Vampire, Wiedergänger und Untote

Auf der Spur der lebenden Toten

Wolfgang Schwerdt

• Verlag: Vergangenheitsverlag
• Jahr: 2012
• ISBN drucken: 9783940621399
• eBook-ISBN: 9783864081323
• Thema: Geschichte
• Thema: Weltgeschichte

Seit Jahrtausenden leben sie mitten unter uns, die Toten. Sie gelten als mörderische Bedrohung, wie die südosteuropäischen Vampire. Sie sind aber auch einflussreiche Mitglieder ozeanischer Gemeinschaften. Die Vorstellung von Verstorbenen als Wiedergänger, als leibhaftige Tote, die in ganz unterschiedlicher Weise in das Schicksal der Lebenden eingreifen, scheint fester Bestandteil der menschlichen Kultur zu sein. Nicht zufällig haben Vampire, Wiedergänger und Untote spätestens seit Bram Stokers "Dracula" in ganz neuer gesellschaftlicher Funktion längst auch unsere moderne Welt erobert. Der Autor begibt sich mit seinem Streifzug durch die Kulturgeschichte auf die Spur der lebenden Toten. Von den omnipräsenten Ahnen im vorzeitlichen "Wohnzimmer" über wilde Trinkgelage verstorbener Fürsten in bronzezeitlichen Hügelgräbern bis(s) zum Vampirhype unserer Zeit. Dabei begegnet der Leser nicht nur den klassischen Vampiren und Wiedergängern, sondern auch reisenden Mumien oder Dr. Frankenstein und seinen modernen Erben.

Anhang

Literaturempfehlungen

Die derzeit wahrscheinlich kompetenteste Auseinandersetzung mit der Figur des Vampirs im Volksglauben unter Berücksichtigung historischer, ethnologischer und soziokultureller Aspekte, mit einem vergleichenden Überblick über nichtvampirische Wiedergänger und Geschöpfe des Volksglaubens.

Kreuter, Peter Mario, Der Vampirglaube in Südosteuropa. Studien zur Genese, Bedeutung und Funktion. Rumänien und der Balkanraum, Berlin 2001.

Ein umfangreiches und wissenschaftlich fundiertes Buch über natürliche und künstliche Mumifizierung, archäologische Funde, Totenkulte und Bestattungsrituale in aller Welt, entstanden als Essayband zur gleichnamigen Ausstellung.

Wieczorek, Alfried u. a., Mumien. Der Traum vom ewigen Leben, Mainz 2007.

Eine interessante Darstellung der Auseinandersetzung mit den archäologischen Hinterlassenschaften der keltischen Kultur/Gesellschaft, die gleichzeitig tiefe Einblicke in den Zusammenhang zwischen keltischen Bestattungsriten und Gesellschaftsstruktur gibt.

Kuckenburg, Martin, Das Zeitalter der Keltenfürsten. Eine europäische Hochkultur, Stuttgart 2010.

Eine geradezu kriminalistische Auseinandersetzung führen die Wissenschaftler Anne Ross und Don Robins bei der Aufklärung der Hintergründe des Todes des sogenannten Lindow-Mannes.

Robins, Don/Ross, Anne, Der Tod eines Druidenfürsten. Die Geschichte einer archäologischen Sensation, Köln 1990.

Die Geschichte der geistigen Reise eines christlichen Mönchs, der von einem angelsächsischen Schamanen in die Geheimnisse der Geisterwelt eingeführt wird, liefert einen anschaulichen und unterhaltsamen Einblick in die Seelenreisen der Schamanen. Die Ereignisse des Romans sind auf der Basis einer Sammlung angelsächsischer Originaltexte aus dem 11. Jahrhundert rekonstruiert.

Bates, Brian, Wyrd. Der Weg eines angelsächsischen Zauberers, München 1984.

