Dichtung und Wahrheit
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Dichtung und Wahrheit

Alle vier Teile

  1. 1,163 Seiten
  2. German
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Dichtung und Wahrheit

Alle vier Teile

Über dieses Buch

"Dichtung und Wahrheit" ist eine Autobiographie von Johann Wolfgang von Goethe, die die Zeit der Kindheit und Jugend des Dichters bis kurz vor seiner Abreise nach Weimar als junger Erwachsener im Jahre 1775 beschreibt.

Das Buch ist in vier Teile gegliedert, von denen die ersten drei zwischen 1811 und 1814 geschrieben und veröffentlicht wurden, während der vierte Teil hauptsächlich in den Jahren 1830 und 1831 geschrieben und 1833 veröffentlicht wurde. Das Werk umfasst die ersten 26 Lebensjahre des Autors. Goethe war der Meinung, dass "die wichtigste Periode eines Individuums die seiner Entwicklung ist".

Erste Entwürfe zu "Dichtung und Wahrheit" diktierte Goethe, nachdem er seine Farbenlehre beendet hatte, im Sommer 1810 in Karlsbad. An der Autobiographie arbeitete er zunächst parallel zu seiner Arbeit an "Wilhelm Meisters Lehrjahre"; ab Januar 1811 wurde das Verfassen der Autobiographie zu seiner Haupttätigkeit.

Goethe schrieb "Dichtung und Wahrheit" aus den Blickwinkeln des Wissenschaftlers, des Historikers und des Künstlers. Als Wissenschaftler wollte er sein Leben als sich stufenweise entwickelnd darstellen, "nach jenen Gesetzen zu bilden, wovon uns die Metamorphose der Pflanzen belehrt." Als Historiker schilderte er die allgemeinen Verhältnisse der Zeit. Als Künstler fühlte er sich nicht an Fakten um ihrer selbst willen gebunden, sondern wählte diejenigen aus, die von Bedeutung waren, und formte sie so, dass sie Teil eines Kunstwerks werden konnten.

Das Wort "Dichtung" ist bewusst doppeldeutig gewählt und weist darauf hin, dass der Autor systematisch jene Ereignisse ausgewählt hat, deren Erwähnung er für wünschenswert hielt.

Null Papier Verlag

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Information

Zweiter Teil.

Was man in der Ju­gend wünscht, hat man im Al­ter die Fül­le.

