
- 90 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Traumgeschichten der Bibel
Über dieses Buch
Träumen Sie gern? Dann haben Sie das richtige Buch in der Hand. Lassen Sie sich entführen in das Traumreich der Bibel. Dort treffen Sie auf Traumspezialisten und große Visionäre, hören von nächtlichen Warnungen und Träumen, die das ganze Leben verändern, rätseln über schreckliche Alpträume - und Sie träumen auch den Traum von einer schönen neuen Welt. So auf- und anregend war Bibellesen noch nie.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Traumgeschichten der Bibel von Hélène Renard, Eva Mündlein im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Theologie & Religion & Bibeln. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
Traumhafte Aussichten?
Träume, die in die Zukunft blicken
In die Zukunft schauen zu können – wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht? Das Geschäft mit den mehr als fragwürdigen Methoden, die uns einen Blick in die Zukunft ermöglichen sollen, boomt. In vielen Zeitungen und Zeitschriften können wir tagtäglich unser Horoskop lesen, ein Fernsehsender bietet uns rund um die Uhr die Möglichkeit, unser Schicksal mithilfe von Sternen und Spielkarten zu entschlüsseln, zahlreiche Inserate weisen uns darauf hin, an welchen Hellseher, Propheten oder Magier wir uns wenden können, wenn wir im Buch der Zukunft lesen wollen. Doch vielleicht suchen wir bei alldem am falschen Ort. Die Bibel führt uns vor Augen, dass manche Träume vermögen, was Spielkarten oder Kaffeesatz nur vortäuschen: die Zukunft ankündigen. Entweder auf direkte Weise oder in verschlüsselten Bildern zeigen diese Träume, was geschehen wird. Dabei steht für die Bibel außer Frage, dass es Gott ist, der solche Träume schickt. Er allein kann den Menschen in die Zukunft schauen lassen – denn er allein hält sie in seinen Händen. Jeder Versuch seitens des Menschen, etwas über sein zukünftiges Schicksal herauszufinden, ist dagegen zum Scheitern verurteilt.
Natürlich wissen wir, dass nicht alle Träume, die uns Zukünftiges sehen lassen, auch tatsächlich eintreten. Oft sagen Träume dieser Art mehr über die Gegenwart aus, über unsere Wünsche und Befürchtungen, als über die Zukunft. Da wird der Traum vom Ertrinken plötzlich zum Hinweis darauf, dass man gerade das Gefühl hat, in den eigenen Problemen »zu ertrinken« und das Auto wird zum Symbol dafür, wie man sein Leben steuert – oder wie das Leben uns steuert. Ob ein Traum tatsächlich in die Zukunft geblickt hat, das können wir immer erst im Nachhinein sagen. Doch ob Zukunft oder Gegenwart: Die Bibel ermutigt uns dazu, in unseren Träumen nach der Stimme Gottes zu suchen.
Erfolg garantiert
Ein Traum sagt Gideons Sieg voraus
Von einem Traum, der tatsächlich Zukünftiges verrät, erzählt das Richterbuch. Wir begegnen einem jungen Mann, Gideon, der Gott immer und immer wieder um »Zeichen« bittet. Auf diese Weise will er erfahren, was er tun soll und was von ihm verlangt wird. Wer hätte nicht gern ab und zu einen so konkreten »Rat von oben«? Mehrere dieser Zeichen erhält Gideon in Träumen und er ist sich sicher, dass sie von Gott kommen. Wirklich läuft alles, was später geschieht, genauso ab, wie die Träume es vorausgesehen haben.
