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Zeugnisse aus 20 Jahren Friedenspraxis in Auschwitz / mit Bernie Glassman und den ZenPeacemakers

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Zeugnisse aus 20 Jahren Friedenspraxis in Auschwitz / mit Bernie Glassman und den ZenPeacemakers

Über dieses Buch

1996 wagten Bernie Glassman, Eve Marko und Andrzej Krajewski zusammen mit Ginni Stern und 150 weiteren Menschen aus zehn Nationen erstmals ein Retreat in Auschwitz-Birkenau. Seither findet es alljährlich als friedensstiftende Praxis statt. An diesem Ort, an dem millionenfacher Mord zur Maschinerie wurde, begegnen die Teilnehmenden nicht nur den Schrecken der Vergangenheit, sondern auch ihrem eigenen inneren Opfer/Täter, den Grenzen der/ihrer Menschlichkeit und der Fülle des gesamten Lebens in der Gegenwart, im Hier und Heute. Eine Praxis, die tief bewegt und das Leben vieler verändert hat.Dieses Buch versammelt Zeugnisse von über 70 Teilnehmenden aus aller Welt und zwei Jahrzehnten. Wer "das Phänomen Auschwitz" noch tiefer ausloten will, wer für sich nach einer herzöffnenden Friedenspraxis sucht, kann sich von diesen aufrichtigen Geschichten berühren und inspirieren lassen. Und sieht sich ermutigt, aufzubrechen.