Sechstes Buch

So trieb es mich wech­sels­wei­se, mei­ne Ge­ne­sung zu be­för­dern und zu ver­hin­dern, und ein ge­wis­ser heim­li­cher Är­ger ge­sell­te sich noch zu mei­nen üb­ri­gen Emp­fin­dun­gen: denn ich be­merk­te wohl, dass man mich be­ob­ach­te­te, dass man mir nicht leicht et­was Ver­sie­gel­tes zu­stell­te, ohne dar­auf acht zu ha­ben, was es für Wir­kun­gen her­vor­brin­ge, ob ich es ge­heim hielt oder ob ich es of­fen hin­leg­te, und was der­glei­chen mehr war. Ich ver­mu­te­te da­her, dass Pyla­des, ein Vet­ter, oder wohl gar Gret­chen selbst den Ver­such möch­te ge­macht ha­ben, mir zu schrei­ben, um Nach­richt zu ge­ben oder zu er­hal­ten; ich war nun erst recht ver­drieß­lich ne­ben mei­ner Be­küm­mer­nis und hat­te wie­der neue Ge­le­gen­heit, mei­ne Ver­mu­tun­gen zu üben und mich in die selt­sams­ten Ver­knüp­fun­gen zu ver­ir­ren.
Es dau­er­te nicht lan­ge, so gab man mir noch einen be­son­dern Auf­se­her. Glück­li­cher­wei­se war es ein Mann, den ich lieb­te und schätz­te; er hat­te eine Hof­meis­ter­stel­le in ei­nem be­freun­de­ten Hau­se be­klei­det, sein bis­he­ri­ger Zög­ling war al­lein auf die Aka­de­mie ge­gan­gen. Er be­such­te mich öf­ters in mei­ner trau­ri­gen Lage, und man fand zu­letzt nichts na­tür­li­cher, als ihm ein Zim­mer ne­ben dem mei­ni­gen ein­zuräu­men: da er mich denn be­schäf­ti­gen, be­ru­hi­gen und, wie ich wohl mer­ken konn­te, im Auge be­hal­ten soll­te. Weil ich ihn je­doch von Her­zen schätz­te und ihm auch frü­her gar man­ches, nur nicht die Nei­gung zu Gret­chen, ver­traut hat­te, so be­schloss ich umso mehr, ganz of­fen und ge­ra­de ge­gen ihn zu sein, als es mir un­er­träg­lich war, mit je­mand täg­lich zu le­ben und auf ei­nem un­si­che­ren, ge­spann­ten Fuß mit ihm zu ste­hen. Ich säum­te da­her nicht lan­ge, sprach ihm von der Sa­che, er­quick­te mich in Er­zäh­lung und Wie­der­ho­lung der kleins­ten Um­stän­de mei­nes ver­gan­ge­nen Glücks und er­reich­te da­durch so viel, dass er als ein ver­stän­di­ger Mann ein­sah, es sei bes­ser, mich mit dem Aus­gang der Ge­schich­te be­kannt zu ma­chen, und zwar im ein­zel­nen und be­son­de­ren, da­mit ich klar über das Gan­ze wür­de und man mir mit Ernst und Ei­fer zu­re­den kön­ne, dass ich mich fas­sen, das Ver­gan­ge­ne hin­ter mich wer­fen und ein neu­es Le­ben an­fan­gen müs­se. Zu­erst ver­trau­te er mir, wer die an­de­ren jun­gen Leu­te von Stan­de ge­we­sen, die sich an­fangs zu ver­we­ge­nen My­sti­fi­ka­tio­nen, dann zu pos­sen­haf­ten Po­li­zei­ver­bre­chen, fer­ner zu lus­ti­gen Geld­schnei­de­rei­en und an­de­ren sol­chen ver­fäng­li­chen Din­gen hat­ten ver­lei­ten las­sen. Es war da­durch wirk­lich eine klei­ne Ver­schwö­rung ent­stan­den, zu der sich ge­wis­sen­lo­se Men­schen ge­sell­ten, durch Ver­fäl­schung von Pa­pie­ren, Nach­bil­dung von Un­ter­schrif­ten man­ches Straf­wür­di­ge be­gin­gen und noch Straf­wür­di­ge­res vor­be­rei­te­ten. Die Vet­tern, nach de­nen ich zu­letzt un­ge­dul­dig frag­te, wa­ren ganz un­schul­dig, nur im all­ge­meins­ten mit je­nen an­de­ren be­kannt, kei­nes­wegs aber ver­ei­nigt be­fun­den wor­den. Mein Kli­ent, durch des­sen Emp­feh­lung an den Groß­va­ter man mir ei­gent­lich auf die Spur ge­kom­men, war ei­ner der Schlimms­ten und be­warb sich um je­nes