Voll fertig! Bin ich nur müde oder schon krank?
eBook - ePub

Voll fertig! Bin ich nur müde oder schon krank?

Mehr Energie und Gesundheit dank neuer Erkenntnisse aus der Mitochondrien-Medizin

  1. 208 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Voll fertig! Bin ich nur müde oder schon krank?

Mehr Energie und Gesundheit dank neuer Erkenntnisse aus der Mitochondrien-Medizin

Über dieses Buch

Viele Menschen leiden an Müdigkeit oder Erschöpfung, die oft über viele Monate andauern und die sie sich nicht erklären können. Mit den üblichen Labortests können die Ursachen nicht ermittelt werden und die Symptome werden von Hausärzten oft als psychisch bedingt eingestuft. Da die Beschwerden nicht nachlassen, beginnen viele Betroffene eine wahre Odyssee von einem Facharzt zum anderen, ohne dass sie wirkliche Hilfe finden.Dr. Klaus Erpenbach ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Innere Medizin sowie Experte für die Behandlung des chronischen Müdigkeitssyndroms. Er stellte bei seinen Patienten immer wieder fest, dass chronische Erschöpfung häufig durch eine Schwächung der Mitochondrien - der "Kraftwerke" in unseren Zellen - ausgelöst wird. Diese spielen eine Schlüsselrolle für die Wirksamkeit des Immunsystems, für den Stoffwechsel, für alle Organfunktionen und die gesundheitliche Stabilität des Menschen. Wenn die Mitochondrien nicht intakt sind, kann dies zahlreiche chronische Erkrankungen verursachen.Zusammen mit der Baubiologin Heike Schröder klärt Dr. Erpenbach hier auf über die verschiedenen Faktoren, die die Mitochondrien schädigen: Stress aller Art, Infekte, hormonelle Probleme, Giftstoffe, Elektrosmog, Mobilfunkstrahlung und die Nebenwirkungen von Medikamenten.Viele Schädigungen der Mitochondrien beruhen auf einem Mangel an lebensnotwendigen Mikronährstoffen. Daraus ergibt sich auch der Schwerpunkt der in diesem Buch beschriebenen Behandlung. Konkrete Empfehlungen zur Ernährungstherapie, 25 beispielhafte Rezepte sowie Hinweise zu ergänzenden therapeutischen Maßnahmen runden diesen Patientenratgeber ab.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Voll fertig! Bin ich nur müde oder schon krank? von Dr. med. Klaus Erpenbach,Heike Schröder im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Medizin & Medizinische Theorie, Praxis & Referenz. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Stressursachen und ihre Auswirkungen auf die Mitochondrien

Wenn Infekte chronisch werden – Chaos im Immunsystem

Ein Infekt kann nicht nur durch Viren, sondern auch durch andere Erreger wie Bakterien, Pilze oder Parasiten ausgelöst werden. Akute Infektionswellen, zum Beispiel die saisonale Grippe oder auch der weltweite SARS-Ausbruch, machen in den Medien regelmäßig Schlagzeilen. Über chronische Infektionen ist im Allgemeinen wenig bekannt, sie sind ein schwieriges und meistens unterschätztes Gebiet in der Medizin, da sie mit den routinemäßigen Laboruntersuchungen nicht nachgewiesen werden können.
image
Standen vor Jahrzehnten noch die akuten, mit hohem Fieber einhergehenden bakteriellen Infekte im Vordergrund, so hat sich in den letzten Jahren die alltägliche Situation in der Praxis grundlegend gewandelt: Heute dominieren die schleichenden, chronischen viralen, aber auch bakteriellen und parasitären Infektionen mit einem oft unklaren Beginn und keiner deutlichen Ausheilung. Bei chronischen Infektionen muss das Immunsystem so lange unter Hochdruck arbeiten, bis es irgendwann verbraucht ist und ausbrennt. Bis dahin produziert es massenhaft freie Radikale – oxidative wie nitrosative – mit den entsprechenden schädigenden Folgen für unsere Mitochondrien.

