Reich werden nebenbei
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Reich werden nebenbei

Einfach Geld verdienen, Vermögens-Ziele erreichen, richtig sparen, intelligent investieren lernen, Aktien & Finanzen verstehen, die besten Anlagestrategien

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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Einfach Geld verdienen, Vermögens-Ziele erreichen, richtig sparen, intelligent investieren lernen, Aktien & Finanzen verstehen, die besten Anlagestrategien

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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Quellenangaben

Über dieses Buch

In der 4., komplett neu bearbeiteten Auflage dieses wegweisenden Ratgebers, herausgegeben von einem preisgekrönten Verlag, vereinen renommierte Experten (Übersicht in der Buchvorschau) ihr Wissen mit einer interaktiven KI. Diese einzigartige Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung und modernster Technik ermöglicht es Ihnen, Herausforderungen auf einer ganz neuen Ebene zu meistern. Dank der innovativen Informationsvermittlung, ergänzt durch persönlichen Erfolgserlebnisse, können Sie Ihre Ziele verwirklichen und Ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn Geld verdienen quasi nebenbei ohne viel dafür tun zu müssen ist der alte Traum vieler Menschen. Doch was auf den ersten Blick wie eine schöne Illusion klingt, kann durchaus wahr werden. Passives Einkommen heißt das Zauberwort, schließlich kann nur wirklich werden, wer sein Geld für sich arbeiten lässt. Doch leider kennen sich die wenigsten Menschen mit dem Thema Geldanlage wirklich gut aus und Meinungen über die richtig Finanzplanung gibt es so viele wie Experten. Wer also Geld nebenbei verdienen will, tut gut daran im Dschungel der Finanzprodukte zwischen Aktienhandel mit Einzelwerten, ETF und Indexfonds, Gold, Immobilien usw. nicht den Überblick zu verlieren. Daher ist es sinnvoll, sich ausführlicher mit der eigenen Vermögensplanung zu beschäftigen, schließlich werden Sparguthaben und somit die für die Rente wichtige Altersvorsorge durch die Inflation nur vernichtet. Für sein Konzept "Infos nach Wunsch" wurde der Verlag mit dem Global Business Award als Publisher of the Year ausgezeichnet und staatlich gefördert. Er ist außerdem Partner des Bundesbildungsministeriums. Das Ziel, Ihnen die bestmöglichen Inhalte zu Themen wie Karriere, Finanzen, Management, Recruiting oder Psychologie zu bieten, geht dabei weit über die statische Natur traditioneller Bücher hinaus: Die interaktiven AI Extended Books vermitteln Ihnen nicht nur KI-optimierte Inhalte in mehreren Sprachen, basierend auf Datenanalyse, sondern ermöglichen es auch, individuelle Fragen zu stellen und sich zu Ihren persönlichen Interessen beraten zu lassen. Dazu finden Sie in jedem Buch ausführliche Erläuterungen und Anwendungsbeispiele, die Ihnen das erfolgreiche Benutzen der KI erleichtern. Sie können so quasi kostenlos KI-Software nutzen, eKurse herunterladen, mit Workbooks arbeiten oder sich mit einer aktiven Community austauschen. So erhalten Sie wertvolle Ressourcen, die Ihr Wissen steigern, die Kreativität anregen, Ihre persönlichen wie beruflichen Ziele erreichbar und Erfolge erlebbar machen. Dabei gehen Fachwissen und technische Innovation Hand in Hand, denn wir nehmen die Verantwortung, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu liefern sowie das Vertrauen, das Sie in uns setzen, sehr ernst. Aufgrund der einzigartigen Kombination aus menschlicher Expertise und Innovation können wir Werke publizieren, die Ihren Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden. Und mehr noch: Wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, Ihre Reise zu persönlichem Wachstum und Erfolg noch unvergesslicher zu machen. Denn wir wissen, dass wahre Veränderung nicht nur im Kopf stattfindet, sondern vor allem durch persönliches Erleben und Anwenden. Deshalb haben wir passend zu jedem Buch für Sie besondere Erfolgs-Reise-Erlebnisse konzeptioniert. Lassen Sie sich also inspirieren, um Ihre Leben auf ein völlig neues Level zu heben. Mit dem Kauf der Bücher können Sie auch Gutes tun: Der Verlag engagiert sich mit etwa 5 Prozent der Einnahmen aus dem Buchverkauf in gesellschaftlich relevanten sozialen oder nachhaltigen Projekten. So stiften wir Stipendien oder unterstützen innovative Ideen sowie Klimaschutzinitiativen. Verlegerin Simone Janson ist zudem Bestseller-Autorin sowie eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index, außerdem war sie Kolumnistin und Autorin renommierter Medien wie WELT, Wirtschaftswoche oder ZEIT - mehr zu ihr u.a. in Wikipedia.

