Beflügelt statt erschöpft
eBook - ePub

Beflügelt statt erschöpft

Vom Loslassen, Heilwerden und Liebenlernen.

  1. 224 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Beflügelt statt erschöpft

Vom Loslassen, Heilwerden und Liebenlernen.

Über dieses Buch

Schon seit frühester Kindheit lernte Irene Sommer: Wahres Christsein zeigt sich durch Gehorsam und Disziplin. Der sexuelle Missbrauch durch ein Mitglied ihrer Gemeinde hinterließ zusätzlich tiefe Wunden in ihrer Seele. Gottes Liebe blieb ein Fremdwort. Irgendwann bricht Irene zusammen. Danach muss sie ihr Selbst- und Gottesbild ganz neu zusammensetzen. Sie lernt, loszulassen, neu zu vertrauen - und sich von Gott lieben zu lassen. Es gibt diesen heilsamen Weg in die Freiheit und in den Frieden Gottes, den Irene Sommer mit diesem Buch nun auch anderen Frauen mit verletzten Seelen aufzeigen möchte. Es ist eine Einladung zu einem Leben nah am Vaterherz Gottes, das uns nicht erschöpft, sondern beflügelt. Und eine Erinnerung an ihre wahre Identität als wert- und würdevolle Königstöchter. Ein Buch für alle Frauen, deren Flügel gebrochen wurden und die sich nach Heilwerden sehnen.

