
- 288 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Matt Damon pflanzt Kartoffeln auf dem Mars, Bruce Willis rettet die Welt vor Killerasteroiden, Menschen werden eingefroren und wieder aufgeweckt, Raumschiffe fliegen in Überlichtgeschwindigkeit, Aliens besuchen die Erde und Matthew McConaughey überlebt den Sturz in ein Schwarzes Loch. Millionen Menschen rund um den Globus lassen sich jedes Jahr in die Filmwelt entführen. Doch wie viel Wahrheit steckt darin? Andreas Müller ist Astrophysiker und Kinogänger. In seinem Buch nimmt er sich Hollywood zur Brust und macht einen unterhaltsamen Faktencheck: Wie viel Phantasie steckt in den virtuellen Abenteuern, welche Szenen sind wissenschaftlicher Nonsens, und in welchen Filmen wagt Hollywood einen realistischen Blick in die Zukunft?
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Information

Kapitel 1:
Der Weltraum –
Unendliche Weiten
Der Weltraum –
Unendliche Weiten
Das Weltall ist für uns ein exotischer, ungewöhnlicher Ort, den nur die wenigsten Menschen selbst erleben können. Luftleerer Raum, Schwerelosigkeit, Kälte und gefährliche Strahlung ist das, was uns da draußen erwartet.
Umso größer ist der Reiz, diese faszinierende, fremde Welt über unseren Köpfen in Science-Fiction-Filmen darzustellen. Wie fühlt es sich wohl an, als Astronaut einen Weltraumspaziergang zu machen oder auf dem Mond herumzuhüpfen? Was erlebt die Crew eines Raumschiffs in der Schwerelosigkeit? Wie bewegt sie sich? Welche Regeln muss sie beachten? Und vor allem: Wie stellen die Filmemacher das Ganze wissenschaftlich korrekt dar? In diesem ersten Kapitel soll genau das unser Thema sein. Wir werden feststellen, dass es filmisch mehr oder weniger gut umgesetzt wird.
Ordnen wir doch erst einmal uns selbst im Weltall ein. Wir leben auf der Erde, einem verhältnismäßig kleinen, gesteinsartigen Planeten, der eine Lufthülle hat und dessen Oberfläche zu 70 Prozent von flüssigem Wasser bedeckt ist. Auf der Erde lebt die Spezies Mensch, eine Lebensform aus fast acht Milliarden Individuen, die diesen Planeten dominieren. Unsere Erde ist jedoch kosmisch betrachtet nur ein Staubkorn in den Weiten des Universums. Seit rund 4,5 Milliarden Jahren kreist sie mit sieben anderen Planeten um die Sonne. Die Sonne ist ein Stern, der sein Licht aus der Verschmelzung von Atomkernen selbst herstellen kann und es uns hell und kuschelig warm auf der Erde macht. Unser Sonnensystem befindet sich in einer scheibenförmigen, sich drehenden Ansammlung von etwa 400 Milliarden Sternen, leuchtendem rotem, blauem oder regenbogenfarbigem Gas und kaltem schwarzem Staub: unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Diese Galaxie ist wiederum nur eine von vielen. Es gibt etwa 100 Milliarden Galaxien im sichtbaren Universum. Das Universum war nicht schon immer da, sondern entstand nach gängiger Lehrmeinung vor 13,8 Milliarden Jahren im Urknall, einem heißen und dichten Anfangszustand.
Das Vakuum
Typischerweise befi nden sich in einem spielwürfelgroßen Volumen (1 cm3) etwa 1023 Teilchen, eine Eins mit 23 Nullen Diese Zahl – die sogenannte Avogadro-Zahl – heißt 100 Trilliarden und ist wirklich beeindruckend groß Auf der Erde kann man mithilfe von Vakuumpumpen die Luft aus einem geschlossenen Volumen entfernen Normalerweise beträgt der Luft druck an der Erdoberfl äche 1 Bar oder 101 325 Pascal Druck ist Kraft pro Fläche Die Druckeinheit »Pascal« entspricht demnach einem Newton pro Quadratmeter Der Luft druck wird verursacht durch das Gewicht der Luft säule, die auf jedem Quadratmeter der Erdoberfläche lastet. Wenn Sie tauchen gehen, kommt der Druck der Wassersäule über Ihrem Kopf dazu. In einer Tiefe von zehn Metern beträgt dieser Überdruck ein Bar. Ein Millibar ist dementsprechend der Wasserdruck einer ein Zentimeter hohen Wassersäule.