Amt haupt­säch­lich, um ge­wis­se Bu­ben­stücke un­ter­neh­men oder be­de­cken zu kön­nen. Nach al­lem die­sen konn­te ich mich zu­letzt nicht hal­ten und frag­te, was aus Gret­chen ge­wor­den sei, zu der ich ein für al­le­mal die größ­te Nei­gung be­kann­te. Mein Freund schüt­tel­te den Kopf und lä­chel­te. »Be­ru­hi­gen Sie sich«, ver­setz­te er, »die­ses Mäd­chen ist sehr wohl be­stan­den und hat ein herr­li­ches Zeug­nis da­von ge­tra­gen. Man konn­te nichts als Gu­tes und Lie­bes an ihr fin­den, die Her­ren Exa­mi­na­to­ren selbst wur­den ihr ge­wo­gen und ha­ben ihr die Ent­fer­nung aus der Stadt, die sie wünsch­te, nicht ver­sa­gen kön­nen. Auch das, was sie in Rück­sicht auf Sie, mein Freund, be­kannt hat, macht ihr Ehre; ich habe ihre Aus­sa­ge in den ge­hei­men Ak­ten selbst ge­le­sen und ihre Un­ter­schrift ge­se­hen.« »Die Un­ter­schrift!« rief ich aus, »die mich so glück­lich und so un­glück­lich macht. Was hat sie denn be­kannt? Was hat sie un­ter­schrie­ben?« Der Freund zau­der­te, zu ant­wor­ten; aber die Hei­ter­keit sei­nes Ge­sichts zeig­te mir an, dass er nichts Ge­fähr­li­ches ver­ber­ge. »Wenn Sie’s denn wis­sen wol­len«, ver­setz­te er end­lich, »als von Ih­nen und Ihrem Um­gang mit ihr die Rede war, sag­te sie ganz frei­mü­tig: ich kann es nicht leug­nen, dass ich ihn oft und gern ge­se­hen habe; aber ich habe ihn im­mer als ein Kind be­trach­tet, und mei­ne Nei­gung zu ihm war wahr­haft schwes­ter­lich. In man­chen Fäl­len habe ich ihn gut be­ra­ten, und an­statt ihn zu ei­ner zwei­deu­ti­gen Hand­lung auf­zu­re­gen, habe ich ihn ver­hin­dert, an mut­wil­li­gen Strei­chen teil­zu­neh­men, die ihm hät­ten Ver­druss brin­gen kön­nen.«
Der Freund fuhr noch wei­ter fort, Gret­chen als eine Hof­meis­te­rin re­den zu las­sen; ich hör­te ihm aber schon lan­ge nicht mehr zu: denn dass sie mich für ein Kind zu den Ak­ten er­klärt, nahm ich ganz ent­setz­lich übel und glaub­te mich auf ein­mal von al­ler Lei­den­schaft für sie ge­heilt; ja ich ver­si­cher­te has­tig mei­nen Freund, dass nun al­les ab­ge­tan sei! Auch sprach ich nicht mehr von ihr, nann­te ih­ren Na­men nicht mehr; doch konn­te ich die böse Ge­wohn­heit nicht las­sen, an sie zu den­ken, mir ihre Ge­stalt, ihr We­sen, ihr Be­tra­gen zu ver­ge­gen­wär­ti­gen, das mir denn nun frei­lich jetzt in ei­nem ganz an­de­ren Lich­te er­schi­en. Ich fand es un­er­träg­lich, dass ein Mäd­chen, höchs­tens ein paar Jah­re äl­ter als ich, mich für ein Kind hal­ten soll­te, der ich doch für einen ganz ge­schei­ten und ge­schick­ten Jun­gen zu gel­ten glaub­te. Nun kam mir ihr kal­tes, ab­sto­ßen­des We­sen, das mich sonst so an­ge­reizt hat­te, ganz wi­der­lich vor; die Fa­mi­lia­ri­tä­ten, die sie sich ge­gen mich er­laub­te, mir aber zu er­wi­dern nicht ge­stat­te­te, wa­ren mir ganz ver­hasst. Das al­les wäre je­doch noch gut ge­we­sen, wenn ich sie nicht we­gen des Un­ter­schrei­bens je­ner poe­ti­schen Lie­bes­e­pis­tel, wo­durch sie mir denn doch eine förm­li­che Nei­gung er­klär­te, für eine ver­schmitz­te und selbst­süch­ti­ge Ko­ket­te zu hal­ten be­rech­tigt ge­we­sen wäre. Auch mas­kiert zur Putz­ma­che­rin kam sie mir nicht mehr so un­schul­dig vor, und ich kehr­te die­se är­ger­li­chen Be­trach­tun­gen so lan­ge bei mir hin und wi­der, bis ich ihr alle lie­bens­wür­di­gen Ei­gen­schaf­ten sämt­lich ab­ge­streift hat­te. Dem Ver­stan­de nach war ich über­zeugt und glaub­te sie ver­wer­fen zu müs­sen; nur ihr Bild! ihr Bild straf­te mich Lü­gen; so oft es mir wie­der vor­schweb­te, wel­ches frei­lich noch oft ge­nug ge­sch­ah.
