In der Hölle der Ostfront
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In der Hölle der Ostfront

Schicksal eines jungen Soldaten

  1. 288 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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In der Hölle der Ostfront

Schicksal eines jungen Soldaten

Über dieses Buch

Der 18-jährige Fritz wird nach seiner Ausbildung beim RAD und der Wehrmacht an die Ostfront zur Heeresgruppe Nord geschickt. Dort muss er ums Überleben kämpfen. Viele seiner Kameraden sieht er sterben. Er selbst wird lebensbedrohlich verletzt. Doch das ist noch nicht das Ende seines Weges...Packend und schonungslos erzählt Arno Sauer von den wahren Erlebnissen seines Vaters Fritz. Wie seine Freunde wollte er niemals ein Held sein und erfuhr dennoch am eigenen Leib, was Krieg wirklich bedeutet. Die jungen Soldaten waren mit unfassbarem Leid konfrontiert, den Tod stets vor Augen. Seine Geschichte ist nicht zuletzt ein beeindruckendes Plädoyer für den Frieden.

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Information

Flucht und Gefangenschaft
Ich klopfte an die hölzerne Haustüre des ersten der beiden Gehöfte. »Müller« stand auf dem Namensschild. Nach geraumer Zeit öffnete mir eine ältere Frau die Tür.
»Wer sind Sie und was wünschen Sie?«, fragte sie misstrauisch, aber nicht unfreundlich.
Meiner Schätzung nach war sie etwa im gleichen Alter wie meine Mutter. Im Hintergrund des Hausflures standen ihr Mann und daneben eine junge Frau, wohl eine Tochter der beiden.
Ich stellte mich als Fritz Sauer vor, erzählte ihnen, dass ich ein versprengter Soldat auf dem Rückzug von der Front sei und schon seit fünf Tagen auf der Suche nach meiner Truppe durch Schlesien irrte. Seitdem hätte ich so gut wie nichts mehr gegessen und würde deshalb um etwas Essbares bitten.
Die warmherzigen Menschen waren anscheinend von meinem verwahrlosten Aussehen ebenso erschüttert wie gerührt. Entsetzt hielten sie die Hände vors Gesicht und riefen: »Um Gottes willen, Vetter, kommt herein!« »Vetter« war in diesem Fall wohl eher als Anrede für einen alten Mann gedacht.
Ich muss wohl im Gesicht so schwarz und am ganzen Körper so dreckig gewesen sein, dass die Mutter spontan zu mir sagte: »Ich mache Ihnen etwas zu essen, aber gehen Sie doch zuerst in den ersten Stock in unser Bad. Dort dürfen Sie sich waschen, baden und rasieren. Wir legen Ihnen frische Wäsche vor die Badezimmertür.«
Diesen Rat befolgte ich zu gerne und nach Ablegen meiner Uniform badete ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ausgiebig in wohltuend warmem Wasser und wusch meine blonden, mittlerweile recht lang gewordenen Haare. Das letzte Vollbad lag zwei Jahre zurück. Ich hatte es genommen, kurz bevor ich damals aus dem Lazarett in Lippstadt entlassen worden war.
Nach der Rasur meines mittlerweile doch schon recht starken Bartes zog ich die vor der Tür bereitgelegte frische zivile Kleidung an und ging erschöpft, aber mordshungrig hinunter in die Küche des großen Bauernhauses. Als die Familie Müller mich nach fast annähernd einer Stunde körperlicher Grundreinigung plötzlich in der Küche stehen sah, versetzte ich wegen der wundersamen Verwandlung alle wieder in Erstaunen.
»Eben noch aus der Hölle kommend, steht jetzt plötzlich ein Prinz vor uns«, sagte die liebenswerte Hausfrau.
Während des Essens erzählte ich ausführlich fast meinen ganzen Lebenslauf und schilderte die große Gefahr durch die nahende Front.
»Wenn die Front bedrohlich heranrückt, wollen wir gemeinsam mit der französischen Familie Schneider vom Nachbarhof und deren Kindern fliehen«, sagte Herr Müller leise, als ob der Feind mithören könnte. »Die Familie Schneider stammte aus Metz in Lothringen und wurde nach dem Frankreichfeldzug und der Besetzung von Elsass und Lothringen 1940 hierher in unsere einsame Region zwangsumgesiedelt«, erzählte Herr Müller weiter.