Webseiten

Zentrales Verzeichnis digitalisierter Drucke vom 15. bis zum 21. Jahrhundert, ein hervorragendes Online-Instrument zur Recherche in Originaltexten. Hier sind auch die Traktate der Vampirdiskussion Anfang des 18. Jahrhunderts zu finden.

http://www.zvdd.de/startseite/

75 Artikel zum Thema Untote sind hier im Rahmen des Kongresses »Die Untoten – Life Sciences & Pulp Fiction« veröffentlicht worden.

http://www.untot.info/2-0-Start.html

Das Magazin der Kulturstiftung des Bundes, Ausgabe 16, beinhaltet mehrere interessante Aufsätze zur aktuellen Diskussion über Untote.

http://www.kulturstiftung-des-bundes.de/cms/de/mediathek/magazin/magazin16/index.html

»Kakanien revisited« ist eine Plattform für interdisziplinäre Forschung und Vernetzung im Bereich Mittelost- bzw. Zentral- und Südosteuropas; sie besteht seit 2001 und wird vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und der Universität Wien gefördert. Aufsätze, Studien, Essays und Rezensionen stehen dauerhaft als zitierbare PDF-Dokumente – online oder für den Download – zur Verfügung.

http://www.kakanien.ac.at/beitr/vamp

Die Seite des »Vampir Clubs« bietet neben Szeneinformationen auch ein Lexikon zum Thema Vampire. Es handelt sich zwar nicht um ein wissenschaftliches Lexikon, das Nachschlagewerk bietet aber recht brauchbare und um Korrektheit bemühte Basis- und Hintergrundinformationen.

http://www.vampir-club.de/lexikon/start.php

Internet Sacred Text Archive stellt historische Texte zu Religion, Mythologie, Folklore und Esoterik zweisprachig (Originalsprache und englische Übersetzung parallel) zur Verfügung.

http://www.sacred-texts.com/index.htm

Jede Menge Vampirliteratur, Filminfos, Infos über Vamire, Termine und vieles mehr bietet die deutschsprachige Seite »Bibliothèque des vampires«.

http://www.bibliotheque-vampires.de/

Anmerkungen

1 Vgl. E., W. S. G.: Curieuse und sehr wunderbare Relation von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs, aus authentischen Nachrichten mitgetheilet, und mit Historischen und Philosophischen Reflexionen begleitet, 1732 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Göttingen, http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN511539991).

2 Vgl. a. a. O., S. 005.

3 Vgl. a. a. O, S. 006.

4 Vgl. Kreuter, Peter Mario, Der Vampirglaube in Südosteuropa. Studien zur Genese, Bedeutung und Funktion. Rumänien und der Balkanraum, Berlin 2001.

1718 fielen mit dem Frieden von Passarowitz zwischen Österreich und dem Osmanischen Reich große Teile Serbiens, die Kleine Walachei und das Banat an die Donaumonarchie. Mit dem Frieden von Belgrad 1739 blieb den Habsburgern von den 1718 eroberten Gebieten das Banat, eine Region, die Gebiete der heutigen Staaten Ungarn, Serbien und Rumänien umfasst. Recht bald wurde mit dem Ausbau einer militärisch strukturierten Verwaltung begonnen, deren Generalkommandanturen (Banat, Kleine Walachei, Serbien) direkt der Kommission für die »Neoacquistica« in Wien unterstanden.

5 Siehe a. a. O., S. 85.

6 Das Nürnberger »Commercium litterarium ad rei medicae et scientiae naturalis incrementum institutum« (1731–1745) ist die erste medizinische Wochenschrift in Deutschland. Herausgeber und verantwortlicher Redakteur ist der Nürnb...

Inhaltsverzeichnis

• Deckel
• Titelblatt
• Urheberrecht
• Inhalt
• Vorbemerkung: Die unheilige Gesellschaft
• Die Entdeckung der Vampire
• Das Wesen des Vampirglaubens
• Archäologischer Aberglaube und die europäischen Vampirkollegen
• Leben mit den Toten – Ahnen, Mumien, Schrumpfköpfe
• Austausch zwischen den Welten: das Totenreich vor der Haustür
• Heilige und unheilige Untote – der kleine Unterschied
• Die schwarze Romantik und das lange 19. Jahrhundert
• Die Untoten des 20. und 21. Jahrhunderts
• Vampire, Wiedergänger und Untote – Schlussfolgerungen
• Anhang