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Information

Kapitel 1
Befreie dich von deiner falschen Glaubenslast – und entdecke die beflügelnde Wahrheit
Manches fängt klein an, manches beginnt groß.
Aber manchmal ist das Kleinste das Größte.
– Unbekannt –
1.1 Als Königstochter geboren – Finde deine wahre Identität
Jeder von uns wurde in einem Augenblick der perfekten Liebe erschaffen. Als Gott sich dich vorstellte, da empfand er schon eine unaussprechliche Liebe zu dir. Er hat dich mit einer Geduld und Genauigkeit geformt, die du dir kaum vorstellen kannst. Er nahm sich alle Zeit der Welt, um dein Aussehen zu formen und deinen Charakter und deine Vorlieben in dich hineinzulegen. Jedes Detail war ein genialer Gedanke Gottes. Und dann verfolgte er täglich dein Entstehen im Bauch deiner Mutter.
Vielleicht waren die irdischen Umstände deiner Zeugung dramatisch und nicht von Liebe bestimmt, aber der Moment deines Entstehens war es nicht. Du warst umgeben von purer Liebe. Wenn ich mir heute meine Geburt vorstelle, dann sehe ich, wie Gott mich in dieser Welt empfängt und mich an sich drückt. Gott, mein Schöpfer und Vater, hat keinen Augenblick seine Augen von mir gelassen. Und genauso wenig von dir. Wir wurden als Königstöchter erschaffen. Unsere ganze Identität gründet sich auf dieser reinen, überwältigenden Liebe unseres Vaters.
Nachdem er uns mit einem Mantel der Liebe umgeben hatte, übergab er uns unseren Müttern und Vätern. Wir wurden unseren Eltern für eine begrenzte Zeit, für die Dauer unseres irdischen Daseins, anvertraut. Doch unsere Eltern sind selbst nur alt gewordene Kinder, die selbst Kinder bekommen haben. Und sie tragen ihre eigenen Verletzungen und Fehler. Und mit diesen Verletzungen und Fehlern haben sie uns zu Teenagern erzogen. Dabei geriet unsere himmlische Identität immer mehr in Vergessenheit und unsere irdischen Eltern prägten unser Selbstbild. Ein Selbstbild, das auf Fehlern, Verletzungen, Schmerz und menschlicher Mangelhaftigkeit aufgebaut wurde.
Durch das Verkennen unserer himmlischen Identität verloren wir einen wichtigen Teil von uns selbst. Wir wurden zu Halbwaisen, die – ohne es zu wissen – ihren himmlischen Vater schmerzlich vermissen. Viele Menschen merken, dass etwas nicht stimmt, können aber nicht in Worte fassen, was es ist. Und an dieser Stelle stehen viele von uns heute noch: mitten im Leben, mit einer verlorenen Identität. Sie leben vor sich hin, konzentriert auf ihr irdisches Dasein und fühlen dabei eine tiefe Einsamkeit in sich.
Einige suchen ab und zu den Kontakt zu Gott. Und manche führen eine enge und innige Beziehung mit ihrem Ursprungsvater. Er, unser himmlischer Vater, Schöpfer und Identitätsgeber, verlor uns keinen einzigen Tag aus den Augen. Er hat in seiner Vaterliebe keinen Augenblick unseres Lebens versäumt. Er sieht, dass einige seiner Töchter leben, um einfach nur zu überleben. Sie haben schon längst aufgehört zu hoffen. Die anderen rennen von einer Aktivität zur nächsten und versuchen, sich abzulenken, um die Leere in sich nicht fühlen zu müssen. Andere Töchter, wie ich eine war, stehen stramm und gehorsam vor ihm und eifern nach Anerkennung.
***
Meine Eltern erzogen mich nach „alter Schule“: „Falle nicht auf, gehorche, widersprich nicht.“ Und eine besondere Weisheit meiner Eltern lautete: „Keine Kritik ist Lob genug.“ Bedingungslose Liebe kannte ich nicht. Das Kind mit Liebe zu überhäufen, hätte für sie bedeutet, sein Kind zum Stolz zu erziehen – und Stolz ist eine Sünde. Mit guten Taten konnte ich mir jedoch das Wohlwollen meiner Eltern verdienen. Keine Kritik zu erhalten war gleichzusetzen mit Zuneigung erfahren. Also habe ich als Kind kombiniert und wusste: Gehorsam sein + meinen Eltern keine Probleme bereiten + gute Taten vollbringen = Liebe. Über die Jahre hinweg verinnerlichte ich dieses Prinzip und wurde wirklich gut darin, es zu befolgen, war es doch in unserer Familiendynamik bestechend logisch und einfach.
Eine solche Dynamik förderte aber eine Atmosphäre, in der ich für das Mitteilen der eigenen Gefühle von Sorgen, Angst und Unmut keine offenen Ohren zu erwarten brauchte. Also schleppte ich alle meine Sorgen und Erlebnisse mit mir herum. Wem, wenn nicht mal meinen Eltern, hätte ich auch sonst erzählen sollen, dass mein Großvater sich an mir vergriff? Dass er sich Freiheiten herausnahm, die mich als Kind sehr verwirrten und abstießen?
Als Kind möchte man sich geliebt, geborgen und angenommen fühlen. Das ist die oberste Priorität. So ertrug ich auch die sexuellen Übergriffe lieber, als von meinem Peiniger abgelehnt zu werden. Mein Instinkt sagte mir, dass meine Eltern davon nichts erfahren durften. Ich hätte es noch nicht einmal benennen können, was mit mir passierte, denn Sexualität und Missbrauch waren Tabuthemen in meinem christlichen Umfeld. Und so zog sich der Missbrauch bis zu meinem 12. Lebensjahr hin. Danach packte ich alle meine negativen Erfahrungen in einen Karton und stellte ihn in den Keller meiner Seele ab.