Killerzellen unseres Immunsystems

Das Immunsystem ist unser biologisches Abwehrsystem, das Schädigungen durch Krankheitserreger verhindert. Tausende von Immunzellen stehen pausenlos bereit, um Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten abzuwehren, die ständig versuchen, in unseren Organismus einzudringen. Die Größe dieses Netzwerkes darzustellen würde hier den Rahmen sprengen. Vereinfacht kann man sagen, dass sich das komplexe Verteidigungssystem in drei Stufen gliedert: anatomische Barrieren, die natürliche Abwehr und die spezifische Abwehr.
Anatomische Barrieren:
Ersten Schutz bieten anatomische Barrieren, die das Eindringen der Schädlinge verhindern sollen. Dies ist sozusagen die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger. Hierzu zählen zum Beispiel die Haut (Schweiß, Talg = Wachstumsbremsen für Mikroorganismen), Schleimhäute (Bindefunktion des Schleims), Nasenhaare (Niesen = Abtransportfunktion), Flimmerhärchen auf der Bronchialschleimhaut (Husten = Abtransportfunktion), Augenflüssigkeit (Tränen = Abtransportfunktion), Magensäure (zerstört Mikroorganismen) oder Darm (Darmflora = Infektabwehr).
Die natürliche Abwehr:
Haben es die Krankheitserreger durch diese erste Barriere geschafft, muss das System sie schnellstmöglich erkennen und unschädlich machen. Hierzu verfügt das Immunsystem über ein riesiges Arsenal von Abwehrzellen, die sich im Körper bewegen und auf verschiedene Aufgaben spezialisiert sind. Die Erstverteidigung bei Durchbrechen der Schutzbarrieren durch Fremdorganismen übernimmt die sogenannte natürliche, unspezifische Abwehr. Sie besteht aus Fresszellen – zum Beispiel Makrophagen und Granulozyten –, die über chemische Botenstoffe angelockt werden und bei einer Wunde oder Infektion immer als Erste am Ort des Geschehens sind. Fremdorganismen werden dabei grundsätzlich ohne Analyse (= unspezifisch) von den Fresszellen umschlossen und nach und nach abgebaut.
Die spezifische Abwehr:
Sollte es den Eindringlingen gelingen – etwa durch Tarnung –, diese Barriere zu überwinden, aktiviert das Immunsystem die nächste Stufe: die sogenannte spezifische Abwehr, die sich gegen einzelne, spezifische Erreger richtet. Dieses lernt der Organismus im Lauf des Lebens durch die direkte Auseinandersetzung mit dem bestimmten Erreger.
Die spezialisierten Abwehrzellen – B-Zellen und T-Zellen – erkennen bestimmte Strukturen auf der Oberfläche der Eindringlinge, sie passen zu den Erregern wie ein Schlüssel (Rezeptor) zu einem Schloss (Antigen). Mit der Bindung des Rezeptors der Abwehrzelle an das Antigen des Eindringlings wird die Zerstörung des Erregers eingeleitet.
Ebenso können die Abwehrzellen große Mengen an Antikörpern (Abwehrstoffen) produzieren, die sich gegen die Eindringlinge zur Wehr setzen (siehe „Fallbeispiel: Multiple Sklerose durch Herpes Zoster“).
Und mithilfe sogenannter Gedächtniszellen ist das Immunsystem in der Lage, sich die Beschaffenheit des Erregers zu merken, um bei einer erneuten Infektion mit dem gleichen Erreger schneller und wirkungsvoller reagieren zu können. Der Organismus erreicht so eine Immunität gegen den spezifischen Erreger und bildet zukünftig keine Krankheitssymptome mehr aus. Dieses Prinzip nutzt man auch bei Schutzimpfungen gegen Krankheitserreger.
Wenn der Organismus mit Krankheitserregern in Kontakt kommt, werden diese von dem komplexen Verteidigungssystem der Abwehr bekämpft, im Idealfall so lange, bis die Erreger erfolgreich ausgeschaltet sind. Das besondere Problem ist aber die unglaubliche „Intelligenz“ mancher Erreger, die es immer wieder schaffen, das Immunsystem über Maskierungen, Tarnkappentechniken und Täuschungsmanöver „auszutricksen“. Sie nehmen andere Erscheinungsformen an und bilden neue Oberflächenmerkmale, um dem Erkanntwerden durch die Abwehr zu entgehen. Manchmal entledigen sie sich ihrer Zellwand, um für die Abwehr nicht mehr erkennbar und für Antikörper nicht mehr erreichbar zu sein, weil diese speziell die Zellwände angreifen können. Oder sie verstecken sich in schlecht durchbluteten Körperarealen (Bindegewebe, Fettgewebe, Knorpel, Faszien), in die die Abwehrzellen nicht oder nur unzureichend eindringen können. Jetzt wird die Infektion chronisch, das heißt, das Immunsystem kämpft dauerhaft gegen die Erreger, ist dadurch ständig gereizt und überfordert und produziert freie Radikale, bis es schließlich erschöpft ist.

