Sturmvögel lachen über Gipfelstürmer

Gedanken zwischen 2019 und 2021

Rolf Friedrich Schuett

• Verlag: Books on Demand
• Jahr: 2021
• ISBN drucken: 9783754309223
• eBook-ISBN: 9783753456744
• Auflage: 1
• Thema: Politik & Internationale Beziehungen
• Thema: Politische Freiheit

Auswahl von etwa 900 Gedanken zwischen 2019 und 2021. - ´Sprachkürze gibt Denkweite.´ (Jean Paul)- ´Ein Haufen aufs Geratewohl hinge-schütt-eter Dinge ist die schönste Weltordnung.` (Heraklit, um 500 v. Chr.)- `Der Aphorismus ist nur aus seiner Stellung zwischen Philosophie und Poesie beschreibbar.´ (Stefan Fedler).- Europäische Moralisten´waren keine Moralprediger, sondern Essayisten und Aphoristiker, die seit dem 17. Jahrhundert die ´mores´ untersuchten, die Sitten und Gebräuche ihrer Epochen. Diese seither leider fast abgerissene Tradition sollte hier etwas wiederbelebt werden...

Du kommst aus ohne das, was du nicht hast. Sonst hättest du es längst.

Alle kommen ins Paradies. Für die Bösen ist es die Hölle.

Statt Diktatur des Proletariats herrscht nun Diktatur der Arbeit und Diktate.

Glaube ist ohne Vernunft nur Aberglaube, als reine Vernunft aber kein Glaube.

Volkshochschule. Religion heißt heute reiche Kirche der Reichen statt arme Kirche der Armen.

Hat Freuds „Unbewusstes“ den freien Willen, den es uns entzieht, oder ist das „ubw“ nur das „falsche Bewusstsein“ von treibenden Kräften?

Du bist weder Tier noch Engel. Warum tust du also Schlechtes mit schlechtem Gewissen statt guten Gewissens das Gute?

Gib dir deine Gaben und Begabungen selbst!

Wer Zweitfrauen oder Konkubinen braucht, ist mit einer einzigen Frau schon überfordert.

Wahre Aussagen sind Klarsichtpackungen. Sieht man ohne sie die Inhalte noch besser?

Der Naturwissenschaftler kommt der Natur nie näher als ein Geschöpf seinem Schöpfer.

Astrologische Fragen sollte man eher religiös offenhalten als nur astronomisch beantworten.

Demokratie : Von der Diktatur des Proletariats zur Diktatur der Digitalroboter?

Luther schickte die Unterschicht vom Kloster in die Fabrik.

Der Schöpfer sagte von seinem Sechstagewerk: „Es ist gut“, aber nicht zum Verschlimmbessern durch euch!

Naturdämonie. Wissenschaft gegen Religionen macht sich selbst zur alleinigen Religion.

Verhüllt seine irdische Hülle den Schöpfer?

Moderne Theologie nahm nun der säkularen Religionskritik den Wind aus den Segeln, indem sie selbst Religionskritik ward.

Nur Leiden oder Leidenschaften zerren oder locken uns hervor.

Autorität ist nicht vernünftig, weil sie autoritär ist, doch Vernunft ist Autorität, weil sie vernünftig ist.

Widerstandskämpfer sind keine Neurotiker, weil Neurotiker Widerstände haben.

Das Ohr macht weise, das Auge macht froh, und der sechste Sinn ist nur der Einklang aller fünf Sinne, die man beisammenhat.

Die verkommensten Gesellschaften haben die vollkommensten Techniken.

Gute Laune ist die Fratze der guten Beute.

Manche ledigen Frauen verbrauchen die Kräfte, die andere für Geburten brauchen, für Krankheiten.

Schreib : Gib den Worten Gelegenheit, durch deine Feder hindurch sich zu verständlichen Gedanken der Natur zusammenzufügen!

Münchhausen erschafft sich nun die Fähigkeit, seine eigenen Fähigkeiten zu erschaffen: das Vermögen, sein Vermögen zu machen.

Gib anderen Gelegenheit, dir zu helfen. Das hilft ihnen.

Die monotheistische Revolte der Armen gegen die Reichen wird nun bekämpft als terroristische Revolte gegen die Demokratie.

Erinnerung ist vergessene Einbildung, Phantasie ist vergessenes Gedächtnis.

Dialektik oder Dilemma : Wäre Christus aber nicht längst vergessen, wenn die Kirche ihn nicht zwei Jahrtausende lang missdeutet hätte?

Das Einzige, was uns interessiert, der Einzelne, ist auch das Einzige, was unerkennbar ist.

Die meiste Mühe macht eine, der man sie nicht ansehen soll.