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Information

Jahr
2024
ISBN
9783965962521
Auflage
4

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen: Von Gold, Silber, Kaffee, Zucker profitieren
// Von Michael Vaupel


Rohstoffe sind ein knappes Gut. Sie sind nicht unbegrenzt vorhanden und auch nicht beliebig vermehrbar. Wie kann man mit ihnen Geld verdienen?

Handyhersteller mit Goldminen?

Bereits 2012 stieß ich auf eine Nachricht, die wenig Beachtung fand: Der südkoreanische Elektronikriese Samsung unterzeichnete ein »memorandum of understanding« mit einem Goldproduzenten namens Cluff Gold. Ziel sei eine langfristige strategische Partnerschaft. Ein Elektronikgigant, der Smartphones, Fernseher, Küchengeräte produziert – und eine Goldmine in Westafrika?
Das ergibt durchaus Sinn! Denn was kaum bekannt ist: Für die Herstellung von PCs, Laptops und Smartphones wurden 2012 weltweit schätzungsweise 300 bis 320 Tonnen Gold benötigt. Durchschnittlich 250 Milligramm Silber, 24 Milligramm Gold, 4 Gramm Kobalt und teilweise SelteneErdenMetalle finden sich in jedem Mobilfunkgerät. Und alleine in Deutschland sollen 72 Millionen ungenutzte Mobilfunkgeräte in den Schubladen schlummern.

Goldmine im Handymüll

In einer Tonne »Handymüll« finden sich rund 280 Gramm Gold. Zum Vergleich: In einer durchschnittlichen Goldmine finden sich typischerweise 5 Gramm Gold je Tonne Gestein. Insofern sind unsere Müllberge durchaus »Minen«, was Gold und andere Metalle betrifft. Es kann sich lohnen, an der Fortentwicklung der entsprechenden Recyclingmöglichkeiten zu arbeiten. Die tatsächlichen Recyclingquoten liegen derzeit in Europa allerdings auf erschreckend niedrigem Niveau, schätzungsweise zwischen 13 und 25 Prozent (am Beispiel des Metalls Tantal).
Durch die Partnerschaft mit Cluff Gold möchte sich Samsung offensichtlich einen zuverlässigen Goldnachschub für seine Smartphones und andere Produkte sichern. Cluff Gold fördert Gold in der KalsakaMine in Burkina Faso, weitere Vorkommen sollen erschlossen werden. Samsung hat angekündigt, dafür die Kleinigkeit von 20 Millionen Dollar beisteuern zu wollen. Hier sehen wir etwas, das auf Neudeutsch »WinwinSituation« genannt wird. Und ein Beispiel dafür, dass die Rohstoffversorgungssicherheit zunehmend ein Thema wird. Einerseits auf Ebene der Unternehmen – das Beispiel Samsung ist nur eins von vielen –, andererseits auf staatlicher Ebene. So haben China und die USA längst strategische Lager zum Horten wichtiger Metalle angelegt. Die Europäische Union macht sich bei einem guten Dutzend Rohstoffen Sorgen um die Versorgungssicherheit. Inzwischen sind bestimmte Rohstoffe so begehrt, dass sogar in einigen Tausend Metern Tiefe auf dem Meeresboden exploriert wird.

Die Nachfrage bestimmt den Markt

Wenn eine ständig steigende Nachfrage auf ein stagnierendes Angebot trifft, sind spürbare Knappheiten und fehlende Versorgungssicherheit nur eine Frage der Zeit. Immer sind Angebot und Nachfrage die bestimmenden Faktoren. Wir sind derzeit in einer Situation, in der die AngebotNachfrageSituation bei zahlreichen Rohstoffen für steigende Preise spricht. Das macht diesen Markt meiner Ansicht nach so interessant. Die Lage kann sich auch wieder ändern, wenn Ersatzstoffe gefunden oder die Produktionen umgestellt werden, aber noch ist es nicht so weit. Und solange sich die derzeitige Entwicklung fortsetzt, sind steigende Preise bei einer ganzen Reihe von Rohstoffen wahrscheinlich.
Dazu zählen auch einige Agrarrohstoffe – doch bei denen können ethische Bedenken wegen der Spekulation mit Nahrungsmitteln eine Rolle spielen. Ich möchte jedenfalls nicht dafür mitverantwortlich sein, wenn die Ärmsten der Armen im südlichen Afrika mit steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel konfrontiert werden. Es gibt allerdings auch genügend Rohstoffe, bei denen diese Problematik nicht greift und von deren steigenden Preisen wir als Privatanleger profitieren können. Wie das geht, zeige ich Ihnen mit diesem Buch. Ich werde Ihnen die Rohstoffe vorstellen, die meiner Ansicht nach besonders interessant sind.
Ich möchte allerdings keine heißen Tipps für einzelne Investments geben. Meine Aufgabe ist es, Ihnen die notwendigen Informationen zu vermitteln, damit Sie selbst aktiv werden können. Damals wie heute zitiere ich in diesem Zusammenhang gerne ein chinesisches Sprichwort: »Gib jemandem einen Fisch, und du ernährst ihn einen Tag. Lehre ihn zu fischen, und er braucht ein Leben lang nicht zu hungern.« Also: Ich möchte Ihnen keinen Fisch geben, sondern Ihnen beibringen, wie man Fische fängt!