Die folgende Szene spielt sich mitten in der Nacht ab. Es ist nicht Gideon, der träumt, sondern ein Soldat des feindlichen Heeres, dessen Identität nicht enthüllt wird. Gideon ist erleichtert, als er zufällig von diesem Traum erfährt, denn er versteht ihn als ermutigendes Zeichen dafür, dass die Zukunft ihm den erhofften Erfolg bescheren wird – ein Traum als Erfolgsgarantie! (Richter 7,9-22)
In der Nacht sagte der HERR zu Gideon: »Auf, greif das Lager an, ich gebe es in deine Hand! Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter und hör dir an, was sie dort miteinander reden. Das wird dir Mut machen, sie anzugreifen.«
Gideon und sein Diener gingen hinunter und schlichen sich bis an die äußeren Lagerwachen heran. Die Midianiter, die Amalekiter und die Beduinen aus dem Osten, die dort lagerten, bedeckten die ganze Ebene wie Heuschrecken und ihre Kamele waren unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand. Als nun Gideon bei den Wachtposten ankam, erzählte gerade einer seinem Kameraden einen Traum. »Stell dir vor«, sagte er, »ich habe im Traum gesehen, wie ein Gerstenbrot vom Berg herab in unser Lager rollte. Es stieß an unser Zelt, warf es um und kehrte das Unterste zuoberst.« Sein Kamerad antwortete: »Das kann nur eine Bedeutung haben: Der Israelit Gideon wird uns besiegen; Gott hat uns und unser Lager in seine Hand gegeben!«
Als Gideon den Traum und seine Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und dankte Gott. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: »Steht auf! Der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben.« Er teilte die 300 Mann in drei Gruppen auf; jeder bekam ein Widderhorn und eine Fackel, dazu einen Krug, um die brennende Fackel zu verbergen. Gideon schärfte ihnen ein: »Stellt euch rings um das Lager auf und macht alles genauso wie ich! Ich gehe jetzt bis zum Rand des Lagers und ihr achtet genau darauf, was ihr mich tun seht, und macht es ebenso. Wenn ihr hört, wie ich und die Männer bei mir ins Horn stoßen, dann stoßt auch ihr ins Horn, rings um das Lager, und ruft: ›Für den HERRN und für Gideon!‹«
Mitten in der Nacht kam Gideon mit seinen 100 Mann an den Rand des Lagers. Die Midianiter hatten gerade die Wachen gewechselt. Da bliesen die Männer um Gideon ihre Widderhörner und zerschlugen die Krüge. Alle drei Abteilungen folgten dem Beispiel, stießen in die Hörner und zerschlugen die Krüge. Jeder hielt in der linken Hand die Fackel und in der rechten das Horn. Sie riefen: »Auf zum Kampf! Für den HERRN und für Gideon!« Dabei standen sie rings um das Lager, jeder an seinem Platz. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und ergriffen die Flucht. Denn als die dreihundert in die Widderhörner stießen, ließ der HERR im Lager eine Panik entstehen und alle gingen mit dem Schwert aufeinander los. Darauf floh das ganze Heer in Richtung auf Bet-Schitta, Zereda, Sefat-Abel-Mehola und Tabbat.
Auf die Probe gestellt
Der Traum vom Standbild mit den tönernen Füßen
Einen Traum zu deuten ist ein schwieriges Unterfangen, zumal wenn es sich um den Traum einer anderen Person handelt. Die Berater von König Nebukadnezzar stehen allerdings noch vor einer ungleich schwierigeren Aufgabe: Sie sollen nicht nur die Bedeutung, sondern sogar den Traum selbst erraten! Das ist nicht etwa als Schikane gedacht, sondern der König will dadurch sicherstellen, dass seine Traumdeuter nicht frei phantasieren, sondern ihr Handwerk tatsächlich verstehen. Doch die sind ratlos. Träume erraten – das können nur die Götter! Aber nun wird es brenzlig. Denn der König befiehlt, seine nutzlosen und inkompetenten Ratgeber umzubringen, und dazu gleich noch alle anderen Vertreter ihres Berufsstandes. Und weil das noch nicht genug ist, soll auch Daniel und seine Freunde das gleiche Schicksal ereilen. Doch Daniel kann nichts erschüttern. Er handelt nach seiner tiefsten Überzeugung: Gott allein weiß alles. Er kann deshalb auch das Wissen um den Traum schenken. Daniel bittet Gott, ihm den Inhalt des königlichen Traums zu enthüllen. Und tatsächlich: Das Wunder geschieht! (Daniel 2)
