Grüne Finanzen

Von Altersvorsorge bis Geldanlage – der Ratgeber für Einsteiger*innen

Jennifer Brockerhoff

• Verlag: oekom verlag
• Jahr: 2021
• ISBN drucken: 9783962382810
• eBook-ISBN: 9783962388119
• Thema: Jura
• Thema: Rechtstheorie & -praxis

Wissen Sie eigentlich, was Ihr Geld macht? Hinschauen lohnt sich: Durch einfache Schritte kann man für Geldbeutel und Umwelt etwas Gutes tun. Die ECO-Anlageberaterin Jennifer Brockerhoff gibt Antworten auf alle wichtigen Fragen: - Was unterscheidet nachhaltige Banken von herkömmlichen, und welche sind die richtigen für Kreditkarte und Sparkonto? - Wie bekomme ich einen schnellen Überblick über meine Finanzen und stelle die Weichen für eine sichere Rentenzeit? - Welche nachhaltigen Versicherungen passen zu mir? - Wie kann ich umweltfreundlich und sozialverträglich anlegen?

Nachschlagewerk für Fachbegriffe⁴¹

Aktives Aktionärswesen

Jede Aktie beinhaltet ein Stimmrecht. Neben dem bloßen Besitz einer Aktie werden Stimmrechte auf Hauptversammlungen ausgeübt. Das Stimmrecht erlaubt es, sich im Unternehmen zu engagieren und das Antragsrecht, Einsichts- und Auskunftsrecht auszuüben.

Ausschlusskriterien

Was darf ins Portfolio und was nicht? Ausschlusskriterien sind wie Portfoliowächter*innen. Sie bestimmen, welche Unternehmen, Branchen und Länder in das Investmentuniversum hereingelassen werden. Typische Ausschlusskriterien sind Menschenrechtsverletzungen, Korruption und Bestechung, Tabak, Alkohol, Pornografie, Atomkraft, Tierversuche sowie Glücksspiel und Umweltzerstörung.

Best-in-Class

Diese Anlagestrategie ist am verbreitetsten. Es werden pauschal keine Unternehmen oder Branchen ausgeschlossen. Stattdessen werden anhand der ESG-Kriterien (environment, social, governance) die Unternehmen innerhalb einer Branche, Kategorie oder Klasse ausgewählt, die im Branchenvergleich in ökologischer, sozialer und ethischer Hinsicht die höchsten Standards setzen.

Best-of-Class

Diese Anlagestrategie ist eine Fortführung des Best-in-Class-Prinzips mit der zusätzlichen Voraussetzung, dass die ausgewählten Unternehmen in einer nachhaltigen Branche tätig sein müssen. Beispiele wären hier Wasserversorgung, erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Landwirtschaft, Wohnungswirtschaft oder die Sozial- und Gesundheitsbranche.

Best-in-Progress

Wie sollen wir Unternehmen bewerten, die keine Nachhaltigkeitspionier*innen sind, jedoch Produkte und Dienstleistungen liefern (zum Beispiel Stahl), die im täglichen Leben unersetzlich sind? Diese Anlagestrategie wählt gezielt Unternehmen für die Kapitalanlage aus, die die größten messbaren Fortschritte bei ihrer Nachhaltigkeitsleistung erzielen. Spezialisierte Ratingagenturen liefern die Informationen, und so können Anleger*innen an einer positiven Entwicklung teilhaben.

Carbon Bubble

Jede Blase platzt irgendwann. Nicht anders wird es mit der Carbon Bubble – zu Deutsch: Kohlenstoffblase. Hierunter versteht man eine Investitionsblase, die sich aus der Unvereinbarkeit des Zwei-Grad-Ziels mit dem Abbau und der Nutzung weiterer Teile der momentan bekannten Reserven an Erdöl, Erdgas und Kohle ergibt. Man nimmt an, dass ein Großteil der entsprechenden Investitionen überbewertet ist, da das Risiko der Unverwertbarkeit nicht berücksichtigt wird.