In­des­sen war denn doch die­ser Pfeil mit sei­nen Wi­der­ha­ken aus dem Her­zen ge­ris­sen, und es frag­te sich, wie man der in­ne­ren ju­gend­li­chen Heil­kraft zu Hil­fe käme? Ich er­mann­te mich wirk­lich, und das ers­te, was so­gleich ab­ge­tan wur­de, war das Wei­nen und Ra­sen, wel­ches ich nun für höchst kin­disch an­sah. Ein großer Schritt zur Bes­se­rung! Denn ich hat­te, oft hal­be Näch­te durch, mich mit dem größ­ten Un­ge­stüm die­sen Schmer­zen über­las­sen, so­dass es durch Trä­nen und Schluch­zen zu­letzt da­hin kam, dass ich kaum mehr schlin­gen konn­te und der Ge­nuss von Spei­se und Trank mir schmerz­lich ward, auch die so nah ver­wand­te Brust zu lei­den schi­en. Der Ver­druss, den ich über jene Ent­de­ckung im­mer­fort emp­fand, ließ mich jede Weich­lich­keit ver­ban­nen; ich fand es schreck­lich, dass ich um ei­nes Mäd­chens wil­len Schlaf und Ruhe und Ge­sund­heit auf­ge­op­fert hat­te, die sich dar­in ge­fiel, mich als einen Säug­ling zu be­trach­ten und sich höchst am­men­haft wei­se ge­gen mich zu dün­ken.
Die­se krän­ken­den Vor­stel­lun­gen wa­ren, wie ich mich leicht über­zeug­te, nur durch Tä­tig­keit zu ver­ban­nen; aber was soll­te ich er­grei­fen? Ich hat­te in gar vie­len Din­gen frei­lich man­ches nach­zu­ho­len und mich in mehr als ei­nem Sin­ne auf die Aka­de­mie vor­zu­be­rei­ten, die ich nun be­zie­hen soll­te; aber nichts woll­te mir schme­cken noch ge­lin­gen. Gar man­ches er­schi­en mir be­kannt und tri­vi­al; zu meh­re­rer Be­grün­dung fand ich we­der eig­ne Kraft noch äu­ße­re Ge­le­gen­heit und ließ mich da­her durch die Lieb­ha­be­rei mei­nes bra­ven Stu­ben­nach­barn zu ei­nem Stu­di­um be­we­gen, das mir ganz neu und fremd war und für lan­ge Zeit ein wei­tes Feld von Kennt­nis­sen und Be­trach­tun­gen dar­bot. Mein Freund fing näm­lich an, mich mit den phi­lo­so­phi­schen Ge­heim­nis­sen be­kannt zu ma­chen. Er hat­te un­ter Da­ri­es in Jena stu­diert und, als ein sehr wohl ge­ord­ne­ter Kopf, den Zu­sam­men­hang je­ner Leh­re scharf ge­fasst, und so such­te er sie auch mir bei­zu­brin­gen. Aber lei­der woll­ten die­se Din­ge in mei­nem Ge­hirn auf eine sol­che Wei­se nicht zu­sam­men­hän­gen. Ich tat Fra­gen, die er spä­ter zu be­ant­wor­ten, ich mach­te For­de­run­gen, die er künf­tig zu be­frie­di­gen ver­sprach. Un­se­re wich­tigs­te Dif­fe­renz war je­doch die­se, dass ich be­haup­te­te, eine ab­ge­son­der­te Phi­lo­so­phie sei nicht nö­tig, in­dem sie schon in der Re­li­gi­on und Poe­sie voll­kom­men ent­hal­ten sei. Die­ses woll­te er nun kei­nes­wegs gel­ten las­sen, son­dern such­te mir viel­mehr zu be­wei­sen, dass erst die­se durch jene be­grün­det wer­den müss­ten; wel­ches ich hart­nä­ckig leug­ne­te und im Fort­gan­ge un­se­rer Un­ter­hal­tung bei je­dem Schritt Ar­gu­men­te für mei­ne Mei­nung fand. Denn da in der Poe­sie ein ge­wis­ser Glau­be an das Un­mög­li­che, in der Re­li­gi­on ein eben sol­cher Glau­be an das Uner­gründ­li­che statt­fin­den muss, so schie­nen mir die Phi­lo­so­phen in ei­ner sehr üb­len Lage zu sein, die auf ih­rem Fel­de bei­des be­wei­sen und er­klä­ren woll­ten; wie sich denn auch aus der Ge­schich­te der Phi­lo­so­phie sehr ge­schwind dar­tun ließ, dass im­mer ei­ner einen an­de­ren Grund such­te, als der an­de­re, und der Skep­ti­ker zu­letzt al­les für grund- und bo­den­los an­sprach.
