
Gesundheit - Ethik - Ökonomik.
Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Gesundheitswesens.
- 281 Seiten
- German
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Gesundheit - Ethik - Ökonomik.
Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Gesundheitswesens.
Über dieses Buch
Im Schatten eines höchst erfreulichen medizinischen und medizintechnischen Fortschritts ist das Gesundheitswesen wachsenden finanziellen Belastungen ausgesetzt. Bei der sich abzeichnenden Entwicklung der technischen, demographischen und nicht zuletzt der rechtlichen Rahmenbedingungen sind dramatische Konflikte um die knapper werdenden Mittel absehbar. Trotz offenkundiger Ineffizienzen des bestehenden Systems werden Verbesserungsvorschläge von Ökonomen bisher jedoch nur in geringem Maße umgesetzt; manche treffen sogar auf einhellige Ablehnung bei Medizinern, Ethikern und Fachleuten aus anderen Disziplinen.Einige der vorgetragenen Einwände lassen sich relativ leicht widerlegen: Zwar kommt der medizinischen Versorgung (anders als "gewöhnlichen" Sachgütern und Dienstleistungen wie etwa Automobilen oder Friseurleistungen) für viele Betroffene buchstäblich existenzielle Bedeutung zu. Wer die medizinische Versorgung deshalb jedoch insgesamt den ethisch vermeintlich defizitären Kräften des Marktes entziehen möchte, unterschätzt die Nebenwirkungen eines Verzichts auf Wettbewerb dramatisch. Andere Einwände wiegen schwerer: Ökonomen erweisen sich - trotz inzwischen selbstverständlicher Beachtung nichtmonetärer Effekte - weiterhin nicht unbedingt als Spezialisten im Aufspüren von Problemen der Schwächeren und Schwächsten einer Gesellschaft, zu denen kranke Menschen nun einmal regelmäßig zählen. So gehen von anreizverbessernden Maßnahmen regelmäßig Nebenwirkungen aus, die sich als normativ relevant und schließlich als hochgradig unerwünscht oder gar unerträglich erweisen können. Für das Gesundheitswesen ist daher in besonderem Maße eine fächerübergreifende gegenseitige Überprüfung von Vorschlägen erforderlich.Der vorliegende Sammelband, zu dem neben Vertreterinnen und Vertretern der Ökonomik u. a. auch solche der Medizin, der Theologie, der Soziologie und der Rechtswissenschaft beigetragen haben, bietet dieser Auseinandersetzung ein Forum, auf dem aktuelle Reformvorschläge diskutiert und auf konkrete Einzelprobleme angewandt werden.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Friedrich Breyer: Ökonomische Grundlagen der Finanzierungsprobleme im Gesundheitswesen: Status quo und Lösungsmöglichkeiten
- Eric Christian Meyer: Zur Zustimmungsfähigkeit von Gesundheitssystemen
- Peter Schallenberg: Ethik und Rationierung. Theologisch-ethische Probleme im ökonomisch organisierten Gesundheitswesen
- Ulrich H. J. Körtner: Gesundheit nicht um jeden Preis. Ziele und Kosten des medizinischen Fortschritts aus ethischer Sicht
- Anne van Aaken: Zieldefinitionen im Gesundheitswesen
- Martin Leschke: Ziele und Kosten der Gesundheitspolitik
- Thomas Bohrmann: Solidarität und Wettbewerb: Ethische Ordnungsprinzipien im Gesundheitswesen
- Christoph Lütge: Was heißt Entsolidarisierung?
- Michael Schramm: Begründung oder Anwendung: Methodische Anmerkungen zur Differenz zweier Diskursebenen
- Ulrike Kostka: Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen – eine sozialethische Analyse
- Joachim Wiemeyer: Dimensionen und Perspektiven der Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen
- Volker H. Schmidt: Verteilungsgerechtigkeit in der Medizin. Anmerkungen zum sozialethischen Ansatz
- Wolfgang Greiner / Konrad Obermann / J.-Matthias Graf v. d. Schulenburg: Mehr Rationalität im Gesundheitswesen durch Evaluation von Gesundheitsgütern? Das Beispiel der Transplantationsmedizin
- Ingo Pies: Wirtschaftlichkeitsrechnungen sind nicht der wichtigste Beitrag der Ökonomik zu mehr Rationalität im Gesundheitswesen
- Wolfram Stierle: Grenzen der Gerechtigkeit in der Transplantationsökonomik. Ansätze einer speziellen Relativitätstheorie in Anknüpfung an Amartya Sen
- Jens Holst: Lernen von anderen Ländern? Anreizsysteme für Krankenversicherer und Patientinnen in Chile
- Stephan Goertz: Kulturelle Differenzen von Gesundheitssystemen
- Klaus Liebig: Von Chile lernen heißt reformieren lernen?
- Autorenverzeichnis