Chronische Infektionen erschöpfen die Mitochondrien

Die Immunzellen sind – wie alle Körperzellen – abhängig von der Leistungsfähigkeit ihrer Mitochondrien. Chronische Infektionen führen zur dauerhaften Kommunikation der Immunzellen untereinander durch Entzündungsbotenstoffe (Interleukine), die die Zellen an der Mitochondrienmembran angreifen, die Membranspannung verändern und damit eine mitochondriale Funktionsschwäche auslösen. Die dabei entstehenden aggressiven oxidativen wie nitrosativen Radikale können ihrerseits die Mitochondrien zusätzlich in ihrer Funktion stören und sie sogar zerstören.
„Man sollte sich bewusst sein, dass die … Verstärkungsfaktoren, so zum Beispiel ein einfacher Infekt, aber auch jede Form von intensiver geistig-seelischer Belastung (Psychostress), den nitrosativen Stress ganz massiv verstärken können. Bei Virusinfekten stellt man eine bis zu 30-fache Verstärkung der krankhaft vermehrten Bildung von Stickoxid und Peroxynitrit fest.“
(Kersten 2011, S. 12)
Veranschaulichen wir das wieder an unserem Kraftwerksmodell: Die Kraftwerke werden durch Computer überwacht und in ihrer Funktion geführt. Die Kraftwerksmitarbeiter, die die Computer im Kraftwerk überwachen sollen, sind die Erreger, die durch Unachtsamkeit oder Unwissenheit die Computerprogramme mit Viren infizieren – was zu Fehlfunktionen führt. Im schlimmsten Falle wird das Kraftwerk abgeschaltet, es entsteht keinerlei Strom mehr.
image
Die Unachtsamkeit der Mitarbeiter repräsentiert in diesem Modell ein geschwächtes Immunsystem und die Unwissenheit die fehlende Erinnerung unseres Immunsystems bei Erstkontakt zum Infektionserreger. Die falschen Befehle, die das Kraftwerk überhitzen lassen, sind die Entzündungsbotenstoffe, die in den Mitochondrien die Membranspannung verändern und damit die Mitochondrien schwächen oder gar ganz ausschalten. Ein trainierter, gesunder Mitarbeiter (= intaktes Immunsystem) ist Ziel eines jeden Kraftwerkbetreibers (eines jeden Körpers)!
Infekterreger führen über Entzündungsbotenstoffe (Interleukine) zu einer Schwächung der Mitochondrienfunktion und über vermehrte Bildung von Radikalen zur Immunschwäche; das endet in einer chronisch aktiven Infektion.
Ein Immunsystem, das sich im ständigen Kampf gegen chronische Infekte erschöpft, kann eine wichtige Komponente beim Ausbruch einer chronischen Erschöpfung darstellen. Tatsächlich finden sich bei der Diagnose „chronisches Müdigkeitssyndrom“ über spezielle Labor-Blutuntersuchungen sehr häufig Hinweise auf durchgemachte oder auch bestehende Infektionen wie Epstein-Barr-Virus-Infektionen oder Infektionen mit Coxsackie-Virus, Herpes-Virus, Varizella-Zoster-Virus (Windpocken, Gürtelrose), und immer häufiger auch chronische Borreliose. (Kersten 2011, S. 6)
Aber auch bei der Entstehung der multiplen Sklerose und anderen neurologischen Erkrankungen wird die Rolle der Virusinfektionen immer mehr diskutiert (siehe Fallbeispiel am Ende des Kapitels). Bei einer Untersuchung von Viren-DNS in der Cerebrospinalflüssigkeit wurde in Proben von Patienten mit MS und neurologischen Erkrankungen virale DNS nachgewiesen – im Gegensatz zu Proben von Patienten ohne neurologischen Befund. Insbesondere das Varizella-Zoster-Virus trat bei Patienten mit multipler Sklerose vermehrt auf. (Mancuso u.a. 2007)

Wie chronische Infektionen aufgedeckt werden

Chronische Infektionen können bei einem normalen Bluttest nicht entdeckt werden. Nur spezielle Bluttests wie der Immuntoleranztest (ITT) schließen diese Lücke. Beim Immuntoleranztest (Anbieter: siehe Anhang) werden körpereigene T-Immunzellen mit den möglichen Erregern (Bakterien oder Viren) 24 Stunden lang in ein gemeinsames Medium zusammengebracht und konfrontiert. Nach 24 Stunden wird dann die Interleukinausschüttung der T-Zellen bestimmt (Entzündungsbotenstoffe IL-2, IFN-β, IL-10). Diese Interleukine belegen oder widerlegen eine chronisch aktive Infektion mit diesem Erreger. Wird vermehrt Interleukin-2 ausgeschüttet, ist die chronische Aktivität der Infektion erwiesen. Wird vermehrt IFN-β (Interferon-β) ausgeschüttet, besteht eine chronisch aktive Infektion mit Übergang zur Autoimmunität. Wird vermehrt Interleukin-10 ausgeschüttet, so ist die Infektion in de...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Hinweise des Verlags
  6. Vorwort von Dr. Bodo Kuklinski
  7. Einleitung
  8. Voll fertig: Chronisch müde und erschöpft
  9. Vom Stress zur Multisystemerkrankung
  10. Stressursachen und ihre Auswirkungen auf die Mitochondrien
  11. Ernährungspower für die Mitochondrien
  12. Ergänzende therapeutische Maßnahmen
  13. Anhang
  14. Leseempfehlungen