Die 40 bekanntesten archäologischen und historischen Stätten in Albanien
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Die 40 bekanntesten archäologischen und historischen Stätten in Albanien

Mit Ausflügen nach Mazedonien und Montenegro

  1. 168 Seiten
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Die 40 bekanntesten archäologischen und historischen Stätten in Albanien

Mit Ausflügen nach Mazedonien und Montenegro

Über dieses Buch

Im Land der Skipetaren Wüst und rau erscheint die Region nur in den Schilderungen des Karl May. Tatsächlich bieten sich dem Reisenden saftig grüne Landschaften, dichte moos- und efeubehaftete Wälder (Montenegro), braune, Macchia bewachsene und duftende Karstlandschaften (Mazedonien) – Albanien und seine Nachbarländer sind reizvoll auch aufgrund der Hinterlassenschaften ihrer wechselvollen Geschichte. Illyrer, Griechen, Römer und ein halbes Jahrtausend osmanischer Herrschaft zeichneten das kulturelle Erbe des Landes. Dieses stellt der Band in gewohnter Ausstattung vor: Die Ruinenstätten Apollonia und Butrint bilden einen eindrucksvollen Rahmen der griechischen und römischen Zeit. Über den Städten Kruja und Berat thront jeweils eine eindrucksvolle mittelalterliche Festung und die historischen Altstädte versprühen den besonderen Charme des Unberührten. Doch erst durch die Ausflüge nach Mazedonien und Montenegro kann ein Bild der gemeinsamen Geschichte der gesamten Region entstehen. Dem Autor ist es mit präzisen Texten, Plänen und eindrucksvollen Fotografien gelungen, einen umfassenden Kulturreiseführer mit den wichtigsten archäologischen und historischen Stätten in Albanien vorzulegen. Weiterführende Kontaktdaten wie wichtige Telefonnummern oder auch die Adressen der Orte, in deren Museen die wichtigsten Objekte und Kunstwerke heute zu finden sind, helfen dem in Albanien, Montenegro und Mazedonien Reisenden auf all seinen Wegen.

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In eindrucksvoller Landschaft, geprägt von zahlreichen Höhenzügen, liegt eine antike Stadt, deren Bedeutung immerhin so groß ist, dass sie zu einem der bedeutendsten archäologischen Parks des Landes wurde.

01 AMANTIA – DIE STADT MIT DEM BESTERHALTENEN ANTIKEN STADION DES LANDES

ALBANIEN

Nur 30 km östlich von Vlorë liegt in einer Hügellandschaft das antike Amantia. Wer den Ort besichtigen will, muss schon aufgrund der Ausdehnung des archäologischen Geländes etwas Zeit mitbringen.

Historischer Überblick

Amantia ist eine Höhensiedlung, die auf einem etwa 20 ha großen, felsigen Plateau liegt. Ihren Anfang nahm die Stadt in einer vorstädtischen Siedlung, die Hekataios von Milet jedoch nicht erwähnt.
Aufgrund der archäologischen Befunde lässt sich aber erkennen, dass die Entwicklung zur Stadt ab der Mitte des 5. Jhs. v. Chr. stattfand. Dabei war der Ort das Zentrum des Stammes der Amantier. Im Jahr 230 v. Chr. wurde die Stadt Mitglied des epirotischen Bundes.
Der Ort blieb bis 168 v. Chr. frei, geriet dann aber unter römische Kontrolle und wurde Teil der Provinz Macedonia. Im Jahr 67 n. Chr. wurde Amantia schließlich der neuen Provinz Epirus Nova zugeordnet. Über die innere Geschichte der Stadt während der Kaiserzeit ist sehr wenig bekannt. Hatte sie über Jahrhunderte hinweg gut vom Handel profitiert, so scheint mit der Anlage und zunehmenden Bedeutung der Via Egnatia eine Stagnation eingesetzt zu haben. Als Widerspruch dazu lässt sich aber eine Inschrift anführen, die den Bau eines Speichers durch einen P. Pomponius Aelianus im 2. Jh. n. Chr. belegt. Auch über diesen Zeitraum hinaus besaß Amantia einige Bedeutung, denn für das Jahr 344 n. Chr. wird es als Bischofssitz aufgeführt.
Im 6. Jh. erwähnt der sonst weitgehend unbekannte oströmische Geograf und Grammatiker Hierokles den Ort als eine der neun Städte der Provinz Epirus Nova. Auch Prokop, der eine Neubefestigung durch Justinian erwähnt, folgt dieser Bewertung.
In späterer Zeit wurde die Stadt vollständig aufgelassen. Der Bischofssitz wurde nach Glavinica verlegt. Noch heute gibt es dort ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche; darunter versteht man ein Bistum, das real nicht mehr existiert, der Bischofsstuhl aber besetzt ist.

Forschungsgeschichte

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Amantia lässt sich wohl grundsätzlich unter zwei Aspekten betrachten. Zwar rückte das Titularbistum schon im 18. Jh. in das Blickfeld der Forschung, doch fanden archäologische Untersuchungen in größerem Umfang erst ab den 1960er-Jahren statt.

Funde und Befunde

Das abgelegene Amantia bietet eine Reihe von eindrucksvollen archäologischen Denkmälern, in denen sich die unterschiedlichsten Bereiche antiken Lebens widerspiegeln.