In seinem zweiten Regierungsjahr hatte König Nebukadnezzar einen Traum, der ihn so beunruhigte, dass er nicht wieder einschlafen konnte. Er ließ alle seine Gelehrten, Magier, Wahrsager und Sterndeuter rufen, damit sie ihm seinen Traum erklären sollten. Sie kamen und traten vor den König und er sagte zu ihnen: »Ich habe einen Traum gehabt, der mich sehr beunruhigt. Ich möchte wissen, was es mit dem Traum auf sich hat.« Sie erwiderten: »Der König möge ewig leben! Er erzähle uns seinen Traum, dann werden wir ihm die Deutung sagen.« Der König erwiderte: »Nein, ihr müsst mir auch den Traum sagen, nicht nur die Deutung! Ich bestehe darauf, sonst lasse ich euch in Stücke hauen und eure Häuser in Trümmer legen. Wenn ihr mir aber beides, den Traum und die Deutung, sagen könnt, beschenke ich euch reich und erweise euch hohe Ehren. Also los, sagt es mir!« Die Ratgeber des Königs wiederholten: »Wenn der König seinen ergebenen Dienern den Traum erzählt, werden wir ihm sagen können, was er bedeutet.«
»Ihr macht nur Ausflüchte, um Zeit zu gewinnen!«, fuhr der König sie an. »Ihr habt genau verstanden, dass es mir mit meiner Drohung ernst ist. Ihr habt euch verabredet, mir eine lügenhafte Deutung aufzutischen. Deshalb bleibt es dabei: Sagt mir den Traum und beweist mir damit, dass ihr fähig seid, ihn auch zu deuten!« Die Weisen Babyloniens antworteten: »Kein Mensch auf der ganzen Erde kann diese Forderung erfüllen. Und noch nie hat ein König, so groß und mächtig er auch war, etwas Derartiges von seinen Gelehrten, Wahrsagern und Sterndeutern verlangt. Was der König fordert, ist unmöglich. Nur die Götter könnten dem König seinen Traum sagen; aber sie wohnen nicht unter uns Menschen.« Da packte den König die Wut und er befahl, alle Weisen Babyloniens umzubringen.
Auch Daniel und seine Freunde sollten getötet werden. Als aber Arioch, der Befehlshaber der königlichen Leibwache, diesen Befehl ausführen wollte, sprach Daniel ruhig und überlegen mit ihm. Er ließ sich von ihm den Grund für den strengen Befehl des Königs sagen, ging zum König und bat sich eine Frist aus; dann wolle er ihm den Traum und seine Deutung sagen. Darauf ging er in sein Haus und erzählte alles seinen drei Freunden. Er forderte sie auf: »Fleht den Gott des Himmels um Erbarmen an! Bittet ihn, dass er mir das Geheimnis enthüllt, damit wir nicht mit den übrigen Weisen Babyloniens umgebracht werden!«
In einer nächtlichen Vision wurde Daniel der Traum enthüllt. Da rühmte er den Gott des Himmels und sagte: »Gepriesen sei der Name Gottes in alle Ewigkeit; denn Gott verfügt über Macht und Weisheit. Er verändert das Bestehende und gibt allem seine Frist; er setzt Könige ab und setzt Könige ein. Er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Klugen ihren Verstand. Er enthüllt, was tief verborgen ist, er sieht, was im Dunkeln ist; doch ihn selbst umstrahlt reinstes Licht. Gott meiner Väter, dich rühme und preise ich! Du hast mir Weisheit und Kraft verliehen. Unser Gebet hast du erhört und hast mir den Traum des Königs enthüllt.« Darauf ging Daniel zu Arioch, der vom König den Befehl hatte, die Weisen Babyloniens zu töten. Er sagte zu ihm: »Bring die Weisen nicht um! Führe mich zum König, ich werde ihm seinen Traum deuten.« Arioch brachte ihn sofort zum König und sagte: »Ich habe unter den Leuten aus Juda einen Mann gefunden, der dem König seinen Traum deuten will.« Der König fragte Daniel, der mit seinem babylonischen Namen Beltschazzar hieß: »Kannst du mir wirklich meinen Traum sagen und ihn deuten?« Daniel erwiderte: »Kein Gelehrter, Magier, Wahrsager oder Sterndeuter kann das vollbringen, was der König verlangt. Aber es gibt einen Gott des Himmels, der das Verborgene enthüllt, und dieser Gott hat dir, König Nebukadnezzar, gezeigt, was am Ende der Zeit geschehen wird.