Erst Jahre später öffnete ich die „Büchse der Pandora“ und wurde dann von einer Welle selbstzerstörerischer Gefühle überflutet. Die „Aufräumarbeiten“, um die erfahrenen seelischen Schäden zu beheben, sollten sich über Jahre hinziehen.
***
Als Teenager hatte ich mich schon oft darüber gewundert, warum Depressionen und Todessehnsüchte einen so großen Teil meines Gefühlslebens ausmachten.
Ich erinnere mich, wie ich unter meiner Bettdecke laute Technomusik hörte, wenn diese Gefühle wieder einmal über mich kamen. Die Musik ließ jede Faser meines Körpers vibrieren und ich fühlte wieder etwas Leben in mir. Als ich Jahre später auf die Bibelschule kam, wurde das Thema sexueller Missbrauch kurz im Seelsorgeunterricht behandelt. Eine Mitschülerin erzählte, dass ihre Schwester von ihrem Stiefvater missbraucht worden wäre, und mein erster Gedanke war: „Sie soll sich mal nicht so anstellen. So schlimm kann es ja nicht gewesen sein.“
Erschreckenderweise schien der Satz „Es war ja nicht so schlimm“ die Überschrift meines bisherigen Lebens gewesen zu sein. Für mich hatte immer festgestanden, dass ich mich selbst nicht so ernst nehmen durfte. Sich „zusammenzureißen“ und „einfach drüberzustehen“, wurde schließlich von mir als Christin erwartet, oder etwa nicht? Auf Anraten einer Lehrerin der Bibelschule nahm ich mit 20 Jahren zum ersten Mal Therapiestunden. In den ersten sechs Monaten befassten wir uns ausschließlich mit der eigenen Wahrnehmung meiner Vergangenheit und meinen Überzeugungen: „Es war eigentlich gar nicht so schlimm. Ich bin schließlich noch bei Gott. Ich liebe ihn und er mich, und sollte doch noch etwas im Argen sein, dann bete ich mich davon einfach frei.“
Irgendwann begriff ich, dass ich den Satz „Es war nicht so schlimm“ all die Jahre gebraucht hatte, um nicht das ansehen zu müssen, was der Missbrauch in meiner Kindheit wirklich in mir angerichtet hatte: dass das Vergehen an meinem Körper Wellen der Zerstörung in meiner Seele hinterlassen hatte, unter denen ich noch immer litt. Dass ich das Schlagen dieser Wellen damals noch gar nicht richtig wahrnehmen konnte, lag daran, dass ich alle mit dem Missbrauch verbundenen Gefühle bis dato unter Verschluss gehalten hatte.
Mein himmlischer Vater sah mich schon damals mit meinem verdrängten Schmerz und zwang sich mir nicht auf. In all diesen Jahren habe ich Gott nur mit sicherem Abstand aufgesucht, ihm treu meinen Gehorsam und meine Werke gebracht. Ich versuchte ihn, wie schon zuvor meine Eltern, mit meinen Problemen zu verschonen. Und während ich da stramm und gehorsam vor seinem Thron stand, sah ich immer wieder, wie einzelne Königstöchter an mir vorbeirannten, hin zu ihrem himmlischen Vater, und vertrauensvoll auf seinen Schoß kletterten, um ihm ihr Herz auszuschütten. Tief im Herzen hatte ich auch genau diese Sehnsucht. Tief im Herzen ahnte ich, was Gottes Ursprungsgedanke für mich war, nämlich eine vertraute und liebevolle Vater-Tochter-Beziehung mit ihm zu haben, in der ich meinen himmlischen Vater „Daddy-Papa“ nennen kann.
***
Wie geht es dir? Welche dieser Beschreibungen trifft auf dich zu? Stehst du stramm? Schaust du aus der Ferne zu, oder bist du eine der wenigen, die sich darauf freut, in Gottes Gegenwart zu kommen? Lächelst du wissend, weil du die Liebe Gottes tief in dir spürst? Oder runzelst du die Stirn, weil du mit Gottes Vaterliebe kaum etwas anfangen kannst?
Klar, jeder Christ weiß um die Liebe Gottes. Das gehört zum Christsein wie die Milch zum Baby. Aber hast du diese „Milch“ auch wirklich genussvoll zu dir genommen? Hast du das Wissen um Gottes Liebe tief in dir verinnerlicht und für dich persönlich als Wahrheit akzeptiert? Sprichst du nur von der Liebe Gottes oder ist sie schon deine Lebenskraft, aus der alles fließt?
Ich habe 38 Jahre gebraucht, um endlich praktisch zu begreifen, dass Gottes pure, reine Liebe tatsächlich mir gilt. Und von diesen 38 Jahren war ich immerhin 22 Jahre eine überzeugte, wiedergeborene und eifrige Christin. Ich habe die Bibel studiert, ging auf eine Bibelschule und meine Wohnung hing voll mit Karten, auf denen mir Gottes Liebe zugesprochen wurde.
Und doch wollte mir diese Tatsache einfach nicht ins Herz rutschen. Gottes Liebe konnte ich nicht fassen. Sie blieb nur ein Wort. Es war zum Verzweifeln.
Die Bibel ist voller Zusagen, die Gott uns gibt: „Ich habe dich schon immer geliebt“ (Jer 31,3; NL) ist nur eine davon. Und in all den Jahren hat mich diese Wahrheit nicht persönlich angesprochen. Sie hat mein Her...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Über die Autorin
  3. Titel
  4. Widmung
  5. Inhalt
  6. Prolog
  7. Vorwort
  8. Kapitel 1
  9. Kapitel 2
  10. Kapitel 3
  11. Kapitel 4
  12. Kapitel 5
  13. Kapitel 6
  14. Kapitel 7
  15. Kapitel 8
  16. Kapitel 9
  17. Danksagung
  18. Impressum