Eben die­se Ge­schich­te der Phi­lo­so­phie je­doch, die mein Freund mit mir zu trei­ben sich ge­nö­tigt sah, weil ich dem dog­ma­ti­schen Vor­trag gar nichts ab­ge­win­nen konn­te, un­ter­hielt mich sehr, aber nur in dem Sin­ne, dass mir eine Leh­re, eine Mei­nung so gut wie die an­de­re vor­kam, in­so­fern ich näm­lich in die­sel­be ein­zu­drin­gen fä­hig war. An den äl­tes­ten Män­nern und Schu­len ge­fiel mir am bes­ten, dass Poe­sie, Re­li­gi­on und Phi­lo­so­phie ganz in Eins zu­sam­men­fie­len, und ich be­haup­te­te jene mei­ne ers­te Mei­nung nur um de­sto leb­haf­ter, als mir das Buch Hiob, das Ho­he­lied und die Sprüchwör­ter Sa­lo­mo­nis eben so gut als die Or­phi­schen und He­siodi­schen Ge­sän­ge da­für ein gül­ti­ges Zeug­nis ab­zu­le­gen schie­nen. Mein Freund hat­te den klei­nen Bru­cker zum Grun­de sei­nes Vor­trags ge­legt, und je wei­ter wir vor­wärts ka­men, je we­ni­ger wuss­te ich dar­aus zu ma­chen. Was die ers­ten grie­chi­schen Phi­lo­so­phen woll­ten, konn­te mir nicht deut­lich wer­den. So­kra­tes galt mir für einen treff­li­chen wei­sen Mann, der wohl, im Le­ben und Tod, sich mit Chri­sto ver­glei­chen las­se. Sei­ne Schü­ler hin­ge­gen schie­nen mir große Ähn­lich­keit mit den Apos­teln zu ha­ben, die sich nach des Meis­ters Tode so­gleich ent­zwei­ten und of­fen­bar je­der nur eine be­schränk­te Sin­nes­art für das Rech­te er­kann­te. We­der die Schär­fe des Ari­sto­te­les, noch die Fül­le des Pla­to fruch­te­ten bei mir im min­des­ten. Zu den Stoi­kern hin­ge­gen hat­te ich schon frü­her ei­ni­ge Nei­gung ge­fasst und schaff­te nun den Epik­tet her­bei, den ich mit vie­ler Teil­nah­me stu­dier­te. Mein Freund ließ mich un­gern in die­ser Ein­sei­tig­keit hin­ge­hen, von der er mich nicht ab­zu­zie­hen ver­moch­te: denn ohn­ge­ach­tet sei­ner man­nig­fal­ti­gen Stu­di­en wuss­te er doch die Haupt­fra­ge nicht ins Enge zu brin­gen. Er hät­te mir nur sa­gen dür­fen, dass es im Le­ben bloß aufs Tun an­kom­me, das Ge­nie­ßen und Lei­den fin­de sich von selbst. In­des­sen darf man die Ju­gend nur ge­wäh­ren las­sen: nicht sehr lan­ge haf­tet sie an falschen Ma­xi­men; das Le­ben reißt oder lockt sie bald da­von wie­der los.
Die Jahrs­zeit war schön ge­wor­den, wir gin­gen oft zu­sam­men ins Freie und be­such­ten die Lu­stör­ter, die in großer An­zahl um die Stadt um­her­lie­gen. Aber ge­ra­de hier konn­te es mir am we­nigs­ten wohl sein: denn ich sah noch die Ge­s­pens­ter der Vet­tern über­all und fürch­te­te, bald da bald dort einen her­vor­tre­ten zu se­hen. Auch wa­ren mir die gleich­gül­tigs­ten Bli­cke der Men­schen be­schwer­lich. Ich hat­te jene be­wusst­lo­se Glück­se­lig­keit ver­lo­ren, un­be­kannt und un­be­schol­ten um­her­zu­ge­hen und in dem größ­ten Ge­wüh­le an kei­nen Beo­b­ach­ter zu den­ken. Jetzt fing der hy­po­chon­dri­sche Dün­kel an, mich zu quä­len, als er­reg­te ich die Auf­merk­sam­keit der Leu­te, als wä­ren ihre Bli­cke auf mein We­sen ge­rich­tet, es fest­zu­hal­ten, zu un­ter­su­chen und zu ta­deln.