Ich sage dir jetzt, was es mit deinem Traum auf sich hat: Du machtest dir auf deinem Lager Gedanken über das, was künftig geschehen wird, und der Gott, der alles weiß, hat dich im Traum einen Blick in die Zukunft tun lassen. Ich habe dieses Geheimnis nicht durch besondere Weisheit entdeckt, die ich anderen Menschen voraushätte, sondern Gott hat es mir enthüllt, damit du, König, es erfährst und die Gedanken deines Herzens verstehst.
Du sahst im Traum ein riesiges Standbild vor dir stehen. Sein Anblick war zum Erschrecken und blendender Glanz ging von ihm aus. Der Kopf war aus reinem Gold, Brust und Arme waren aus Silber, der Leib bis zu den Hüften war aus Bronze, die Beine waren aus Eisen und die Füße zum Teil aus Eisen und zum Teil aus Ton. Du blicktest noch auf das Standbild, da löste sich von einem Felsen ein Stein ohne Zutun eines Menschen, der traf die Füße aus Eisen und Ton und zerschmetterte sie. Auf einen Schlag zerfielen Ton, Eisen, Bronze, Silber und Gold zu Staub und wurden wie Spreu vom Wind davongeweht. Keine Spur blieb davon übrig. Der Stein aber, der das Bild zermalmt hatte, wurde zu einem großen Felsmassiv, das die ganze Erde ausfüllte.
Das war der Traum und nun will ich dem König die Deutung geben: Du, mein König, bist der größte aller Könige. Der Gott des Himmels hat dir Herrschaft, Macht und Ehre verliehen und alles in deine Hand gegeben, was auf der Erde lebt, die Menschen, die Tiere des Feldes und die Vögel am Himmel. Über sie alle hat er dich als Herrscher eingesetzt – du bist das Haupt aus Gold. Auf dein Reich wird ein anderes folgen, das nicht ganz so mächtig sein wird, und danach ein drittes, das bronzene, das über die ganze Erde reicht. Dann kommt ein viertes, das hart wie Eisen ist und alles zerschmettert, was sich ihm in den Weg stellt. Aber es wird ein geteiltes Reich sein; deshalb sind die Füße und Zehen teils aus Eisen, teils aus Ton. Die eine Hälfte wird fest sein wie Eisen, die andere zerbrechlich wie Ton. Das Nebeneinander von Eisen und Ton bedeutet: Die beiden Teilreiche werden sich durch gegenseitige Heirat zu verbinden suchen; aber ihre Verbindung hat keinen Bestand, so wie Eisen und Ton sich nicht miteinander verbinden lassen.
Zur Zeit dieser beiden Königreiche aber wird der Gott des Himmels sein Reich errichten, das niemals untergehen wird; kein anderes Volk wird danach noch zur Herrschaft kommen und dieses Reich ablösen. Das Königreich Gottes beseitigt alle anderen Reiche, aber es selbst bleibt für alle Zeiten bestehen. Dies hast du geschaut im Bild des Steines, der sich ohne menschliches Zutun aus dem Felsen löste und das Standbild aus Ton, Eisen, Bronze, Silber und Gold zermalmte. Ein mächtiger Gott hat den König wissen lassen, was künftig geschehen wird. Der Traum sagt die Wahrheit und seine Deutung ist zuverlässig.«
König Nebukadnezzar warf sich vor Daniel zu Boden und befahl seinen Dienern, ihm Speiseopfer und Räucheropfer darzubringen. Er sagte zu Daniel: »Euer Gott ist wahrhaftig der Herr über alle Götter und Könige! Er kennt das Verborgene, sonst hättest du nicht dieses Geheimnis enthüllen können.« Der König beschenkte Daniel reich und machte ihn zum Statthalter der Provinz Babylon und zum ersten der königlichen Ratgeber. Auf Daniels Bitte betraute der König Schadrach, Meschach und Abed-Nego, die drei Freunde Daniels, mit der Aufsicht über die Verwaltung der Provinz Babylon. Daniel selbst blieb am Königshof.
