Verformte Erinnerung

Hitlers Sekretärin Traudl Junge

Sabine Küntzel

• Verlag: Vergangenheitsverlag
• Jahr: 2012
• eBook-ISBN: 9783864080982
• Thema: History
• Thema: World History

Traudl Junge war von 1943 bis zum Zusammenbruch der Naziherrschaft eine der Privatsekretärinnen von Adolf Hitler. Sie arbeitete für ihn im Führerhauptquartier in der Wolfsschanze, im Berghof am Obersalzberg, im Sonderzug und in Berlin. 1944 wurde sie Zeugin des missglückten Stauffenberg-Attentats, die letzten Kriegstage und den Selbstmord Hitlers erlebte sie im Führerbunker der eingekesselten Hauptstadt. Traudl Junge war es auch, der Hitler sein "Testament" diktierte.War sie nur unschuldige Trittbrettfahrerin? Junges Leben macht sie zu einer spannungsreichen Person. Es wirft moralische Fragen nach Schuld und Unschuld, Täterschaft und Mitläufertum, Uneinsichtigkeit und Reue auf. Dieses Leben wirft aber auch einen intimen Blick auf die Seelenlage einer Nation, die sich im letzten Jahrhundert einem fatalen Diktator hingab.Die Reihe "Geschichte kompakt" bietet einen zeitgemäßen Zugriff auf Themen und Fragen der Weltgeschichte - geeignet für Schule und (Eigen-)Studium, zum Nachlesen, Nachschlagen, Lernen, auf den aktuellen Stand bringen und Bescheidwissen. Mit vielen historischen Fotografien.

V. Anhang

1. Quellen

Traudl Junges Fragebogen für die Aufnahme in die NSDAP. (Landesarchiv Berlin, B Rep. 057-01, Nr. 1559, fol. 5 und 6)

Korrespondenz zwischen Martin Bormann und Schwarz zum Parteieintritt Traudl Junges (Landesarchiv Berlin, B Rep. 057-01, Nr. 1559, fol. 7 und 8)

Bericht über das Verhör Traudl Junges am 7. August 1946 durch das Counter Intelligence Corps (National Archives at College Park, Maryland)

David Irvings Protokoll eines Gesprächs mit Traudl Junge vom 29. Juni 1968, München (Irving_6, IfZ-Archiv, Zeugenschrifttum, ZS 2235)

2. Lese- und Filmtipps

Zu Traudl Junge:

Im toten Winkel. Hitlers Sekretärin [Dokumentarfilm], Regie: André Heller und Othmar Schmiderer, Produktion: Danny Krausz und Kurt Stocker, Österreich 2001, 90 Min.

Junge, Traudl, Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben, unter Mitarbeit von Melissa Müller, München 2002⁷.

Zu Frauen im Nationalsozialismus:

Dörr, Margarete, „Wer die Zeit nicht miterlebt hat...“ Frauenerfahrungen im Zweiten Weltkrieg und in den Jahren danach, 3 Bände, Frankfurt a. M./New York, 1998.

Heinsohn, Kirsten u.a. (Hg.), Zwischen Karriere und Verfolgung. Handlungsräume von Frauen im nationalsozialistischen Deutschland, Frankfurt a. M./New York 1997.

Steinbacher, Sybille (Hg.), Volksgenossinnen. Frauen in der NS-Volksgemeinschaft, Göttingen 2007.

Zur Gesellschaft des Nationalsozialismus und dessen Ende:

Bajohr, Frank, Vom antijüdischen Konsens zum schlechten Gewissen. Die deutsche Gesellschaft und die Judenverfolgung 1933-1945, in: Bajohr, Frank/Pohl, Dieter, Der Holocaust als offenes Geheimnis. Die Deutschen, die NS-Führung und die Alliierten, S. 20-83.

Kershaw, Ian, Das Ende, Bonn 2011.

Zum Umgang mit der Vergangenheit, zur Schuldfrage und Erinnerung:

Assmann, Aleida, Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, Bonn 2007.

Gross, Raphael, Anständig geblieben. Nationalsozialistische Moral, Franfurt am Main 2010.

Reichel, Peter, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur in Politik und Justiz, München 2007².

Welzer, Harald/Moller, Sabine/Tschuggnall, Karoline, „Opa war kein Nazi“. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis, Frankfurt a.M. 2002.

3. Lebensdaten

Traudl Junge

* 16. März 1920 als Gertraud Humps in München geboren

1935 Eintritt in den BDM

1936 Mittlere Reife, danach Handelsschule, verschiedene Schreibtätigkeiten

1938 Eintritt in das BDM-Werk Glaube und Schönheit

30. Januar 1942 Dienstantritt als Hitler Sekretärin

14. Juli 1943 (oder 19. Juni) Hochzeit mit Hans Junge

1944 NSDAP Mitgliedschaft

13. August 1944 Tod Hans Junges

2. Mai 1945 Flucht aus dem Führerbunker

9. Juni 1945 Verhaftung durch sowjetische Soldaten

Ostern 1946 Rückkehr nach Bayern

7. August 1946 Befragung durch das Counter Intelligence Corps

1947/48 Junge schreibt ihre Erlebnisse nieder

seit den 1950er Jahre Arbeit als Journalistin

1962 Tod des Vaters Max Humps

1969 Tod der Mutter Hildegard, geborene Tottmann

1981 Ruhestand

2000 Zusammenarbeit mit Melissa Müller

2001 Dreharbeiten zu Im toten Winkel

11. Februar 2002 Junge stirbt im Alter von 81 Jahren

¹ Junge, Traudl, in: Im toten Winkel. Hitlers Sekretärin [Dokumentarfilm], Regie: André Heller und Othmar Schmiderer, Produktion: Danny Krausz und Kurt Stocker, Österreich 2001, 90 Min, 01:24:28-01:25:44.

² Ebd., 00:08:00-00:08:02.

³ Vgl. Müller, Melissa, Eine Kindheit und Jugend in Deutschland, in: Junge, Traudl, Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben, unter Mitarbeit von Melissa Müller, 7. Aufl., München 2002, S. 13-33, S. 21-24.

⁴ Junge in: Im toten Winkel, 00:08:00-00:08:22.

⁵ Vgl. Wildt, Michael, Geschichte des Nationalsozialismus, Göttingen 2008, S. 17-22; Sturm, Reinhart, Kampf um die Republik 1919-1923, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.), Informationen zu politischen Bildung (Heft 261), Bonn 2003.

⁶ Vgl. Müller, Eine Kindheit und Jugend in Deutschland, S. 17.

⁷ Vgl. ebd., S. 18. Zum Bund Oberland vgl. Christoph Hübner, Bund Oberland, 1921-1923/1925-1930, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44349>, 30.01.2012.

⁸ Vgl. Franck, Oya Atalay, Deutschsprachige Architekten in der frühen Republik, Website des Goethe-Institutes Ankara, URL: <http://www.goethe.de/ins/tr/ank/prj/urs/arc/deindex.htm >, 23.01.2012.

⁹ Vgl. Müller, Eine Kindheit und Jugend in Deutschland, S. 19-31.

¹⁰ Vgl. Junge, Im toten Winkel, 00:04:20-00:04:43...

Inhaltsverzeichnis

• Deckel
• Titelblatt
• Urheberrecht
• Inhalt
• I. Einleitung
• II. Das Leben der Traudl Junge
• III. Aufarbeitung der Vergangenheit und die Frage der Schuld
• IV. Resümee
• V. Anhang