Ich zog da­her mei­nen Freund in die Wäl­der, und in­dem ich die ein­för­mi­gen Fich­ten floh, sucht’ ich jene schö­nen be­laub­ten Hai­ne, die sich zwar nicht weit und breit in der Ge­gend er­stre­cken, aber doch im­mer von sol­chem Um­fan­ge sind, dass ein ar­mes ver­wun­de­tes Herz sich dar­in ver­ber­gen kann. In der größ­ten Tie­fe des Wal­des hat­te ich mir einen erns­ten Platz aus­ge­sucht, wo die äl­tes­ten Ei­chen und Bu­chen einen herr­lich großen, be­schat­te­ten Raum bil­de­ten. Et­was ab­hän­gig war der Bo­den und mach­te das Ver­dienst der al­ten Stäm­me nur de­sto be­merk­ba­rer. Rings an die­sen frei­en Kreis schlos­sen sich die dich­tes­ten Ge­bü­sche, aus de­nen be­moos­te Fel­sen mäch­tig und wür­dig her­vor­blick­ten und ei­nem was­ser­rei­chen Bach einen ra­schen Fall ver­schaff­ten.
Kaum hat­te ich mei­nen Freund, der sich lie­ber in frei­er Land­schaft am Strom un­ter Men­schen be­fand, hier­her ge­nö­ti­get, als er mich scher­zend ver­si­cher­te, ich er­wei­se mich wie ein wah­rer Deut­scher. Um­ständ­lich er­zähl­te er mir aus dem Ta­ci­tus, wie sich un­se­re Ur­vä­ter an den Ge­füh­len be­gnügt, wel­che uns die Na­tur in sol­chen Ein­sam­kei­ten mit un­ge­küns­tel­ter Bau­art so herr­lich vor­be­rei­tet. Er hat­te mir nicht lan­ge da­von er­zählt, als ich aus­rief: »O! warum liegt die­ser köst­li­che Platz nicht in tiefer Wild­nis, warum dür­fen wir nicht einen Zaun um­her füh­ren, ihn und uns zu hei­li­gen und von der Welt ab­zu­son­dern! Ge­wiss, es ist kei­ne schö­ne­re Got­tes­ver­eh­rung als die, zu der man kein Bild be­darf, die bloß aus dem Wech­sel­ge­spräch mit der Na­tur in un­se­rem Bu­sen ent­springt!« – Was ich da­mals fühl­te, ist mir noch ge­gen­wär­tig; was ich sag­te, wüss­te ich nicht wie­der zu fin­den. So viel ist aber ge­wiss, dass die un­be­stimm­ten, sich weit aus­deh­nen­den Ge­füh­le der Ju­gend und un­ge­bil­de­ter Völ­ker al­lein zum Er­ha­be­nen ge­eig­net sind, das, wenn es durch äu­ße­re Din­ge in uns er­regt wer­den soll, form­los, oder zu un­fass­li­chen For­men ge­bil­det, uns mit ei­ner Grö­ße um­ge­ben muss, der wir nicht ge­wach­sen sind.
Eine sol­che Stim­mung der See­le emp­fin­den mehr oder we­ni­ger alle Men­schen, so wie sie die­ses edle Be­dürf­nis auf man­cher­lei Wei­se zu be­frie­di­gen su­chen. Aber wie das Er­ha­be­ne von Däm­me­rung und Nacht, wo sich die Ge­stal­ten ver­ei­ni­gen, gar leicht er­zeugt wird, so wird es da­ge­gen vom Tage ver­scheucht, der al­les son­dert und trennt, und so muss es auch durch jede wach­sen­de Bil­dung ver­nich­tet wer­den, wenn es nicht glück­lich ge­nug ist, sich zu dem Schö­nen zu flüch­ten und sich in­nig mit ihm zu ver­ei­ni­gen, wo­durch denn bei­de gleich un­s­terb­lich und un­ver­wüst­lich sind.