Die Stadtbefestigung

Die Mauer ist für den Besucher sicherlich eines der spektakulärsten Denkmäler der Stadt. Mit einer Länge von 2.100 m umschließt sie das Plateau. Verstärkt wurde sie durch mehrere Bastionen; drei Tore erlaubten den Zugang.
Die Archäologen konnten bislang feststellen, dass die Befestigung ursprünglich im 5. Jh. v. Chr. aus polygonalem Mauerwerk errichtet wurde. Aber bereits um die Mitte des 4. Jhs. v. Chr. war es nötig geworden, sie teilweise zu erneuern. Dabei wurden die Tore stärker abgesichert, indem man Türme aufsetzte. An der Ostseite steht die Mauer noch mit einer Höhe von 3 m an. Dort finden sich auch Reparaturen mit Ziegeln und kleineren Steinblöcken; diese Arbeiten lassen sich mit den Instandsetzungsarbeiten in der Regierungszeit Justinians in Verbindungen bringen.

Innenbebauung

Innerhalb der Mauern lassen sich heute Spuren von Wohnbebauung erkennen. Dabei handelt es sich um Felsabarbeitungen, auf denen die Häuser errichtet wurden. Die Archäologen gehen aufgrund dieser Beobachtungen davon aus, dass sich das Stadtbild über sehr lange Zeit an epirotisch-illyrische Formen gehalten habe.
Weitere Wohnbebauung scheint es an der Nordostseite des Hügels gegeben zu haben. Neben Oberflächenfunden von Ziegeln und Steinen sind es vor allem die Wetterverhältnisse, die dafür sprechen; die Fläche ist vor starken Südwestwinden geschützt.

Das Stadion – die besterhaltene Anlage ihrer Art in Albanien

Außerhalb des Mauerrings, nach Süden hin, erhebt sich das gut erhaltene, in den 1950er-Jahren ausgegrabene Stadion der Stadt. Hier fanden sportliche Wettbewerbe zu den wesentlichen religiösen und politischen Festen statt. Es wurde um 300 v. Chr. errichtet, wie die Archäologen den hier gefundenen Inschriften entnehmen konnten. Seine Nutzung endete nach 600 Jahren im 3. Jh. n. Chr.
Die imposante Sportstätte besaß eine rund 190 m lange und ca. 13 m breite Laufbahn. Die Anlage bot Platz für etwa 4.000 Zuschauer.
Von den Zuschauerrängen haben sich im Westen noch 17 Sitzreihen erhalten und im Osten acht. Interessanterweise lassen sich noch heute an verschiedenen Stellen eingeritzte Namen lesen, die auf die Platzinhaber schließen lassen.

Der Tempel der Aphrodite

Unterhalb der südlichen Stadtmauern konnten albanische Archäologen auf einer Terrasse die Reste eines Tempels freigelegen. Dass es sich hier um den Tempel der Aphrodite handelte, legt eine Inschrift nahe. Sie nennt nämlich einen Memnon, der den Tempel der Aphrodite auf eigene Kosten restaurieren ließ.
Auch wenn im Gelände nur noch der Unterbau zu sehen ist, handelte es sich um ein wichtiges Bauwerk, weil dieses einer der wenigen rein griechischen Tempel in Albanien war (Abb. 6).
Abb. 6 Amantia. Der Tempel der Aphrodite und die christliche Basilika.
Auf dem dreistufigen Unterbau erhob sich der etwa 17 m lange und 6,7 m breite Tempel. An beiden Schmalseiten standen jeweils vier Säulen. Zu beiden Seiten bildete der Tempel Anten aus, die an der Ostseite mit zwei eingestellten Säulen den Pronaos bildeten, während im Opisthodom an der Südseite die eingestellten Säulen fehlten. Vom Pronaos aus gelangte man in den eigentlichen Kultraum. Dieser war mit zwei Säulenreihen zu je vier Säulen gegliedert. Bei den Ausgrabungen wurden zudem Bruchstücke der Giebelskulpturen gefunden.

Tempel / Basilika

Unmittelbar östlich des Aphrodite-Tempels befand sich ein weiterer Tempel, der jedoch später in eine frühchristliche Basilika aufging. Bei dieser handelte es sich um einen quadratischen Innenraum, der im Osten um eine Apsis erweitert war. Der Zugang erfolgte über einen im Westen vorgelegten Narthex, der im Norden und Süden um kleine Kapellen erweitert worden war. Von der Innenausstattung sind Reste des Altars und des Bemas erhalten.
Literatur
O. J. Gilkes, Albania (2013) S. 25−31 Abb. 5−8; P. Kracht, Illyrische Höhen, griechischer Luxus und römische Theater, AW 41 / 3 (2010) 58; P. R. Franke, Albanien im Altertum, in: P. R. Franke, Albanien im Altertum (1983) S. 17−19 Abb. 24−29.
Hoch über dem Drin – nur wenige Kilometer von der Museumsstadt Gjirokastër entfernt und trotzdem fast ein wenig vergessen – liegt das einst so stolze Antigonea, genannt nach einer Königsgemahlin.

02 ANTIGONEA – MIT NEUER TECHNIK AUF DEN SPUREN DES VERBORGENEN

ALBANIEN

Der Besuch von Antigonea führt zu einer Stätte, die nicht nur von besonderer historischer und archäologischer Bedeutung ist, sondern sich auch durch ihre spektakuläre Lage auszeichnet.

Geschichtlicher Überblick

Die Geschichte Antigoneas beginnt in hellenistischer Zeit. Der epirotische König Pyrrhos gründete die Stadt, wie Plutarch berichtet, in den 290er-Jahren v. Chr. und benannte sie nach seiner er...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Albanien – Ein geografischer Überblick
  7. Historischer Überblick
  8. ALBANIEN
  9. MAZEDONIEN
  10. MONTENEGRO
  11. Glossar
  12. Abbildungsnachweis