Grundlagen des Rohstoffmarktes

Aus Vereinfachungsgründen werde ich im Folgenden von »Rohstoffen« sprechen, auch wenn ebenso Rohwaren wie Zucker, Mais, Kakao und dergleichen gemeint sind. Ich sage definitiv nicht, dass wir uns in einer neuen Ära befinden, in der die Rohstoffpreise nur noch steigen werden. Das ist nicht der Fall. Nichts ist für die Ewigkeit, und auch der nächste Bullenmarkt im Bereich Rohstoffe und Rohwaren wird sein Ende finden. Vielleicht dann, wenn Ihnen die BildZeitung Tipps für Rohstoffinvestments gibt, Sie ein Brennstoffzellenauto fahren und weltweit seit mindestens fünf Jahren Milliarden in die Exploration neuer Rohstoffvorkommen gesteckt worden sind. Dann wird das Rohstoffangebot wieder deutlich über der Nachfrage liegen, und gleichzeitig wird das Angebot stärker wachsen als die Nachfrage. Wie so häufig im Leben gibt es eben auch bei den Rohstoffmärkten Zyklen. Und gerade wenn bestimmte Rohstoffe knapp sind und die Preise steigen, wird das Investieren in neue Minen beziehungsweise Anbauflächen lohnender.
Damit wiederum ist die Saat gelegt für eine mögliche Preiskorrektur nach dem vorherigen Anstieg. Alles wiederholt sich – besonders deutlich sichtbar bei den Rohwaren. Dort kann in vielen Fällen bereits nach einer Saison auf eine andere Frucht umgestiegen werden. Im Fall von Rohstoffen wie Industriemetallen geht das natürlich nicht so schnell. Von der Exploration eines Vorkommens bis zur Produktion der fertigen Mine vergehen Jahre.

Charakteristika von RohstoffBullenmärkten

Das Gute bei RohstoffBullenmärkten ist, dass sie meistens mehrere Jahre dauern, also relativ langlebig sind. Oft überdauern sie zehn Jahre oder mehr. Im letzten Jahrhundert lassen sich drei abgeschlossene, eindeutige RohstoffBullenmärkte identifizieren, alle jeweils mindestens mit zehn Jahren Dauer: 1906 bis 1923, 1933 bis 1953 sowie 1968 bis 1981.1 Diese Bullenmärkte decken sich zeitlich übrigens keineswegs mit den Konjunkturzyklen: Einer dieser RohstoffBullenmärkte begann beispielsweise um 1933, und da herrschte noch die Weltwirtschaftskrise. Lösen Sie sich bitte also zunächst einmal von dem Gedanken, dass RohstoffBullenmärkte nur dann auftreten können, wenn die Weltwirtschaft boomt. Das kann so sein, da bei einer boomenden Weltwirtschaft auch die Nachfrage nach Rohstoffen steigt. Es muss aber keineswegs sein. Denn auch während der Weltwirtschaftskrise boomten die Rohstoffpreise, trotz der zurückgehenden Nachfrage.
Die Nachfrage ist eben nur eine Seite der Medaille. Die andere ist das Angebot. Und wenn zwar die Nachfrage sinkt, aber das Angebot noch stärker, dann steigen die Preise. Der Beginn eines RohstoffBullenmarktes lässt sich nicht immer leicht identifizieren. An den Börsen wird nicht geklingelt, wie es so schön heißt. Wenn es aber einmal richtig losgegangen ist, dann kann es in einem typischen RohstoffBullenmarkt innerhalb von zwei, drei Jahren eine Verdoppelung der Rohstoffpreise geben.
Nach diesem ersten starken Anstieg gibt es typischerweise eine Korrekturphase, in der bis zu einem Drittel des vorherigen Zuwachses wieder abgegeben wird. Von denjenigen, die kurz vor Beginn der Korrekturphase eingestiegen sind, werden dann viele fluchend mit Verlusten aussteigen. Smarte Investoren jedoch freuen sich, in dieser Korrekturphase ihre Bestände nochmals günstig aufstocken zu können. Im Anschluss kann es dann typischerweise zu einer weiteren Verdoppelung der Rohstoffpreise kommen. Ein »Heißlaufen« – und dann ist das Ende des Bullenmarktes erreicht.