So saß ich bald gemeinsam mit allen Bewohnern der beiden Gehöfte an diesem späten Abend in der mollig geheizten und an den Fenstern abgedunkelten Küche. Dabei beratschlagten wir gemeinsam über verschiedene Fluchtvarianten, die besten Fluchtwege und den günstigsten Zeitpunkt.
Es war eine großartige warmherzige Geste dieser liebenswerten Menschen, dass sie mich nicht fortschickten in die eisige Winterkälte, sondern mir anboten, noch zu bleiben, obwohl sie sich dadurch selbst in Lebensgefahr brachten.
Sie bereiteten mir in der Scheune ein Lager in einem doppelten Scheunenboden. Unter mir befanden sich die Ställe und über mir Heu und Stroh. Tagsüber musste ich in meinem Versteck bleiben und Lenchen, die älteste Tochter der Familie, brachte mir das Essen in die Scheune. Abends in der Dunkelheit durfte ich mein Versteck verlassen. Wir trafen uns dann alle in der Küche. Auch die Familie Schneider war jedes Mal dabei, und wir hörten im Volksempfänger BBC London, den verbotenen Feindsender. So waren wir über die aktuelle Lage recht gut informiert.
Am Abend des dritten Tages meiner Aufnahme bei Müllers näherten sich deutsche Soldaten vorsichtig den Bauernhäusern. Sofort suchte ich mein Versteck auf und kroch in den doppelten Scheunenboden. Ich konnte vieles, was um mich herum passierte und gesprochen wurde, mithören und durch einen Spalt im Holzboden beobachten. Es handelte sich um eine zusammengewürfelte Einheit aus ungefähr dreißig blutjungen und einigen versprengten älteren Soldaten. Geführt von einem Hauptmann, wurden diese armen Teufel erneut an die Front geschickt. Sie baten um ein Nachtquartier und lagen zur einen Hälfte im Stall unter und zur anderen Hälfte im Heuspeicher über mir.
In dieser Nacht schwitzte ich Blut und Wasser vor Angst, entdeckt zu werden. Nur keine Geräusche, nur nicht einschlafen und schnarchen! Ich machte in dieser Nacht kein Auge zu und betete zu Gott, dass mich niemand entdecken würde. Erst als die Truppe im Morgengrauen unter großem Getöse das Feld räumte und Richtung Osten aufbrach, konnte ich einigermaßen beruhigt durchatmen. In was für einer gefährlichen Lage hatte ich mich befunden, und vor allem, in welche schlimme Situation wären alle Bewohner gekommen, wenn ich entdeckt und als versteckter Deserteur erkannt worden wäre! Jetzt im Nachhinein wurde uns erst richtig bewusst, dass meine Anwesenheit hier für mich und meine liebenswerten Gastgeber äußerst gefährlich war. Meine Entdeckung hätte in dieser Zeit für uns alle das sichere Todesurteil bedeutet.
Wir verfolgten am selben Abend wieder in der abgedunkelten Küche die Nachrichten von BBC London und hörten, dass die Truppen Schörners nach der letzten Schlacht im Raum Lauban die Rote Armee auf ihrem Vormarsch noch einmal kurzfristig zum Halten gebracht hatten. Einige Tage später erfuhren wir, dass die Russen vorerst nicht in das »Protektorat Böhmen und Mähren«, also nicht nach Tschechien einmarschieren würden. Alle beschlossen einstimmig, die Flucht in der darauf folgenden Nacht zu wagen. Unser Weg sollte uns nach Südwesten führen, Großrichtung Zittau mit dem Ziel, die Berge und das Sudetenland zu erreichen.
Beide Familien packten das Nötigste in je einen pferdebespannten Planwagen. Opa und Oma Müller packten wir im Wagen in dicke Decken ein. Haus, Hof, Gut und das ganze Eigentum mussten die Menschen schweren Herzens zurücklassen. Dazu gehörten natürlich auch sämtliche Tiere. Da ich reiten konnte, schenkte man mir ein Pferd, das sonst zurückgelassen worden wäre. Wir beschlossen, nur in der ersten Nacht zusammenzubleiben. Zum einen kam ich als einzelner Reiter schneller voran und zum anderen hätte ich meine Gastgeber in Gefahr gebracht, sollte uns die Feldgendarmerie aufhalten.