Die kur­z­en Au­gen­bli­cke sol­cher Genüs­se ver­kürz­te mir noch mein den­ken­der Freund; aber ganz um­sonst ver­such­te ich, wenn ich her­aus an die Welt trat, in der lich­ten und ma­ge­ren Um­ge­bung ein sol­ches Ge­fühl bei mir wie­der zu er­re­gen; ja kaum die Erin­ne­rung da­von ver­moch­te ich zu er­hal­ten. Mein Herz war je­doch zu ver­wöhnt, als dass es sich hät­te be­ru­hi­gen kön­nen: es hat­te ge­liebt, der Ge­gen­stand war ihm ent­ris­sen; es hat­te ge­lebt, und das Le­ben war ihm ver­küm­mert. Ein Freund, der es zu deut­lich mer­ken lässt, dass er an euch zu bil­den ge­denkt, er­regt kein Be­ha­gen; in­des­sen eine Frau, die euch bil­det, in­dem sie euch zu ver­wöh­nen scheint, wie ein himm­li­sches, freu­de­brin­gen­des We­sen an­ge­be­tet wird. Aber jene Ge­stalt, an der sich der Be­griff des Schö­nen mir her­vor­tat, war in die Fer­ne weg­ge­schwun­den; sie be­such­te mich oft un­ter den Schat­ten mei­ner Ei­chen, aber ich konn­te sie nicht fest­hal­ten, und ich fühl­te einen ge­wal­ti­gen Trieb, et­was Ähn­li­ches in der Wei­te zu su­chen.
Ich hat­te mei­nen Freund und Auf­se­her un­ver­merkt ge­wöhnt, ja ge­nö­tigt, mich al­lein zu las­sen; denn selbst in mei­nem hei­li­gen Wal­de ta­ten mir jene un­be­stimm­ten, rie­sen­haf­ten Ge­füh­le nicht ge­nug. Das Auge war vor al­len an­de­ren das Or­gan, wo­mit ich die Welt fass­te. Ich hat­te von Kind­heit auf zwi­schen Ma­lern ge­lebt und mich ge­wöhnt, die Ge­gen­stän­de, wie sie, in Be­zug auf die Kunst an­zu­se­hen. Jetzt, da ich mir selbst und der Ein­sam­keit über­las­sen war, trat die­se Gabe, halb na­tür­lich, halb er­wor­ben, her­vor; wo ich hin­sah, er­blick­te ich ein Bild, und was mir auf­fiel, was mich er­freu­te, woll­te ich fest­hal­ten, und ich fing an, auf die un­ge­schick­tes­te Wei­se nach der Na­tur zu zeich­nen. Es fehl­te mir hier­zu nicht we­ni­ger als al­les; doch blieb ich hart­nä­ckig dar­an, ohne ir­gend ein tech­ni­sches Mit­tel, das Herr­lichs­te nach­bil­den zu wol­len, was sich mei­nen Au­gen dar­stell­te. Ich ge­wann frei­lich da­durch eine große Auf­merk­sam­keit auf die Ge­gen­stän­de, aber ich fass­te sie nur im gan­zen, in­so­fern sie Wir­kung ta­ten; und so we­nig mich die Na­tur zu ei­nem de­skrip­ti­ven Dich­ter be­stimmt hat­te, eben so we­nig woll­te sie mir die Fä­hig­keit ei­nes Zeich­ners fürs Ein­zel­ne ver­lei­hen. Da je­doch nur dies al­lein die Art war, die mir üb­rig blieb, mich zu äu­ßern, so hing ich mit eben so viel Hart­nä­ckig­keit, ja mit Trüb­sinn dar­an, dass ich im­mer eif­ri­ger mei­ne Ar­bei­ten fort­setz­te, je we­ni­ger ich et­was da­bei her­aus­kom­men sah.
Leug­nen will ich je­doch nicht, dass sich eine ge­wis­se Schel­me­rei mit ein­misch­te: denn ich hat­te be­merkt, dass, wenn ich einen halb­be­schat­te­ten al­ten Stamm, an des­sen mäch­tig ge­krümm­te Wur­zeln sich wohl­be­leuch­te­te Far­ren­kräu­ter an­schmieg­ten, von blin­ken­den Gras­lich­tern be­glei­tet, mir zu ei­nem qual­rei­chen Stu­di­um aus­ge­sucht hat­te, mein Freund, der aus Er­fah­rung wuss­te, dass un­ter ei­ner Stun­de da nicht los­zu­kom­men sei, sich ge­wöhn­lich ent­schloss, mit ei­nem Bu­che ein an­de­res ge­fäl­li­ges Plätz­chen zu su­chen. Nun stör­te mich nichts, mei­ner Lieb­ha­be­rei nach­zu­hän­gen, die um de­sto em­si­ger war, als mir mei­ne Blät­ter da­durch lieb wur­den, dass ich mich ge­wöhn­te, an ih­nen nicht so­wohl das zu se­hen, was dar­auf stand, als das­je­ni­ge, was ich zu je­der Zeit und Stun­de da­bei ge­dacht hat­te. So kön­nen uns Kräu­ter und Blu­men der ge­meins­ten Art ein lie­bes Ta­ge­buch bil­den, weil nichts, was die Erin­ne­rung ei­nes glück­li­chen Mo­ments zu­rück­ruft, un­be­deu­tend sein kann; und noch jetzt wür­de es mir schwer fal­len, man­ches der­glei­chen, was mir aus ver­schie­de­nen Epo­chen üb­rig ge­blie­ben, als wert­los zu ver­til­gen, weil es mich un­mit­tel­bar in jene Zei­ten ver­setzt, de­ren ich mich zwar mit Weh­mut, doch nicht un­gern er­in­ne­re.