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Part / Teil II:
Testimonies, Reflections
Zeugnisse, Reflexionen
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Artwork: auschwitz3, © Rami Efal, Israel/USA
Ajeya van Drunen
Immensity, Urgency
What has really overwhelmed me was the immensity of what has happened there. Being at Auschwitz and Birkenau, it was amazing how silent the places where – as if every being was beyond comprehension, totally silenced by the impact of what has taken place there.
Imagine that ordinary people could do this, because most of the Germans where “ordinary” people in daily life. It is scary how such indoctrination can influence us – all of us.
Imagine the strength of the Jewish people to undergo such a torture, to survive such a horror.
And imagine the people around, the Europeans, bearing witness to what happened; many knew but didn’t respond, didn’t let the truth in.
I felt the urgency to bear witness to what was going on then and is going on now, to let life enter and touch us, and to respond on a deep level.
Netherlands (2012)
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Unermesslich, dringlich
Was mich wirklich überwältigt hat, war das ungeheure Ausmaß dessen, was dort geschehen ist. Das Erstaunliche in Auschwitz und Birkenau war die große Stille an beiden Orten – als hätte das Unbegreifliche jedes Wesen vollkommen verstummen lassen angesichts dessen, was sich dort ereignete.
Sich vorzustellen, dass normale Menschen dazu in der Lage waren, denn die meisten Deutschen waren in ihrem täglichen Leben „normale“ Menschen. Es ist beängstigend, wie eine derartige Indoktrinierung uns alle beeinflussen kann.
Die jüdische Stärke, eine solche Qual zu ertragen, ein solches Grauen zu überleben.
Und die Menschen ringsherum, die Europäer; viele wussten Bescheid, aber haben nicht reagiert, die Wahrheit nicht zugelassen.
Ich fühlte die Dringlichkeit, Zeugnis abzulegen von dem, was damals vor sich ging und was jetzt vor sich geht, das Leben hereinzubitten, uns berühren zu lassen und auf einer tiefen Ebene zu antworten.
Niederlande (2012)
Andreas Leszkovsky
Zeugnisablegen – in Auschwitz, in Wien
Im November 2005 sinnierte ich auf der Zugfahrt von Auschwitz heim nach Wien, was ich denn nun gelernt, was ich mitgenommen hätte aus meiner Erfahrung des BearingWitness-Retreats im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Für mich war es das anstrengendste Retreat, das ich bis zu diesem Zeitpunkt durchlebt hatte. Was also hatte ich gelernt?
Die Landschaften Polens, dann Tschechiens und Österreichs zogen an mir vorbei. Ich war leer, emotional und körperlich ausgelaugt. Im Laufe der folgenden Wochen wurde es mir immer klarer, dass meine Teilnahme an diesem Retreat eine Perle im universellen Netz Indras war. Ich erfuhr Heilung, und über mich erfuhren weitere Wesen Heilung. In meinem Alltag wurde ich sensibler gegenüber meinen eigenen kleinen „Genoziden“: Wann töte ich? Wodurch vernichte ich?
Ich spürte Dankbarkeit, empfand Verbundenheit. Es gibt nichts zu erreichen, ich bin einfach dankbar.
Immer wieder ertappe ich mich dabei, mich getrennt zu fühlen. In diesen Momenten wird mir die Wurzel allen Hasses wieder ganz offenbar. Die Übung geht weiter.
Am Freitag – in diesem Mai 2015 – werde ich mit dem Bezirksteam der NEOS (eine junge Partei für ein neues, liberales Österreich, in der ich mitwirke – ein Mosaikstein meines sozialen Engagements) in Wiens Rudolfsheim-Fünfhaus das Bezirksmuseum besuchen. Dort möchte ich Fragen stellen: Was weiß man über die Ermordeten des ehemaligen jüdischen Viertels im Bezirk? Wie viele starben zum Beispiel in Maly Trostinec, dem Ort, an dem die meisten Wienerinnen und Wiener ermordet wurden? Gibt es Namen? Was weiß man über sie?
Ich möchte nicht schreien, möchte keine Parolen hören. Ich möchte trauern und die Stimmen der Erinnerung in mir hören. Ich will dem Unfassbaren Namen geben. Und dann ganz still sein.
Bis hierher reicht mein BearingWitness-Retreat vor zehn Jahren …
Österreich (2005)
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Bearing Witness – in Auschwitz, in Vienna
In November 2005, while travelling home to Vienna from Auschwitz by train, I reflected on what I had learned, what I would take home from the Bearing Witness Retreat in the former concentration camp at Auschwitz-Birkenau. For me it was the most arduous retreat that I had undergone to this date. So what did I learn?
The landscapes of Poland, then Czech Republic and Austria, passed by. I was empty, emotionally and physically drained. Throughout the following weeks it became more and more clear to me that my attending this retreat was a pearl in the universal net of Indra. I experienced healing, and through me, other beings experienced healing. In my everyday life, I became more conscious about my own little “genocides”: When do I kill? How do I destroy? – I felt gratitude, connectedness. There’s nothing to achieve, I am simply grateful.
Again and again I find myself feeling separated, disconnected. In these moments, the root of all hatred reveals itself to me clearly. The exercise goes on.
Next Friday – in this May of 2015, the time I write this – I will visit the local museum of the district Rudolfsheim-Fünfhaus in Vienna, with the district team of the NEOS (a young and transformative political party that I am campaigning for as part of my social action). I want to ask questions there: What do they know about those killed in the former Jewish quarter of that district? How many died, for example in Maly Trostinec, the place where most of the Viennese were killed? What were their names? What is known about them?
I don’t want to scream, don’t want to hear rallying cries. I want to mourn and to listen to the voice of remembrance inside me. I want to name what is inconceivable. And then fall silent.
My Bearing Witness Retreat of ten years ago reaches out to this very moment …
Austria (2005)
Anita Fecht Kline
How I Came to Meditate beside the Tracks at Auschwitz
AUSCHWITZ. The name and its load of dark images called to me from the pages of a book on socially-engaged Buddhism. The Zen Peacemakers, the book said, organize an annual retreat to meditate there. I knew immediately I wanted to go.
Nine months later, in November 2012, I landed in Kraków. Waiting at the airport kiosk to exchange Euros for Polish Zloty, I heard an American voice ask, “Peacemaker?” I smiled an enthusiastic, “Yes!”
Between that first intuitive “Yes” while reading and the second confident one, I encountered other voices – bewildered friends, skeptical family, and a multitude of loud and doubtful interrogators in my own mind.
In an effort to dispel these doubts, I talked to Ginni Stern, a wonderful woman who coordinates the retreats from her home in Vermont. Ginni was reassuring. She explained that the group would include many people with the same questions I had and similar “reasons” for being there. There would be Jews from Israel, the U.S. and Europe who came to remember the victims. And, yes, there would certainly be non-Jews, including some from Palestine. There would surely be people from Germany and probably some with direct family ties to the perpetrators. It was not uncommon, Ginni said, for people like me – people of non-Jewish German descent – to experience a life-long sense of pain because of their national identity. Like me, she said, these people often felt a deep desire for peace within themselves and between people in the world. They went on retreat to see if this path of Bearing Witness to the Holocaust could be a way toward that peace and understanding.
Reading Bernie’s book Bearing Witness helped to dispel other concerns. Also, Bernie then at 73, was even a little older than I. If Bernie could do it … I could do it!
I registered, paid my money, and bought plane tickets to Europe, having decided to begin my adventure with a visit to learn about my paternal “family roots” in Germany.
Most importantly, I took to heart one of the three tenets of the Zen Peacemakers: Not-Knowing. Keep the mind open. Let go of fixed ideas.
I didn’t have to know why. I only needed to trust my intuition that something in me and in the world might be healed by bearing witness, along with a diverse group of others, to the horror of what took place at Auschwitz-Birkenau. I could, and would, simply keep saying, “I don’t know exactly why I’m going, but it feels right.”
And, in fact, it was.
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Wie es kam, dass ich neben den Gleisen von Auschwitz meditierte
AUSCHWITZ. Der Name und seine Last düsterer Bilder riefen nach mir aus den Seiten eines Buches über gesellschaftlich engagierten Buddhismus. Die ZenPeacemaker, so hieß es in dem Buch, richteten dort ein jährliches Meditationsretreat aus. Ich wusste sofort, dass ich hinfahren wollte.
Neun Monate später, im November 2012, landete ich in Kraków. Als ich im Flughafenterminal am Geldschalter wartete, um Euro in polnische Zloty umzutauschen, hörte ich eine amerikanische Stimme hinter mir: „Peacemaker?“ Ich lächelte ein be...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Inhalt / Contents
  3. Geleitwort / Preface
  4. Editors’ Introductory Remarks / Einführende Bemerkungen der HerausgeberInnen
  5. Legend / Lesehinweise
  6. Part / Teil I: Basics, Frameworks . Fundamente, Rahmenwerke
  7. Part / Teil II: Testimonies, Reflections . Zeugnisse, Reflexionen
  8. Part / Teil III: Scopes, Futures . Reichweiten, Zukünfte