Wir nahmen am Abend alle gemeinsam unsere letzte warme Mahlzeit ein und setzten uns gegen 21 Uhr mit dem kleinen Treck in Marsch. Für Familie Müller war es ein Abschied für immer von ihrer schlesischen Heimat, für die französische Familie Schneider und mich war es der Versuch, in unsere Heimat zurückzukehren. Die ganze Nacht zogen wir mit Ausnahme von wenigen kurzen Pausen schweigend durch die Weiten der tief verschneiten schlesischen Landschaft. Nur das Knarren der hölzernen Pferdewagen und das Schnaufen der Tiere war zu hören. Im Morgengrauen verabschiedete ich mich von diesen liebenswerten Menschen und bedankte mich für die fürsorgliche Aufnahme, die mir letztlich das Leben gerettet hatte.
Wir umarmten uns alle ein letztes Mal. »Wir wünschen dir auf deinem weiten Nachhauseweg viel Glück, Fritz«, riefen alle hinter mir her.
»Ich verspreche euch, dass wir uns nach dem Krieg wiedersehen, so Gott will«, rief ich gerührt zurück.
Der Weg des Trecks führte weiter Richtung Süden zum Sudetengau. Ich ritt mit einem Rucksack bepackt, der mit einigen Kleidungsstücken und Proviant gefüllt war, nördlich von Zittau Richtung Südwesten weiter. Schon kurz vor Mittag erreichte ich in einer Senke einen größeren Bachlauf von mindestens drei bis vier Meter Breite, der nicht gänzlich zugefroren war. Später erfuhr ich, dass es sich um das kleine Flüsschen Mandau handelte. Weit und breit konnte ich weder Brücke noch Steg oder Furt ausmachen.
So beschloss ich, mit dem Pferd durch diesen Bach zu reiten. Normalerweise bedeuten Gewässer dieser Größe für Pferde kein unüberwindliches Hindernis, doch mein vierbeiniger Weggefährte wollte absolut nichts von einer Überquerung wissen. Das Tier scheute jedes Mal, wenn ich erneut auf den Bach zusteuerte. Der Gaul wollte einfach nicht auf die andere Seite. Wahrscheinlich hatte er Angst vor dem teils zugefrorenen vereisten Randbereich des Gewässers. Immer wieder probierte ich einen erneuten Anlauf, bis das Tier der Sache auf einmal überdrüssig war. Das Pferd scheute erneut, bäumte sich auf und warf mich ab, um anschließend gemütlich davonzuhoppeln. Ich glaube, dass ich dem Pferd mehr als eine halbe Stunde hinterherlief, um es einzufangen. Als ich endlich das Halfter erwischte, machte es eine kreisende Kopfbewegung, zog den Kopf aus dem gelockerten Zaumzeug heraus, wieherte laut und machte sich vollends davon. Nun stand ich da, ohne Pferd, das Halfter in der Hand und immer noch diesseits des Baches. Es blieb mir keine andere Wahl, als Schuhe, Strümpfe und Hose einschließlich der langen Unterhose auszuziehen und durch das eiskalte Wasser auf die westliche Seite des Gewässers zu waten. Nach dieser unfreiwilligen Erfrischung wartete ich am anderen Ufer, bis meine zitternden Füße und Beine einigermaßen durch die eigene Körperwärme getrocknet waren. Danach zog ich in der lausigen Kälte schleunigst die zivilen Klamotten über und konnte meinen langen Weg Richtung Westen ungestört fortsetzen. Allerdings wieder zu Fuß und ohne Hilfe dieses treulosen Pferdes.
Gegen Abend beobachtete ich ein kleines Dorf und bemerkte dabei eine männliche Person etwa gleichen Alters, die nur wenige Schritte von mir entfernt offenbar das Gleiche tat.
Also trat ich auf den jungen Mann in Zivilkleidung zu und sprach ihn an: »Wie heißt du, wo kommst du her?«
»Ich heiße Hermann und bin ein versprengter Soldat vom IV. Armeekorps. Ich habe mich nach dem Tod fast aller meiner Kameraden bis hierher durchgeschlagen. Hier in dieser Gegend kenne ich mich gut aus. Ich bin auf dem Nachhauseweg nach Nixdorf, meinem Heimatort im Sudetenland. Das sind von hier ungefähr dreißig Kilometer. Du kannst mich dorthin begleiten und bei uns übernachten. Wir müssen am Schluss nur noch über die alte Reichsgrenze kommen. Den letzten Nachrichten zu glauben, wird die Rote Armee vorerst die Grenze nach Tschechien nicht überschreiten.«
Selbst absolut ortsunkundig, nahm ich diesen gutgemeinten Vorschlag ohne zu zögern an.