Heute blamiert man lieber Normen vor Normalos als die Normalverbraucher vor den Normen.

Dass es eine bezwingende Logik gibt, ist nicht logisch zwingend.

Ist es der Geist, der sich auch den Kopf baut?

Aufstand durch Auferstehung: Mehr leben durch mehr als leben.

Fleiß und Schweiß: Heldentum der Angsthasen.

Homeoffice ist der kürzeste Pendlerweg zwischen Hausarbeit und Heimarbeit.

Nur ein Esel will lieber kein Eseltreiber sein.

Je weniger mehr zu sagen, desto altersgeschwätziger!

Der Umbruch ihres Buches ist Autoren ebenso wichtig wie ein Umbruch der Gesellschaft.

Wer kann so viel arbeiten, dass fortan nur noch sein Lohngeld für ihn arbeitet?

Frühling ist, wenn an Fenstern die Eisblumen welken.

Der Tor ist das Tor zum Himmel statt ein Fabriktor.

Sollst du dich liebend mit deinem Schöpfer vereinigen oder besser Sein Gesetz erfüllen?

Alles war in dir, du bist nun in allem – in mir. Alles ist in mir, ich bin in allem – in Dir, HErr.

Weil man dort krank wird, heißt Krankenhaus nicht Heil- oder Gesundhaus.

„Freiheit eines Christenmenschen“, laientheologisch der eigenen Lesart von Jesu Lesart des alttestamentarischen Gottesgesetzes zu folgen?

Warum scheint man in steter Gegenwart gefährdeter Menschen weniger gefährdet?

Wird dein Tod weniger schrecklich sein als die Zukunft der Welt?

Sein Kreuz auf sich nehmen: Aus der Not seine Tugend und ewige Jugend machen?

„Es ist gut.“ Natur als Schöpfung ist eher Fertigprodukt als Fertigungsmaterial.

Kann das Schlagen eines Schmetterlingsflügels Katastrophen auslösen an fernsten Orten im All, könnte auch ein kleiner Aphorismus ganze geistige und gesellschaftliche Systeme verändern.

Es gibt Rechte und nie Gerechtigkeit, Identität und nie Gleichheit, Tatsachen und nie Wahrheit, Freiheiten und selten Unabhängigkeit.

Um streiten zu können, muss es Regeln geben, um die erst geregelt gestritten werden muss, und läuft Demokratie nach Prinzipien ab, die erst demokratisch zu erstreiten sind?

Ist nur Tolerantes zu tolerieren?

Herrscht heute ein Imperialismus anti-imperialistischer Grundsätze?

Philosophie, der nichts mehr heilig, ist nichts als Technik und Industrie.

Wer jeden Tanzbären gleich auswildert, erweist sich und ihm einen Bärendienst.

Beweise kommen für Weisheit zu spät.

Wer mehr wahrnimmt, wird oft weniger wahrgenommen.

Vergiss nicht, dass du alles vergisst, und vergiss, dass dein Leib gar nichts vergisst!

Mehr als die Summe seiner Sprüche ist der Aphoristiker nur, solange er neue machen kann.

Schöpferisch macht dich, was dich erschöpft: Der Könner schafft nur, was ihn schafft.

Wer sich kennt, wird nichts mehr.

Auch die Geschmacklosigkeiten sind verschieden.

E-Kunst lacht über Leute, die U-Kunst zum Lachen bringt.

Auch Armut sei ein Verfassungsbruch.

Junges wie Altes sind nichts Neues, und ohne Vergänglichkeit gäb’s nur Veraltetes.

Empörung gegen sie schmückt die böse Welt.

Wer sich in mir sieht, sieht mich richtig.

Die Wahrheit siegt am Ende, wie Pyrrhus.

Tiefstes, Höchstes und Plattestes haben gemeinsame Grenzen.

Wo was los ist, bin ich erlöst und mich los.

Ist Sex für Geld liebenswerter als Geld für Sex?

Wofür bin ich da, wenn nichts da ist für mich?

Glaube ist ohne Vernunft nur Aberglaube, als reine Vernunft aber kein Glaube.

Du siehst kein Jetzt, doch wirst sehen, was war.

Wer die Normen achtet, verletzt die Normalität.

Ich denk mir mein Teil, aber will das Ganze.

Man ist heute lieber spirituell und esoterisch als geistreich und geistlich.

Könner glauben an Eingebung, Dilettanten an ihre Begabung.

Der freie Markt verwünscht unglücklicherweise das wunschlose Glück.

Ein Bonmot verändert die Welt besser als eine Bibliothek.

Dass alles immer schöner und besser wird...

Inhaltsverzeichnis

• Widmung
• Textbeginn
• Sekundärliteratur zum Aphorismus
• Impressum