Wenn wir nach oben in den Weltraum Vordringen, kommen wir in immer höhere Luftschichten. Die Höhe und damit der Druck der Luftsäule über uns nimmt ab, bis schließlich gar keine Luft mehr da ist. Dann haben wir das Vakuum des Weltraums erreicht, in dem kein Druck mehr herrscht.
Wie gut sind die besten Vakua, die man aktuell technisch herstellen kann? Nun, in einem Ultrahochvakuum erreichen moderne Turbopumpen, dass nur noch ein Restgasdruck von 10–11 Millibar herrscht. In einem Kubikzentimeter befinden sich dann nur noch rund 10.000 Luftteilchen. Der Weltraum toppt diese Verhältnisse: Durchschnittlich befindet sich nur ein Teilchen in einem Kubikzentimeter Weltraum. Das ist ein Durchschnittswert. Es gibt natürlich Orte im Universum, wo das bei Weitem überschritten wird – zum Beispiel in dichten Gaswolken oder im Innern von Sternen oder Sternüberresten wie Schwarzen Löchern –, aber im Wesentlichen ist das Weltall eine perfekte Leere.

► Der Reflexionsnebel im Sternbild Orion namens Messier 78 hat eine höhere Teilchendichte als der Weltraum, der ihn umgibt. (Credit: ESO/Igor Chekalin)
Die Tatsache, dass wir in einer klaren Nacht das Licht ferner Sterne sehen können, verrät uns, dass zwischen unserer Erde und diesen Sternen im Wesentlichen nichts existiert. Nichts hält das Sternenlicht auf. Auch innerhalb des Sonnensystems befindet sich zwischen den Planeten und unzähligen Kleinkörpern vor allem nichts. Dieses Nichts ist besser als jedes Vakuum, das man auf der Erde herstellen könnte.
Zu den ersten filmischen Darstellungen der Weltraumphysik gehören natürlich die Science-Fiction-Serien »Raumschiff Enterprise« (→ Kapitel 1, Seite 13) und »Raumpatrouille Orion« (→ Kapitel 1, Seite 17). Sie gingen fast zeitgleich im September 1966 auf Sendung, die »Enterprise« war wenige Tage früher erstausgestrahlt worden.

Titel »Raumschiff Enterprise«
Originaltitel »Star Trek«
Erscheinungsjahr 1966
Idee/Regie Gene Roddenberry
Schauspieler William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley
Unterhaltungswert 5/5. Legendäre Dialogschlachten mit Scotty und Pille.
Auweia-Faktor 1/5. Für den Sound sich automatisch öffnender Türen und eingehender Funknachrichten. Kult!
Science-Faktor 2/5. Anfangs mit Kirks Crew noch wissenschaftlich anspruchsloser.
Größter Aufreger Die »Enterprise« fliegt schallend im Vorspann vorüber.
Besonderes Der Kultsatz »Beam me up, Scotty!« war so niemals in der Serie zu hören!