Ein Traum als Spiegel
Nebukadnezzars Traum vom gefällten Baum
Nebukadnezzar träumt schon wieder! Dieses Mal plagt ihn ein Alptraum, der den König so erschüttert, dass er ihn freiwillig erzählt. Wieder ist Daniel der Einzige, der das Geschaute deuten kann – allerdings eine ganz und gar unbequeme Aufgabe, denn Daniel begreift schnell, dass der Baum, von dem der König träumt, diesen selbst symbolisiert. Und Gott will, dass dieser Baum gefällt wird! Man versteht sehr gut, warum kein Babylonier das Risiko auf sich nehmen will, diesen Traum zu deuten. Man weiß ja nie, was dem Überbringer unangenehmer Botschaften blüht! Doch Daniel scheut sich nicht, die Wahrheit zu sagen. (Daniel 4)
Ich, Nebukadnezzar, lebte glücklich und zufrieden in meinem Palast. Eines Nachts lag ich auf meinem Bett und hatte einen Traum, der mir meine Ruhe raubte. Was meine Augen zu sehen bekamen, stürzte mich in Angst und Schrecken. Ich ließ alle Weisen Babyloniens rufen, damit sie mir den Traum deuten sollten. Sie alle kamen, die Gelehrten, Magier, Wahrsager und Sterndeuter, und ich erzählte ihnen meinen Traum; aber keiner konnte mir die Deutung sagen. Ganz zuletzt trat Daniel vor mich, der nach meinem Gott Bel den Namen Beltschazzar erhalten hatte und vom Geist der heiligen Götter erfüllt ist. Ich sagte zu ihm: »Beltschazzar, du bist der oberste der königlichen Ratgeber. Ich weiß, dass du vom Geist der heiligen Götter erfüllt bist und es kein Geheimnis gibt, das du nicht enträtseln könntest. Sag mir, was mein Traum bedeutet!«
Dann erzählte ich Beltschazzar den Traum: »Während ich schlief, sah ich in der Mitte der Erde einen hohen Baum stehen. Er wurde immer größer und mächtiger, sodass er zuletzt bis zum Himmel reichte und noch von den äußersten Enden der Erde zu sehen war. Er trug dichtes Laub und reiche Früchte. In seinem Schatten ruhten die Tiere; Vögel nisteten in seinen Zweigen; und alles, was lebte, bekam seine Nahrung von ihm. Immer noch auf meinem Bett liegend, sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen. Der rief laut: ›Fällt den Baum und hackt seine Äste ab! Streift das Laub von den Zweigen und streut die Früchte überall umher! Die Tiere, die unter seinem Schatten Schutz fanden, und die Vögel in seinen Zweigen sollen fliehen. Nur den Stumpf lasst in der Erde, aber fesselt ihn mit eisernen und bronzenen Ketten, damit er unten am Boden bleibt zwischen Gras und Kräutern. Der Tau soll auf ihn fallen; wie das Wild soll er im Gras liegen. Statt eines Menschenverstandes so...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Haupttitel
- Inhaltsverzeichnis
- Gute Nacht! – Vorwort
- Josef – Traumspezialist par excellence
- Von Berufungen und Kehrtwenden
- Traumhafte Aussichten? – Träume, die in die Zukunft blicken
- Durch Träume gewarnt
- Wunschträume
- Wenn der Himmel sich öffnet
- Alpträume: Göttliche Botschaften oder Teufelswerk?
- Trau nicht jedem Traum!
- Träume und Visionen von einer neuen Welt
- Guten Morgen! – Nachwort
- Reihe Biblische Taschenbücher
- Impressum