Die Fundamentalanalyse

Alles wiederholt sich auf der Welt und damit auch in der Finanzwelt, die Menschen werden nur nicht alt genug, um das zu bemerken. Deshalb meine Prognose: Auch der nächste RohstoffBullenmarkt wird nicht bedeutend anders als seine Vorgänger ablaufen. Den genauen Höchststand und damit den perfekten Ausstiegszeitpunkt am Ende des Bullenmarktes zu bestimmen ist übrigens reine Glückssache. Lassen Sie sich von niemandem weismachen, er könne das tagesgenau. Was Sie aber als Faustregel wissen sollten: Wenn sich nach der obligatorischen Korrekturphase die Rohstoffpreise noch einmal verdoppelt haben, wird es langsam Zeit auszusteigen.
So weit der historische Rückblick; kommen wir jetzt konkret zum aktuellen Bullenmarkt. Ein RohstoffBullenmarkt muss fundamental begründet sein, denn sonst können die Rohstoffpreise nicht jahrelang steigen. Die Fundamentalanalyse untersucht zwei große Blöcke: das Angebot und die Nachfrage. Eine gute Fundamentalanalyse ist sowohl statisch als auch dynamisch. Statisch bedeutet, dass sie untersucht, ob das Angebot über oder unter der Nachfrage liegt oder ob es ihr entspricht. Ein über der Nachfrage liegendes Angebot drückt tendenziell auf den Preis, bei einem unter der Nachfrage liegenden Angebot ist das Gegenteil der Fall.

Prognosen greifen zu kurz

Für die Prognose der weiteren Entwicklung greift die statische Analyse allerdings zu kurz. Dazu ist eine gute dynamische Fundamentalanalyse unerlässlich. Bei dieser von mir durchgeführten Analyse geht es darum, welche Richtung Angebot und Nachfrage nehmen. Ein RohstoffBullenmarkt braucht zwingend eines der folgenden Ergebnisse der dynamischen Fundamentalanalyse:
  1. Angebot fällt, Nachfrage steigt.
  2. Angebot fällt, Nachfrage stagniert oder fällt ebenfalls, jedoch nicht so stark wie das Angebot.
  3. Angebot stagniert, Nachfrage steigt.
Angebot steigt, Nachfrage steigt allerdings noch stärker: Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es zwar neue Minen gibt, diese aber die zusätzliche Nachfrage nicht annähernd befriedigen können.
Einer dieser Punkte muss erfüllt sein, sonst kann es keinen RohstoffBullenmarkt geben! Es handelt sich hier um eine grundlegende Voraussetzung, die Sie unbedingt verstehen sollten. Bitte beachten Sie, dass der zweite Punkt auch in einer Rezession erfüllt sein kann. So war es beispielsweise zum Zeitpunkt des RohstoffBullenmarktes, der in der Weltwirtschaftskrise begann. Weltweites Wirtschaftswachstum ist deshalb umgekehrt keine zwingend notwendige Bedingung für einen RohstoffBullenmarkt. In den nächsten Jahren könnte Punkt 1 zutreffen – was aber für die Fortsetzung des RohstoffBullenmarktes keine Rolle spielen würde, denn auch dieser Punkt würde ihn fundamental sehr gut begründen. Nur die Begründung für den Bullenmarkt hätte sich geändert, er selbst hätte weiterhin Bestand. Die fundamentale Begründung für den aktuellen Bullenmarkt lautet also: Das Angebot stagniert, die Nachfrage steigt. Schlüsseln wir nun beide Seiten des AngebotNachfrageAspekts weiter auf:

Der Nachfragehunger Chinas

Bei der Nachfrageseite brauche ich im Prinzip nur ein Wort zu sagen: China! Denn China ist die treibende Kraft auf der Nachfrageseite. Der Rohstoffhunger des chinesischen Drachen ist geweckt, und sein Appetit ist gewaltig. Das zeigt sich etwa daran, dass sich die chinesischen Roh­ ölimporte innerhalb von nur acht Jahren glatt verdoppelt haben. Insbesondere die erste Hälfte des letzten Jahrzehnts erlebte einen gewaltigen Anstieg der Rohstoffnachfrage Chinas:
Zum Vergleich: Danach gab es nochmals eine Verdopplung der chinesischen Erdölimporte, 2012 lagen diese bei geschätzten 250 Millionen Barrel. Kleinere Rückschläge wie 2002 oder Frühherbst 2012 mit einem Rückgang der chinesischen Ölimporte ändern am großen Bild kaum etwas.

