schwiers Empfehlung sein Freund Charly Dühlmeyer, ebenfalls bis Anfang der 1960er-Jahre, erfolgreich fort.Im filmografischen Anhang werden die Serien und ihre einzelnen Folgen chronologisch aufbereitet. Eine besondere Schwierigkeit lag in der Identifizierung der rund 1.000 verwendeten Originalfilme, die bis auf wenige Ausnahmen gelungen ist.

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ABENTEUER AUS DER STUMMFILMZEIT

DDR1 1987. 2 Folgen jeweils aus der bundesdeutschen Serie KLAMOTTENKISTE, 21. und 28.11.1987
P Omega Film GmbH, München, und Degeto für BR, HR, NDR, WDR und SWF; Syn PRO-film GmbH, München, bei FFS GmbH, München-Unterföhring; PL Michael Haacke; B Hartmut Neugebauer, Hermann W. Dippe (bei Folge vom 30.3.1985 genannt, Buch aber nicht verwendet); R Rolf G. Schuenzel; M Hans Conzelmann, Delle Haensch; S/Ton-S Helga Bernetti, Barbara Riekel; Sp Hartmut Neugebauer; Red BR Lore Busemann; Red DDR1 R. Männel?
Die Mini-Serie enthielt unter einem neuen Serientitel zwei Doppelfolgen mit vier bisher nicht in der DDR gesendeten
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KLAMOTTENKISTE-Episoden und lief im Vorabendprogramm von DDR2 ab 19:00 Uhr. Sie wurde zwischen den DDR-Hauptserien
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WENN DIE FETZEN FLIEGEN und
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WENN DIE BREMSEN QUIETSCHEN eingeschoben, die ebenfalls ausschließlich aus Folgen der KLAMOTTENKISTE bestanden. Am 21. November 1987 wurden die Episoden CHARLIE CHAPLIN IN: DER VERLIEBTE BARBIER (HIS DAY OUT, 1917) und CHARLIE CHAPLIN IN: GROSS- UND EINZELHANDEL (THE PAWNSHOP, 1916) gesendet. DER VERLIEBTE BARBIER ist allerdings ein Streifen des Chaplin-Imitators Billy West mit Oliver Hardy. Beide Folgen wurden mit einer Zuschauerbewertung von 2,47 recht freundlich aufgenommen. Jedoch war die Sehbeteiligung mit 9,6 % schwach.
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Vorspann von ABENTEUER AUS DER STUMMFILMZEIT, Folge DER VERLIEBTE BARBIER (vermeintlicher Chaplin-Film, eigentlich Billy West in HIS DAY OUT, 1917)
Im Vorfeld der danach am 28. November 1987 gesendeten Episoden LARRY IN SING SING (THE STAR BOARDER und His HOME SWEET HOME, beide 1919) und LARRYS GOLFSPIELEREIEN (GOLF, 1922) hatte Dr. Hans-Joachim Seidowsky, der Leiter des Internationalen Programmaustauschs des DDR-Fernsehens, unter anderem folgende Einschätzung verfasst: «Zwei aktionsreiche Abenteuer aus der Stummfilmzeit. Larry Semon zeigt seine unverwechselbare Verwandlungskunst, indem er sich mit der Tücke des Objekts auseinander setzt. Ein witziger Text und eine spritzige Musik unterstreichen den Humor. Ein ausgesprochenes Familienprogramm mit Unterhaltungscharakter, für die Sendeachse geeignet.» Die beiden Folgen hatten eine Sehbeteiligung von 12 %, gefielen mit einer Zuschauerbewertung von 2,97 aber etwas weniger als die Chaplin-Filme.
Warum es bei nur zwei Doppelfolgen blieb, die am 9. und 16. Juli 1988 in der Serie
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WENN DIE BREMSEN QUIETSCHEN wiederholt wurden, lässt sich nicht zuverlässig beantworten. Womöglich waren die ABENTEUER AUS DER STUMMFILMZEIT Vorboten der im Dezember 1987 bei DDR2 beginnenden weiteren KLAMOTTENKISTE-Nebenserie
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ABENTEUER MIT LARRY.

