![]()
Anmerkungen des Übersetzers
Über Vorworte
Vgl. Vorworte in Essays III. – Paul Groussac (1848–1929): franz.-argentin. Autor, Kritiker, Essayist, JLBs Vorvorgänger als Direktor der Nationalbibliothek in Buenos Aires; vgl. Paul Groussac in Diskussionen (Essays I). – Pedro Henríquez Ureña (1884–1946): Literaturkritiker und -historiker, Schüler des bedeutenden span. Sprach- und Literaturwissenschaftlers Menéndez Pidal; mit JLB befreundet. – Macedonio Fernández (1874–1952): argentin. Autor, verfasste Gedichte, humoristische Notizen, Artikel, Erzählungen etc. – Almafuerte: »starke Seele«, Pseudonym des argentin. Autors Pedro Bonifacio Palacios (1854–1917), der in seinen Schriften eine persönliche Religion darlegte (»Ich bin kein Literat, ich bin ein Prediger«), bei der es sich laut JLB vor allem um eine allgemeine Lehre der Frustration handelt, einschließlich Rechtfertigung und Mystik. – Summa Theologica: Hauptwerk von Thomas von Aquin.
Die Kunst muss sich von der Zeit befreien
»Stevenson sagt«: in Edinburgh. Picturesque notes, 1879. Er spricht dort von »verbal puppets«.
Von Tigern, Labyrinthen, Spiegeln und Waffen
›Der Panther‹: aus JLBs Gedichtband Die tiefe Rose (1975). – Silvina Ocampo (1903–1993): argentin. Autorin, Schwester der »Doyenne« der argentin. Literatur, Victoria Ocampo; Frau von Adolfo Bioy Casares (1914–1999), mit dem und JLB sie mehrere Anthologien herausgab. – Leopoldo Lugones (1871–1938): Schriftsteller, Dichter, Journalist; Polemiker; didaktischer, ästhetischer und politischer Essayist; Historiker (El imperio jesuítico), Biograf (Historia de Sarmiento), Linguist (Diccionario etimológico del Castellano usual, unvollendet); sein Gesamtwerk umfasst über vierzig Einzeltitel. JLB widmete ihm 1960 seinen Band El hacedor (Borges und ich). – »He knows death to the bone …«: aus Yeats’ Gedicht ›Death‹, in The Winding Stair and Other Poems (1933). – Bei Poes Aufsatz über die Einrichtung eines Raumes handelt es sich um ›The Philosophy of Furniture‹ (1840). – Alberto Girri: argentin. Lyriker und Romancier (1918–1991). – Manuel Mújica Lainez: argentin. Autor (1910–1983), lange Zeit mit JLB befreundet; Anfang der achtziger Jahre brachte jemand den Mythos in Umlauf, derzufolge Borges nie existiert habe, sondern eine Erfindung von Mújica Lainez und Bioy Casares sei.
Der Süden geografisch, der Süden intim
JLBs Erzählung ›Der Süden‹: in Fiktionen. – Henry James’ The Turn of the Screw wurde mehrmals übersetzt als Die sündigen Engel, Bis zum Äußersten, Die Drehung der Schraube, Schraubendrehungen, Die Tortur. – »Each man kills …«: in The Ballad of Reading Gaol (1898). – Zu Borges’ Großvater vgl. ›Anspielung auf den Tod des Obersten Francisco Borges‹ in Borges und ich. – »der Sie-wissen-schon-wer«: Juan Domingo Perón. – Zu Adrogué vgl. JLBS Gedicht ›Adrogué‹ in Borges und ich. – Ezequiel Martínez Estrada (1895–1964): argentin. Autor, Journalist, Dramatiker; mit JLB befreundet. – William Henry Hudson (1841–1922): engl. Autor und Ornithologe, lebte längere Zeit in Argentinien und Uruguay; im deutschen Sprachraum bekannt als Verfasser des fantastischen Romans Green Mansions (dt. Rima); JLB hielt seinen Roman The Purple Land für eine der besten Darstellungen der Lebensumstände und Wirren in den La-Plata-Ländern; vgl. ›Über The Purple Land‹ in Inquisitionen (Essays III). – Robert Boutine Cunninghame Graham (1852–1936): schott. Schriftsteller, der viele Jahre in Argentinien lebte und das Leben der Gauchos gut kannte; verfasste Reiseberichte, Erzählungen und historische Studien. – Carmen Rodríguez Larreta de Gándara (1900–1977): argent. Autorin von Romanen und Kurzgeschichten. – peón: ein unter dem Hacienda-System unfreier Lohnarbeiter oder Diener. – Schlacht von Chacabuco (Chile): 1817, im Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien. – La Cabeza de Goliat. Microscopía de Buenos Aires von Martínez Estrada erschien 1940.