Wenn aber sol­che Blät­ter ir­gend ein In­ter­es­se an und für sich ha­ben könn­ten, so wä­ren sie die­sen Vor­zug der Teil­nah­me und Auf­merk­sam­keit mei­nes Va­ters schul­dig. Die­ser, durch mei­nen Auf­se­her be­nach­rich­ti­get, dass ich mich nach und nach in mei­nen Zu­stand fin­de und be­son­ders mich lei­den­schaft­lich auf das Zeich­nen nach der Na­tur ge­wen­det habe, war da­mit gar wohl zu­frie­den, teils weil er selbst sehr viel auf Zeich­nung und Ma­le­rei hielt, teils weil Ge­vat­ter See­katz ihm ei­ni­ge Mal ge­sagt hat­te, es sei scha­de, dass ich nicht zum Ma­ler be­stimmt sei. Al­lein hier ka­men die Ei­gen­hei­ten des Va­ters und Sohns wie­der zum Kon­flikt: denn es war mir fast un­mög­lich, bei mei­nen Zeich­nun­gen ein gu­tes, wei­ßes, völ­lig rei­nes Pa­pier zu ge­brau­chen; graue, ver­al­te­te, ja schon von ei­ner Sei­te be­schrie­be­ne Blät­ter reiz­ten mich am meis­ten, eben als wenn mei­ne Un­fä­hig­keit sich vor dem Prüf­stein ei­nes wei­ßen Grun­des ge­fürch­tet hät­te. So war auch kei­ne Zeich­nung ganz aus­ge­füllt; und wie hät­te ich denn ein Gan­zes leis­ten sol­len, das ich wohl mit Au­gen sah, aber nicht be­griff, und wie ein Ein­zel­nes, das ich zwar kann­te, aber dem zu fol­gen ich we­der Fer­tig­keit noch Ge­duld hat­te! Wirk­lich war auch in die­sem Punk­te die Päd­ago­gik mei­nes Va­ters zu be­wun­dern. Er frag­te wohl­wol­lend nach mei­nen Ver­su­chen und zog Li­ni­en um jede un­voll­kom­me­ne Skiz­ze: er woll­te mich da­durch zur Voll­stän­dig­keit und Aus­führ­lich­keit nö­ti­gen; die un­re­gel­mä­ßi­gen Blät­ter schnitt er zu­rech­te und mach­te da­mit den An­fang zu ei­ner Samm­lung, in der er sich der­einst der Fort­schrit­te sei­nes Soh­nes freu­en woll­te. Es war ihm da­her kei­nes­wegs un­an­ge­nehm, wenn mich mein wil­des un­s­te­tes We­sen in der Ge­gend um­her­trieb, viel­mehr zeig­te er sich zu­frie­den, wenn ich nur ir­gend ein Heft zu­rück­brach­te, an dem er sei­ne Ge­duld üben und sei­ne Hoff­nun­gen ei­ni­ger­ma­ßen stär­ken konn­te.
Man sorg­te nicht mehr, dass ich in mei­ne frü­he­ren Nei­gun­gen und Ver­hält­nis­se zu­rück­fal­len könn­te, man ließ mir nach und nach voll­kom­me­ne Frei­heit. Durch zu­fäl­li­ge An­re­gung, so wie in zu­fäl­li­ger Ge­sell­schaft stell­te ich man­che Wan­de­run­gen nach dem Ge­bir­ge an, das von Kind­heit auf so fern und ernst­haft vor mir ge­stan­den hat­te. So be­such­ten wir Hom­burg, Cron­berg, be­stie­gen den Feld­berg, von dem uns die wei­te Aus­sicht im­mer mehr in die Fer­ne lock­te. Da blieb denn Kö­nigs­tein nicht un­be­sucht; Wies­ba­den, Schwal­bach mit sei­nen Um­ge­bun­gen be­schäf­tig­ten uns meh­re­re Tage; wir ge­lang­ten an den Rhein, den wir, von den Hö­hen her­ab, weit her schlän­geln ge­se­hen. Mainz setz­te uns in Ver­wun­de­rung, doch konn­te es den ju­gend­li­chen Sinn nicht fes­seln, der ins Freie ging; wir er­hei­ter­ten uns an der Lage von Bie­b­r...

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