Cradle-to-Cradle-Prinzip

Das Cradle-to-Cradle-Prinzip – von der Wiege in die Wiege – orientiert sich an der Natur. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Müll hinterlässt. Unser jetziges Wirtschaftsmodell basiert auf dem Cradle-to-Grave-Prinzip – von der Wiege ins Grab – bzw. zur Müllkippe. Der Chemiker Michael Braungart entwickelte deshalb das Cradle-to-Cradle-Konzept 2002 gemeinsam mit dem US-Architekten William McDonough. Ziel ist es, alle Rohstoffe wiederzuverwenden, um Ressourcen und die Umwelt zu schonen.

Carbon Footprint

Der Carbon Footprint (CO₂-Fußabdruck) eines Investments bezeichnet die Mengen an Treibhausgasemissionen, die ein Produkt, Unternehmen oder Portfolio verursacht.

COP/Conference of the Parties

Eine Abkürzung für die UN-Klimakonferenzen, innerhalb derer die jährlichen Verhandlungen von Staaten und weiteren Akteur*innen stattfinden – mit dem Ziel, eine gemeinsame Lösung für den vom Menschen verursachten globalen Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung zu finden. Die wohl bekannteste UN-Klimakonferenz ist die COP21, die 2015 in Paris stattfand und in das Pariser Klimaabkommen mündete.

Corporate Governance

Unter Corporate Governance versteht man gute und transparente Unternehmensführung. Governance-Themen sind beispielsweise die Qualität des Managements und die Unternehmenskultur. Ebenfalls dazu zählen eine transparente Berichterstattung und die Umsetzung von Managementaufgaben in einer Weise, die frei von Missbrauch und Korruption ist.

Corporate Responsibility (CR)

Bezeichnet die Verantwortung eines Unternehmens, in seiner Geschäftsausübung so zu operieren, dass Umwelt wie auch die Gesellschaft als Ganzes keinen Schaden nehmen.

Corporate Social Responsibility (CSR)

Bezeichnet die Verantwortung von Unternehmen für die Auswirkungen ihres Handelns auf die Gesellschaft.

Degrowth

Bezeichnet eine Verringerung von Konsum und Produktion und damit auch des Bruttoinlandprodukts als einen Weg zu mehr sozialer Gerechtigkeit, ökologischer Nachhaltigkeit und Wohlbefinden.

Dekarbonisierung

Unter Dekarbonisierung versteht man die Transformation der Wirtschaft in Richtung eines niedrigeren Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid.

Divestment/Desinvestment

Ist das Gegenteil von Investment und bezeichnet demnach den Abzug von Investmentkapital aus Aktien, Anleihen und Fonds. Die globale Divestment-Bewegung zum Klima setzt sich dafür ein, Kapital aus treibhausgasintensiven Unternehmen abzuziehen.

DNSH-Regel: Do No Significant Harm

Heißt übersetzt: Richte keinen wesentlichen Schaden an. Eige...

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Titel
• Impressum
• Widmung
• Haftungsausschluss
• Inhaltsverzeichnis
• Einleitung
• Nachhaltigkeit: Reine Frauensache?
• Erstes Kapitel: Eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit
• Zweites Kapitel: Die Wirkung Ihres Geldes
• Drittes Kapitel: Die Planung – bevor es losgeht
• Viertes Kapitel: Anlageklassen und Anlagehorizont
• Fünftes Kapitel: Das magische Viereck der Vermögensanlage
• Sechstes Kapitel: Gedanken zu Sicherheit und Risiko von Geldanlagen
• Siebtes Kapitel: Der meteorologische Börsenbericht
• Achtes Kapitel: Siegel und Ratings: Nützliche Orientierungshilfen im Dschungel der nachhaltigen Anlagen?
• Anlagepraxis: So könnte Ihr Portfolio aussehen
• Resümee und Schlussgedanken
• »Entweder wir ändern uns, oder wir werden geändert.«
• Nachschlagewerk für Fachbegriffe41
• Weiterführende Literatur und Informationsquellen
• Quellenverzeichnis
• Über die Autorin