Auszeichnungen Science-Fiction-Preis Hugo Award; ansonsten nur Nominierungen für den »Emmy«
Zur Handlung von »Raumschiff Enterprise«
Man muss sie einfach lieben: William Shatner, der den Käpt’n James »Jim« T. Kirk verkörpert; Leonard Nimoy als Halbvulkanier (Mister) Spock; DeForest Kelley als Schiffsarzt Leonard McCoy, der in der deutschen Fassung in der Regel »Pille« und im englischen Original »Bones« genannt wurde, und natürlich James Doohan als Montgomery Scott, der Schiffsingenieur »Scotty«. In der zweiten Reihe folgen Nichelle Nichols als Uhura, George Takei als Hikaru Sulu und Walter Koenig als Pavel Chekov. Bitte bedenken Sie, dass der Quotenrusse in den (Dreh-)Zeiten des Kalten Krieges schon ein besonderes Zugeständnis der US-Amerikaner war. Sie alle fliegen mit dem Raumschiff »Enterprise« durch das All, erforschen den Weltraum und das Unbekannte. Dabei erleben sie viele Abenteuer und begegnen vor allem Außerirdischen. Dazu gehört das kämpferische Volk der Klingonen, mit denen die Menschen in den Anfängen der Serie in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt sind. Mit den Vulkaniern nahmen die Menschen zuvor schon Kontakt auf (→ »Star Trek – Der erste Kontakt« in Kapitel 4, Seite 163) und leben mit ihnen in Frieden.
Eine der schillerndsten Figuren der Serie war Spock. Der Halbvulkanier mit den spitzen Ohren war telepathisch, apathisch und doch irgendwie sympathisch. Wir kennen ihn vor allem mit seinem emotionslosen Gesichtsausdruck und natürlich seinem Vulkanier-Gruß, bei dem man jeweils zwei Finger einer Hand auseinanderspreizte. Generationen von Trekkies verstauchten sich die Finger.
Der Name von Spocks Heimatplaneten Vulkan wurde übrigens inspiriert von knallharter Astrophysik. Schon im 19. Jahrhundert machte der französische Astronom Urbain Le Verrier die Entdeckung, dass die komplette Bahnellipse des innersten Planeten Merkur einen merkwürdigen Tanz vollführt. Sie dreht sich im Raum. Großteils ist das durch die Gravitationswirkung der anderen Planeten – vor allem des Gasriesen Jupiter – erklärbar, aber ein Anteil von sieben Prozent des Dreheffekts blieb rätselhaft. Er wurde dem hypothetischen Planeten Vulkan zugeschrieben, der in der Nähe der Sonne seine Bahn ziehen soll, sich jedoch bislang der Beobachtung entzog. Später stellte sich jedoch heraus, dass es den heißen Sonnenumkreiser Vulkan gar nicht gibt. Albert Einstein konnte Merkurs Gravitationsanomalie 1915 fulminant mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie erklären.

Mein Fazit zu »Raumschiff Enterprise«
Die frühen Fernsehserien hatten bei der Umsetzung, wie Raumschiffe im Weltraum aussehen, ihren ganz eigenen Charme. Denn in den 1960er- und 1970er-Jahren kamen in der Tricktechnik vor allem Miniaturmodelle zum Einsatz – Computertechnik gab es ja noch nicht beim Film. Die Raumschiffe waren Modelle aus Holz, Metall, Glas oder Plastik, die einige zehn Zentimeter bis einen Meter groß waren. Sie wurden aufwendig abgefilmt.
Interessanterweise lief es anfangs auch bei »Raumschiff Enterprise« nicht so gut, was aus heutiger Sicht verwundert. Die Mondlandung 1969 brachte dann allerdings einen Boom bei den Einschaltquoten. 1972 hatten weltweit fast 200 Sender die Ausstrahlungsrechte von Kirk & Co. erworben. Das ZDF strahlte erstmals die deutsche Fassung 1972 aus. Nach der dritten Staffel »Raumschiff Enterprise« musste die Serie 1969 nach 79 Folgen eingestellt werden. Man munkelt, dass es daran lag, weil der Kirk-Darsteller nicht mehr länger den Bauch einziehen konnte. Der Erfolg von »Raumschiff Enterprise« liegt nach meiner Einschätzung vor allem an den extrem geistreichen Dialogen...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titelblatt
- Urheberrecht
- Inhalt
- Vorwort
- Kapitel 1: Der Weltraum – Unendliche Weiten
- Kapitel 2: Interstellarer Raumflug
- Kapitel 3: Reiseziel Mars
- Kapitel 4: Die fremden Welten ferner Planeten
- Kapitel 5: So sehen Aliens wirklich aus
- Kapitel 6: Killerasteroiden und andere Katastrophen
- Weise Worte zum Schluss
- Anhang