»Ich bin dabei«, rief ich Hermann erleichtert zu, und so marschierten wir gemeinsam in der folgenden Nacht ungesehen über die Grenze bis zu diesem besagten Ort Nixdorf (heute Mikulášovice, Tschechien), den wir am folgenden Nachmittag erreichten.
Hermanns Eltern hatten hier bis vor Kurzem eine Spinnereifabrik besessen, deren Tätigkeit seit Wochen eingestellt war. Die Freude, ihren Sohn lebend wiederzusehen, war unermesslich groß. Auch hier wurde ich sehr liebenswert aufgenommen und verköstigt. Allerdings legte man mir nahe, diesen Ort schnell wieder zu verlassen, da nicht nur diese Familie durch meine Anwesenheit gefährdet war, sondern, viel schlimmer noch, dass mittlerweile tschechische Freikorps und Banden die hier lebende deutsche Bevölkerung drangsalierten, teilweise folterten, töteten und deportierten. Alles, was Deutsch war, wurde gehasst und verdammt. Auch hier in diesem kleinen Landzipfel des Sudetenlandes, umgeben von der Reichsgrenze, war man seines Lebens nicht mehr sicher.
In der dritten Nacht wagte ich in genauer Absprache mit meinen Gastgebern, von denen ich erneut mit etwas Proviant ausgestattet wurde, meine weitere Flucht. Die von Hermanns Eltern genau beschriebene Strecke führte nach einer wiederholten Grenzüberschreitung durch das Elbsandsteingebirge entlang des Kirnitzschtales bis nach Bad Schandau an der Elbe.
Nachdem ich diesen Fluss erreicht hatte, war ich einigermaßen glücklich und zufrieden, zurück in der Zivilisation angekommen zu sein. Von Bad Schandau aus flussabwärts lag in ungefähr fünfzig Kilometer Entfernung Dresden. Von dort, hoffte ich, würden Züge nach Westen fahren, und so war diese Stadt mein nächstes Marschziel. Ich ahnte nicht, was mich dort erwartete.
Im Vorort von Dresden, dem »Weißen Hirsch«, auf der Höhe angekommen, sah ich schon aus der Ferne eine so apokalyptisch zerstörte Stadt, wie ich bis dahin noch keine andere gesehen hatte. Der Anblick wurde beim Näherkommen und bei genauerer Betrachtung unerträglich. Wer das Weinen verlernt hatte, der lernte es wieder beim Anblick dieser furchtbar bombardierten Stadt. Das sogenannte Elbflorenz, einst eine der wohl schönsten Städte Europas, eine Stadt der Künste, hatte aufgehört zu existieren.
In der Innenstadt gab es keinerlei Leben mehr. Welches Grauen hatten die Menschen in dieser Stadt ertragen müssen! Noch ganz unter dem Eindruck dieses schrecklichen Anblicks lief ich gedankenlos einer russischen Patrouille in die Arme. An Flucht war in den zerstörten Straßenzügen der Stadt und in dieser Situation nicht mehr zu denken, und ich ärgerte mich maßlos über meine Unvorsichtigkeit. Ohne mir Fragen zu stellen, gliederte man mich in kürzester Zeit mit zahlreichen anderen Männern und Frauen in einer großen Gefangenengruppe ein. Man führte uns etwa acht Kilometer weit zu Fuß auf ein Bahngelände. Hier standen zwei Züge mit zahlreichen vergammelten Güterwagen. In einen dieser Waggons pferchte man uns mit lauten russischen Kommandotönen, Stößen und Fußtritten, und niemand von uns wusste, was man mit ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Frontispiz
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Worum geht es im Buch?
  6. Inhalt
  7. Vorwort
  8. Im RAD-Musterlager Gau Moselland
  9. Stellungsbefehl zur Wehrmacht
  10. An die Ostfront zur 132. Infanteriedivision
  11. Der Weg ins Ungewisse
  12. Keine Hoffnung auf Wiederkehr
  13. Mein bester Freund
  14. Mein Traum zerplatzt
  15. Im Lazarettzug zurück ins Reich
  16. Genesungsbataillon Saarburg Lothringen
  17. Versetzung nach Thorn an der Weichsel
  18. Im Panzersturmregiment erneut zur Ostfront
  19. Den Untergang vor Augen
  20. Flucht und Gefangenschaft
  21. Der Weg nach Hause
  22. Wiederaufbau
  23. Nachwort
  24. Weitere Bücher der Edition Förg
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