ABENTEUER MIT LARRY

B3 1980. 5 Folgen, 14.7.–20.9.1980
P Omega Film GmbH, München, und Degeto für B3; Syn PROfilm GmbH, München; B ?; R Dr. Rolf G. Schuenzel; M Hans Conzelmann, Delle Haensch; S/Ton-S Helga Bernetti, Barbara Riekel; Sp ?; Red B3 Hellmut Haffner, Elisabeth Heinrich, Axel von Hahn
ABENTEUER MIT LARRY ist die Fortsetzung der am 3. März 1980 beendeten B3-Serie
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STARS DER STUMMFILMZEIT unter neuem Titel – und Vorläufer der der am 9. Januar 1981 bei B3 begonnenen
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KLAMOTTENKISTE. Vier der fünf Folgen von ABENTEUER MIT LARRY sind in den Datenbankeintragungen des BR als «Stars der Stummfilmära» geführt, wie die Serie
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STARS DER STUMMFILMZEIT im Programm von B3 1978 ursprünglich hieß. Die Redaktion Teleclub und Film wollte Slapstick bei B3 fortsetzen und kaufte über die Degeto bei der Omega Film GmbH weiteres Material ein. Diese beauftragte wieder die PROfilm GmbH mit der deutschen Bearbeitung. Dazu ihr Gründer Reinhold G. Schuenzel im Interview vom 4. Dezember 1998: «Die Stummfilme kamen beim Publikum scheinbar ganz gut an. Ich machte mich in den USA auf die Suche nach weiteren Filmen in der Hoffnung, dass wir etwas Besseres [als STARS DER STUMMFILMÄRA] machen könnten.»
Schuenzel kaufte in den USA um 130 stumme Slapstickfilme ein, möglicherweise bei der Firma Reelife. Bei Wiederveröffentlichungen von Folgen der Serie KLAMOTTENKISTE auf VHS und DVD erscheint sie in den Credits mit den Zusätzen Entertainment Limited und Productions, Inc. und Copyright-Vermerken von 1981 bzw. 1984. In dem neuen Filmpaket befanden sich viele Filme mit Larry Semon, die sich für eine eigene neue Serie anboten. ABENTEUER MIT LARRY brachte es aber nur auf fünf Folgen. Bei STARS DER STUMMFILMÄRA bzw. STARS DER STUMMFILMZEIT hatte ein Sprecher lediglich die deutsch übersetzten englischen Zwischentitel abgelesen. Die von Schuenzel angestrebte verbesserte Bearbeitung von ABENTEUER MIT LARRY versuchte sich an Heinz Caloués witzige Kommentierungen der von ihm seit 1968 bearbeiteten ZDF-Slapstickserien anzulehnen. Aber das erwies sich schwieriger als gedacht. Schuenzel dazu: «Unsere ersten Versuche mit besseren Texten, ohne Zwischentitel, und im Format 14 Minuten und 30 Sekunden herzustellen, scheiterte an den Autoren. Es ist schwierig, diese Texte zu schreiben und wirklich lustig zu sein.»
Nur drei Folgen von ABENTEUER MIT LARRY sind noch erhalten, die alle ohne Credits mit einer Zeichnung von Larry Semon im Kostüm und der Überschrift «Larry» abschließen. Hans Conzelmanns und Delle Haenschs Slapstickmusik ist bereits Vorbote der gewinnenden musikalischen Untermalung der KLAMOTTENKISTE. Die auf Spaß getrimmten Kommentare zünden aber nicht, wie Schuenzel selbst eingeräumt hat. Ihnen fehlt die Spritzigkeit von Caloués Texten. Dazu klingt der bisher unbekannt gebliebene Sprecher bemüht. Er nimmt die Zuschauer nicht annähernd mit, wie es Hanns Dieter Hüsch so ausgezeichnet getan hat. Eine lustige Bearbeitung ist eben nur lustig, wenn sie lustig ist. Nach Caloués Vorbild sollten außerdem witzige Namen Slapstick-Atmosphäre vermitteln. Vor Liberato Rosario (Oliver Hardy) zittern die Einwohner des New Yorker Little Italy in der Startfolge LARRY ALS SCHULDENEINTREIBER (THE RENT COLLECTOR, 1921). In LARRY ALS HOCHZEITER (SCAMP AND SCANDALS, 1919) ist der Butterbergbesitzer Ernst Knappsack (Frank «Fatty» Alexander) Larrys Rivale, der die Tochter seines Chefs heiraten soll. Der Rivale hat gute Karten, weil der Chef mit Larrys Arbeitsleistung ziemlich unzufrieden ist und ihn sogar mit der Axt attackiert. Doch Larry entkommt und kann seine Angebetete schließlich vor dem Friedensrichter Ari Winkeleisen heiraten – den er im Bett mit seinem Auto auf öffentlicher Straße vor sich herschiebt. In LARRY IM MODESALON (THE GOWN SHOP, 1923) buhlt Larry mit dem ruppigen Inhaber des Modehauses Knappersbusch und Sohn (Hardy) als Angestellter um die Gunst der Chef-Verkäuferin. Und wieder einmal hat Larry nach einer Verfolgungsjagd mit Haken und Ösen die Nase vorn.
ABENTEUER MIT LARRY wurden samstags um 19:00 Uhr in schwankenden Längen zwischen knapp zwölf und an die 16 Minuten ausgestrahlt. Obwohl die Serie kurz ist, ist aber nicht vollständig geklärt, wann genau die Folgen gesendet worden sind. Die Ursache dürfte in unvollständigen und missverständlichen Übertragungen von schriftlichen Unterlagen in die Datenbank des BR liegen, die nicht mehr existieren. Die erste Folge soll am 12. Juli 1980 gesendet worden sein. Sie lässt sich aber weder in den Sendefahnen noch im BR-Pressedienst nachweisen. Vielmehr ist die erste Folge laut Sendefahne am 14. Juli 1980 gesendet worden. Deren Originaltitel soll laut Datenbank HAUNTED SPOOKS sein. Das wäre allerdings ein Harold Lloyd-Film von 1920. Der Datenbank zufolge soll der Originaltitel der dritten Episode THE DEREDEVIL [si...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort von Stephan Graf von Bothmer
  6. Danksagung
  7. Zu diesem Buch
  8. Ein langer Weg ins Fernsehen
  9. Abkürzungsverzeichnis
  10. Lexikonteil
  11. Anhänge
  12. Abbildungsverzeichnis