Chinesische Erdölimporte

Keine Frage: China boomt seit Jahren. Übrigens: Vollkommen im Gegensatz zu anderen Regierungen stapelt die chinesische Regierung eher tief, was offizielle Zahlen betrifft, da sie den Eindruck einer Überhitzung vermeiden möchte. Aber ob 7,8 oder 6,8 Prozent – das ist gar nicht entscheidend. Das chinesische Wirtschaftswachstum könnte auch bei »nur« 4,5 oder 5,5 Prozent liegen – das wäre immer noch eine Größenordnung, für die nur das Wort »Boom« passt. Jahrelanger Boom.
Eine solche Volkswirtschaft braucht natürlich Rohstoffe. Wie viel genau – dazu gibt es Zahlen. 2012 hat China von der weltweiten Produktion schätzungsweise verbraucht:
  • ein gutes Zehntel der Erdölproduktion,
  • 38 Prozent der Aluminiumherstellung, >> 27 Prozent der Stahlproduktion, >> 27 Prozent der Eisenerzförderung,
  • ca. 45 Prozent der Produktion von Kohle und Koks, >> ca. 40 Prozent der Zementproduktion,
  • ca. 27 Prozent der Produktion von Kupfer, >> und ca. 33 Prozent der Bleiproduktion.
Das liegt deutlich über dem Anteil Chinas an der weltweiten Wirtschaftsleistung (gemessen am Bruttoinlandsprodukt der Welt), denn dieser beträgt nur knapp 10 Prozent. Mittlerweile verbraucht China auch mehr Energie als die USA. Die Internationale EnergieAgentur vermeldet, dass Chinas Verbrauch von Energie den zuletzt verfügbaren Zahlen zufolge bei 2,265 Milliarden Tonnen Öläquivalent lag. Im Fall der USA waren es 2,169 Milliarden Tonnen. Aufgrund der erheblich größeren Bevölkerungszahl Chinas liegt der ProKopfVerbrauch in den USA natürlich um ein Vielfaches höher.

China als Globalplayer

China ist auch zum größten Automobilmarkt der Welt geworden. Mittlerweile werden in China in guten Monaten mehr Autos verkauft als in den gesamten USA. Für mich besteht kein Zweifel: Der Anteil Chinas an der weltweiten Wirtschaftsleistung wird mindestens bis 2017 weiter ansteigen. Dafür sorgen auch Pläne der chinesischen Führung wie dieser: Bis 2015 soll China die größte Schiffbaukapazität der Welt haben. Noch in den 1990erJahren hatte China gerade einmal eine Werft, die größere Schiffe bauen konnte. Jetzt sind es schon ein Dutzend.
Im Herbst 2012 kündigte die chinesische Entwicklungs und Reformkommission weitere Projekte in einem Volumen von umgerechnet rund 120 Milliarden Euro an. Sie alle werden die Rohstoffnachfrage zusätzlich erhöhen. So sollen in Städten mit mehr als 5 Millionen Einwohnern U­BahnNetze gebaut werden, und es soll massiv in die Infrastruktur investiert werden. Eine durchaus beeindruckende Dynamik – die leider auch ihre Schattenseiten hat. So hat in China die Umweltverschmutzung stark zugenommen. Die steigende Nachfrage nach Energie und Rohstoffen lässt Flüsse absterben, und es kommt zu Unfällen wie Grubenunglücken oder der Explosion von Pipelines.

Der Rohstoffhunger Chinas

Analysten von Morgan Stanley beschrieben diese Entwicklung der erhöhten Rohstoffnachfrage treffend als »Chinas Staubsaugereffekt«. Das Reich der Mitte saugt demzufolge in absoluten Zahlen immer mehr Rohstoffe auf, auch solche, deren Angebot schon jetzt stagniert beziehungsweise bereits zurückgeht. Die chinesische Rohstoffnachfrage dürfte in den nächsten Jahren weiter steigen. Und da China inzwischen ein absolutes Schwergewicht am ...

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