Der ewige Reisende
Ramón Gómez de la Serna (1888–1963): span. Autor, bei uns vor allem durch seine Greguerías bekannt. – »reality … fiction«: vermutlich nach Lord Byron, Don Juan XIV, »for truth is always strange; stranger than fiction.« – Magna Graecia: Sammelbegriff für den griechisch besiedelten Teil der antiken Welt; Gebiete der Schwarzmeerküste, Kleinasiens, Ägyptens, Libyens, Süditaliens, Siziliens. – Giambattista Vico (1668–1744): ital. Geschichts-, Rechts- und Sprachphilosoph. – Benedetto Croce (1866–1952): ital. Philosoph, Historiker, Philologe; Dantist. – Giambattista Marino (1569–1625): ital. Dichter, »Stifter« des Marinismus, des gekünstelten, mit gesuchten Bildern überladenen Stils. – Luis de Góngora y Argote (1561–1627): span. Dichter ebenfalls »dunklen« Stils; beeinflusste die moderne hispan. Lyrik (»Generation von 1927«) – Universitäten: Laut Der große Ploetz (29. Auflage) sind Europas älteste Universitäten in dieser Reihenfolge Salerno, Montpellier, Paris, Bologna, Oxford, alle vor 1200 gegründet, dann Cambridge 1209, Salamanca 1218, Padua 1222; es folgen weitere zwölf Universitäten zwischen 1224 und 1343, dann 1348 Prag als erste damals deutsche Universität; Heidelberg 1386 und Köln 1388 belegen die Plätze 28 und 29. – Zur langjährigen Freundschaft und Zusammenarbeit mit Adolfo Bioy Casares vgl. Jorge Luis Borges/Adolfo Bioy Casares, Gemeinsame Werke in zwei Bänden. – Néstor Ibarra (1938–2005): argentin. Autor, lebte jahrzehntelang in Frankreich, übersetzte vor allem JLBs Lyrik ins Französische. – Nara: früher Heijo, war von 710 bis 784 Japans erste feste Hauptstadt.
Über Borges und das Publikum
Zu JLBs Vorträgen vgl. u.a. Borges, mündlich in Essays IV.
Die Klassiker mit fünfundachtzig Jahren
Zum Thema »Bücher und Nationen« vgl. ›Das Buch‹ in Borges, mündlich (Essays IV). – Martín Fierro: erschienen 1872/79, »das argentinische Nationalepos« von José Hernández (1834–1886); vgl. u.a. ›Die Gaucho-Dichtung‹ in Diskussionen (Essays I). – Facundo: Buch von Domingo Faustino Sarmiento (1811–1888), ab der 3. Auflage (1868) erschienen mit dem Untertitel »Zivilisation und Barbarei in den argentinischen Pampas«; der zeitweilige argentin. Staatspräsident (1868–1874) Sarmiento skizziert darin den im Untertitel angedeuteten Antagonismus von Stadt und Hinterland, Verfassung und Willkür, Republik und Diktatur. Vgl. hierzu auch ›Totengespräch‹ in Borges und ich und Anm. dazu. – ›Das Evangelium nach Markus‹: in David Brodies Bericht. – »Sie werden Staub sein …«: Schlusszeile des Sonetts ›Amor constante más allá de la muerte‹ von Francisco de Quevedo y Villegas (1580–1645), möglicherweise angeregt von Sextus Propertius’ Elegie »Quandocumque igitur nostros mors claudet ocellos …«, in der es heißt, nur zwei Verse sollten des Dichters Grab zieren: »Qui nunc iacet horrida pulvis, unius hic quondam servus Amoris erat« (»Der nun hier als scheußliche Asche liegt, war einst Diener einer einzigen Liebe«). – Alejandro Xul Solar: eigentlich Schulz-Solari (1887–1963), argentin. Maler und Mystiker baltisch-italienischer Herkun...